August 2018: Zahl der verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden erhöht sich weiter

(Minghui.org) Im August 2018 wurden 86 weitere Fälle von Falun-Dafa-Praktizierenden registriert, die vom Gerichtswesen der KP Chinas zu Gefängnisstrafen verurteilt worden sind. Von den 86 neuen Fällen wurden 58 Praktizierende im August 2018 verurteilt; 28 neue Meldungen beziehen sich auf Verurteilungen im ersten Halbjahr, darunter ein Fall im Januar, drei im März, zwei im April, vier im Mai, zwei im Juni und 16 im Juli.

Somit stieg die aktuelle Gesamtzahl für das laufende Jahr auf 611 an.

Wegen der Informationsblockade der KP kann die Anzahl der verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden nicht immer rechtzeitig gemeldet werden, und es sind auch nicht immer alle Informationen sofort verfügbar.

Viele dieser Fälle wurden nicht den rechtlichen Verfahrensweisen entsprechend bearbeitet.

Gong Peiqi, ein pensionierter Oberst, wurde vom Bezirksgericht Beiqu in der Stadt Qingdao zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.400 Euro) [1] verurteilt. Polizeibeamte beschlagnahmten mehr als 120.000 Yuan (ca. 14.900 Euro) von Gong, aber nur etwa 70.000 Yuan (ca. 8.700 Euro) wurden im Urteil erfasst.

Zhang Shuxiang, 81, wurde zu vier Jahren Haft verurteilt, ohne dass sie eine öffentliche Gerichtsverhandlung bekam oder ihre Familie benachrichtigt wurde.

Unter diesen Praktizierenden befinden sich hochqualifizierte Fachleute. So verurteilte das Bezirksgericht Longgang in der Stadt Shenzhen die zwei Computerexperten Dr. Feng Shaoyong und Ingenieur Chen Zeqi zu je acht Jahren Freiheitsstrafe. Das Bezirksgericht Changping in Peking verurteilte Dr. Wang Liangqing, einen ehemaligen Forschungsmitarbeiter der China Akademie für Trägerraketentechnologie, zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 2.400 Euro). Das Bezirksgericht Liwan verurteilte Wang Jiafang, einen außerordentlichen Professor für Mathematik an der Universität Guangzhou, zu dreieinhalb Jahren Haft.

Bei den 58 rechtswidrig verurteilten Praktizierenden reichen die Haftstrafen von sechs Monaten bis zu acht Jahren mit durchschnittlich 3,6 Jahren. Einige der Praktizierenden sind zwischen 70 und 80 Jahre alt oder noch älter. Die 58 Praktizierenden wurden zu Geldbußen in Höhe von insgesamt 261.000 Yuan (32.412 Euro) verurteilt, was im Durchschnitt 4.500 Yuan (ca. 559 Euro) für jeden Praktizierenden entspricht. Die Geldstrafe, die am meisten verhängt wurde (Medianwert), lag bei 6.000 Yuan (ca. 745 Euro), die Höchststrafe betrug 60.000 Yuan umgerechnet (ca. 2.400 Euro).

Die rechtswidrigen Urteile und Prozesse erstreckten sich auf 14 Provinzen, autonome Regionen und Städte auf Provinzebene. Die Provinz Shandong führt die Liste mit zwölf zu Gefängnis verurteilten Praktizierenden an, während die übrigen Regionen einstellige Verurteilungen verzeichneten.

Verurteilte Praktizierende nach Provinzen

Nachfolgend finden Sie Einzelheiten zu einigen Fällen.

Zu drei Jahren verurteilt: Trotz schwerer Beinverletzung ins Gefängnis gebracht

Yu Guirong lebt im Kreis Nenjiang, Provinz Heilongjiang. Sie wurde am 17. April 2018 verhaftet, nachdem sie der Polizei wegen der Verteilung von Informationsmaterial über Falun Dafa gemeldet worden war. Im Mai brach sie sich ein Bein, während sie im Zweiten Untersuchungsgefängnis Qiqihar festgehalten wurde; die Ursache der Verletzung ist unklar.

Nachdem ihre Tochter eine Kaution von 10.000 Yuan (ca. 1.200 Euro) bezahlt hatte, wurde sie zur medizinischen Behandlung freigelassen. Die Ärzte installierten eine Metallplatte in Yus Bein, damit es heilen konnte. Während sie sich zu Hause erholte, erhielt sie im August die Nachricht, dass sie zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden war.

Obwohl die Metallplatte noch in ihrem Bein steckte, wurde Yu wieder inhaftiert und kurz darauf ins Gefängnis gebracht.

Dreieinhalb Jahre Haft für ehemalige Mathematikprofessorin – sie hatte über ihren Glauben an Falun Dafa gesprochen

Wang Jiafang, eine 54-jährige ehemalige Professorin aus Guangdong, wurde kürzlich zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Sie hatte mit anderen über ihren Glauben an Falun Dafa gesprochen. Dies geschah knapp zwei Jahre nach ihrer Entlassung aus einer neunjährigen Haft, zu der sie wegen ihres Glaubens verurteilt worden war.

Die jüngste Verfolgungsaktion gegen Wang Jiafang begann aufgrund eines Gesprächs mit einem Ortsansässigen, das sie am 8. September 2017 in einem Park in der Nähe ihres Hauses führte. Weil sie in dem Gespräch Falun Dafa erwähnte, wurde sie dem Sicherheitsbüro des Parks gemeldet. Fünf Beamte entfernten sie daraufhin gewaltsam aus dem Park.

Als Wang sich weiter mit Beamten in Verbindung setzte, um ihnen Falun Dafa und die Verfolgung zu erklären, wurde sie von Beamten bei der Polizei angezeigt, was zu ihrer Verhaftung am 27. Oktober 2017 führte.

Die Polizei hielt sie im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Yuexiu fest. Dort versetzte ihr ein Wärter einen Stoß. Danach litt Wang unter akuten Schmerzen in der Leber. Nach einigen Monaten Haft waren ihre Haare grau geworden.

Das Bezirksgericht Liwan verhandelte gegen sie am 9. April 2018. Wang wurde angeklagt, „den Gesetzesvollzug zu untergraben“. [2]

Am 24. August 2018 brachte man sie zur Urteilsverkündung vor das Bezirksgericht Liwan. Das Urteil lautete: dreieinhalb Jahre Haft. Sie protestierte und schwor, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Gericht erhöhte die Strafe einer Frau, als festgestellt wurde, dass sie immer noch Falun Dafa praktiziert

Zwei Wochen, nachdem ein Gericht eine Falun-Dafa-Praktizierende zu drei Jahren Haft mit vier Jahren Bewährung verurteilt hatte, hob der Richter die Strafe auf und verhängte eine einjährige Haftstrafe über die Praktizierende.

Cui Jianxiu, 57, aus der Stadt Rizhao, Provinz Shandong, erhielt das neue Urteil vom Kreisgericht Ji am 8. August 2018. Es war nur vierzehn Tage, nachdem dasselbe Gericht ihre ursprüngliche Strafe verkündet hatte.

Am 25. Juli wurde Cuis Familie vom Gericht informiert, dass sie zu drei Jahren mit vier Jahren Bewährung verurteilt worden war. Sie sollte außerdem zweimal an Gehirnwäscheverfahren teilnehmen und einmal im Monat gemeinnützige Arbeit leisten.

Nach der Urteilsverkündung ließen die Behörden Cui nicht sofort frei. Ein Anwalt und ein Mitarbeiter des Justizbüros des Kreises Ji besuchten sie Anfang August im Untersuchungsgefängnis Rizhao. Sie fragten sie, ob sie noch Falun Dafa praktiziere. Sie erzählte ihnen, dass sie immer noch die Übungen mache, um ihre Kopfschmerzen zu lindern.

Daraufhin gab ein Mitarbeiter des Justizbüros den Fall zurück an das Gericht und wies den Richter an, Cuis Strafe zu erhöhen.

Cuis Schwiegereltern, beide 86, erkundigen sich seit fast fünf Monaten nach ihr, so lange haben sie ihre Schwiegertochter nicht mehr gesehen. Ihre Familie hat ihnen nichts von ihrer Verurteilung erzählt, aus Angst, dass die Nachricht ihnen zu viel Kummer bereiten würde.

Zwei Computerfachleute zu acht Jahren Gefängnis verurteilt

Zwei Männer aus der Stadt Shenzhen wurden kürzlich zu jeweils acht Jahren Gefängnis verurteilt. Dr. Feng Shaoyong, ein Telekommunikationsexperte, und Chen Zeqi, ein Softwareingenieur, wurden am 24. September 2016 mit zwei Dutzend anderen Falun-Dafa-Praktizierenden verhaftet, weil sie Informationen über die Verfolgung verbreitet hatten.

Dr. Feng und Chen wurden am 1. Dezember 2017 vom Gericht Longgang verurteilt. Ihre Anwälte argumentierten, dass die Verfolgung von Falun Dafa rechtswidrig sei, dass die Computer und andere elektronische Geräte, die bei den beiden Männern beschlagnahmt worden waren, ihr persönlicher oder rechtlicher Besitz seien und es keine Beweise dafür gebe, dass sie irgendeinen Schaden angerichtet hätten.

Ehemaliger Raketenforscher zu zwei Jahren Haft verurteilt

Das Bezirksgericht Changping in Peking verurteilte Wang Liangqing am 10. Juli 2018 zu zwei Jahren Haft und einer Geldbuße von 2.000 Yuan (ca. 240 Euro). Das örtliche Berufungsgericht täuschte seine Familie in dem Glauben, dass er freigelassen werden könne, sobald er die Quelle eines Beweises der Staatsanwaltschaft enthülle. Er und seine Familie kamen dem nach, allerdings wurde sein ursprüngliches Urteil bestätigt.

Wang, ein um die 50 Jahre alter Praktizierender, begann 1995, Falun Dafa zu praktizieren. Damals arbeitete er bei der China Akademie für Trägerraketentechnologie, dem führenden Hersteller von Trägerraketen in China.

Als die Verfolgung von Falun Dafa begann, entließ ihn sein Arbeitgeber. Später promovierte Wang an der Pekinger Universität für Luft- und Raumfahrt. Nach dem Abschluss arbeitete er für ein Forschungsinstitut, das sich mit Schwerlastmaschinen beschäftigt, und konnte in vielen wichtigen nationalen Projekten Durchbrüche erzielen.

Am 15. Oktober 2017 wurde Wang an seinem Arbeitsplatz verhaftet. Wegen unzureichender Beweise wurde sein Fall zweimal abgelehnt, einmal am 10. Februar 2018 und einmal am 20. April 2018, und jedes Mal wieder an die Polizei zurückgeschickt.

Nach dem Urteil des Bezirksgerichts Changping vom 10. Juli 2018 legte Wang Berufung ein, und seine Familie beauftragte einen Anwalt. Das Mittlere Gericht in Peking teilte seiner Familien mit, dass er freigelassen werden könne, wenn er die Quelle der bei ihm beschlagnahmten Banknoten mit Nachrichten über Falun Dafa aufdecke.

Unter dem Druck seiner Familie sagte Wang den Beamten, wo er die Banknoten erhalten hatte. Seine Familie wurde am 4. September von seinem Anwalt darüber informiert, dass das ursprüngliche Urteil bestätigt worden sei.

Pensionierter Militäroberst und Vater einer US-Bürgerin zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt

Ein chinesisches Gericht hat vor kurzem einen ehemaligen Militäroberst zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Falun Dafa nicht aufgibt. Seine Tochter appellierte von den USA aus an das kommunistische Regime Chinas, ihren Vater freizulassen. Sie lebt derzeit in San Francisco.

Gong Piqi, 63, ist pensionierter Oberst und ehemaliger stellvertretender Stabschef der Reserve-Artilleriebrigade der Provinz Shandong. Am 16. und 17. Oktober 2017 wurden er und seine Frau sowie zwanzig weitere Falun-Dafa-Praktizierende bei einer Massenverhaftung der Polizei in Qingdao, Provinz Shandong festgenommen.

Anschließend durchsuchte die Polizei sein Haus und beschlagnahmte etliche persönliche Gegenstände, die mit Falun Dafa zu tun hatten, sowie 150.000 Yuan in bar (ca. 19.000 Euro). Am 24. Mai 2018 verhandelte das Bezirksgericht Shibei in Qingdao gegen Gong in einem provisorischen Gerichtssaal innerhalb der Haftanstalt.

Sein Anwalt wies darauf hin, dass der Staatsanwalt keine stichhaltigen Beweise habe, um seinen Mandanten anzuklagen. Dieser sei festgenommen worden, als er einen Freund besuchen wollte, der am Tag zuvor verhaftet worden war.

Der Anwalt verwies auch darauf, dass der Staatsanwalt nicht auf seinen Antrag auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung geantwortet habe. Diesen habe er gestellt, da Gong seit März schwere körperliche Probleme habe und an Bluthochdruck leide.

Als der Anwalt forderte, den Staatsanwalt wegen Vernachlässigung seiner Pflicht abzulehnen, vertagte der Richter den Prozess.

Im August 2018 verhängte der Richter eine siebeneinhalbjährige Haftstrafe – trotz der Verteidigung seines Anwalts und der unermüdlichen Bemühungen seiner Tochter in den USA, ihren Vater zu retten. Der Richter setzte außerdem eine Strafzahlung von 20.000 Yuan (ca. 2.400 Euro) fest.

Link zur vollständigen Liste aller 86 Praktizierenden, deren Verurteilungen im August 2018 bekannt wurden: http://en.minghui.org/u/filer_public/8c/66/8c66b272-acde-4a25-9505-f03aa62c2d3e/373790-falun-gong-reported-sentenced-august-2018.pdf

Frühere Berichte:

430 Falun-Dafa-Praktizierende im ersten Halbjahr 2018 in China verurteiltJuli 2018: Zahl der verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden erhöht sich weiter


[1] Falun Dafa ist ein traditioneller Doppelkultivierungsweg für Körper und Geist, dessen Praktizierende seit 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas grausam verfolgt werden.[2] Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.