Mann nach zwei Monaten Haft nicht wiederzuerkennen, trotzdem vor Gericht gestellt

(Minghui.org) Am 27. Juni 2018 fuhr ein Krankenwagen am Landkreisgericht Xiong der Provinz Hebei vor. Zwei Gerichtsdiener trugen einen alten Mann hinaus und brachten ihn in den Gerichtssaal.

Li Chengwus Familie erkannte ihn erst, als er namentlich aufgerufen wurde. Er ist erst Mitte 50, sieht aber aus wie Mitte 80.

Li war so schwach, dass er kein Wort von sich geben konnte. Direkt nachdem der Staatsanwalt die Anklage vorgelesen hatte, vertagte der vorsitzende Richter die Verhandlung.

Man brachte Li zurück in die Haftanstalt des Landkreises Xiong, wo er seit seiner Verhaftung im Mai 2018 eingesperrt war.

Nach Verhaftung 44 Tage misshandelt

Lis aktuelle Verhaftung ist die Folge einer früheren Verhaftung am 29. August 2016. Er wurde zum Ziel, weil er mit Menschen über die Verfolgung von Falun Gong durch die KP Chinas gesprochen hatte. Die Praktik für Geist und Körper basiert auf den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.

Die Wärter in der Haftanstalt des Landkreises Xiong schlugen Li so grausam, dass sie ihm zwei Rippen brachen und sein Gesicht ganz geschwollen war. Als sie bemerkten, dass sein Zustand lebensbedrohlich war, ließen sie ihn nach 44 Tagen Haft gegen Kaution frei.

Li war ausgemergelt und erschien verwirrt, als seine Familie ihn abholte. Erst ca. zwei Wochen nach seiner Freilassung kam sein Gedächtnis zurück. Erst dann erfuhr seine Familie, was er während der Haft erleiden musste.

Li brauchte mehr als ein Jahr, um sich von seinen Verletzungen zu erholen.

Bemühungen, die verantwortlichen Polizisten zu verklagen

Guo Junxue, der Leiter der Staatssicherheit des Landkreises Xiong, rief Li am 9. März 2018 an und bat ihn, zur Behörde zu kommen. Li ging hin, wurde jedoch einem Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft des Landkreises Xiong namens Fan Ying empfangen. Fan gab ihm eine Kopie der Anklage.

Li konnte nicht glauben, dass er erneut Ziel der Verfolgung geworden war, obwohl es kein Gesetz in China gibt, das Falun Gong als Verbrechen deklariert. Er reichte beim Landkreisgericht Xiong Beschwerde gegen Guo ein. Li Tiebi (nicht verwandt mit Li) vom Gericht unterschrieb die eingereichte Beschwerde, weigerte sich jedoch, den Fall zu behandeln.

Li versuchte seine Beschwerde an das Oberste Volksgericht und die Oberste Volksstaatsanwaltschaft zu schicken, doch Guo befahl dem örtlichen Postamt, die Beschwerdebriefe abzufangen.

Li ging in einen benachbarten Landkreis, um seine Beschwerde abzuschicken. Um weiterer Verfolgung zu entgehen verließ er den Landkreis Xiong und wanderte herum. Guo setzte ihn auf die Fahndungsliste.

Im Heimartort erneut verhaftet

Li kehrte am 11. April 2018 vor der Verlobungsfeier seines Sohnes in seinen Heimatort in der Provinz Heilongjiang zurück. Die Polizei hatte ihn aufgespürt und ergriff ihn am 1. Mai. Guo reiste am 6. Mai nach Heilongjiang, um Li zurück in den Landkreis Xiong zu bringen.

Lis Familienmitglieder trafen sich viele Male mit Guo, um Lis Freilassung zu verlangen. Guo sagte, er würde ihnen erlauben, sich mit Li zu treffen, doch sie bekamen ihn in der Haftanstalt nie zu Gesicht. Sie schnappten Gespräche der Polizisten auf und erfuhren, dass sich Li seit seiner Verhaftung im Hungerstreik befand. Sie wussten, dass er in einer schlechten Verfassung war, dennoch waren sie schockiert, als er am 27. Juni im Gericht nicht wiederzuerkennen war.

Vorsitzender Richter Chen Chunhua: +86-17731207278Staatsanwalt Fan Ying: +86-13930260012Guo Junxue: +86-13230226585

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