Die Falun Gong Praktizierende und Gefängnisangestellte Zhao Lingru ist durch die Folter beinahe ums Leben gekommen

Die Falun Gong Praktizierende Zhao Lingru war als eine vorbildliche Angestellte des Jizhong Gefängnis in Baoding in der Provinz Hebei bekannt. Seit September 2002 ist sie unrechtmäßig eingesperrt. Sie wurde letztlich zu sieben Jahren im 2. Gefängnis der Provinz Hebei in der Stadt Shijiazhuang verurteilt. Seit fast zwei Monaten protestiert sie gegen ihre Gefangenschaft mit einem Hungerstreik und ist mittlerweile bis auf Haut und Knochen abgemagert.

Zhao Lingru ist 37 Jahre alt. Sie war Angestellte des Jizhong Gefängnisses in Baoding in der Provinz Hebei. Nachdem sie begann, Falun Gong zu üben, war sie bei der Arbeit fleißig und Zuhause eine gute Ehefrau und Mutter. Im Gefängnissystem beschäftigte Praktizierende sind seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong immer unter strenger Überwachung gewesen.
Im Mai 2002 ging Herr Yang Zhigang, ein Polizeibeamter des Jizhong Gefängnisses und auch selbst Praktizierender, in seiner Polizeiuniform zum Platz des Himmlischen Friedens in Peking, um dort für Falun Gong zu appellieren. Er wurde festgenommen und grausam gefoltert. Dieses Ereignis flößte der Leitung des Jizhong Gefängnisses Angst ein. Sie ließen Angestellte, die Falun Gong übten, streng überwachen. Jeder von diesen Angestellten, ohne Ausnahme, musste die eigene Einstellung zu Falun Gong schildern. Wenn sie keine Garantieerklärung schrieben, um sämtliche Verbindungen zu Falun Gong abzubrechen, wurden sie ins Zhuozhou Gehirnwäschezentrum geschickt.

Weil Zhao Lingru sich weigerte zu kooperieren, hatte sie nur die Wahl von Zuhause fort zu gehen oder verhaftet zu werden. Mitte September 2002 wurde sie jedoch von Polizeibeamten aus dem Nanshiqu Bezirk in Baoding festgenommen.

Die Praktizierende Zhang Yumei, eine Angehörige einer Gefängniswache, wurde auch zur selben Zeit entführt. Beide wurden brutal verprügelt. Zhao Yuxia, Leiter der Politik- und Sicherheitsabteilung der Mancheng Bezirksolizeibehörde, und Mitarbeiter des Taihang Gefängnisses unterzogen sie grausamen Qualen in der Folterkammer des Taihang Gefängnisses. Sie verprügelten Zhao Lingru und entzogen ihr den Schlaf. Aus Protest trat sie in einen Hungerstreik. Fünf Männer folterten sie, hebelten ihr mit Stahlobjekten den Mund auf und zwangsernährten sie. Mit den Worten einer Person, die über die Situation bescheid wusste: „Zhao Lingru starb dort beinahe!” Später wurde sie in die Mancheng Bezirksstrafanstalt gebracht.

Zhao Yuxia und andere Angestellte des Taihang Gefängnisses missachteten die Gesetze des Landes. Sie verletzten das Gesetz, obwohl sie eigentlich in der Position waren, das Gesetz durchzusetzen. Sie brachten die entführten Falun Gong Praktizierenden direkt in die Folterkammer des Gefängnisses und quälten sie dort nach Belieben - und das alles in völliger Missachtung des Gesetzes und ohne jegliche rechtliche Verfahren durchlaufen zu haben.

Zhao Lingru zeigte Anzeichen von schweren körperlichen Misshandlungen. Ihr Gesicht war geschwollen und überall an ihrem Körper waren Ödeme. Zhang Yumei wurde mit Handschellen gefesselt und aufgehängt. Sie wurde derart gefoltert, dass sie weder gehen noch stehen konnte. Ihr ganzer Körper zitterte. Der Leiter der Mancheng Bezirkspolizeibehörde, Zeng Qihuo, und Zhao Yuxia folterten die inhaftierten Falun Gong Praktizierenden persönlich.

Im Mai 2003 wurde Zhao Lingru in die Baoding Strafanstalt verlegt. Die Wachen weigerten sich, sie Besuch von ihrer Familie empfangen zu lassen. Später verurteilte das Nanshiqu Bezirksgericht sie widerrechtlich zu einer schwerwiegenden Haftstrafe von sieben Jahren. Sie legte beim Baoding Mittelgericht Berufung ein, aber Jia Zhihui, der vorsitzende Richter des zweiten Gerichts, ließ das ursprüngliche Urteil bestehen.

Im Juni 2004 begann Zhao Lingru mit einem weiteren Hungerstreik aus Protest gegen die Verfolgung und die gesetzwidrige, langfristige Haftstrafe. Sie wurde später ins Taihang Gefängnis verlegt, wo sie ihren Hungerstreik fortsetzte. Bald darauf wurde sie zum 2. Gefängnis der Provinz Hebei in Shijiazhuang gebracht.

Zhao Lingru ist fast zwei Monate im Hungerstreik gewesen, und ihre körperliche Verfassung hat die Leute beunruhigt. Sie war bereits nur noch Haut und Knochen und äußerst schwach als sie im Taihang Gefängnis war. Von der Zeit, als sie entführt wurde, bis zu ihrer Verlegung in das Gefängnis, war sie 21 Monate über das legale Limit in einer Strafanstalt eingesperrt gewesen. Aber Angestellte der Nanshiqu Bezirkspolizeibehörde meinten dazu: „Es ist in Ordnung, Falun Gong Praktizierende ohne eine zeitliche Begrenzung einzusperren.”

Wir bitten alle Menschen auf der Welt und alle Menschenrechtsorganisationen, ihre Aufmerksamkeit auf Zhao Lingrus Situation zu richten und sie sobald wie möglich zu befreien, so dass sie, die mit ihrem ganzen Herzen nach Gutherzigkeit strebt, ihre Freiheit wiedererlangt und nicht mehr länger verfolgt wird!

23. Juli 2004