Praktizierende im Frauengefängnis Gansu gefoltert und eingeschüchtert

(Minghui.org) Als Frau Sheng Chunmeis Familienangehörige sie am 17. März 2014 im Frauengefängnis Gansu besuchten, sahen sie, dass sie infolge von Folter äußerst schwach und fast blind war. Außerdem schien sie während des Treffens ganz verängstigt zu sein.

Mehrmals unterbrach sie ihre Angehörigen und machte Gesten, als ob sie Angst habe, dass ihre Gesprächsthemen sie in Schwierigkeiten versetzen würden. Sie verbüßt derzeit allein wegen ihres Glaubens an Falun Gong eine neunjährige Haftstrafe.

Frau Shengs Zustand und Verhalten bereitete der Familie Sorgen: Warum war sie so verängstigt? Was hatten die Gefängniswärter mit ihr gemacht?

Frau Sheng ist kein Einzelfall. Zwei andere Praktizierende, Frau Han Xiufang und Frau Han Zhongcui, die auch in diesem Gefängnis eingesperrt sind, legten bei den jüngsten Besuchen ihrer Familienangehörigen ein ähnliches Verhalten an den Tag. Ihre Familien sind genauso besorgt wie Frau Shengs Familie.

Schwerkrank und halb-blind, trotzdem zu 9 Jahren verurteilt

Als Frau Sheng und ihr Mann Chen Deguang im Juli 2011 im Gemeindeteil Huazhuang der Stadt Lanzhou DVDs mit der Aufführung von Shen Yun verteilten, wurden sie von Ortspolizisten verhaftet. An jenem Tag wurde Herr Chen fast eine Stunde lang verprügelt. Nachdem Herr Chen zunächst in die Bezirkshaftanstalt Honggu gebracht worden war, verlegten ihn die Beamten im November 2011 in das zweite Untersuchungsgefängnis Lanzhou. Frau Sheng wurde wegen ihres schlechten Gesundheitszustands auf Kaution freigelassen.

Im Juli 2012 wurde sie jedoch erneut festgenommen und in das erste Untersuchungsgefängnis Lanzhou gebracht. Bei ihr wurden Diabetes, Bluthochdruck und eine Herzerkrankung festgestellt, wobei sich alle drei Krankheiten als sehr schwerwiegend herausstellten. Diabetes-Komplikationen ließen sie fast erblinden.

Trotz ihrer Krankheiten wurde Frau Sheng zusammen mit ihrem Mann von einem Bezirksgericht Honggu zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Im Januar 2014 wurde sie in das 1. Gefängnis Lanzhou gebracht und der 67 Jahre alte Herr Chen in das Gefängnis Lanzhou.

Frau Shengs Angehörigen erfuhren von anderen Häftlingen, dass sie tagsüber gezwungen wurde, Videos anzuschauen, in denen Falun Gong verleumdet wurde. Am Abend wurde sie gezwungen, Erklärungen zu schreiben, in denen sie ihren Glauben an Falun Gong abschwören musste. Dieses Schema wiederholte sich jeden Tag. Sie durfte erst schlafen gehen, wenn sie die Erklärungen geschrieben hatte. Daher war Frau Sheng so extrem schwach und befand sich in einem derart elenden seelischen Zustand.

Obwohl Frau Shengs Familie 100 Yuan einzahlte, damit sie sich Toilettenartikel für ihre Grundbedürfnisse besorgen konnte, behaupteten die Wärter, dass sie keinen Zugang zu diesem Geld bekommen würde, solange sie ihren Glauben nicht aufgäbe.

Körperlich und seelisch misshandelt wagte sie nicht, den Namen des Abteilungschefs zu erwähnen

Frau Han Xiufang und Frau Han Zhongcui, die oben erwähnten beiden anderen Praktizierenden in diesem Gefängnis, wurden auch misshandelt und schauten bei den Familienbesuchen genauso verängstigt aus.

Als Han Xiufang, eine 52 Jahre alte Praktizierende aus dem Kreis Huining, und mehrere andere Praktizierenden ihre Mitmenschen über die Fakten von Falun Gong aufklärten, wurden sie im September 2011 von Polizisten festgenommen. Die Beamten verurteilten sie zu drei Jahren Haft und brachten sie im Mai 2013 ins Gefängnis. Als ihre Familie sie besuchte, schaute sie wie Frau Sheng bei dem Treffen ganz verängstigt drein und wagte nicht viel zu sagen.

Die 55 Jahre alte Praktizierende Frau Han Zhongcui wurde im Juli 2012 von der Vorstadtpolizei Lanzhou festgenommen und im Mai 2013 zu drei Jahren Haft verurteilt. Sie wurde Ende Mai in das Frauengefängnis Gansu gebracht. Bis heute konnten weder Han Zhongcui noch ihre Angehörigen das offizielle Urteil von Gerichtsbeamten bekommen.

Den Angaben einer ehemaligen Gefangenen in diesem Gefängnis zufolge wurde Frau Han Zhongcui dort seit ihrer Ankunft schwer gefoltert. Sie wurde verprügelt; gezwungen, über lange Zeiträume hinweg gerade dazustehen und Erklärungen zur Aufgabe ihres Glaubens zu verfassen.

Beim Besuch bemerkten ihre Familienangehörigen, dass Frau Han Zhongcuis Gesicht geschwollen war. Ihre Hände und Handgelenke waren ganz violett. Obwohl der Besuch nur ein paar Minuten dauerte, drückte sie ihre Hände mehrmals auf die linke Seite ihrer Brust und schien offensichtlich große Schmerzen zu haben. Sie wagte jedoch nicht, irgendwelche Erklärungen darüber abzugeben.

Genau wie Frau Sheng sah auch Frau Han Zhongcui bei dem Besuch sehr verängstigt aus. Sie sagte sehr wenig und unterbrach ihre Familienangehörigen mehrmals. Auch, als sie nach dem Familiennamen des Abteilungschefs gefragt wurde, antwortete sie nur: „Ich weiß ihn nicht“. Jeder Häftling sollte jedoch den Namen des Abteilungschefs kennen.