Verhandlung verschoben – Verzögerungstaktik des Staatsanwalts, um weitere Beweise zu fabrizieren?

(Minghui.org) Chen Heqiong, eine wegen ihres Glaubens inhaftierte 60-jährige Witwe, sollte am 25. Oktober 2017 vor Gericht gestellt werden. Doch dann gab das örtliche Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Aufschiebung des Prozesses statt, um weitere Beweise gegen sie zu sammeln.

Chen ist Angestellte der Seidenfabrik des Bezirks Renhe. Sie verdankt Falun Gong, dass sie die Kraft aufbrachte, ihren Sohn nach dem Tod ihres Mannes alleine großzuziehen. Falun Gong ist ein spiritueller Kultivierungsweg, der auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht basiert.

Nachdem das kommunistische Regime Chinas 1999 begonnen hatte, Falun Gong zu verfolgen, wurde auch Chen zur Zielscheibe der Behörden und mehrfach verhaftet. 2004 verurteilte ein Gericht sie zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis, weil sie sich geweigert hatte, Falun Gong aufzugeben.

Erneut verhaftet

Am 2. Juli 2017 war Chen zu ihrem Wohnblock gegangen, als ein Mann namens Liu Guangming sie von hinten packte. Chen rief um Hilfe und hörte, wie Liu ein paar anderen Leuten zurief, die sich als Mitarbeiter des örtlichen Straßenkomitees herausstellten: „Ich habe eine Falun-Gong-Praktizierende gefangen! Schnell! Mach ein Foto und poste es online!“

Liu hatte gesehen, wie Chen Stunden zuvor Materialien über Falun Gong verteilt hatte, und ihr Wohnhaus beobachtet. Er rief die Polizei, sobald er sie erwischt hatte. Die Beamten kamen bald darauf an, durchsuchten ihre Wohnung und brachten sie später ins Untersuchungsgefängnis Wanyaoshu.

Chen erhielt am 14. Juli einen offiziellen Haftbefehl und wurde am 28. August angeklagt. Ihren Fall leitete man am 19. September an das Bezirksgericht Renhe weiter und setzten den Gerichtstermin auf den 25. Oktober fest.

Die Bezirksstaatsanwaltschaft Renhe gab den Fall jedoch an die Polizei zurück, nachdem sie einen Mangel an Beweisen gegen Chen festgestellt hatte. Das Gericht stimmte zu, den Prozess bis auf Weiteres hinauszuschieben. Chen und ihre Familie haben den Verdacht, dass die Staatsanwaltschaft auf diese Verzögerungstaktik zurückgegriffen hat, um mehr Beweise gegen sie fabrizieren zu können.