Chinesische Wissenschaftlerin flieht nach Kanada und zeigt jetzt Jiang Zemin an wegen Haft und Folter

(Minghui.org) Zhao Haiyan, 40, war stellvertretende Direktorin des Wissenschaftlichen Forschungsinstitutes für Umweltschutz in Xinjiang und lebt heute in Kanada.

Sie verbrachte zwei Jahre in einem chinesischen Arbeitslager, indem sie mit verschiedensten Methoden gefoltert worden war, da sie sich geweigert hatte, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben. Nach ihrer Freilassung im Jahre 2003 stand ihre Familie unter ständiger Überwachung.

Da sie die Belästigungen nicht mehr ertragen konnte, floh Frau Zhao mit ihrer Familie im Jahre 2014 nach Kanada. Nun befindet sie sich in Sicherheit und erstattete vor kurzem Strafanzeige gegen Jiang Zemin, der die Verfolgungskampagne begonnen hatte, was zu ihren Leidensweg führte.

Nur eine Woche bevor sie ihre Strafanzeige am 13. August 2015 erhoben hatte, waren ihre Eltern, die immer noch in China leben, von der lokalen Polizeibehörde befragt worden. Sie wollten Informationen über ihre Tochter bekommen.

In ihrer Strafanzeige beschreibt Frau Zhao detailliert, wie sie durch die Hände der Kommunistischen Partei Chinas hat leiden müssen.

Falun Gong entdecken

Als ich im Jahre 1998 in einem anderen Landkreis wissenschaftliche Untersuchungen betrieb, entdeckte ich, dass meine Kollegin Falun Gong praktizierte. Ich wollte es ebenso lernen, deshalb gab sie mir ein Exemplar des Buches Zhuan Falun (Li Hongzhi).

Die Prinzipien von Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht trafen in mir auf tiefe Resonanz und ich erkannte, dass die Bedeutung des Lebens darin besteht, zu seinem eigenen Ursprung zurückzukehren. Ich begann nach diesen Prinzipien zu leben, und strebte danach, eine gute Person zu werden. Ich kämpfte nicht mehr länger um Ruhm oder persönliche Interessen und verrichtete meine Aufgaben verantwortungsbewusst. Meine Talente wurden von meinen Kollegen anerkannt und ich empfing jedes Jahr Auszeichnungen.

Durch die Verfolgung beeinträchtigt

Die Verfolgung begann am 20. Juli 1999 und Verleumdungen über Falun Gong erfüllten die Luft. Nur zwei Tage später wurden ein Mitpraktizierende und ich verhaftet, unsere Falun Gong-Bücher konfisziert und wir beide in der lokalen Polizeiabteilung eingesperrt.

Im Februar 2000 ging ich nach Peking, um dort für Falun Gong zu appellieren. Nachdem ich das Beschwerdeformular im staatlichen Büro für Briefe und Anrufe ausgefüllt hatte, wurde ich verhaftet. Sicherheitsbeamte, die meine Arbeitsstelle geschickt hatte, eskortierten mich zurück nach Xinjiang und hielten mich dort einen Monat lang fest. Tag und Nacht wurde ich überwacht, musste endlose Worttiraden über mich ergehen lassen und spürte großen Druck. Zusätzlich wurden mir große Bußgelder auferlegt und ich wurde in meiner Position degradiert.

Kurz danach hatte ich meine Freiheit verloren und konnte nicht mehr länger wie eine ganz gewöhnliche Person leben oder arbeiten, da ich von meinen eigenen Kollegen streng überwacht und von den Agenten des Büros 610 und der Polizeiabteilung beständig belästigt wurde.

In der Hafteinrichtung gefoltert

Um den endlosen Belästigungen zu entgehen, verließ ich im Februar 2001 meine Arbeit und mein Zuhause, doch suchten mich die Staatssicherheit und die Polizei in der ganzen Stadt. Mich zu überwachen wurde für meinen Ehemann und meine Arbeitskollegen zu einer beruflichen Anforderung erhoben.

Im März 2001 wurde ich schließlich in meiner angemieteten Wohnung verhaftet und in die Hafteinrichtung Urumqi gebracht. Meine Falun Gong-Bücher und persönlichen Habseligkeiten wurden konfisziert. 20 Tage lang war ich mit Handschellen und Fußketten gefesselt und konnte mich weder aufstellen noch bewegen, geschweige denn essen oder etwas anderes tun.

Durch das Gewicht der Ketten wurden meine Fußknöchel schwarz und blau. Aus Protest gegen die unmenschliche Behandlung trat ich für acht Tage in einen Hungerstreik. Daraufhin drückten mich fünf bis sechs Leute auf einen Stuhl und andere zwangsernährten mich. Durch diese Zwangsernährung begann ich sehr stark aus der Nase zu bluten.

Zwei Jahre im Arbeitslager

Ich wurde zwei Jahre lang in das Frauenarbeitslager Urumqi gebracht.

Gerade angekommen wurde ich mit anderen Praktizierenden gezwungen, bis zur Dämmerung in der prallen Sonne zu stehen. Dann schleppte man mich in einen Raum, indem ich von Häftlingen geschlagen wurde. Vier Tage lang blieb ich in einem ein Quadratmeter großen Käfig eingesperrt und es war mir nicht erlaubt, zu schlafen, mich anzulehnen oder mich zu setzen.

Eines Nachts wurde ich von zwei Wärtern mit elektrischen Schlagstöcken elektrisiert, bis deren Batterien leer waren. Sie fluchten auf mich und verleumdeten Falun Gong. Nach der Folter war ich mit Brandflecken übersät, die erst nach zwei Jahren zu verblassen begannen.

Gehirnwäsche

Im Juli 2001 brachte man mich in eine Gehirnwäsche-Einrichtung und hielt mich dort zwei Monate lang fest, bevor ich wieder in das Arbeitslager zurückgebracht wurde. Zwei Leute überwachten mich streng. Falun Gong-Praktizierende durften nicht miteinander reden. Jeden Tag mussten wir Propagandavideos anschauen und wurden damit bedroht, dass unsere Familienangehörigen ihre Arbeit verlieren und unsere Kinder aus der Schule fliegen würden.

Diskriminierung bei der Ausbildung

Als ich 2003 wieder freigelassen wurde, wollte ich meinen Masterabschluss für Physik an der Pekinger Universität machen.

Ich absolvierte alle Prüfungen und Interviews, doch nachdem sie meine Akte gelesen und erkannt hatten, dass ich Falun Gong praktizierte, gaben sie meine Akte zurück und weigerten sich, mich für das Programm zuzulassen.

Belästigungen und Überwachungen

Während all der Jahre nach meiner Freilassung wurden meine Familie und ich ohne Unterlass schikaniert, sogar mein Mann, der gar nicht praktiziert.

Ende 2013 wurden andere Praktizierende, einer nach dem anderen, in Gehirnwäsche-Einrichtungen geschickt. Mein Mann sorgte sich darum, dass sie auch mich wieder mitnehmen würden. So waren wir gezwungen im Juni 2014 China zu verlassen und kamen nach Kanada.

Doch meine Eltern werden immer noch belästigt. Am 5. August 2015 setzte man sie unter Druck, um Informationen über uns zu erhalten.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Weitaus mehr wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.