Der Kultivierungsweg eines standhaften Praktizierenden

(Minghui.org) Weil ich Falun Gong praktizierte, wurde ich 2008 zu Zwangsarbeit verurteilt. Als ich mich fragte, warum ich verurteilt worden war, erkannte ich, dass ich nur sehr wenig Fa gelernt hatte und nicht wusste, wie ich nach innen schauen sollte, um meine Lücken zu finden.

Im Arbeitslager fühlten sich die Tage wie Jahre an. Aber das Fa nicht lernen zu können, wurde zur unerträglichsten Qual in meinem Herzen. Ich bedauerte, dass ich das Zhuan Falun nicht auswendig gelernt hatte.

Nach meiner Freilassung entschied ich mich, das Zhuan Falun auswendig zu lernen. Seitdem habe ich das Buch viele Male auswendig gelernt, was bekräftigt, dass Fa-Lernen für die persönliche Kultivierung eines Praktizierenden von großer Bedeutung ist.

Unbewusst Qualifikation erlangen

Obwohl ich mich im Herzen immer danach sehnte, es auf meinem Weg besser zu machen, hatte ich bei meiner Kultivierung noch keinen Durchbruch erzielt. Bei Konflikten mit Praktizierenden konnte ich Xinxing-Pässe nicht überwinden. Oft tauchten in meiner Phantasie plötzlich ihre Gesichter auf.

Daher dachte ich daran, wie wunderbar es war, als ich mit meiner Kultivierung anfing. Meister Li Hongzhi sagte: „…kultivierst du dich noch „wie in der Anfangszeit“?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz des Großraums New York 2013, 19.05.2013)

Während der Meditation fragte ich mich: „Warum kann ich mich nicht mehr so kultivieren, wie in der Anfangszeit?“ Dieser Gedanke öffnete ein Schleusentor in meinem Geist und mir fiel ein, was ich damals als Praktizierender getan hatte – es waren alles Dinge, die ein Praktizierender tun sollte. Dies zeigte mir, dass ich unbewusst eine Qualifikation erlangt hatte.

Meine Kultivierungsumgebung verbessern

Im Arbeitslager konnte ich trotz der brutalen Verfolgung nicht umerzogen werden. Ohne Furcht vor Verhaftung suchte ich nach meiner Freilassung Polizeidezernate auf und erklärte dort die wahren Umstände über die Verfolgung.

Ich erinnerte mich an all das, was mir Meister Li gegeben hatte. Meine Weisheit wurde geöffnet und ich konnte die wahren Umstände gut erklären. Doch immer wieder kam es vor, dass ich für das was ich tat auf Anerkennung aus war, anstatt einzusehen, dass es auf die Glorie von Falun Dafa zurückzuführen war.

Nach diesem Gedanken überfiel mich ein Schauder. Ich sagte mir: „Meister, das war unrecht. Ich muss neu anfangen und so handeln, als hätte ich gerade erst mit der Kultivierung angefangen.“

Alle schlechten Substanzen in meinem Körper, wie Streben nach Erfolg und harter Arbeit, Konflikte und Meinungen, die andere über mich haben, waren nicht mehr wesentlich. Ich entwickelte ein neues Verständnis für „Kultivierung, wie in der Anfangszeit“.

Mund kultivieren und Selbstbestätigung

Als ein Praktizierender über einen anderen Praktizierenden herzog, machte ich auch mit. Augenblicklich tat es mir leid und erkannte, dass es mir nicht gelungen war, meinen Mund zu kultivieren.

Als ich abends nicht einschlafen konnte, fragte ich mich, warum ich das getan hatte. Mir kam das Wort „Selbstbestätigung“ in den Sinn. Der Fingerzeig des Meisters war so zutreffend!

Praktizierende müssen ihren Egoismus ablegen und das Festhalten am Selbst. Ich fand, es war relativ leicht, den Egoismus zu identifizieren, sehr schwer allerdings, das Festhalten am Selbst. Ich hatte die Sache mit der Selbstbestätigung ignoriert. Wie kann dieser tiefverwurzelte Eigensinn beseitigt werden, wenn er gar nicht entdeckt wird?

Selbstbestätigung ist tief in mir verankert. Ich tadelte andere Praktizierende und Familienangehörige für Dinge, die sie getan hatten, um zu zeigen, dass ich Recht hatte – was mit Selbstbestätigung zu tun hat. Meine Neigung zu prahlen war auch Teil meiner Selbstbestätigung.

Mangelndes Verständnis über die wahren Hintergründe von Falun Gong

In dem Bezirk, in dem ich wohne, war es nicht einfach, Menschen zum Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas und deren Jugendorganisationen zu bewegen. Viele Gemeindemitglieder hatten noch nie Informationsmaterial zur Erklärung der wahren Umstände erhalten.

Deshalb beschloss ich, in den einzelnen Dörfern von Tür zu Tür zu gehen und dort Falun-Gong-Broschüren zu verteilen. In den vergangenen sechs Jahren verteilte in sechs Gemeinden solches Informationsmaterial.

Ende 2016 rief in einem Dorf jemand die Polizei an, weil ich Falun-Gong-Informationen verteilt hatte. Viele Dorfbewohner umringten den Polizei-Transporter. Ich sagte zu der Menge: „Keine Sorge. Wartet auf mich, ich komme wieder. Merkt euch einfach ‚Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit, Nachsicht sind gut!’”

Ich wurde in das Polizeidezernat mitgenommen, wo ich den ganzen Nachmittag verbrachte, um mit zwei Junior-Polizeibeamten, die mich bewachten, über Falun Gong zu reden. Beide traten dabei aus der Partei aus.

Im Gefängnis stark bleiben

Sie brachten mich in eine Haftanstalt, wo ich mich weigerte, die Uniform anzuziehen und darauf bestand, die Übungen zu machen. Die Wärter hatten es abgelehnt, mir Wasser zu geben, doch ein Insasse reichte mir Wasser durch die Gitterstäbe.

Als mir die Wärter auch jegliches Essen verweigerten, hielt ich jeden, der an meiner Zelle vorbeikam an und sagte: „Wer hat angeordnet, dass ich hier weder etwas zu essen noch zu trinken bekomme? Schreiben Sie es auf und unterschreiben Sie mit ihrem Namen. Ich werde es dann als Beweis nehmen, um Anzeige gegen Sie alle zu erstatten.“ Obwohl mir niemand sagte, wer die Anweisung gab, bekam ich etwas zum Essen.

Ein Wärter belästigte mich, weil ich keine Uniform trug und für das Essen nichts bezahlte. Ich sagte zu ihm: „Wissen Sie denn nicht, dass ein Kultivierender der Buddha-Schule eine solche Uniform nicht tragen darf. Es wäre eine Beleidigung des Buddha-Fa. Ein Mensch, der mich zwingt, so etwas anzuziehen, würde sein Karma vergrößern.“ Von da an war ich befreit, eine Uniform anziehen zu müssen und ich durfte auch die Übungen machen.

Als ich draußen im Hof war, sah ich einen jungen Mann vor Kälte zittern. Ich ging in meine Zelle, zog meine Baumwollweste aus und bat den Wärter, sie dem jungen Mann zu geben. Der Wärter lehnte das ab. Dann entdeckte ich einen herrenlosen wattegefütterten Mantel und der Wärter erlaubte mir, ihn dem jungen Mann zu bringen. Der Häftling war dankbar und trat aus der Partei aus, nachdem ich mit ihm über Falun Gong gesprochen und ihm gesagt hatte, es sei nicht klug, Mitglied der Partei zu sein.

Nach 15 Tagen wurde ich freigelassen. Anstatt nach Hause zu gehen, ging ich in dieselbe Gemeinde zurück und machte dort weiter, die wahren Umstände zu erklären.

Das Streben nach persönlichen Vorteilen durch Falun Gong schafft Probleme

Jahrelang habe ich Polizeibeamten in Polizei-Dezernaten und -Dienststellen persönlich die wahren Umstände erklärt und auch Briefe verschickt, um sie darüber zu informieren.

Als einige Falun-Gong-Praktizierende wegen der Erstattung ihrer Strafanzeigen gegen Chinas Ex-Staatschef Jiang Zemin verfolgt wurden, rief ich den Abteilungsleiter der Staatssicherheit an.

Der Abteilungsleiter und einige Polizeibeamte kamen dann zu mir in die Wohnung. Der Chef nahm das Zhuan Falun in die Hand und sagte, er würde es gerne mit nach Hause nehmen, um das Lunyu zu lesen. Weil er dieses Buch in den Wohnungen von anderen Praktizierenden bereits konfisziert hatte, sagte ich, er dürfe mein Buch nicht mitnehmen.

Als sie gingen, sagte ich: „Wenn Sie mich als Gast besuchen, werde ich Ihnen gutes Essen anbieten. Wenn Sie aber kommen, weil ich Falun Gong praktiziere, bitte ich Sie, nie wieder zu kommen.“

Als er ein anderes Mal zu mir kam, empfahl er mir, nicht mehr wegzugehen, um Informationsmaterialien über Falun Gong zu verteilen.

„Ich mache dir keine Vorwürfe, dass du es nicht weißt“, sagte ich. „Aber je mehr ich weggehe und Informationen verteile, desto mehr wird mich die Kraft von Falun Gong stärken, desto schneller werde ich gehen und desto leichter wird sich mein Körper anfühlen.“

„Je mehr ich aber gemütlich zu Hause bleibe, desto schwerer wird mein Körper sein.“