Mitpraktizierende als Spiegel betrachten

(Minghui.org) Vor einigen Tagen traf ich den Mitpraktizierenden A und bemerkte, dass er einige menschliche Gesinnungen und Eigensinne hatte. Eigentlich hatte ich mich in Gedanken häufig über ihn beschwert, da ich fand, dass er die Zeit nicht schätzte und nicht fleißig vorankam, um die Lebewesen zu erretten. Diese Gedanken und Substanzen trug ich in mir. Dennoch fasste ich den Entschluss, mit ihm darüber zu reden, damit er es vom Fa her erkennen konnte.

Bei unserem Gespräch vertuschte A  seinen Eigensinn. Ich forderte ihn auf, die Dinge mit den Fa-Grundsätzen zu beurteilen. Die ganze Zeit über verlangte ich von ihm, sich zu ändern, so als ob ich ein Außenstehender sei. Der Austausch war unangenehm, das Ergebnis nicht zufriedenstellend.

Von Zeit zu Zeit dachte ich darüber nach, wie ich ihm helfen könnte. Plötzlich tauchte ein Gedanke auf: „Es geht nicht darum, dass er einen Eigensinn hat. Die Frage ist nicht, wie ich ihm helfen soll. Ganz im Gegenteil, ich soll ihn als Spiegel betrachten und nach innen schauen. Das Ganze ist ein Vorgang, bei dem ich mich selbst kultivieren soll. Das Problem meines Mitpraktizierenden ist mein eigenes Problem.“ 

Der Meister erklärt:

„Wenn zwischen zwei Menschen ein Konflikt entsteht, und das von einem dritten gesehen wird, soll der dritte auch einmal nachdenken, ob bei ihm etwas nicht in Ordnung ist: Warum lässt man mich das sehen? Wenn es so ist, sollen die beiden, bei denen die Konflikte entstanden sind, erst recht bei sich nachschauen, man soll sich doch nach innen kultivieren.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Osten der USA, 27.-28.03.1999 in New York)

Als mir dieser Fa-Grundsatz klargeworden war, suchte ich meine eigenen Mängel und meine menschlichen Gesinnungen. Ich berichtigte ich mich gemäß dem Fa und bat den Meister um Verstärkung. Mit dem barmherzigen Gedanken und der inneren Haltung, dass ich es wirklich gut mit A meinte, bekam ich wieder eine Gelegenheit, mich mit ihm auszutauschen.

Dieses Mal spürte ich, dass ich von einer enormen Energie umgeben war. Mein Ton beim Sprechen und meine innere Haltung waren friedlich und unser Austausch war sehr harmonisch. A öffnete sein Herz. Das tat er selten und er sprach nicht oft über seine Schwächen und sein Verhalten, welches nicht dem Fa entsprach. Während unseres Gesprächs beschloss er, sich zu berichtigen, sich dem Fa anzugleichen und sich möglichst schnell zu erhöhen. Im Herzen freute ich mich für ihn.

Ich dachte, dass es doch wirklich gut wäre, wenn ich immer solch einen barmherzigen Zustand beibehalten könnte. Jedoch konnte ich danach nicht mehr mit dem damaligen Ton und der damaligen inneren Haltung sprechen und arbeiten. Ich weiß, dass der Meister gesehen hatte, dass ich mich bei dieser Angelegenheit selbst kultivierte und wirklich gutherzig zu meinem Mitpraktizierenden war. Deshalb stärkte mich der Meister, damit ich die Heiligkeit der Barmherzigkeit erleben konnte. Das war eine Ermutigung durch den Meister. Der Meister sagt:

„Je barmherziger, desto größer ist diese Energie. Alle schlechten Dinge können aufgelöst werden.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18. Juli 2009)

Als ein Kultivierender sollte man die Barmherzigkeit herauskultivieren. Das ist die grundlegende Eigenschaft einer aufrichtigen Gottheit und auch das Fundament eines Kultivierenden.

In unserer Region läuft die Kooperation nicht so gut. Jeder hält an seiner eigenen Meinung fest und kritisiert den anderen. Deshalb kann keine Gesamtheit gebildet werden. Am deutlichsten erkennt man das daran, dass sich viele von uns Gedanken über die Koordinatorin machen und sie beurteilen. Letztes Jahr wurde ein Mitpraktizierender in unserer Region verhaftet und verurteilt. Während unserer Aktion, durch die wir den Mitpraktizierenden frei bekommen wollten, machten sich viele von uns Gedanken über die Koordinatorin: „Warum nimmt sie nicht aktiv an der Rettungsaktion teil? Wieso organisiert sie die Aktion nicht?“ Wir beurteilten das so: „Sie verzögert die Bildung des eines Körpers sowohl bei der Rettung wie auch bei der Auflösung des Bösen. Auch die Errettung aller Lebewesen wird dadurch gehemmt. Diese Kritik und diese Beschwerde überschatteten lange Zeit die Mitpraktizierenden in dieser Region und schadeten jedem.“

Ich erkannte, dass dieser Zustand falsch war. Wenn einer oder zwei so dachten, ging es noch. Wenn viele so dachten, dann stellte das einen starken Eigensinn dar und verursachte der Koordinatorin sowie der ganzen Region Probleme. Als ich dies erkannte, schaute ich nicht mehr auf die Schwäche der Mitpraktizierenden. Wenn ich etwas sah und hörte, ging es um meine Kultivierung. Der Vorgang, den Mitpraktizierenden wieder frei zu bekommen, ist auch ein Vorgang der eigenen Kultivierung und ein Vorgang bei der Errettung der Lebewesen. Die Koordinatorin ist nicht unbedingt diejenige, die sich am besten kultiviert. Sie hat auch menschliche Gesinnungen und Schwächen. Wenn ein Konflikt auftaucht, soll jeder bei sich selbst suchen und jeder soll sich selbst leicht nehmen, um die Gesamtheit zu harmonisieren. Wie werden wir ein Körper? Wenn man sich selbst loslässt, um die anderen zu harmonisieren, das erst ist die wahre Gesinnung.

Der Meister urteilt nicht, wer von uns Recht und wer Unrecht hat - unsere Erhöhung ist am wichtigsten. Egal wie viel wir machen oder wie viele Menschen wir zum Austritt bewegen, es nutzt nichts, wenn wir nicht zur Vollendung kommen. Erst wenn sich jeder selbst gut kultiviert, kann ein Körper gebildet werden. Dadurch werden wir eine sehr gute Wirkung und einen sehr großen Erfolg bei der Errettung der Menschen erzielen.

Das ist nur meine persönliche Erkenntnis. Bei falschen Aussagen bitte ich meine Mitpraktizierende um Korrektur.