Gerichtsverhandlung im Gefängnis – Familie darf nicht dabei sein (Tianjin, China)

Sorgen über den Zustand ihrer Angehörigen

(Minghui.org) Am 4. Januar 2015 wurde ein Gerichtsverfahren im Gefängnis des Bezirks Ji abgehalten, weil die Behörden behaupteten, dass die Angeklagte, Kong Yucui, eine 67-jährige Falun Dafa-Praktizierende, zu schwach wäre, um vor Gericht erscheinen zu können.

Das Gericht erlaubte lediglich ihrem Anwalt an der Verhandlung teilzunehmen und behauptete, dass Frau Kong sich beim Anblick ihrer Familie zu sehr aufregen würde, und das würde ihre Gesundheit negativ beeinflussen.

Verhaftung und Trauma

Frau Kong kommt aus dem Bezirk Ji der Stadt Tianjin und wurde am 4. November 2014 festgenommen. Sie praktiziert Falun Dafa und hatte auf einem Bauernmarkt mit anderen Menschen über Falun Dafa gesprochen. Nach ihrer Festnahme brachte man sie in die Haftanstalt von Ji, wo sie schon einmal, nämlich im Jahr 2010, inhaftiert worden war.[1] Um gegen ihre Festnahme und ihre Inhaftierung zu protestieren, trat Frau Kong dort in einen Hungerstreik.

Ihr Hungerstreik führte zu schwerem Bluthochdruck, was die Polizei beunruhigte. Deswegen leiteten sie ihren Fall an die Staatsanwaltschaft weiter, denn sie wollten keine Verantwortung für ihre Gesundheitsprobleme übernehmen.

Als Frau Kongs Familie darauf bestand, bei ihrer Anhörung dabei zu sein, fragte der Gerichtspräsident sie: „Sind Sie damit einverstanden, jegliche Verantwortung für gesundheitliche Probleme, die Ihr Erscheinen vor Gericht verursachen könnte, zu übernehmen?" Aufgrund dieser Aussage vermuteten die Angehörigen, dass Frau Kongs körperliche Verfassung so ernst war, dass sie eigentlich in ein Krankenhaus zur Behandlung gehen müsste. Allerdings weigerte sich das Gericht, sie zur medizinischen Behandlung auf Kaution freizulassen.

Frau Kongs Ehemann und ihr Sohn gingen zum Gerichtspräsidenten, der mit ihnen vereinbarte, ihnen nach der Anhörung ein Video des Verfahrens zu zeigen. Jedoch zeigte das Gericht ihnen nur begrenzte Aufnahmen, was bei ihrem Mann die Frage aufkommen ließ, was da wohl weggelassen wurde und warum.

Familie erschöpft und besorgt

In den letzten Tagen sind Frau Kongs Familienangehörige mehrmals zwischen Gericht und Gefängnis hin und her gefahren. Sie forderten das Gefängnis auf, dem Staatsanwalt und dem Gericht schriftliche Unterlagen zu geben, die bescheinigten, dass Frau Kongs Zustand für die Untersuchungshaft nicht stabil genug sei.

Das Gericht forderte einen Nachweis des Krankenhauses der Militärpolizei von Tianjin, ehe sie sie freilassen würden. Das Krankenhaus behauptete, dass sie Frau Kongs Bluthochdruck behandelt hätten, indem sie Medikament in ihr Essen getan hätten. Allerdings verweigern die Gefängnisbeamten ihrer Familie immer noch den Besuch.

Die Familie ist besorgt und hat viele Fragen: Welches Medikament hatte das Krankenhauspersonal Frau Kong ins Essen getan? Wie konnte ein gesunder Mensch in nur zwei Monaten so krank werden?

[1] Tianjin City Practitioner Ms. Kong Yucui Again Sentenced to Forced Labor http://www.clearwisdom.net/html/articles/2010/9/21/120147.html

Unvollständige Liste der an der Verfolgung von Frau Kong beteiligten Personen:Wang Chaoping, Direktor des Büros 610 im Bezirk Ji: +86-18902130777 (Mobil)Zhou Zhenhuai, GerichtspräsidentLi Xudong, Vizepräsident des Gerichts: +86-22-82853166 (Büro), +86-22-29138995 (Festnetz)Tang Shujun, Präsident des Gerichtshofes des Bezirks Ji: +86-18622060019 (Mobil)Xue Jiuru, Oberstaatsanwalt des Bezirks Ji: +86-22 -82826010Du Lengsong, StaatsanwaltLi Guojun, Leiter der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Ji: +86-22-82862351 ext. 3089Gefängnis des Bezirks Ji: +86-22-82865968, +86-22- 82835777Cai Lihua, Verantwortlicher für das Frauengefängnis: +86-13752769300 (Mobil)Fu Hedun, Direktor des Gefängnisses des Bezirks Ji, Polizeimarke Nr. 410280