Persönlicher Bericht: Nach sieben Jahren Haft erneut eingesperrt und gefoltert

(Minghui.org) Im Folgenden schildert Zhang Yanhua die Tortur, die sie während ihrer letzten Inhaftierung vom 21. März - 4. Juli 2017 erlitten hat. Die Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Qiqihar wurde in dieser Zeit von Polizisten, Wärtern, Häftlingen und Ärzten misshandelt und gefoltert, nachdem man sie erneut eingesperrt hatte, weil sie Falun Dafa nicht aufgeben wollte. 

Einige Jahre zuvor war sie bereits einmal aus dem gleichen Grund sieben Jahre (vom 22. Oktober 2001 bis zum 3. November 2008) lang im Frauengefängnis Heilongjiang interniert gewesen, wo man sie auch gefoltert hatte. Die Aufseher dort hatten sie an ihren Handschellen aufgehängt, mit einem Fesselriemen gefesselt, sie brutal geschlagen, ihr den Schlaf entzogen und ihr die Toilettenbesuche verboten. Damals war sie auch einer Gehirnwäsche unterzogen worden.

Nun erfuhr sie erneut Misshandlungen und Folterungen durch Polizisten, Wärter, Häftlinge und sogar Ärzte. 

Hier ihr Bericht.

Gefoltert im Eisernen Stuhl

Am 21. März 2017 machte ich mich bereit, um zur Arbeit zu gehen, als eine Gruppe Polizisten von der Polizeiwache Zhonghuajie bei mir einbrach. Sie plünderten meine Wohnung und beschlagnahmten mein Handy, Bücher über Falun Gong sowie 38.000 Yuan [1] in bar. Sie brachten mich und meine Tochter zur Polizeistation.

Auf der Wache wurde ich in einem eisernen Stuhl gefoltert. Meine Hände zog man durch zwei Kreise auf der Rückenlehne des Stuhls und fesselte sie aneinander, meine Beine fesselte man an die Stuhlbeine.

Zwei Polizisten betraten um 17.00 Uhr den Folterraum. Sie rollten Zeitschriften zusammen, schlugen mir damit ins Gesicht und auf den Oberkörper, traten mir mit ihren Lederschuhen gegen die Beine, zogen an meinen Armen und verdrehten mir die Handgelenke. Ich hatte unerträgliche Schmerzen. Sie folterten mich fünf Stunden lang und machten mich erst um Mitternacht vom Stuhl los.

Am nächsten Tag schlug mein Herz unregelmäßig und ich war extrem schwach. Sie drohten damit, meine Tochter zu Gefängnis zu verurteilen. Um sie zu retten, übernahm ich die Verantwortung für alles, was sie behaupteten. Danach wurde ich ins Untersuchungsgefängnis Qiqihar überführt.

Rache, weil ich mich weigerte, im Gefängnis Arbeit zu verrichten

Da ich kein Verbrechen begangen hatte, weigerte ich mich, irgendwelche Arbeiten zu verrichten. So befahl die Wärterin namens Han den Häftlingen, mich zu schlagen. Ich sagte ihr, dass sie wissentlich gegen das Gesetz verstoße und ihre Macht missbrauche. Sie sah mich an und sagte: „Ja, stimmt. Was kannst du dagegen tun?“ Dann prügelten drei Häftlinge auf mich ein.

Es war Frühlingsbeginn in Nordchina und immer noch kalt. Han drohte, mir eine Lektion zu erteilen, wenn ich die Arbeit nicht verrichten würde.

Am nächsten Tag kamen zwei Häftlinge, um mir ein „Bad“ zu bereiten, obwohl ich gerade erst gebadet hatte. Sie schleppten mich aus dem Bett, zogen mir die Kleider aus, schoben mich in ein Badezimmer und schlugen mich dort zu Boden. Dann gossen sie große Fässer mit eiskaltem Wasser über mich.

Sie verlangten, dass ich arbeitete, aber ich weigerte mich weiter. Da schlugen sie mir ins Gesicht und auf die Brust. Dann gossen sie wieder kaltes Wasser über mich. Ich sagte ihnen, sie sollten aufhören, und dass es nicht gut für sie sei, so zu handeln. Sie antworteten: „Uns ist es egal, wir glauben nicht an karmische Vergeltung.“

Zwangsernährung mit hochkonzentrierter Kochsalzlösung

Am Tag meiner Verhaftung trat ich in einen Hungerstreik. Nach drei Tagen wurde ich in einen anderen Bereich gebracht, wo ich zwangsernährt wurde. Sie fesselten meine vier Gliedmaßen hinter meinem Rücken zusammen, was sehr schmerzhaft war. Sie machten meine Hände und Füße nicht frei, auch nicht während der Zwangsernährung. Ich konnte mich weder hinlegen noch mich selbst versorgen.

Gefängnisarzt Cheng Yao befahl dem Häftling Li Han, eine große Menge Salz in das Essen zu geben. Nach der Zwangsernährung hatte ich schreckliche Kopfschmerzen, Übelkeit und fühlte mich extrem durstig. Ich fragte sie, warum sie so viel Salz hineingetan hatten. Der Gefängnisarzt behauptete, dass ich es brauchen würde. Siebenmal führten sie die Zwangsernährung bei mir durch.

Als sie schließlich die Fesseln entfernten, waren meine Hände, Beine und Arme taub und meine Hände stark geschwollen.

Bei meiner Rückkehr in meine Zelle begann mein Herz unregelmäßig zu schlagen und ich hörte auf zu atmen. Die Häftlinge überwachten mich abwechselnd, da ich mich in einem kritischen Zustand befand. Ein Insasse rief schließlich den Gefängnisarzt und sagte, dass ich aufgehört hätte zu atmen und sie meinen Puls nicht mehr spüren könnten.

Daraufhin wurde ich am 4. Juli in ein Krankenhaus außerhalb des Gefängnissystems gebracht, wo ich in die Notaufnahme kam. Drei Tage später ließ man mich frei.


[1] Das sind umgerechnet ca. 4.880 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €