Unter Druck einer außergerichtlichen Behörde inhaftiert: vier ältere Falun-Dafa-Praktizierende

(Minghui.org) Vier ältere Falun-Dafa-Praktizierende [1] wurden kürzlich in zwei verschiedene Gefängnisse in der Provinz Yunnan gebracht, weil sie über die Verfolgung ihres Glaubens aufgeklärt hatten.

Herr Liao Jianfu, 65, Herr Fu Wende, 70, und Frau Song Nanyu, 67, sind Einwohner der Stadt Panzhihua in der Provinz Sichuan. Der um die 60 Jahre alte Zhou Fuming lebt etwa 65 Kilometer entfernt im Kreis Huaping in der Provinz Yunnan. Die vier wurden im Oktober 2016 verhaftet. Sie waren wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Informationsmaterialien im Bezirk Huaping angezeigt worden.

Ihr Fall wurde der Justiz des Kreises Yulong der Stadt Lijiang in der Provinz Yunnan übertragen.

Das Komitee für Politik und Recht der Stadt Lijiang bedrohte die Anwälte der vier Praktizierenden vor dem Prozess. Fus Anwalt legte sein Mandat nieder, aber seine beiden neuen Anwälte plädierten für ihn auf nicht schuldig. Die Anwälte der anderen Praktizierenden plädierten auf schuldig. Sie taten dies auf Anweisung des Komitees für Politik und Recht. Dieses Komitee ist eine außergerichtliche Behörde, die mit der Ausrottung von Falun Dafa beauftragt ist und die Befugnis erhielt, das Justizsystem zu übergehen.

Die Praktizierenden erschienen am 22. März 2018 vor dem Kreisgericht Yulong. Fus Anwälte widerlegten die Vorwürfe gegen ihren Mandanten. Sie argumentierten, dass die Beweise der Staatsanwaltschaft rechtswidrig erworben wurden und unzulässig seien. Sie wiesen auch darauf hin, dass sich die Staatsanwaltschaft auf kein gültiges Gesetz berief und auch keine Beweise zur Unterstützung der Anklage lieferte.

Auch die Praktizierenden verteidigten sich.

Ein Richterkollegium, bestehend aus dem Vorsitzenden Richter He Ruiwei und den Richtern He Fengsheng und Zhao Zerong, verurteilte die vier Praktizierenden einige Monate nach der Gerichtsverhandlung zu Gefängnisstrafen.

Liao erhielt vier Jahre Haft mit einer Geldstrafe von 3.000 Yuan [2], Song und Fu erhielten jeweils 3,5 Jahre mit einer Geldstrafe von ebenfalls 3.000 Yuan. Zhou wurde zu zwei Jahren und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (250 Euro) verurteilt. Alle legten Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Lijiang ein. Das bestätigte die ursprünglichen Urteile ohne eine Anhörung einzuberufen.

Die vier Praktizierenden waren Wochen nach ihrer Verhaftung im Jahr 2016 gegen Kaution freigelassen worden. Am 10. Juli 2018 wurden sie wieder inhaftiert. Am 21. August wurde Song in das zweite Gefängnis von Yunnan gebracht, während die männlichen Praktizierenden in das erste Gefängnis von Yunnan überführt wurden.

Die Inhaftierung der vier Praktizierenden brachte ihre Familien in eine schwere Notlage. So war Zhous Frau das ganze Jahr über krankheitsbedingt bettlägerig, während Songs Mann halbseitig gelähmt war und sich nicht selbst versorgen konnte.

Als Liaos Familie ihn im September im Gefängnis besuchte, erfuhren sie, dass er seit seiner Inhaftierung am 10. Juli an Bluthochdruck leidet. Die Familie beantragte Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Die Behörden haben bisher nicht reagiert.

Frühere Berichte:

Außergerichtliche Instanz bedroht Anwälte von Falun-Gong-Praktizierenden

Vier Senioren standen wegen ihres Glaubens vor Gericht und verteidigten sich selbst


[1] Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt. Es verbreitete sich rasant und viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungswegs werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 400 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.