Die Grundschullehrerin Liu Yumin wird unerbittlich verfolgt, weil sie sich weigert, auf Falun Gong zu verzichten Ihr Mann wurde zu Tode gefoltert

Frau Liu Yumin war eine gewissenhafte und hart arbeitende Grundschullehrerin, aber sie musste ihre Arbeit aufgeben, da sie ständig an Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, einer Magenkrankheit, Arthritis, einer Herzkrankheit und anderen Gebrechen litt.

Liu Yumin begann 1996 Falun Gong zu üben, und gewann ihre Gesundheit völlig zurück. Sie konnte wieder arbeiten und ihre Familie war wieder glücklich.

Die Verfolgung änderte jedoch alles. Am 1. April 2000 wurde Liu Yumin festgenommen, als sie mit einer Gruppe die Falun Gong Übungen machte. Am 7. April wurden sie und andere Praktizierende in die Parteischule des Laishui Bezirks geschickt. Sun Guijie, der stellvertretende Sekretär des Parteikomitees vom Laishui Bezirks, Liu Yaohua, der stellvertretende Sekretär des Komitees für Politik und Recht, Li Zenglin und Dai Chunjie von der Politik- und Sicherheitsabteilung und andere Personen vom Gericht und der Staatsanwaltschaft verfolgten die Falun Gong Praktizierenden. Sie verhafteten die Praktizierenden, die auf dem Weg nach Peking zum Appellieren waren, die Zuhause waren, und verfolgten auch die, die bereits in Strafanstalten und in Gewahrsam waren. Die Wachen schlugen die Praktizierenden mit Eisendrähten, Stromkabeln, Knüppeln, Seilen, Gummiknüppeln und Elektroschockern. Aus dem weißen Gebäude der Parteischule konnte man Geräusche der Schläge und schmerzhafte Schreie hören.

Am dritten Tag teilten sie die Praktizierenden in drei Gruppen ein und schickten sie zum Polizeipräsidium, dem öffentlichen Büro der Staatsanwaltschaft und der Justizabteilung, um sie dort mittels Zwang und Folter „umzuerziehen”.

Liu Yumin war in der ersten Gruppe und wurde zum Gericht geschickt. Cui Jikun, der stellvertretende Gerichtsvorsteher schrie: „Hinknien! Wirst Du immer noch [Falun Gong] üben? Zieht die Seile an ihr fest! Festziehen!” Sie antwortete: „Ja, ich werde üben!” Die Verfolger schlugen ihr heftig ins Gesicht. Hinterher fragte Cui Jikun: „Übst Du immer noch?” Sie antwortete ihm „Ja!” Wieder schlug er auf sie ein, und ihr Gesicht war derart angeschwollen, dass es rot wurde.

Cui Jikun rief dann eine Gruppe Leuten zu sich, die Liu Yumin und mehrere andere Praktizierende die Treppe nach unten schleiften. Zu diesem Zeitpunkt war es etwa 19 oder 20 Uhr. Als man sie gegen 1 Uhr in der Nacht wieder nach oben schleifte, war Liu Yumins Körper völlig mit Schmutz verschmiert, ihre Gesicht war totenbleich und stark geschwollen; ihre Augen geschlossen, ihre Lippen aufgeplatzt und grau und ihr Haar durcheinander. Der Bereich von ihren Waden bis zu ihrer Taille war völlig schwarz und blau, und das Fleisch war geschwollen und so hart wie ein Stein. Sie lag mit dem Gesicht nach unten auf einem Stuhl und konnte sich nicht bewegen. Sie konnte nicht einmal ihre Arme krümmen.

Später erfuhren wir, dass sie sie sieben oder achtmal mit der Methode „das Seil festziehen” gefoltert hatten. Dies ist eine äußerst schmerzhafte Folter. Die Polizei verschnürt die Praktizierenden mit einem Seil, wickelt es um deren Hals herum und fesselt die Hände hinter dem Rücken. Dann ziehen die Polizeibeamten mit aller Kraft das Seil fest, bis die Arme der Praktizierenden nach oben gezogen sind und ihre Hände schon ihren Hinterkopf berühren. Die körperlichen Schädigungen der Praktizierenden reichten von unerträglichen Schmerzen bis hin zu ernsthaften Behinderungen. Je höher die Arme gezogen werden, desto mehr beugt sich der Körper nach vorne und nach unten. Manche Praktizierende sind an den Armen so weit gezogen worden, dass ihr Gesäß der Körperteil war, der am höchsten stand. Es dauert nicht lange und die Muskeln und Bänder der Praktizierenden beginnen zu zerreißen. Wenn das Seil sehr stark festgezogen wird, können die Arme brechen. Die Schmerzen sind so intensiv, dass die Praktizierenden oft in Ohnmacht fallen.

Frau Liu Yumin lag dort und konnte sich drei Tage lang nicht bewegen. Ihre Kollegen waren sie besuchen gekommen. Als sie sie sahen, wandten sie sich zur Seite und weinten. So auch ihre Familie. Die Verfolger erlaubten ihrer Familie sie erst nach Hause zu holen, als sie schon fast tot war. Selbst dann erpressten sie noch 2000 Yuan (1) von ihr, bevor sie endlich nach Hause durfte.

Liu Yumins Ehemann Wu Yanshui war auch ein Falun Gong Praktizierender. Weil er sich weigerte, Falun Gong aufzugeben, wurde er am 28. September 2000 verhaftet. Der Ortsvorsteher Wu Shangrong, Wang Jinlong, der stellvertretende Chef des Verwaltungsbezirks und Meng Xiaochun, der stellvertretende Parteisekretär, hatten ihn dazu gebracht zum Verwaltungsbüro zu kommen, wo sie ihn festnahmen. Sie erpressten 2000 Yuan von ihm, aber anstatt ihn freizulassen verlegten sie ihn für eine lange Zeit in eine Strafanstalt. Körperliche und mentale Folter, die zur Sklavenarbeit hinzukamen, zerstörten ihn fast.

Seine Familie ging mehrere Male zur Polizei und forderte seine Freilassung. Als er an der Schwelle des Todes war, sagten die Verfolger seiner Familie, dass sie ihn mit nach Hause nehmen sollten. Bevor sie ihn jedoch endgültig mitnehmen konnten, wurden sie von der Polizei noch um 5000 Yuan erpresst. Bis dahin konnte Herr Wu Yanshui nicht mehr gehen oder essen; sein ganzer Körper war geschwollen; er war auf beiden Augen erblindet und hatte Herzprobleme. Auch wenn er zur Toilette musste, war er auf Hilfe angewiesen. Frau Liu Yumin ging während seiner Gefangenschaft fast jeden Tag zur Polizei und forderte die Freilassung ihres Mannes. Sun Guijie sagte: „Wir lassen eine Person wie ihn nicht frei. Wir müssen Dir dafür keinen Grund nennen!” Liu Yaohua, der Sekretär des Komitees für Politik und Recht, forderten kühn 20.000 Yuan, und Dai Chunjie behauptete, dass sie ihn in ein Arbeitslager schicken würden.

Die Verfolgung ging weiter. Die Polizei des Verwaltungsbezirks und Beamte des Dorfkomitees brachen in Liu Yumins Haus ein und belästigten sie. Ihr Mann starb einen Monat später und lies sie und ihre beiden kleinen Kinder zurück. Zu dieser Zeit wurde die Laishui Autobahn ausgebaut, und Liu Yumins Haus wurde abgerissen. Auf diese Weise wurden sie obdachlos.

Ohne einen Haftbefehl zu haben, nahmen Beamte der Laishui Polizeiabteilung, des Laishui Bildungsbüros und des Laishui Bildungskomitees Liu Yumin in ihrer neuen Unterkunft fest. Sie sprangen durch ihr Fenster und verhafteten Liu Yumin, die nur mit ihrer Unterwäsche bekleidet und barfuß war. Ihre beiden Kinder blieben alleine zurück. Sie wurde gefoltert, bis sie beinahe tot und nur noch Haut und Knochen war. Sogar ihre Freunde konnten sie nicht mehr wieder erkennen.

Diese Art von Verfolgung ereignete sich mehrmals nach dem Tod ihres Mannes. Ihre junge Tochter weinte und rannte ihr hinterher, als die Polizei sie wegnahm. Die Polizei ergriff das kleine Mädchen und drohte, sie wegzubringen.

Im Juli 2003 wurde Liu Yumin freigelassen und konnte kaum gehen. Die Übeltäter stellten Leute ab, um sie zu überwachen. Auf diese Art wurde sie gezwungen, ihr Heim zu verlassen. Nachdem sie weg war, ging die Polizei trotzdem noch zu ihrer Wohnung und plünderte sie. Sie richteten ein großes Durcheinander an und warfen ihren Sohn zu Boden und schrieen ihn an, ruhig zu sein.

Um überleben zu können, waren Liu Yumins Kinder gezwungen eine Arbeit zu finden und Geld zu verdienen. Als die Polizei davon erfuhr, gingen sie zum Arbeitgeber der Kinder, um nach ihnen zu sehen. Der Chef entließ die Kinder anschließend. Die Polizei bedrohte Liu Yumins Familie, nachdem sie ihr Heim verlassen hatte. Beamte vom Bildungskomitee und von der Politik- und Sicherheitsabteilung zwangen ihre Nichte sogar, Liu Yumin in den Wohnungen ihrer Angehörigen und Freunde zu suchen. Wenn sie nicht kooperierte, drohten sie, sie zu entlassen. Alle Telefone ihrer Verwandten wurden angezapft, und die Polizei ging zu allen Familienangehörigen, um sie zu belästigen und Liu Yumin zu suchen. Die Polizei ging auch oft um Mitternacht zu den Häusern ihrer zwei Schwestern.

(1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.