Sich durch das Auswendiglernen des Fa verändern – Teil II

(Minghui.org) 

Teil I: http://de.minghui.org/html/articles/2016/8/21/122187.html

2. Den eigenen grundlegenden Eigensinn erkennen, nach innen schauen und sich wirklich kultivieren

Ich arbeite in einem Krankenhaus. In der Medizinbranche gibt es ein erhöhtes Risiko, deshalb machte ich mir während der Arbeit viele Sorgen: Ich hatte Angst, Fehler zu machen und dadurch irreperable Schäden zu verursachen. In diesem Krankenhaus arbeite ich seit zwei Jahren. Ich bin jeden Tag sehr beschäftigt und fühle mich erschöpft. So konnte ich kaum noch an Projekten zur Aufklärung der Menschen über Falun Dafa und über die Verfolgung teilnehmen. Trotzdem war meine Chefin sehr unzufrieden mit mir. Wie in einen merkwürdigen Kreis geraten, konnte ich keinen Ausweg finden.

In der ersten Hälfte des letzten Jahres veröffentlichte die Minghui-Website viele Artikel zum Erfahrungsaustausch über den Glauben an den Meister und das Fa. Diese Berichte inspirierten mich sehr. Ich schaute nach innen und erkannte, dass ich in dieser Hinsicht große Probleme hatte. Schon lange befand ich mich in einem schläfrigen Zustand, ging mit meiner Kultivierung nachlässig um und gab mir keine große Mühe. In den letzen zwei Jahren setzte ich den Großteil meiner Zeit und Energie für meine Arbeit ein. Unbewusst war ich der Meinung, dass man nur dann gut verdienen und einigermaßen sorgenfrei leben kann, wenn man die Technik gut beherrscht. So strebte ich mit aller Kraft nach der Technik, aber vergebens. Ständig machte ich Fehler, sodass meine Chefin mich verachtete. 

Hinzu kam, dass ich seit meiner Kindheit immer negativ dachte. Wenn etwas passierte, dachte ich immer zuerst an das Schlechte und hatte kein Selbstvertrauen. Deshalb lebte ich tagtäglich in Sorge. Innerlich fühlte ich mich sehr schwer und müde. Ich hielt mein Leben nur mit menschlicher Kraft durch.

Als ich beim Fa-Lernen das Kapitel „Wer praktiziert, der bekommt Kultivierungsenergie“ (Li, Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 470) las, kam ich zu der folgenden Erkenntnis, auf die mich auch schon einmal ein Mitpraktizierender hingewiesen hatte: Ich kultivierte mich nicht im Fa, sondern  strebte nach einem gemütlichen Leben in der Menschenwelt. 

Der Meister sagte:

„Mit Eigensinn das Fa lernen ist keine wahre Kultivierung. Aber man kann während der Kultivierung allmählich eigenen grundlegenden Eigensinn erkennen, beseitigen und damit den Maßstab eines Kultivierenden erreichen. Was ist dann grundlegender Eigensinn? Menschen haben viele Anschauungen in der Menschenwelt gebildet, sie werden somit von solchen Anschauungen geführt und streben nach Dingen ihrer Sehnsüchte.“ (Li, Hongzhi, Der Vollendung entgegen, 16.06.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Ich wusste, dass die Kultivierung im Falun Dafa Vorteile bringt. Und so trachtete ich mit menschlichen Eigensinnen danach: Ich strebte nach dem reibungslosen Gelingen meiner Vorhaben, nach Harmonie in der Familie und nach einem angenehmen Leben in der Menschenwelt. Gleichzeitig zweifelte ich unter dem Einfluss der menschlichen Anschauungen, der kommunistischen Parteikultur, der empirischen Wissenschaft, der Evolutionstheorie sowie des Atheismus an den Dingen, die ich mit den Augen nicht sehen konnte, wie z.B. den Gottheiten, dem Glauben und den Wundern usw. Ich konnte einfach nicht hundertprozentig an den Meister und das Fa glauben. Wenn mir Probleme begegneten, war meine Denkweise in der Vergangenheit immer folgende: „Solange ich die Dinge gut getan habe, wird der Meister meine Probleme lösen.“ Der Ausgangspunkt lag immer noch auf der Lösung der konkreten Angelegenheit und auf den Dingen in der menschlichen Gesellschaft. Durch das Fa-Lernen und das Lesen der Erfahrungsberichte der Mitpraktizierenden verstand ich allmählich, dass ein Kultivierender den Konflikten eben direkt begegnen muss und sich trotz der Schwierigkeiten vorwärts bewegen soll. Wenn man auf Probleme stößt, soll man nach  der Anforderung des Fa handeln. Wir sollen eben herausfinden, was bei uns nicht mit dem Fa übereinstimmt, und es dann nach dem Fa korrigieren. So einfach ist das.

Ich verstehe, dass es zwischen einer Erkenntnis und der Umsetzung dieser Erkenntnis einen Prozess gibt. Genau dieser Prozess ist die wahre Kultivierung. Früher dachte ich immer: „Wenn man die Bücher über Falun Dafa viel liest, sollte es schon gehen.“ Aber ich ignorierte, dass ich selbst nach innen schauen musste. Wenn ein Kultivierender nicht nach innen schauen kann, ist alles umsonst. Meiner Meinung nach ist das Nach-innen-Schauen der Beginn der wahren Kultivierung. 

Seit einiger Zeit war meine Beschwerde über meine Vorgesetzte sehr stark. Die Substanzen dieser Beschwerde spiegelten sich darin, dass sie sich über mich ärgerte, sobald sie mich sah, selbst wenn ich nichts falsch gemacht hatte. Über eine lange Zeit hatte ich meinen Groll gegen sie und die Unzufriedenheit unterdrückt, weshalb ich mich sehr unwohl fühlte. Ich meinte, dass ich diese Prüfung fast nicht bestehen könne. 

Einmal tauschte ich mich über das Problem mit einer Praktizierenden in meiner Familie aus. Danach fand ich in meinem tiefsten Innern diese kalte, harte Substanz. Das Wesen dieser Substanz ist das Ego und die Boshaftigkeit. Auf einmal verstand ich, dass der Fehler bei mir lag. Die egoistische und bösartige Substanz in meinem Innern wurde angefasst und sie war es, die den Groll erzeugte. Eben diese kalte und harte Substanz sollte ich beseitigen! Dann suchte ich weiter nach der Ursache in mir. Was erzeugte solch eine starke Unzufriedenheit und solch einen Groll gegen meine Vorgesetzte? Es war das Streben nach Ruhm! Seit jeher mochte meine Chefin eine meiner Kolleginnen und lobte sie häufig. Mich dagegen erniedrigte sie. Keine meiner Anstrengungen wurde von ihr gelobt. So waren bei mir große Unzufriedenheit und Hass entstanden. Wenn sie mich nur einmal lobte, würde ich mich schon wohlfühlen. Endlich wurde mir klar, dass ich nach dem irrealen Ruhm in der Menschenwelt trachtete. Ich trachtete nach Lob und Anerkennung der anderen. Wenn meine Bemühungen nicht anerkannt wurden, entstand bei mir Hass. 

Ich strebte nach einer Illusion. Wie beklagenswert ich doch war! 

Der Meister hat uns erklärt:

„Deshalb sagte ich früher, als Kultivierender soll ein Dafa-Jünger ein Problem genau andersherum betrachten als die Menschen. Manche denken, sollte mir eine Verdrießlichkeit begegnen, so bin ich unglücklich, bist du dann nicht doch ein Mensch? Wo ist der Unterschied? Wenn du auf etwas Unerfreuliches stößt, ist es nicht genau die Zeit, in der du dich selbst und dein Herz kultivierst?“ (Li Hongzhi, Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, 16.07.2011)

Jetzt weiß ich, dass ich in dieser Hinsicht einem alltäglichen Mensch glich. Ich war bereits zurückgefallen. In den Schwierigkeiten dachte ich noch wie ein alltäglicher Mensch. Als  Kultivierende sollte ich dem Meister danken, dass er mir eine Chance zur Beseitigung meines Egos und der Boshaftigkeit arrangiert hatte. Auch sollte ich  meiner Vorgesetzten danken, statt mich über sie zu beklagen. 

Ich erlebte tatsächlich, dass alle Ereignisse vom Meister zur Beseitigung meiner Eigensinne arrangiert worden waren. Als ich mir darüber im Herzen klar wurde, kam alles in meiner Umgebung zur Ruhe. Ich erwachte wie aus einem Traum und war wieder im Zustand einer Kultivierenden; ich fühlte mich wirklich glücklich. 

Mein grundlegender Eigensinn

Im Mai letztes Jahr veröffentlichte der Meister das neue "Lun Yu" (Über Dafa). Ich habe es auswendig gelernt. Während dieses Prozesses bekam ich klarere und tiefere Erkenntnisse über das Dafa, die Kultivierung und über die Quelle und die Entstehung des Kosmos und des Lebens. Auf einmal verstand ich das Wesentliche der Kultivierung und was mein grundlegender Eigensinn war. 

Es war im Juli letzten Jahres. Ich versorgte einen Patienten, der nach einer Operation sehr starke Schmerzen hatte und sehr wütend darüber meine Vorgesetzte aufsuchte. Nachdem er wieder gegangen war, machte ich mir Sorgen darüber, wie es ihm wohl gehen würde, sobald die Wirkung der Schmerzmittel nachlassen würde. Sollte er weiterhin so heftige Schmerzen haben, würde er wieder zu uns kommen und der Ärger würde noch weiter zunehmen. Meine Vorgesetzte verfügte auch über keine besseren Maßnahmen, um die Schmerzen eines Patienten nach einer Operation zu behandeln. Es schien alles von dem Zustand dieses Patienten abzuhängen.

Den ganzen Nachmittag über war ich wegen dieser Sache besorgt. Als ich am Abend nach Hause kam, sprach ich mit den Praktizierenden in meiner Familie über diese Angelegenheit. Sie ermutigten mich, dass ich an den Meister und das Fa glauben sollte. Das gab mir Kraft, die Sache vom Fa her zu betrachten. Plötzlich erkannte ich, dass ich nicht von dieser Sache gestört werden sollte. Ich sollte, so wie ich es früher gemacht hatte, stattdessen das Fa lernen! Das Fa-Lernen ist die wichtigste Aufgabe eines Dafa-Jüngers. Ich sollte alle Sorgen und Störungen beseitigen und mit einem ruhigen Herz das Fa lernen. Aber als ich das Buch zur Hand nahm und das Fa las, konnte mein Herz nicht ruhig bleiben. Die Sorge um den kommenden Tag blieb. Ich fragte mich, warum das so war. Wovor fürchtete ich mich eigentlich? Ich beruhigte mich und fand die Quelle der Angst: Ich fürchtete mich vor dem nicht sichtbaren Ergebnis, ich sorgte mich um die Zukunft!

Ich suchte sorgfältig weiter in der Tiefe und fand mein Problem: Es mangelte mir an Vertrauen in den Meister und das Fa. Ich konnte mich nicht völlig dem Meister und Fa hingeben. Ich dachte immer noch mit menschlichen Anschauungen und den Erfahrungswerten der realen Wissenschaften über die Dinge nach und spekulierte dann über das Ergebnis. Anders gesagt: Unbewusst glaubte ich mehr an die Erfahrungen der Wissenschaften und der menschlichen Anschauungen. Hinzu kam die Beeinflussung durch den Atheismus und die Evolutionstheorie, und so zweifelte ich an der Kraft und an den Wundern von Dafa. Warum zweifelte ich? Weil ich sie nicht sehen konnte! 

Es war, wie der Meister gesagt hat: 

„Deshalb bildet sich bei manchen eine starre Anschauung, sie meinen, dass nur das, was sie mit den Augen sehen können, tatsächlich wahr sei; was sie nicht sehen können, glauben sie nicht.“ (Li, Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 73)

Endlich hatte ich meinen grundlegenden Eigensinn gefunden. Es sind eben die Dinge, die man seit tausenden von Jahren gebildet hat: Was man nicht sehen kann, glaubt man nicht. Dieser Eigensinn hinderte mich daran, mich dem Fa ganz anzugleichen. Ich war bei vielen Dingen von diesen Anschauungen behindert worden.

Jetzt hatte ich endlich die Dinge klar erkannt, die mich immer am Vorankommen gehindert hatten. Ich beschloss, nicht mehr auf sie zu hören und stattdessen „Glauben“ zu kultivieren und sagte mir: „Zwar sehe ich das zukünftige Ergebnis nicht, aber ich glaube an den Meister und das Fa. Ich werde ganz und gar dem Meister vertrauen.“ Als ich mich dazu entschlossen hatte, spürte ich, dass ein Spalt in die dicke Wand geschlagen war. Ich wusste, dass ich einen Schritt vorwärts gegangen war, um die starrsinnigen Anschauungen zu beseitigen.

Ich lernte das Fa des Meisters auswendig:

„Solange ihr Kontakt mit den Menschen habt, seid ihr dabei, die Menschen zu erretten. Das betrifft auch den Anzeigenverkauf. Auf welche Seite sich der Mensch stellt, ob es mit ihm geht oder nicht, dies wird sich alles bei den Begegnungen zwischen den Dafa-Jüngern und den Menschen zeigen. Ihr sollt die Probleme nicht zu ernst nehmen. Je mehr ihr den Schwierigkeiten Aufmerksamkeit schenkt, desto schwieriger wird die Sache. Denn die Erscheinung resultiert aus dem eigenen Herzen, die Sache wird einfach noch schwieriger. Der Spruch ‚Die Erscheinung resultiert aus dem eigenen Herzen‘ hat noch diese Bedeutung. Denn du hast die Schwierigkeiten höher bewertet und dich niedriger eingeschätzt. Haltet jene Sachen nicht für zu wichtig. Die Errettung der Menschen ist so eine große Sache. Ihr sollt das tun, was ihr tun sollt. Das Herz soll ruhig und solide bleiben. Wenn ihr einer Sache begegnet oder etwas hört, was euch nicht unbedingt gefällt, sollt ihr es euch nicht zu Herzen nehmen. Macht offen und aufrichtig das, was ihr machen sollt. Lasst euch nicht von dem Häretischen stören und bewegen, dann werden die schlechten Faktoren bei euch nicht auftauchen. Das Böse ist folglich winzig und ihr seid dagegen groß und eure Gedanken sind ebenfalls auch stark. Es ist wirklich immer so.“ (Li, Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Sitzung von The Epoch Times, 17.10.2009)

Ich bemühte mich, alle negativen und egoistischen Gedanken zu beseitigen, und sendete aufrichtige Gedanken aus, dass ich das Problem mit diesem Patienten durch Barmherzigkeit lösen wolle. Ich glaubte fest daran, dass der Meister mir das beste Ergebnis geben würde.

Am zweiten Tag waren die nachoperativen Reaktionen des Patienten schon nicht mehr so stark, obwohl die Schmerzen nach einer Narkose normalerweise für eine lange Zeit anhalten können. Außerdem hatte sich seine Einstellung im Gegensatz zu früher verändert. Er ärgerte sich nicht mehr und entschuldigte sich sogar bei uns für sein schlechtes Benehmen am Tag zuvor. Die Aufregung war somit beigelegt. 

Ich weiß jetzt, dass alles vom Meister gegeben ist.  

(wird fortgesetzt)