Tianjin: Staatsanwalt unter Druck

(Minghui.org) Falun-Dafa-Praktizierenden in China drohen immer noch strafrechtliche Anklagen, weil sie die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht hochhalten und die Menschen über die Verfolgung von Falun Dafa informieren. Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) ist ein tief in der alten Kultur Chinas verwurzelter Übungsweg, der seit 18 Jahren vom chinesischen Regime verfolgt wird.

Die Frauen Wang Sirong und Zhao Shuxia sowie Xing Wei (m) aus der Hafenstadt Tianjin wurden am 7. Februar 2017 vor das Bezirksgericht Nankai gestellt. Als einer ihrer Anwälte darauf hinwies, dass sie mit dem Aufhängen von Transparenten kein Gesetz verletzt hätten, vertagte der Richter den Prozess.

Zhao Shuxia

Berichten zufolge hat das Gericht den Staatsanwalt der Bezirksstaatsanwaltschaft Nankai aufgefordert, weitere Beweise für eine Anklage zu liefern. Wenn die Beweise nicht bis zum 29. April eingereicht würden, würde das Gericht dem Staatsanwalt empfehlen, die Anklage fallen zu lassen.

So fanden die Anwälte unlängst heraus, dass der Staatsanwalt, der von seinem Vorgesetzten unter Druck gesetzt wird, neue Beweise aus den Gegenständen zusammenstellen will, die in den Haushalten der Praktizierenden beschlagnahmt wurden. Er beabsichtigt, die Anklage aufrechtzuerhalten.

Hintergrund

Wang Sirong, Xing Wei und Zhao Shuxia hängten am 8. Februar 2016 in einem öffentlichen Bereich in Tianjin ein Transparent auf. Darauf war zu lesen: „Die Falun-Dafa-Praktizierenden in Tianjin wünschen ein glückliches chinesisches Neujahr! Bitte denken Sie daran, dass Falun Dafa gut ist und Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gut sind.“

Die drei Praktizierenden wurden später verhaftet und sind seitdem im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Nankai inhaftiert.

Nach dem Prozess schickte Xings Anwalt einen Brief an die Staatsanwaltschaft und forderte sie auf, die Anklage fallen zu lassen. In seinem Brief erinnerte der Anwalt daran, dass Xing kein Verbrechen begangen habe, da das Praktizieren von Falun Dafa verfassungsrechtlich erlaubt sei. Er richtete auch einen Brief an das Gericht, um Xing auf Kaution freizubekommen.

Zhaos Anwalt kontaktierte Staatsanwalt Fu Pengfei und den Richter. Er legte einige neue Fälle vor, in denen Falun-Dafa-Praktizierende ohne Anklage freigelassen worden waren. Später erfuhr er, dass die Staatsanwaltschaft höhere Behörden konsultiert hatte, um die Anklagen gegen die drei Praktizierenden zurückzuziehen.

Doch als Zhaos Anwalt am 14. April den Staatsanwalt besuchte, behauptete der Staatsanwalt, dass er von höheren Behörden unter Druck gesetzt werde, mit dem Fall fortzufahren. Da das Transparent als Beweis nicht ausreiche, habe er vor, die aus den Wohnungen der Praktizierenden beschlagnahmten Gegenstände als Beweise zu benutzen.

Zhao Shuxia

Zhao Shuxia arbeitete in Tianjin als Buchhalterin. Weil sie Falun Dafa praktizierte, war sie früher bereits zu insgesamt fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Nach der letzten Verhaftung trat sie für mehr als 130 Tage in einen Hungerstreik. Sie wurde im Untersuchungsgefängnis zwangsernährt und brutal geschlagen. Insgesamt 920 Bürger aus Tianjin haben Petitionen unterzeichnet, die ihre Freilassung fordern.

Nachdem Zhao verhaftet worden war, durchsuchte die Polizei das Haus ihrer alten Eltern. Bestürzt und traurig über die Verhaftung seiner Tochter verstarb ihr Vater bald darauf. Weil die Polizei das Bankbuch ihrer Eltern beschlagnahmt hatte, hatte ihre Mutter kein Geld und führt seitdem ein hartes Leben.

Xing Wei und Wang Sirong 

Der Praktizierende Xing wurde während des Laternenfestes verhaftet, sehr zum Leidwesen seiner alten Eltern. Seine Mutter, die unter Schlaflosigkeit leidet, hatte nach der Verhaftung beinahe einen Nervenzusammenbruch.

Wang hatte vor dem Praktizieren von Falun Dafa verschiedene Krankheiten. Mehrere Ärzte sagten ihr, dass sie eines Tages wegen ihrer Lendenwirbelprobleme gelähmt sein könne. Doch bereits einen Monat nach dem Beginn des Praktizierens waren ihre Symptome verschwunden. Aufgrund dieser dramatischen positiven Entwicklung begannen auch ihr Mann und ihre Tochter, Falun Dafa zu praktizieren.

Nachdem das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, gab Wangs Ehemann jedoch das Praktizieren auf. Er starb im Jahr 2002. Ihre Tochter ging später in die Vereinigten Staaten. Sie ist sehr besorgt um ihre Mutter.

Kundgebung der Falun-Dafa-Praktizierenden in Washington DC am 3. März 2016 vor der chinesischen Botschaft: Sie fordern die sofortige Freilassung von mehreren Falun-Dafa-Praktizierenden, die in Tianjin verhaftet wurden.