Das Ablegen der Bindung zwischen Mann und Frau (Teil 1)

(Minghui.de) Ich traue mich nicht zu sagen, dass ich eine Schülerin des Meisters bin, auch wenn ich am Kurs des Meisters teilgenommen habe, weil ich gerade diejenige bin, die der Meister im "Zhuan Falun" folgendermaßen beschreibt:

„Wenn du das nicht glaubst, wirst du sehen, dass mancher wieder ein gewöhnlicher Mensch wird, wenn er nach dem Kurs aus der Halle hinausgeht; wenn jemand ihn kränkt oder vor den Kopf stößt, gibt er nicht nach. Nach einiger Zeit betrachtet er sich überhaupt nicht mehr als Praktizierenden.”
(Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 8, „Wer praktiziert, der bekommt Kultivierungsenergie”)

Ich bin Beamtin. Vor dem Erhalten des Fa hatte ich bereits eine gescheiterte Ehe, mein Mann und ich sind eigentlich wie Fremde zueinander. Nachdem ich das Dafa gelernt hatte, fand ich es sehr gut, doch einige Tage später vergaß ich wieder, meine Xinxing zu kultivieren und verhielt mich wie früher. Das Fa-Lernen war für mich wie das Lesen eines Romans geworden und ich machte auch die Übungen nicht mehr regelmäßig. In Wirklichkeit war mein Praktizieren keine wahre Kultivierung. Die Beziehung zwischen mir und meinem Mann hatte sich folglich auch keineswegs verbessert.

Aus dem eingewurzelten Egoismus heraus suchte ich nicht nach innen. Was ich wollte, war, nur nicht gefühlsmäßig verletzt zu werden und gut zu leben. Mit solchen Eigensinnen verbrachte ich einige Jahre. Es gab Praktizierende, die mich fragten, ob ich mal versuchen wollte, die Beziehung zu meinem Mann wieder in Ordnung zu bringen, da ich mich im Dafa kultivierte. Ich sagte jedoch, dass die Schicksalsverbindung mit ihm nicht mehr vorhanden wäre und ich keine Lösung dafür hätte. Andererseits entwickelte sich die Beziehung zwischen mir und einem verheirateten Kollegen mehr und mehr zu einem eheähnlichen Verhältnis.

Da meine Verwandten auch Falun Gong praktizieren, erhalte ich die neuen Fa-Erklärungen. Ich schämte mich, als ich den Abschnitt in der Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz las:

„Ihr wisst, dass die westlichen Menschen nicht verstehen können, warum die Chinesen bei der Beziehung zwischen Mann und Frau immer noch so zurückhaltend sind. Ich sage euch, so sind erst Menschen. Die sexuelle Freiheit bringt die Menschenrassen und die zwischenmenschlichen Beziehungen durcheinander, das erlauben die Gottheiten absolut nicht. Deshalb dürft ihr als Kultivierende so etwas keinesfalls tun. Du kannst deine Frau haben, deinen Mann haben, das ist ein normales menschliches Leben. Wenn er nicht dein Mann ist, oder sie nicht deine Frau ist, und wenn du mit ihm oder ihr Sex hast, ist das eine Sünde. In allen östlichen und westlichen orthodoxen Religionen haben die Gottheiten das sehr stark betont.” (Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz, 30.-31. Mai 1998 in Frankfurt, Deutschland)

Manchmal wollte ich Dafa aufgeben, doch hatte ich das Fa vom Meister gehört. Innerlich wusste ich mit aller Deutlichkeit, dass ich den Weg der Kultivierung gehen sollte und keineswegs auf Dafa verzichten durfte.

Deshalb sagte ich meinem Kollegen, dass ich als eine Dafa-Praktizierende so etwas nicht machen dürfe und die Beziehung abbrechen wolle. Er gab mir zur Antwort, dass er mich immer unterstützen würde, egal was ich machen und lernen würde, doch könne er mich nicht verlassen. Ich versuchte mit allen Methoden, ihn von einer Trennung zu überzeugen, wie beispielsweise ihn zu ignorieren oder das Fa vom Meister anhören zu lassen oder seine Liebe zu mir abzukühlen, doch fand ich gleichzeitig, dass ich ihn nicht zu sehr verletzten sollte. In der Tat war es so, dass ich selbst ihn nicht verlassen wollte. Einerseits sagte ich zu ihm "nein", andererseits wollte ich ihn auch nicht zurückweisen. Ich war innerlich sehr verbittert und dachte daran, wie viel Gefühl ich ihm schuldete. Warum war es mir so schwer, diesen Pass zu überwinden? Der Grund war eigentlich, dass eines meiner Hände die Gottheit ergriff und die andere die Menschen.

Da ich tief innerlich immer noch das Gefühl nicht beseitigen konnte, quälten mich die dämonischen Erscheinungen, die das Gefühl verursachten, auf alle möglichen Arten.

Einmal überreichte ein Praktizierender auf einer Fa-Konferenz einen Zettel, der vom Meister beantwortet wurde:

„Was dich angeht, du hast die Gefühle für einen Pass gehalten und weil du sie nicht losgelassen hast, versuchst du ständig, ihn zu überwinden.» (Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003)

Meiner Meinung nach ist mein Todespass der erotische Pass. Ich schämte mich sehr für meine Taten und fühlte mich niedergeschlagen. Deshalb ging ich selten zum Lesen und Austauschen in die Gruppe und war auch bei der Fa-Verbreitung passiv.

Weil ich nach dem Beginn der Verfolgung am 20.07.1999 sehr passiv war, erweckte ich keine Aufmerksamkeit in meiner Firma. Nach Feierabend lernte ich nach wie vor das Fa und las auch die Fa-Erklärung „Der Vollendung entgegen». Darin steht:

„Einer der größten Vorwände, mit dem zur Zeit die alten bösen Mächte Dafa verfolgen, ist, dass ihr euren grundlegenden Eigensinn zudeckt. Und somit vergrößern sich die Schwierigkeiten. Diese Menschen sollen herausgefunden werden.» („Der Vollendung entgegen”, 16.06.2000, aus: Essentielles für Weitere Fortschritte II)

Aber da meine Basis zum Fa unstabil war und ich über kein gutes Erleuchtungsvermögen verfügte, war ich nicht in der Lage, meinen fatalen Eigensinn zu entdecken. Obwohl ich mir wegen meines Zustands große Sorgen machte, erkannte ich nicht, dass dies alles das Arrangement und eine Form der Verfolgung von den alten Mächten war. Weil ich die Verfolgungsfaktoren des Bösen nicht beseitigte und auch nicht tief danach suchte, was für einen Eigensinn ich hatte, und diesen Pass nur von menschlichen Gedanken aus betrachtete, wusste ich nicht so richtig, welche Lösung es dafür noch geben könnte. Ich wünschte mir sogar einmal, lieber im Gefängnis zu sitzen, als die erotische Sünde zu begehen. Später las ich das Fa in der Fa-Berichtigung und erfuhr, dass es unsere Aufgabe war, dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen und die Lebewesen zu erretten. So ging ich langsam den Weg der Fa-Berichtigung. Von Anfang an klärte ich nur in bestimmten Gebieten oder bei bestimmten Angelegenheiten die wahren Umstände auf. Danach konnte ich allein vom Internet aus die Informationen herunterladen, Flyer machen und diese verteilen.

Als ich erfuhr, dass viele Dafa-Praktizierende nach Peking gingen, um das Fa zu bestätigen, spürte ich, dass ich einst Ähnliches geschworen hatte und das Gelöbnis einhalten sollte, aber es gab vielerlei Hindernisse, die mich daran hinderten, nach Peking zu gehen. In der Zwischenzeit wurden meine Familienmitglieder rechtswidrig eingesperrt. Durch dies alles verstand ich immer mehr die Ernsthaftigkeit der Kultivierung.

Nachdem der Meister die ”Fa-Erklärung auf einer Rundreise in Nordamerika» veröffentlicht hatte, wurde ich mir noch klarer darüber, was für eine Mission ich auf meinen Schultern trage. Endlich kam der Tag, an dem ich alle Fesseln löste und auf dem Platz des Himmlischen Friedens eine Dafa-Fahne hoch hielt. Da ich jedoch noch Lücken hatte und das Arrangement der alten Mächte nicht mit ausreichend aufrichtigen Gedanken abgelehnt hatte, wurde ich verhaftet und zu drei Jahren Haft verurteilt.

Kurz danach hatte ich einen Traum: Es war Abend und es herrschte ein Unwetter. Ich trat in ein Zimmer, dessen vier Wände Fenster hatten und schloss alle Fenster bis auf eines. So drängte der Wind und Regen durch dieses herein. Ich bemerkte, dass der Meister mich darauf hinwies, dass ich große Lücken hatte. Es war nicht falsch, nach Peking zu gehen. Viele meinten auch, dass ich wegen der Fa-Bestätigung verfolgt würde. Aber ich wusste genau, dass ich diese Schwierigkeit nicht haben konnte.

Die alten Mächte nahmen meine Lücke auf. Es schien, als ob sie mir bei der Kultivierung durch diese Abtrennung von der Außenwelt halfen. Ich wusste genau, dass der Aufenthalt im Gefängnis auf keinen Fall ein richtiger Zustand für die Praktizierenden war. Doch fand ich andererseits, dass es im Gefängnis keine Störung mehr durch das Gefühl gab. Es war für mich doch nicht schlecht. Unbewusst akzeptierte ich mit diesem Gedanken das Arrangement der alten Mächte. Ohne die Störung durch das Gefühl war ich die drei Jahre im Arbeitslager vernünftig. Weil ich wegen meines Berufes die Lügen der Menschen oft erforschte, konnte ich im Gefängnis leicht das Durcheinander der Logik von den „Umerziehern” durchschauen. Ich konnte mit Weisheit die Gehirnwäsche des Bösen ablehnen. In den drei Jahren Haft schaffte es das Böse nicht, mir seine schiefen Begründungen aufzudrücken. Jedoch ertrug ich die drei Jahre nur passiv, weil ich das Fa nicht genügend gelernt hatte und mein Herz nicht so aufrichtig war. Es war mir klar, dass ich Lücken hatte, aber ich ihnen nicht ins Auge blicken. Ich dachte, dass die Zeit viele Sachen ändern könnte und ich vom Gefühl befreit würde. Mein Kollege liebte mich jedoch nach wie vor und er war es, der mich an dem Tag, als ich entlassen wurde, mit dem Auto abholte.

Die Kultivierungsschule, die der Meister uns lehrt, fordert von uns, uns in der komplizierten menschlichen Gesellschaft zu kultivieren. Über die frühere Kultivierung, in der die Menschen der realen Welt auswichen, sagte der Meister:

„Früher gingen die Menschen in die Tempel, in die Klöster, in die Berge und zogen sich von den weltlichen Menschen zurück, um sich zu kultivieren. Der Körper dieses Menschen an sich hat nicht viele Prüfungen seiner Xinxing, Berührungen in seinen Eigensinnen und direkte Tests hinsichtlich seiner persönlichen Vorteile durchlebt, deshalb galt dieser Mensch an sich als sich nicht kultiviert zu haben. Obwohl man in seinem Leben auf ein normales menschliches Leben verzichtet hat, das ist für diesen Menschen nur so, dass er sich eine andere Lebensweise ausgesucht hat.»

„Wenn ein Mensch erlöst werden will, muss er eben selbst durch diese bittere Umgebung, durch Schwierigkeiten, durch die Frage der persönlichen Vorteile, durch menschliche Gefühle und Begierden hindurchgehen.» („Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in New York 2004”, 21.11.2004)

Da ich mich im Angesicht der dämonischen Schwierigkeiten nicht nach den Anforderungen des Meisters verhielt, verschwanden die dämonischen Schwierigkeiten auch nicht, sondern wurden im Gegenteil immer größer. Es gab das Gefühl zu meinem Kollegen, hinzu kamen noch die drei Jahre Haftzeit und die Pflege meiner Eltern, die Schuldgefühle bei mir entstehen ließen. Ich konnte meinen Kollegen nicht direkt ansehen und ihn abweisen. Ich war der Meinung, dass ich ihn nicht verletzen dürfte, aber gleichzeitig hasste ich ihn, weil ich seinetwegen in die Hölle fallen würde. Ich überlegte hin und her und dachte sogar daran, mich nicht mehr zu kultivieren. Deshalb hörte ich einmal vor dem Fenster, wie ein Mädchen schreiend weinte, denn weil ich das Gefühl nicht ablehnte, brach es mir das Herz.