Ehemalige leitende Meeresforscherin verurteilt, Rente ausgesetzt

(Minghui.org) Eine Frau aus der Stadt Hangzhou, Provinz Zhejiang wurde im Oktober 2018 zu einer zweieinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Sie hatte sich geweigert, ihren Glauben an Falun Dafa [1] aufzugeben.

Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes ist Dong Xiangru derzeit nicht im Gefängnis, sondern steht unter Hausarrest. Die örtlichen Behörden haben sie wiederholt zu Hause schikaniert. Seit März 2019 hat ihr ehemaliger Arbeitgeber ihre Rentenzahlung ausgesetzt.

Schikane

Die 74-jährige Dong war leitende Forscherin des Meeresfischereibehörde der Provinz Zhejiang. Am 7. Juni 2017 wurde sie zum ersten Mal von der Polizei schikaniert. Diese kam unangemeldet zu ihrer Wohnung und versuchte, sie zu zwingen, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Dong lehnte ab.

Acht Tage später kam die Polizei wieder und verhaftete sie. Die Beamten beschlagnahmten das Porträt des Gründers von Falun Dafa und kratzten die Schriftzeichen „Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht ist gut“ von der Wand in ihrer Wohnung weg.

Die Polizisten gaben an, dass Dong auf einer Überwachungskamera aufgenommen worden sei, wie sie Informationsmaterialien von Falun Dafa verteilt habe. Beweise dafür legten sie keine vor. Dong versuchte, die Beamten davon zu überzeugen, dass sie sich nicht an der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden beteiligen sollten. Sie hörten ihr nicht zu. Stattdessen packten sie sie am Arm und zwangen sie, das Haftprotokoll zu unterschreiben. Danach wiesen Dongs Hände und Arme blaue Flecken auf.

Die Polizei verhörte sie ohne Unterbrechung sechs Stunden lang, bevor sie Dong zur Haftanstalt von Hangzhou fuhr. Diese wollte sie wegen ihres hohen Blutdrucks nicht aufnehmen. Die Polizei nahm Dong daher am 16. Juni um 5 Uhr morgens wieder mit zurück und ließ sie am Mittag auf Kaution für ein Jahr frei.

Zwischen dem 2. und 20. November 2017 schikanierten die Polizei und Angehörige des örtlichen Wohnkomitees Dong zu Hause. Außerdem wollten sie sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung bringen. Als Dong sich weigerte, schickten sie eine Person mit einem Abschluss in Rechtswissenschaften zu ihr, die sie „bearbeiten“ sollte. Er drohte, sie verhaften zu lassen, wenn sie nicht auf ihren Glauben verzichtete. Dong erklärte, dass sie nie aufhören werde, Falun Dafa zu praktizieren.

Die Polizei gab nicht auf, sie schikanierte Dong, ihre Kinder und ihren 84-jährigen Ehemann immer wieder. Sie forderten auch den ehemaligen Arbeitgeber ihres Mannes auf, seine Rentenzahlung auszusetzen.

Gerichtsverfahren und ausgesetzte Rente

Später übermittelte die Polizei ihren Fall dem Staatsanwalt, der ihn an das Gericht weiterleitete.

Es kam zur Gerichtsverhandlung am 9. Mai 2018 vor dem Gerichtshof des Bezirks Xihu. Dong sagte zu ihrer eigenen Verteidigung aus, während ihr Anwalt  für sie auf nicht schuldig plädierte.

Am 11. Oktober 2018 verurteilte der Richter Dong zu zweieinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan [2]. Sie wurde der Haftanstalt von Hangzhou zugewiesen, die sie jedoch nicht aufnahm. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass sich Dong in einem schlechten Gesundheitszustand befand. Der Richter entschied daraufhin, sie vorerst unter Hausarrest zu stellen.

Dong legte beim Mittleren Gerichtshof von Hangzhou Berufung ein. Dieser entschied am 27. Dezember 2018, ihre Haftstrafe ohne öffentliche Anhörung aufrechtzuerhalten.

Dong erhielt von ihrem Arbeitsplatz eine mündliche Mitteilung, dass ihre Rentenzahlung wegen ihres Glaubens ab März 2019 eingestellt würde.

Während des Nationalen Volkskongresses des kommunistischen Regimes vom 5. bis 15. März 2019 überwachten die Polizei und Angehörige des Wohnkomitees sie täglich und folgten ihr überall hin [3].

Frühere Berichte:
Früher schon einmal dreieinhalb Jahre inhaftiert, wurde 73-jährige Frau erneut wegen ihres Glaubens vor Gericht gestellt

Nach drei Jahren Haft wird Rentnerin erneut fortwährend schikaniert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 2.700 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro

[3] Die Tagungszeit des Nationalen Volkskongresses des kommunistischen Regimes zählt für das kommunistische Regime Chinas zu den „sensiblen Tagen“. Das sind Tage, an denen das Regime Protestaktionen von Regimegegnern oder anderen unterdrückten Minderheiten befürchtet. Deshalb kontrolliert sie diese an solchen Tagen besonders scharf.