Geschichten von meinem mehr als zehnjährigen Kultivierungsweg

Vorgetragen auf der Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Kanada 2017

(Minghui.org) Ich grüße den Meister und die Mitpraktizierenden.

Über zehn Jahre lang bin ich immer auf meinem Kultivierungsweg gestolpert. Doch wenn ich an die Zeit denke, die aufgrund der enormen Geduld des Meisters verlängert wurde,   und an die Mission eines Praktizierenden während der Zeit der Fa-Berichtigung und an die große Barmherzigkeit und den Schutz, den der Meister den Jüngern gewährt – dann kann ich meine Dankbarkeit gegenüber unserem Meister nicht mit Worten beschreiben.

Meine Großmutter erhielt das Fa im Jahr 1996. Jedes Mal, wenn ich sie besuchte, zeigte sie mir die fünf Übungen und bat mich, Falun Dafa zu praktizieren. Aber ich benutzte immer meine Arbeit als Ausrede und sagte, dass ich keine Zeit zum Praktizieren hätte. Mein Vater und meine Mutter begannen 1997, sich im Dafa zu kultivieren. In weniger als einem Monat verschwanden alle Krankheiten meiner Mutter und sie hörte auf, Medikamente einzunehmen.

Als meine Mutter mir vorschlug, auch Falun Dafa zu praktizieren, sagte ich zu ihr: „Wenn du dich damit wohl fühlst, dann praktiziere gut. Ich werde praktizieren, sobald ich Zeit dazu habe.“ Aber ich machte mit ihr die Sitzmeditation und konnte mehr als eine halbe Stunde in der Lotusposition sitzen. Ab und zu las ich auch das Zhuan Falun (Li Hongzhi), das Hauptwerk im Falun Dafa.

Sich weigern, die kommunistische Fahne zu unterzeichnen

Ich war Lehrerin an einer der besten höheren Schulen meiner Stadt. Als die Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 begann, verkündete der Schuldirektor, dass alle Lehrer und Schüler ihren Namen auf die blutrote Fahne setzen müssten als Versprechen, Falun Dafa nicht zu praktizieren.

„Meine Mutter hat an allen möglichen Krankheiten gelitten“, dachte ich, „sie wollte sogar irgendwann deswegen Selbstmord begehen. Sie hat medizinische Hilfe gesucht, aber ohne Erfolg. Seit sie Falun Dafa praktiziert, sind alle ihre Krankheiten verschwunden.“ Nichts konnte mich dazu bringen, meinen Namen auf die Fahne zu schreiben!

Alle sahen mich in das Lehrerzimmer zurückkehren, ohne auf der Fahne unterzeichnet zu haben. Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich Tausende von Menschen, die gedrängt wurden, ihre Namen auf die Fahne zu schreiben. Mitleid erfüllte mein Herz.

Meine Kollegen fragten, warum ich mich weigern würde, die Unterschrift zu geben. Da erklärte ich ihnen: „Im Falun Dafa praktiziert man Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Das ist gut, warum sollte ich also auf der Fahne unterschreiben?“ Meine Kollegen bewunderten meinen Mut.

Nachdem ich wirklich begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, erkannte ich, dass dies eine Prüfung für mich gewesen war. Sie hat auch für mich den Grundstein gelegt, meinen Kollegen die wahren Umstände zu erklären.

Ermutigung durch den Meister

Als ich während des chinesischen Neujahrs 2003 meine Eltern besuchte, lasen wir zwei Lektionen im Zhuan Falun. In dieser Nacht hatte ich einen Traum. Am nebligen Himmel öffnete sich ein quadratisches Fenster und ein goldenes Licht strahlte aus dem Fenster. Dann bemerkte ich, dass eine Leiter vom Fenster herabhing.

Meine Mutter lehnte sich aus dem Fenster und winkte, also beschloss ich, die Leiter zu erklimmen. Der Himmel war mit dunklen Wolken bedeckt und es schien sehr gefährlich zu sein. Ich dachte, ich müsse weiter klettern, um nicht in den dunklen Wolken zu versinken.

Ich kletterte weiter und sah eine schöne und helle Welt mit weißem feinem Sand und kristallklarem Wasser. Meine Mutter und mein Vater saßen neben dem Wasser und meditierten. Meine Mutter begrüßte mich. Ich sagte zu ihr, dass ich das Fa erhalten hätte.

Ich glaube, dieser Traum war eine Ermutigung vom Meister.

Der Meister sagte:

„Von alters her, zum ersten Mal, hat Falun Dafa den Menschen die Eigenschaft des Kosmos (das Fofa) überliefert. Für die Menschen ist es eine Leiter zum Himmel.“ (Li Hongzhi, Die Darlegung des Buddhismus ist nur der winzigste Teil des Fofa (Buddha-Gebotes), 08.10.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Immer wenn ich auf meinem Kultivierungsweg auf Schwierigkeiten stieß, erinnerte ich mich an diesen Traum. Ich wusste, dass alle Leiden und Hindernisse die Stufen auf der Leiter sind, die uns zum Himmel führen.

Ruhm und Eigennutz loslassen

Da ich nicht auf der blutroten Flagge unterschrieben hatte, waren meine Kollegen beunruhigt und besorgt. Sie dachten, der Direktor würde mit mir reden oder mich anzeigen. Ich hatte diesbezüglich keinen Gedanken oder Angst, also passierte mir nichts.

Ich war Teamleiterin einer Gruppe von fast 50 Personen, und die meisten Lehrkräfte waren Frauen. Oft kam es zu Streitigkeiten und Auseinandersetzungen. Aber das beunruhigte mich nicht, weil ich mich nach den Anforderungen von Falun Dafa richtete.

Der Meister sagte:

„Anders gesehen, wenn Führungskräfte der Menschenwelt Leute wie wir wären, die auf persönlichen Ruhm und Reichtum verzichten können, wie viele Vorteile könnten dem Volk dadurch zuteilwerden.“ (Li Hongzhi, Kultivierung und Arbeit, 26.04.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Wichtigstes Thema der Schule war die Vergabe von professionellen Titeln, da die Titel direkt mit dem Gehalt des Mitarbeiters verbunden waren. Einige Kollegen versuchten, mich zu bestechen, indem sie mich zum Essen in schicke Restaurants einluden oder mir Geschenke machten, wie z. B. Einkaufskarten. Ich weigerte mich, alles anzunehmen und sprach mit ihnen über die Sichtweise von Falun Dafa bezüglich Gewinn und Verlust. Ich gab jedem Teammitglied die gleiche Chance, indem ich Qualitätskurse anbot. Ich lehrte, wie man exzellente Arbeiten schreibt und es ablehnt, um Ruhm und Profit zu kämpfen.

Der Meister sagt:

„… aber die wirkliche Erhöhung geschieht nicht durch Gewinn, sondern Verzicht.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Philadelphia in den USA, 30.11.2002)

Als ich Ruhm und Eigennutz aufgab und wirklich an andere dachte, verlor ich keine materiellen Dinge, stattdessen gewann ich viel mehr. Man ernannte mich zur herausragendsten Lehrerin, zur jüngsten fortgeschrittenen Lehrerin. Meine Diplomarbeit gewann den ersten Preis auf Provinzebene. Ich nahm außerdem an der Erstellung der Provinz-Lehrbücher für Chinesisch-Kurse in der Mittelstufe teil.

Falun Dafa vorstellen

Alle meine Kollegen vertrauten mir. Sämtliche Führungskräfte wurden beauftragt, neue Mitglieder der Kommunistischen Partei Chinas auszubilden. In meiner Schulungseinheit stellte ich zuerst die Reiseroute der Partei vor. Dann sprach ich über Falun Dafa: darüber, wie ich vom Praktizieren profitierte, über die Wahrheit der inszenierten Selbstverbrennung 2001 [1] und vieles mehr. Alle hörten mir mit großem Interesse zu.

Nachdem ich zur Teamleiterin ernannt worden war, brachte meine Gruppe keine neuen Parteimitglieder hervor. Stattdessen traten alle Mitglieder aus der Partei aus.

Im schwersten Jahr der Verfolgung verschwieg ich nie, dass ich eine Falun-Dafa-Praktizierende war und dass ich mich aufrichtig darüber freute, dass meine Kollegen die richtige Wahl für ihre Parteimitgliedschaft getroffen hatten.

Eine meiner Kolleginnen, die die Partei verlassen hatte, lud mich zu sich nach Hause ein. Ich erklärte ihrer Schwester, ihrer Tochter und ihrem Neffen die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Dafa. Sie zeigten mir Geldscheine mit Informationen über Falun Dafa darauf. Sie lobten auch die Dafa-Schüler, dass sie erstaunliche und talentierte Menschen seien. Diese Familie trat aus der kommunistischen Partei aus. Bevor ich 2010 nach Japan aufbrach, fragte die Tochter meiner Kollegin meine Mutter nach einem Exemplar des Buches Zhuan Falun. Im März 2011 rief mich meine Kollegin eines Tages aus dem Ausland an und sagte begeistert: „Gott hat uns gesegnet, danke.“

Die junge Dame verließ die Stadt, in der sie in der Nacht vor dem Erdbeben vom 11. März nach Tokio gelebt hatte. Sie kaufte ein Ticket und flog problemlos zurück nach China. Die Stadt, in der sie gelebt hatte, lag am nächsten Tag in Trümmern. Es gab viele Flüge, die am Flughafen Tokio feststeckten, aber ihr Flug startete pünktlich. Ich sagte ihr, dass der Meister von Falun Dafa sie beschützt habe.

Krankheitsillusion

Im April 2013 war mein Bauch geschwollen und es war, als wäre er mit Gas gefüllt, das nicht abgelassen werden konnte. Als ich meinen Bauch berührte, fühlte ich etwas, das wie Herzschläge klopfte. Ich konnte nicht essen, mir wurde übel und die Schwellung nahm zu, sobald ich versuchte, etwas zu essen. Dann aß ich ununterbrochen, weil ich mich dadurch für eine Weile besser fühlte.

Mein Verstand war klar, meine aufrichtigen Gedanken schienen stark zu sein und ich war fest entschlossen, meinen Glauben nicht aufzugeben. Ich schaute nach innen. Ich fand viele Eigensinne und hatte das Gefühl, dass ich mich nicht wirklich kultiviert hatte. Ich las die Vorträge des Meisters über Krankheiten sowie die Artikel zum Erfahrungsaustausch auf der Minghui-Website zum gleichen Thema. Ich rezitierte auch ständig: „Was zu fürchten?“ (Li Hongzhi, 29.02.2004, in: Hong Yin II)

Abends konnte ich nicht einschlafen, erst wenn ich erschöpft war. Beim Aufwachen war mein Bauch noch geschwollen. Mein Mann sagte mir, ich solle mich zur Untersuchung ins Krankenhaus begeben, aber ich sagte ihm, dass es schon gehen würde. Dennoch war ich besorgt.

„Nie zuvor habe ich derart lange gebraucht, um das Karma zu beseitigen“, dachte ich. „Ich habe immer noch viele Eigensinne, die ich nicht losgelassen habe. Vielleicht hat der Meister aufgehört, sich um mich zu kümmern? Möglicherweise habe ich Lücken und die alten Mächte greifen mich an? Beseitigt der Meister das Karma für mich oder verfolgen die alten Mächte mich?“

Diese Situation dauerte mehrere Monate an. Anfang September wurden die Symptome stärker. Mein Mann meinte, ich könnte schwanger sein, was mir der Arzt bestätigte.

Ich fragte mich, ob meine Situation auf meine Schwangerschaft zurückzuführen war. Dann erinnerte ich mich daran, dass die nächste Prüfung nicht fern ist, wenn man eine Prüfung nicht besteht. Anfang Oktober traten weitere Probleme auf. Nach Angaben des Arztes waren beide Seiten meiner Plazenta abgetrennt, das hieß, dass der Fötus keine Nahrung bekam. So war der Fötus nicht lebensfähig. Mein Mann bestand darauf, eine Ultraschalluntersuchung vornehmen zu lassen. Bei Problemen mit meiner Gallenblase würde eine Operation nötig werden, hieß es. Der Arzt bat mich, so schnell wie möglich eine Entscheidung zu treffen und schlug mir vor, eine Website zum Thema Krebs zu besuchen.

Wahrsagen

In diesem Moment erinnerte ich mich daran, was der Meister über das Wahrsagen gelehrt hat. Das könnte dasselbe sein, wie wenn ich einen Arzt aufsuchen würde.

Der Meister sagt:

„Denk doch einmal nach, wenn du dir wahrsagen lässt, hast du ihm nicht etwa zugehört und geglaubt? Ist deine Psyche dadurch nicht belastet? Eine Belastung ist entstanden und du denkst daran, ist das nicht Eigensinn? Wie beseitigst du dann diesen Eigensinn? Hast du dir nicht etwa selbst eine zusätzliche Schwierigkeit bereitet? Musst du nicht etwa mehr Leiden ertragen, um diesen dadurch entstandenen Eigensinn zu beseitigen?“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 221)

Nachdem ich einen großen Umweg gemacht hatte, waren meine Blähungen immer noch da. Und das harte Ding wölbte sich überall und drückte in meinen Magen. Meine Stimmung hatte ihren tiefsten Punkt erreicht.

Der Meister sagt:

„Vor Prüfungen, die wahre Natur sehen“ (Li Hongzhi, Die wahre Natur sehen, 08.05.1999, in: Hong Yin II)

An den Meister und das Fa glauben

Nur während einer Trübsal werden wir erkennen, ob wir fleißig sind und wie standhaft wir auf unserem Kultivierungsweg sind. Ich war tief enttäuscht von mir selbst und der Meinung, dass ich es nicht verdient hatte, eine Kultivierende zu sein.

Ich rief meine Mutter an und weinte. Sie sagte ruhig: „Haben wir nicht den Meister? Das Buddha-Fa ist grenzenlos. Der Meister ist mächtig. Ändere deine Meinung. Alles, was du siehst, ist unwirklich und illusorisch. Die Dinge werden sich ändern, sobald die Grenze erreicht wird! Ist das nicht etwas Außergewöhnliches?”

Die Worte meiner Mutter öffneten mir die Augen. Ich erkannte, dass mein Ziel darin bestand, durch das Fa-Lernen und Nach-innen-Schauen so schnell wie möglich „geheilt“ zu werden. Als sich mein Zustand nicht besserte, bekam ich Angst. Weil ich es nicht gut gemacht hatte, wurde ich durch das Böse behindert. Tatsächlich bedeutete es, dass ich unwissentlich die Existenz der alten Mächte anerkannt hatte. Indem ich so dachte, ging ich den Weg voller Schwierigkeiten, die von den alten Mächten arrangiert worden waren.

Der Meister sagte:

„Wenn ihr bei der Kultivierung auf dämonische Schwierigkeiten stoßt, sollt ihr euch selbst kultivieren und bei euch selbst nachschauen. Das bedeutet nicht, dass man die von den alten Mächten arrangierten dämonischen Schwierigkeiten anerkannt hat und dass man versucht, unter den von ihnen arrangierten dämonischen Schwierigkeiten es irgendwie gut zu machen, so ist das nicht.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Chicago 2004, 23.05.2004)

Mir wurde klar, dass das Nach-innen-Schauen dem Erkennen der Mängel eines jeden Einzelnen dient. Wenn man die Fa-Grundsätze betrachtet und den Anforderungen des Meisters und den Maßstäben von Falun Dafa folgt, wird man erfolgreich sein. Es hatte nichts mit der Verfolgung durch die alten Mächte zu tun.

Der Schlüssel dazu ist der Glaube an den Meister und an Dafa. Solange wir starke, aufrichtige Gedanken haben und fest an den Meister und Dafa glauben, können wir nicht verletzt werden. Wenn wir das Ziel erreichen, unser Herz stabil und unbewegt zu halten, werden die Dinge einen anderen Zustand erlangen. Wenn dein Verstand ein Stadium der Tatenlosigkeit erreichen kann, dann ist das dein Reich.

Wenn du einer Trübsal gegenüberstehst, versuche nicht, zu viel Aufmerksamkeit oder Energie auf sie zu richten. Wenn du sie loslassen oder besser noch, einfach vergessen kannst, wird deine Trübsal sicherlich schnell vergehen. Manchmal merken wir nicht, wie großartig Falun Dafa ist. In der Tat ist es nicht so, dass sich die Kraft des Dafa nicht manifestiert; das Problem ist der Mangel an beständiger Kultivierung und festem Glauben.

Nachdem ich das Fa des Meisters verstanden hatte, lernte ich es sehr fleißig. Ich las jeden Morgen das Fa mit der Epoch Times Gruppe und hörte beim Erledigen der Hausarbeit die Erfahrungsberichte auf Minghui Radio. Jeden Abend nach dem Abendessen lernte ich mit meiner Tochter das Fa. Ich kultivierte jeden meiner Gedanken. Und wenn negative Gedanken aufkamen, lehnte ich sie sofort ab. Ich dachte nicht mehr an meine Krankheiten und weigerte mich, die Illusionen auf mich wirken zu lassen.

Mein Mann ändert seine Einstellung

Nachdem ich das Fa erlangt hatte, wollte ich immer, dass sich mein Mann kultivierte. Aber egal, was ich sagte, er hörte nie zu. Als ich nach Kanada gekommen war, hatte ich ihn immer wieder gebeten, sich die Paraden der Tian Guo Marching Band anzusehen. Aber er weigerte sich. Als ich ihm die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei gab, sah er sie nicht an. Und als ich ihm sagte, er solle die Partei verlassen, sagte er mir, dass er kein Mitglied mehr sei. Ich war frustriert und dachte: „Es ist zu deinem Besten, aber trotzdem behandelst du mich so!“

Der Meister sagte:

„Die stärkste Erscheinung der Güte ist die Barmherzigkeit. Sie ist eine Erscheinung der gewaltigen Energie.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.07.2009)

Mir fehlte die wahre Barmherzigkeit. Die Art von Barmherzigkeit, über die der Meister spricht, ist ohne eigene Absicht oder Verlangen. Meine Barmherzigkeit entsprang den Gefühlen. Emotionen haben sowohl positive als auch negative Seiten. Die negative Seite beinhaltet einen Teil, der egoistisch ist – deshalb erwarte ich etwas zurück. Sobald ich denke, dass ich nicht die „verdiente“ Reaktion oder Antwort erhalten habe, bin ich verärgert. Aus Liebe kann Hass oder Groll entstehen.

Der Meister sagte:

„Qi bleibt eben Qi, ganz egal, ob du es das uranfängliche Qi, dieses Qi oder jenes Qi nennst.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 270)

Also hörte ich auf, mich über meinen Mann zu beschweren. Ich sagte ihm, dass ich nicht der gute Mensch sei, von dem er immer wieder sagte, dass ich es sei. Und dass ich weit davon entfernt sei, ein guter Mensch zu sein.

Der Meister sagte:

„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neides.Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.Ein gütiger Mensch ist immer barmherzig.Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude.“(Li Hongzhi, Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich hatte noch nicht einmal zu Ende ausgesprochen, was ich hatte sagen wollen, als mein Mann antwortete: „Der Meister schreibt so gut. Ich werde mit meinem richtigen Namen aus der Partei austreten.“

Ich traute meinen Ohren nicht! Er wies mich noch einmal darauf hin und ich stimmte schnell zu. Ich schaute nach innen und bemerkte, dass sich meine Xinxing ein wenig verbessert hatte, also änderte mein Mann seine Einstellung.

Ich erkannte wahrhaftig das Wunder dessen, worüber der Meister gesprochen hat:

„Bei der Kultivierung kultiviert man sich eben selbst.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Sitzung von Epoch Times, 17.10.2009)

Als mein Mann von der Arbeit nach Hause kam, vergewisserte er sich, dass ich mich um seinen Parteiaustritt gekümmert hatte.

Bei der Promotion von Shen Yun mussten wir Shen Yun Flyer verschicken. Uns wurden Tausende von Postadressen gegeben, die organisiert werden sollten. Es war eine arbeitsintensive Aufgabe.

Mein Mann sah mich stundenlang hart arbeiten und stellte einige Fragen zu den Adressen. Als ich ihm erzählte, dass es Hunderttausende von Adressen gebe, bat er um die Adressen, erstellte ein Computerprogramm und beendete die Aufgabe in weniger als 30 Minuten.

Ich kaufte die besten Karten für meinen Mann zu den Shen Yun Shows zwischen den Jahren 2007 und 2013, aber ich fragte ihn nie nach seiner Meinung über sie. Ich fand alle möglichen Gründe, ihn dazu zu bringen, sie sich anzusehen.

Nach 2013 fragte ich ihn danach und drängte ihn nicht mehr, zu Shen Yun zu gehen. In diesem Jahr willigte er ein, die Show zu sehen, ohne zu debattieren. Auf dem Heimweg diskutierte er zum ersten Mal mit meiner Tochter über seine Lieblingstänze.

Wenn ich auf mich selbst schaue, bestand ich aufgrund meiner menschlichen Eigensinne, die auch die Prüfungen verlängerten, nicht oft die Prüfungen. Als ich jedoch ein wenig von den Gefühlen beseitigte, kam ein wenig Reinheit zum Vorschein und es entstand ein wenig wahre Barmherzigkeit.


[1] http://de.minghui.org/cc/88/