Die Kraft des Glaubens und der Rechtschaffenheit

(Minghui.org) Eine Falun Gong-Praktizierende saß fünf Jahre lang unrechtmäßig im Gefängnis. Während der Haftzeit hielt sie ihr Glauben an die Prinzipien „Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht“ hoch. Schwierige Umstände behandelte sie mit Integrität und aufrichtigen Gedanken. Sie half vielen Menschen, von Falun Gong zu erfahren. Dies ist ihre Geschichte.

Insassen erfahren von dem inszenierten „Selbstverbrennungsvorfall“

Ich wurde in die Gruppe 11 in Abteilung 5 gebracht. Dort weigerte ich mich, die Gefängnisregeln zu rezitieren und die Gefängnisuniform zu tragen. Die Abteilungsleiterin Yin befahl deshalb zwei Insassen, mich zu überwachen und zu zwingen, den ganzen Tag zu stehen. Durch diese Folter schwollen meine Füße stark an.

Alle zwölf Insassen der Gruppe 11 hatten Mitleid mit mir. Die einzige Ausnahme war eine Insassin, die eine um zwei Jahre aufgeschobene Todesstrafe bekommen hatte.

Diese Insassin verspottete mich und fragte mich, ob ich verhaftet worden sei, weil ich mich selbst angezündet hätte. Ich erklärte ihr, dass ich verhaftet worden sei, weil ich Menschen erzählt hätte, dass der „Selbstverbrennungsvorfall“ inszeniert gewesen sei.

Sie und andere waren sofort neugierig und wollten wissen, wie er inszeniert wurde. Ich erklärte ihnen, dass Falun Gong ein Kultivierungsweg auf hohen Ebenen für Körper und Geist sei und das Töten streng verbiete, darunter falle auch Suizid. Dagegen lehre Falun Gong die Menschen, gut und sogar noch besser zu werden, indem man den Prinzipien „Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht“ folge. Menschen, die Falun Gong praktizieren, seien gesund und innerlich ausgeglichen. Dieser Kultivierungsweg bringe dem Individuum und der Gesellschaft Vorteile.

Dann zeigte ich ihnen viele fragwürdige Schwachstellen in der Berichterstattung des angeblichen Ereignisses von CCTV auf.

Sie hörten aufmerksam zu und sagten, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) nichts tauge und die Menschen nur betrüge.

Die Beamte Yin war für die Falun Gong-Praktizierenden in der Abteilung zuständig. Sie war bekannt dafür, besonders grausam mit Praktizierenden umzugehen, die sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben. Sie befahl oft eine Foltermethode, bei der die Praktizierenden mit nach vorn übergebeugtem Körper festgebunden werden. Die Insassen schubsten die gefesselten Praktizierenden dann unter ein Bett oder zwangen die Praktizierenden, lange Zeit still zu stehen, ohne dass diese schlafen oder die Toilette benutzen durften.

Ich war sehr traurig, dass diese Beamten so handelten. Sie wurden von der KPCh betrogen und manipuliert. Ihnen war nicht bewusst, dass sie im Namen der Rechtsdurchsetzung Schlechtes taten.

Unrechtmäßige Haft angefochten

Einmal setzte ich mich auf das Bett, nachdem ich über mehrere Tage gezwungen worden war, lange zu stehen. Die beiden Insassen, die mich überwachten, meldeten das beim zuständigen Wärter. Sie hatten Angst, die Schuld für mein Sitzen zu bekommen.

Die Beamte Yin kam sehr wütend an. Sie schrie mich an: „Sie sind fast einen Monat lang hier und weigern sich, den Befehlen zu folgen. Sie können nur gehen, wenn Sie sich umerziehen lassen (und Falun Gong aufgeben), ansonsten werden Sie leiden!“

Ich fragte sie ruhig, ob sie mir einige rechtliche Fragen beantworten könne.

„Es gibt ein Gerichtsurteil gegen Sie“, sagte sie.

„Sehen Sie“, sagte ich, „einige Menschen haben sich Lügen gegen mich ausgedacht. Ich habe die Lügen widerlegt. Das Urteil sollte in einen Freispruch geändert werden.“

Als sie dies hörte, fing sie an zu lachen. Auch die Insassen versuchten, sich ihr Lachen zu verkneifen.

Eine weitere Beamtin, die Yin begleitet hatte, sagte: „Sagen Sie mir, welche rechtlichen Fragen wir beantworten sollen.“ Es war die stellvertretende Leiterin des Gefängnisses Lin. 

Ich hatte drei Fragen.

„Zuerst gibt es im chinesischen Gesetz vier grundlegende rechtliche Prinzipien. Wie geht es, dass das Gesetz im Umgang mit Falun Gong-Praktizierenden drei dieser vier Prinzipien verletzt? Wie kann so ein Gesetz legal sein, wenn es gegen die grundlegenden Prinzipien der Gesetzgebung verstößt?

Zweitens hat China im Jahr 1998 den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte [1] unterschrieben. In Artikel 19 Absatz 2 steht: ‚Jedermann hat das Recht auf freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen Informationen und Gedankengut jeder Art in Wort, Schrift oder Druck, durch Kunstwerke oder andere Mittel eigener Wahl sich zu beschaffen, zu empfangen und weiterzugeben.‘ Können Sie mir sagen, wie die Falun Gong-Praktizierenden gegen diesen Pakt verstoßen haben?

Drittens: Was ist das für ein Gesetz, dass denjenigen, die sich Lügen ausdenken, gestattet, sich so gesetzlos zu verhalten, während diejenigen, die die Lügen aufdecken, verfolgt werden?“

Lin fragte mich nach meinem Bildungshintergrund und sagte, dass sie in einigen Tagen wieder mit mir sprechen wolle. Sie kam nie zurück.

Würde und Integrität als Falun Gong-Praktizierende

Eine Leiterin unserer Abteilung hatte den Nachnamen Zhang. Sie war für die Produktion in der Abteilung zuständig. Sie war für ihren schrecklichen Jähzorn bekannt und die Insassen hatten Angst vor ihr.

Als sie einmal respektlos über Falun Gong sprach, unterbrach ich sie. Sie war schockiert, weil es sonst niemand wagte, auf diese Weise mit ihr zu sprechen.

Dann sagte ich ihr, dass ich ihr von Falun Gong erzählen könne, wenn sie daran interessiert sei. Ich erkannte, dass sie von den Lügen stark vergiftet war, daher wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte. So fing ich damit an, das Lunyu (Li Hongzhi) zu rezitieren. Zhang hatte es noch nie gehört.

Als ich fertig war, sagte sie: „Ich wusste gar nicht, dass Sie so eine schöne Stimme haben. Warum sind Sie immer so still?“ Ihr Tonfall wurde weich, als ob sie sich in einen anderen Menschen verwandelt hätte.

Dann erzählte sie mir, dass sie schlechte Laune habe, weil man ihr gesagt hatte, dass alle Waren bis 21:00 Uhr fertiggestellt und in den Lastwagen geladen sein müssen, egal was dazu nötig wäre.

Ich sah, dass sie in einer verzweifelten Lage war. „Wenn Sie mich nicht wie eine Gefangene behandeln, werde ich Ihnen helfen.“ Sie stimmte zu.

Dann zeigte ich ihr, wie sie die Produktionsstraße neu ordnen sollte und wo mehr Arbeiter benötigt würden. Ich zeigte dazu noch einigen Arbeitern, wie man effizienter arbeitet.

Zhang freute sich sehr und half auch mit. Wir waren um 21:10 Uhr fertig.

Als eine andere Abteilungsleiterin dies hörte, dankte sie mir für die Hilfe. Sie sagte, dass sie Yin bitten würde meine Strafe zu reduzieren, falls ich arbeitete.

„Die Falun Gong-Praktizierenden werden unrechtmäßig verfolgt.“, sagte ich.

„Ich werde keine Zwangsarbeit machen, um meine Strafe zu reduzieren. Ich habe heute nur geholfen, weil die Situation verzweifelt war und ich den Menschen zeigen will, dass die Falun Gong-Praktizierenden überhaupt nicht so sind, wie man es im Fernsehen sagt.

Ich werde keine Zwangsarbeit machen und auch nicht die Gefängnisuniform tragen, weil das meine Art ist, um den Menschen zu sagen, dass die Verfolgung von Falun Gong illegal ist.“

Nach diesem Tag forderte mich niemand mehr dazu auf Zwangsarbeit zu leisten.

Die Strategie „Angriff auf die Festung“ scheitert

Als ich drei Jahre in Haft war, planten die Gefängnisbeamten eine Kampagne „Angriff auf die Festung“, um mich zur Aufgabe von Falun Gong zu bewegen.

Die Beamte Yin befahl elf Menschen mich zu überwachen. Tagsüber umringten sie mich und lasen laut verleumderisches Material gegen Falun Gong vor.

Sie versuchten mich dazu zu zwingen verleumderische Videos oder lächerliche Reden anzusehen. Sie hatten nur ein Problem: Jedes Mal, wenn sie versuchten die Videos abzuspielen, zeigte entweder der Bildschirm kein Bild oder es gab keinen Ton.

Außerdem verboten sie mir auf die Toilette zu gehen und gaben mir dünnen Brei zum Frühstück. Das hatte auf mich keine Wirkung.

Drei Monate später bemerkte Yin, dass die meisten Menschen, denen sie befohlen hatte, mich zu bearbeiten, auf meine Seite gewechselt waren. Das galt insbesondere für ehemalige Falun Gong-Praktizierende, die sich auf Grund betrügerischer Gehirnwäsche verirrt hatten. Sie hörten gern zu, wenn ich die Lehren des Meisters rezitierte. Sie schrieben Berichte, die aussagten, dass ich ein sehr gutherziger Mensch sei.

Die Kampagne gegen mich scheiterte auf ganzer Linie und die Gruppe wurde aufgelöst.

Ich saß die kompletten fünf Jahre in Haft. In dieser Zeit nahm ich jede Gelegenheit wahr, um allen, die ich traf, von Falun Gong zu erzählen – Insassen, Polizisten, Abteilungsleitern und Gefängnisbeamten. Ich hoffe, dass sie alle die Wahrheit wählen und nicht den Lügen folgen.

Wenn ich mich an meine Erfahrungen in diesen Jahren erinnere, füllt sich mein Herz mit tiefer Dankbarkeit gegenüber unserem verehrten Meister.

Dank des barmherzigen Schutzes durch den Meister und seiner grenzenlosen Güte, konnte ich im Angesicht großer Schwierigkeiten und Strapazen stark und aufrichtig bleiben.


[1] Auch UN-Zivilpakt genannt. Er ist ein völkerrechtlicher Vertrag und trat im März 1976 in Kraft. Er stellt einen Teil der UN-Menschenrechtsabkommen dar.