Misshandlungen durch KPCh-Agenten während seiner 44-tägigen Haft – ein Bericht über Folter

(Minghui.org) Li Chengwu, ein Bewohner des Kreises Xiong, hatte zwei gebrochene Rippen und ein geschwollenes Gesicht, als er nach 44 Tagen Haft entlassen wurde. Er war inhaftiert worden, weil er sich weigerte, Falun Gong aufzugeben. Falun Gong (auch Falun Dafa genannt) ist eine spirituelle Disziplin, die von der Kommunistischen Partei Chinas verfolgt wird.

Li war auch abgemagert und schien desorientiert zu sein. Sein Erinnerungsvermögen kehrte erst zwei Wochen nach seiner Entlassung vollständig zurück. Erst da erfuhr seine Familie, was er während seiner Haft durchgemacht hatte.

Verhaftung

Li stammt ursprünglich aus der Provinz Heilongjiang. Er schreibt es Falun Gong zu, dass seine Gesundheit wiederhergestellt wurde und er wieder nüchtern sein kann. Er scheute sich nie, den Menschen von der brutalen Verfolgung von Falun Gong in China zu erzählen. Einfach durch diese Tatsache kam er aber mehrmals in Polizeigewahrsam.

Schon im Mai 2000 war er zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt worden, als er nach Peking gegangen war, um für Falun Gong zu appellieren. Er wurde von seiner Arbeit entlassen und bei seiner Freilassung aus der Zwangsarbeit zu einer Geldbuße von 5.000 Yuan (ca. 680 €) [1] verurteilt. Die Polizei überwachte ihn außerdem rund um die Uhr. Vor neun Jahren zog er mit seiner Familie in die Provinz Hebei.

Li wurde am 29. August 2016 erneut festgenommen, als er mit Menschen über Falun Gong sprach. Während der Vernehmung auf der Polizeistation weigerte er sich, seine Heimatadresse offen zu legen, Fragen zu beantworten oder ein Vernehmungsprotokoll zu unterzeichnen. Polizisten schlugen seinen Kopf gegen einen Metallpfosten.

Die Polizei durchsuchte sein Haus und beschlagnahmte seine Wertsachen, einschließlich Bücher und Informationsmaterial über Falun Gong, 2.400 Yuan (ca. 330 €) [1] in bar (1.000 Yuan davon wurde später an seine Familie zurückgegeben), ein Handy und vier MP3-Player.

Li wurde zunächst in das örtliche Krankenhaus zur Untersuchung gebracht, bevor er in das Kreisuntersuchungsgefängnis Xing überführt wurde.

Rippen gebrochen und vieles mehr

Lis erste Tage im Untersuchungsgefängnis waren angefüllt von ständigen Prügeln. Die Wärter befahlen den Häftlingen, ihn zu schlagen und zu treten. Es dauerte nicht lange, bis zwei seiner Rippen gebrochen waren. Die Häftlinge schlugen jedoch weiter auf seine gebrochenen Rippen ein, um ihm zusätzliche Schmerzen zuzufügen.

Die Häftlinge schnipsten mit den Fingern auf seine Augäpfel und schlugen ihm wiederholt mit einer Schuhsohle ins Gesicht. Dann drückten sie seinen Penis zusammen und verbrannten seine Hände und seinen Hals mit einem Feuerzeug.

Die Wärter befahlen den Häftlingen, sich abzuwechseln und Li für vier Tage lang wach zu halten.

Li weigert sich, einen Haftbefehl zu unterschreiben

Zhang Baozhong und Guo Huimin, die Leiter der Staatssicherheit, kamen in das Untersuchungsgefängnis und versuchten Li dazu zu bringen, einen Haftbefehl zu unterschreiben, in dem stand, dass er ein Verbrechen begangen habe, weil er Falun Gong praktiziert und Informationen darüber verbreitet habe. Er lehnte es ab, das zu unterzeichnen, da es kein Gesetz in China gäbe, das Falun Gong kriminalisiert, so sagte er.

Ein Gefängnisdirektor namens Liu kam ein paar Tage später auf Li zu und bat ihn, einige Papiere zu unterschreiben. Er bemerkte, dass es das war, was Zhang und Guo ihm vorgelegt hatten. Er weigerte sich wieder.

Einen Monat später kamen zwei Beamte der Staatsanwaltschaft mit demselben Haftbefehl. Herr Li lehnte ein drittes Mal ab.

Geschlagen, weil er „Falun Dafa ist gut“ rief

Eines Tages im September rief Li „Falun Dafa ist gut" und wurde dafür an einem Ort ohne Überwachungskameras verprügelt. Besagter Direktor Liu hatte die Strafe angeordnet.

Als Liu zwei Tage später Dienst hatte, rief Li erneut: „Falun Dafa ist gut.“ Liu beauftragte Häftlinge, Li zu schlagen, bis sein Kopf blutete.

Die Schläge gingen in den folgenden Tagen weiter. Lis Gesundheit verschlechterte sich rasch, und er begann, Mundgeruch zu haben und übel zu riechen. Ein Häftling kommentierte, dass er ja so dünn sei wie ein Gespenst.

Zwangsernährung

Li trat am 4. Oktober in einen Hungerstreik, um gegen seine willkürliche Inhaftierung zu protestieren. Die Wärter steckten ihn am 11. Oktober in Einzelhaft. Sie befahlen einem verurteilten Mörder, Li zu schlagen, um ihn dazu zu bringen, seinen Hungerstreik zu beenden.

Die Wärter beschlossen, Li einer Zwangsernährung zu unterziehen, als er sich weigerte zu kooperieren. Sie hielten ihn fest und fesselten ihn an den Armen und Beinen. Sie benötigten ein paar Versuche, um den Schlauch einzuführen, aber sie konnten die Nahrung nicht hineinbekommen. Mehr als einmal wäre Li fast erstickt. Einmal hätte er beinahe aufgehört zu atmen, bevor die Wärter endlich die Tortur beendeten.

Unbekannte Medikamente gespritzt

In den darauffolgenden zwölf und mehr Stunden gaben ihm die Wärter eine Infusion mit unbekannten Medikamenten. In der Zwischenzeit steckten sie ihm schmutzige Socken in den Mund und verbrannten seine Hände mit einem Feuerzeug.

Li erschien entmutigt und sein Sehvermögen war verschwommen zum Zeitpunkt, als die Wärter die intravenöse Infusion am 12. Oktober beendeten. Stunden später ließen sie ihn frei und übergaben ihn seiner Familie. Die Angehörigen waren etwas früher an jenem Tag in das Untersuchungsgefängnis gekommen, um seine Freilassung zu beantragen, nachdem sie von seinem Hungerstreik erfahren hatten.


[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €