Bilanz für den Januar 2022: Insgesamt 132 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

(Minghui.org) Im ersten Monat des Jahres 2022 wurden 132 Fälle gemeldet, bei denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens zu Haftstrafen verurteilt wurden. Acht von ihnen ereigneten sich bereits im Jahr 2020, 88 Fälle im Jahr 2021 und 36 Fälle im Jahr 2022.

Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa wurden unzählige Praktizierende festgenommen, inhaftiert, verurteilt und gefoltert, weil sie für ihren Glauben eintraten. Aufgrund der strengen Informationszensur in China können die Verfolgungsfälle jedoch nicht immer zeitnah gemeldet werden, und es sind auch nicht alle Informationen leicht zugänglich.

Die neu bestätigten 132 Fälle von Verurteilungen verteilen sich auf 20 Provinzen und regierungsunmittelbare Städte. Peking, die Gastgeberstadt der Olympischen Winterspiele 2022, verzeichnete mit 17 Fällen die höchste Anzahl, gefolgt von der Provinz Guangdong (16) und der Provinz Heilongjiang (14). Auch Liaoning (12), Jilin (11), Hebei (10) und Shandong (10) wiesen zweistellige Fallzahlen auf. In den übrigen Regionen lag die Zahl der Fälle zwischen 1 und 8.

Mindestens 31 der verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden waren zum Stichtag 31. Januar 2022 älter als 60 Jahre. 13 davon waren 60 plus, zwölf 70 plus und sechs waren 80 plus Jahre alt.

Mitte Januar 2022, wenige Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking, verurteilten die Behörden elf Pekinger zu Haftstrafen zwischen zwei und acht Jahren, weil sie Fotos von der leeren Stadt während der Pandemie an Medien im Ausland geschickt hatten.

Als Reaktion auf die eklatante Menschenrechtsverletzung forderte das US-Außenministerium die Kommunistische Partei Chinas auf, „den abscheulichen Missbrauch und die Misshandlung von Falun-Dafa-Praktizierenden unverzüglich zu beenden, diejenigen freizulassen, die aufgrund ihres Glaubens inhaftiert sind, und den Verbleib der vermissten Praktizierenden aufzuklären“, so ein Beamter des Außenministeriums in einer E-Mail an The Epoch Times.

„Seit 1999 versucht die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), Falun Gong, eine in China beheimatete spirituelle Praxis, und ihre friedlichen Praktizierenden und Menschenrechtsaktivisten, die für das Recht auf die Ausübung ihres Glaubens kämpfen, auszurotten“, heißt es in der E-Mail weiter.

„Umfangreiches Beweismaterial zeigt, dass die Regierung der Volksrepublik China diese Gemeinschaft bis heute unterdrückt und missbraucht“, schrieb der Beamte und fügte hinzu, dass Tausende Falun-Dafa-Praktizierende jedes Jahr inhaftiert und schikaniert werden und Berichten zufolge gefoltert und misshandelt werden, nur weil sie ihren Glauben praktizieren.

David Matas, ein Menschenrechtsanwalt in Kanada, sieht einen direkten Zusammenhang zwischen den schweren Strafen und den Olympischen Winterspielen. Die Verurteilungen zeigen, dass die KPCh beabsichtigt, diejenigen einzuschüchtern, die es wagen, andere als die vom Regime erlaubten Meinungen zu äußern.

In der Tat ist es für die KPCh zur Regel geworden, die Verfolgung vor und während der Olympischen Spiele zu verschärfen, um Dissidenten davon abzuhalten, während solcher Großereignisse die Brutalität des Regimes aufzudecken.

Die hohen Strafen sind eindeutig politisch motiviert, erklärte Matas. In China würden Strafen wie Gefängnisstrafen jegliches Verhalten oder jeden Glauben, die von der offiziellen Meinung der KPCh abweichen, abwürgen. Die Gefängnisstrafen richten sich nach den „politischen Erfordernissen“ des Regimes und sind nicht einheitlich. Bei den Olympischen Winterspielen verhängt die KPCh härtere Strafen, um abweichende Meinungen zu unterdrücken und vor den Besuchern gut dazustehen. Diese Maßnahmen lassen die KPCh allerdings noch schlechter dastehen.

Es folgen einige Beispiele für Verurteilungen, die im Januar 2022 gemeldet wurden.

Verurteilt vor den Olympischen Winterspielen in Peking

Vor den Olympischen Winterspielen: Elf Falun-Dafa-Praktizierende in Peking zu Haftstrafen verurteilt

Elf Falun-Dafa-Praktizierende wurden am 14. Januar 2022 vom Bezirksgericht Dongcheng in Peking verurteilt. Sie waren verhaftet worden, weil sie während der Pandemie Fotos von der leeren Stadt an Medien im Ausland geschickt hatten. Die Verurteilung erfolgte Wochen vor den Olympischen Winterspielen 2022, die vom 4. bis 20. Februar in China stattfinden.

Xu Na (w) wurde zu acht Jahren und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.800 Euro) verurteilt.Li Zongze (m), Li Lixin (m), Zheng Yujie (w) und Zheng Yanmei (w) wurden zu jeweils fünf Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) verurteilt.Deng Jingjing (w), Zhang Renfei (m), Liu Qiang (m) und Meng Qingxia (w) wurden jeweils zu vier Jahren und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (ca. 1.120 Euro) verurteilt.Li Jiaxuan (w) und Jiao Mengjiao (w) wurden zu jeweils zwei Jahren und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (ca. 560 Euro) verurteilt.

Die elf Praktizierenden wurden am 19. Juli 2020 von über 100 Polizeibeamten verhaftet. Beamte des Ministeriums für Staatssicherheit hatten auf der Website der Epoch Times Fotos von Peking entdeckt, – veröffentlicht im Juni 2020. Bei der Überprüfung von Überwachungsvideos sahen die Beamten Xu und andere Praktizierende vorbeigehen und begannen, sie zu überwachen.

Nachdem die Praktizierenden am 2. April 2021 angeklagt worden waren, hinderte der Richter des Bezirksgerichts Dongcheng ihre Anwälte daran, ihre Prozessunterlagen einzusehen. Er entschied, dass er ihnen nur dann Einsicht in die Unterlagen gewähren würde, wenn alle Anwälte, die die elf Praktizierenden vertreten, gleichzeitig zum Gericht kämen. Außerdem durften die Anwälte keine Kopien oder Fotos von den Dokumenten anfertigen, und das Gericht stellte auch keine Papier- oder elektronischen Kopien der Akten zur Verfügung.

Die Praktizierenden standen am 15. Oktober 2021 vor Gericht und wurden am 14. Januar 2022 verurteilt.

Vor dieser letzten Verurteilung war Xu Na auch während der Olympischen Spiele 2008 in Peking zur Zielscheibe geworden und im November 2008 zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Ihr Ehemann, der bekannte Folksänger Yu Zhou, war elf Tage nach ihrer Verhaftung im Januar 2008 in der Untersuchungshaft gestorben. Er war 42 Jahre alt.

Verurteilung eines weiteren Falun-Dafa-Praktizierenden vor den Olympischen Winterspielen

Ein weiterer Pekinger Falun-Dafa-Praktizierender wurde zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt.

Lei Zhongfu, der seit anderthalb Jahren inhaftiert ist, konnte zum zweiten Mal in Folge nicht mit seiner Familie das chinesische Neujahrsfest (das dieses Jahr auf den 1. Februar fiel) feiern.

Lei wurde im August 2020 verhaftet und befindet sich seitdem in Isolationshaft. Seine letzte Verhaftung erfolgte während der „Null-Fälle-Kampagne“ wegen seines entschlossenen Glaubens an Falun Dafa. Diese Kampagne wurde 2020 von der KPCh ins Leben gerufen, um die Praktizierenden, die auf der schwarzen Liste der Regierung stehen, mit verschiedenen Schikanen von ihrem Glauben abzubringen. Eine weitere Praktizierende, die zusammen mit ihm verhaftet wurde, Zhao Chunying, ist seitdem ebenfalls in Isolationshaft.

Leis Familie wurde Anfang 2022 aufgefordert, zum Gericht zu kommen, um sein Urteil abzuholen. Weitere Einzelheiten über seine Verurteilung sind noch nicht bekannt.

Lei ist im Ruhestand, er arbeitete früher für das zweite chinesische Bauamt. Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde er mehrmals verhaftet und inhaftiert. Er wurde am 9. März 2002 verhaftet und zu drei Jahren Haft verurteilt. Wie Xu war auch er vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking verhaftet und über drei Jahre lang in dem berüchtigten Zwangsarbeitslager Masanjia in der nahe gelegenen Provinz Liaoning festgehalten worden.

Während der Schikane-Kampagne im März 2020 musste er sich einer körperlichen Untersuchung unterziehen, eine Blutprobe abgeben sowie sich fotografieren lassen. Die Polizei zwang ihn auch, ein Formular zu unterschreiben, in dem behauptet wurde, er habe sich freiwillig untersuchen lassen. Danach ließen sie ihn nach Hause gehen.

Zwei Pekingerinnen im Alter von um die 30 zu Haftstrafen verurteilt

Das Bezirksgericht Haidian verkündete am 10. Dezember 2021 die Schuldsprüche gegen Liu Zixuan und Ye Linlin. Beide Frauen wurden wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu vier Jahren Haft verurteilt.

Liu, 30, und Ye, 32, wurden am 7. August 2019 gegen 22 Uhr in ihrer gemeinsamen Wohnung in Peking verhaftet. Beamte des Polizeireviers Xisanqi durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, Drucker, Laptops und 40-50 Exemplare von Informationsbroschüren über Falun Dafa.

Ein Staatsanwalt enthüllte später, dass die beiden Frauen von Überwachungskameras aufgezeichnet worden waren, als sie ein Wohngebiet betraten, und dass sie daher verdächtigt wurden, dort Falun-Dafa-Materialien verteilt zu haben. Die von den Beamten in der Nachbarschaft gefundenen Flugblätter wurden später als Beweismittel gegen sie verwendet.

Die Polizei forderte die beiden Praktizierenden auf, Erklärungen zu verfassen, dass sie sich von Falun Dafa lossagen. Sie zeigten ihnen auch die von zwei anderen Praktizierenden verfassten Verzichtserklärungen und sagten ihnen, sie könnten die Schuld auf die anderen Praktizierenden abwälzen, um sich selbst zu entlasten. Beide weigerten sich jedoch, gegen ihr Gewissen zu handeln. Seitdem werden sie im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Haidian festgehalten.

Das Bezirksgericht Haidian setzte ursprünglich eine Anhörung für September 2020 an, verschob sie jedoch mindestens fünf Mal, bevor es schließlich am 25. Februar 2021 eine Verhandlung abhielt.

Zur zweiten Verhandlung am 4. August kamen sowohl Lius Großmutter, die schon über 80 Jahre alt ist, als auch Yes Mutter. Richter Tan behauptete, dass Lius Großmutter, die einzige Person aus ihrer Familie, die an der Anhörung teilnehmen konnte, nicht zu ihrer unmittelbaren Familie gehöre und versperrte ihr den Zugang zum Gerichtssaal.

Als die alte Frau versuchte, Tan umzustimmen, kam ein männlicher Beamter zu ihr und schrie sie an. Zusammen mit einem anderen Beamten zerrte er die Seniorin aus dem Gerichtssaal. Yes Mutter durfte der Anhörung beiwohnen.

Verurteilt, weil sie für ihren Glauben eintraten

Mann insgeheim verurteilt, nachdem er vom Dorfsekretär angezeigt worden war, weil er mit ihm über Falun Dafa gesprochen hatte

Am Nachmittag des 23. März 2021 ging Wang Defu, ein Einwohner des Kreises Dingxing in das nahe gelegene Dorf Xiaojinzhuang, um mit den Menschen über die Verfolgung von Falun Dafa zu sprechen. Er traf auf den Dorfsekretär Xiao Shan, der sich weigerte, ihm zuzuhören und seinen Kopf gegen eine Wand schlug. Sein Kopf war blutverschmiert. Xiao rief die Polizei, die Wang in die Polizeiwache des Dorfes Liuzhuo brachte. Nach einem Coronavirus-Test wurde er in die Haftanstalt des Bezirks Dingxing gebracht.

Wangs Familie durfte ihn nie besuchen oder ihm Dinge des täglichen Bedarfs schicken. Ein Wärter teilte ihnen später mit, dass Wang zu drei Jahren Haft verurteilt worden sei und in das Gefängnis Jidong verlegt werden würde.

Kurz darauf erhielt Wangs Frau einen Brief vom Gefängnis, in dem stand, dass er wegen Untergrabung des Gesetzesvollzugs (regelmäßig vorgebrachte Anschuldigung, um Falun-Dafa-Praktizierende zu kriminalisieren) zu drei Jahren verurteilt wurde und nun im Gefängnis Nr. 4 in Jidong inhaftiert sei. In dem Schreiben vom 20. Dezember hieß es außerdem, dass die Haftstrafe von den Behörden in Baoding verhängt wurde und nichts mit dem Kreis Dingxing zu tun habe, welcher der Verwaltung von Baoding untersteht.

Wangs Verurteilung stürzte seine Familie in tiefe Bedrängnis. Seine Mutter war am Rücken operiert worden und konnte gerade erst wieder selbstständig gehen. Seine Frau war über seine Inhaftierung sehr betrübt. Er hat auch einen älteren Bruder, der blind ist.

Frau aus Hebei durch Überwachungskameras beim Verteilen von Falun-Dafa-Materialien aufgezeichnet und verurteilt

Eine Frau aus der Stadt Handan in der Provinz Hebei wurde am 4. Januar 2022 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 420 Euro) verurteilt.

Li Lianye wurde am 30. Juni 2021 vom Sekretär der Stadt Dashe angezeigt, weil sie in der Nacht zuvor dort Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Behörden identifizierten das Nummernschild von Lis Auto und fanden ihren Wohnsitz mittels Durchsuchung von Überwachungsvideos.

Eine Gruppe von Beamten verhaftete Li am 15. Juli 2021 um 20:00 Uhr zu Hause. Ihr Privatfahrzeug und ein Mobiltelefon wurden beschlagnahmt. Nach einem Verhör auf dem Polizeirevier des Dorfes Tushan wurde sie in das Untersuchungsgefängnis Nr. 3 der Stadt Handan gebracht.

Am 17. Juli kehrten Polizisten zu Lis Wohnung zurück und durchsuchte ihren Keller. Durch Informationen auf ihrem Mobiltelefon fanden sie ihre andere Wohnung und durchsuchten diese am 18. Juli.

Das Bezirksgericht von Ci hielt am 6. Dezember 2021 eine Videoanhörung zu Lis Fall in der Haftanstalt ab. Ihr Anwalt plädierte für sie auf nicht schuldig. Der Richter verkündete das Urteil am 4. Januar 2022.

Verurteilt, weil er anderen von Falun Dafa erzählte

Ein Einwohner der Stadt Hangzhou, Provinz Zhejiang wurde am 24. April 2021 verhaftet, weil er mit seinen Go-Spiel-Schülern über Falun Dafa und die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht gesprochen hatte.

Als Hong Chang in eine örtliche Haftanstalt eingesperrt wurde, veranlassten die Wärter sechs Insassen, ihn zu überwachen und zu foltern. Sie hinderten ihn daran, seine Familie anzurufen oder sie zu sehen. Auch durfte er nicht mit anderen sprechen oder Dinge des täglichen Bedarfs kaufen.

Ende Dezember 2021 verurteilte das Bezirksgericht Xihu ihn zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (ca. 6.900 Euro).

Vor seiner letzten Verurteilung hatte der 53-jährige Hong eine Strafe in einem Arbeitslager und zwei Gefängnisstrafen von insgesamt acht Jahren abgesessen, weil er in seinem Glauben standhaft blieb. Da er sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören, folterten ihn die Wärter mit der Tigerbank, verabreichten ihm Chilipfefferwasser und verbrannten seine Zehen mit einem Feuerzeug. Während seiner Gefängnishaft entzogen ihm die Wärter und Häftlinge oft den Schlaf und zwangen ihn, bis zu 20 Stunden zu stehen. Außerdem ließen sie ihn hungern, fesselten ihm die Hände mit Handschellen auf dem Rücken und versetzten ihm Elektroschocks.

Frau aus Liaoning wird zu 4,5 Jahren Haft verurteilt, weil sie über die Verfolgung ihres Glaubens getwittert hat

Song Xiaomei, eine 51-jährige Einwohnerin der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning, wurde am 1. Juni 2021 zu Hause verhaftet. Die Polizisten weigerten sich, ihre Ausweise vorzuzeigen, auch nachdem ihre Familie sie wiederholt aufgefordert hatte, dies zu tun. Songs über 70 Falun-Dafa-Bücher, mehrere Handys und ein Computer wurden beschlagnahmt.

Auf dem Polizeirevier Fude schlug der Beamte Meng Fanyu ihr auf den Kopf und beschimpfte sie. Er forderte sie auf, ihr Mobiltelefon zu entsperren. Sie weigerte sich, dem nachzukommen, und ihr Blutdruck stieg an. Die Polizisten versuchten auch, Songs Familie dazu zu bringen, gegen sie auszusagen, indem sie ihnen eine mildere Strafe für Song versprachen, wenn sie kooperierten.

Die Polizei enthüllte, dass Song während einer Reise nach Japan Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa getwittert und die Führungskräfte der Kommunistischen Partei Chinas „verleumdet“ habe, und dass ihre Beiträge von mehreren Personen getwittert worden seien. Deshalb wurde sie wegen „Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ angeklagt, und ihre Verhaftung wurde am 17. Juni genehmigt.

Songs Familie erfuhr später von ihrem Anwalt, dass der Beamte Meng sie nach ihrer Verhaftung geschlagen hatte. Als sie versuchten, Gerechtigkeit für sie zu erlangen, sagte ein anderer Beamter zu ihnen: „Wir werden uns nicht mit einer Beschwerde über [die Verfolgung von] Falun Gong befassen. Sie können sich beschweren, bei wem immer Sie wollen.“

Song erschien am 29. November 2021 vor dem Bezirksgericht Pulandian. Ihr Anwalt plädierte für sie auf nicht schuldig. Ihre Familie wurde nicht über die Anhörung informiert, erfuhr aber kürzlich, dass sie zu 4,5 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Song hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Leitende Messingenieurin wegen Verteilung von Informationsflugblättern verurteilt

Jin Chengrong, eine leitende Messingenieurin in Tianjin, wurde verurteilt, weil sie Informationsblätter über Falun Dafa verteilt hatte.

Jin, 57, wurde im Dezember 2020 von Beamten der Polizeiwache Ruijing verhaftet und ihre Wohnung durchsucht. Man hielt sie in der Haftanstalt des Bezirks Beichen fest. Im August 2021 wurde sie insgeheim vor Gericht gestellt und zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) verurteilt. Das Frauengefängnis der Stadt Tianjin verweigert ihrer Familie seit ihrer Einlieferung Besuche.

Jin litt früher an niedrigem Blutdruck, Brustvergrößerung, chronischem Husten und Schilddrüsenkrebs. Als sie 1996 anfing, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden alle ihre Beschwerden. Sie fühlte sich verpflichtet, ihre Geschichte mit den Menschen zu teilen und sie über Falun Dafa aufzuklären, weshalb sie in ihrer Freizeit häufig Informationsmaterialien verteilte.

Vor ihrer letzten Verurteilung wurde sie im Januar 2007 festgenommen und zu drei Jahren Haft mit drei Jahren Bewährung verurteilt. Ihre Familie lebte aufgrund der wiederholten Verfolgung in Angst. Ihr Arbeitgeber kürzte ihr zwischen dem 18. Mai 2007 und dem 18. Mai 2010 außerdem das monatliche Gehalt auf 700 Yuan (ca. 98 Euro).

Bürger Guangdongs zu acht Jahren Haft verurteilt – er hatte über die Verfolgung von Falun Dafa aufgeklärt

Ein Bürger der Stadt Shenzhen in der Provinz Guangdong wurde zu acht Jahren Haft und 5.000 Yuan (ca. 700 Euro) Bußgeld verurteilt, weil er Informationen über Falun Dafa verbreitet hatte.

Als der 52-jährige Guan Yibo am 30. Mai 2019 mit der U-Bahn zur Arbeit fuhr, schaltete er einen tragbaren WLAN-Router ein. Fahrgäste, die sich mit dem WLAN verbanden, erhielten auf ihren Smartphones Informationen über Falun Dafa. Einer dieser Fahrgäste meldete Guan bei der Polizei. Am nächsten Morgen warteten Polizisten an der U-Bahn Haltestelle und verhafteten Guan auf seinem Weg zur Arbeit. Sie durchsuchten außerdem seine Wohnung.

Am 1. Juni brachte die Polizei Guan in die Haftanstalt Nr. 2 von Shenzhen. Am 9. Juli genehmigte die Bezirksstaatsanwaltschaft Nanshan seine Verhaftung. Nachdem die Polizisten seinen Fall eingereicht hatten, klagte der Staatsanwalt ihn an und übergab den Fall an das Bezirksgericht Nanshan. Am 16. September wurde Guan in die Bezirkshaftanstalt Nanshan verlegt.

Am 19. März 2021 verhandelte das Bezirksgericht Nanshan per Videokonferenz seinen Fall. Am 28. Juli verkündete der Richter das Urteil. Guan legte beim Mittleren Volksgericht der Stadt Shenzhen Berufung ein, welches am 18. September das ursprüngliche Urteil aufrecht erhielt.

Guan ist der einzige Verdiener seiner Familie. Seine Verurteilung hat seinen alten Eltern und jungen Kindern große Not gebracht.

Ältere Bürger im Visier der Verfolger

84-Jährige wegen ihres Glaubens verurteilt, nachdem sie ihren Mann infolge der Verfolgung verloren hat

Eine verwitwete Frau in der Stadt Wuhan, Provinz Hubei wurde kürzlich zu einem Jahr Haft mit einem Jahr Bewährung verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Yin Wenyan, 84, wurde angewiesen, sich zweimal wöchentlich bei der örtlichen Justizbehörde zu melden. Sie muss bei der Justizbehörde eine Genehmigung beantragen, wenn sie Wuhan verlassen will. Ihre Haftzeit wird am 21. Oktober 2022 enden.

Yin, eine pensionierte leitende Medizintechnikerin, wurde am 2. August 2019 wegen des Verteilens von Falun-Dafa-Materialien angezeigt. Polizisten fanden ihren Wohnsitz durch Überwachungsvideos und verhafteten sie drei Tage später. Auch ihre Wohnung wurde durchsucht. Auf dem Polizeirevier Shuiguohu verhörte man sie bis 2 Uhr morgens und ließ sie erst dann gegen Kaution frei. Ein Jahr später, am 5. August 2020, ließ die Polizei sie erneut in ihrer Wohnung überwachen.

Die Behörden schikanierten die Frau in dieser Zeit immer wieder. Ihr Sohn starb an einer Krankheit. Während sie noch um ihren Sohn trauerten, lebten Yin und ihr kranker Mann von zu Hause entfernt, um weiteren Schikanen zu entgehen. Doch ihr Mann konnte den psychischen Druck nicht lange aushalten und verstarb bald darauf.

Aus Sorge um Yin lud eine ihrer Verwandten sie ein, bei ihr zu wohnen, doch Polizisten belästigten sie weiterhin am Telefon. Da sie nicht wollte, dass ihre Verwandte in die Sache verwickelt wurde, kehrte Yin im Dezember 2020 nach Hause zurück. Bald darauf klopften Polizisten an ihre Tür. Ein Beamter der Justizbehörde des Bezirks Wuchang rief sie ebenfalls an, weigerte sich aber, seinen Namen zu nennen, als er danach gefragt wurde.

Die Polizisten teilten Yin mit, dass sie ihren Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Wuchang weitergeleitet hätten. Die Staatsanwaltschaft erhob am 4. Januar 2021 Anklage gegen sie und leitete ihren Fall an das Bezirksgericht Wuchang weiter. Sie stand am 23. Juli 2021 vor Gericht.

Ende Dezember 2021 suchten zwei Mitarbeiter des Bezirksgerichts Wuchang Yin auf und überbrachten ihr das Urteil. Sie war zu einem Jahr Haft mit einjähriger Bewährung und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 275 Euro) verurteilt worden. Außerdem wurde ihr auferlegt, während ihrer Strafe an einem gemeinnützigen Strafvollzugsprogramm teilzunehmen.

Zwei Frauen über 80 wegen Praktizierens von Falun Dafa zu Haftstrafen verurteilt

Zwei Frauen in der Stadt Shuangyashan, Provinz Heilongjiang wurden am 22. Dezember 2021 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt.

Das Gericht in Hongxinglong hatte Yang Wenshu und Liu Guiqing, beide über 80 Jahre alt, am 20. Dezember vorgeladen. Als sie sich aufgrund ihres Gesundheitszustandes weigerten zu erscheinen, tauchten Gerichtsbeamte zwei Tage später bei ihnen zu Hause auf, um die Urteile zu verkünden.

Yang, 80, und Liu, 83, wurden zu je einem Jahr Haft und einer Geldstrafe verurteilt. Yang war ursprünglich zu sechs Monaten verurteilt worden, aber da sie sich weigerte, sich schuldig zu bekennen und die Gerichtsangestellten aufforderte, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen, wurde ihre Strafe auf ein Jahr verlängert.

Die Eltern eines Schülers hatten die beiden Frauen angezeigt, weil sie am 14. Oktober 2020 mit dem Schüler über Falun Dafa gesprochen hatten. Die Polizei machte die Praktizierenden über Überwachungskameras ausfindig und folgte ihnen in den folgenden zwei Tagen.

Yang und Liu wurden am 16. Oktober verhaftet, als sie in einem Wohngebiet Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilten. Polizisten durchsuchten ihre Wohnungen und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, Fotos des Begründers von Falun Dafa, Computer, Drucker, Kopierpapier und Geldscheine auf denen Informationen über Falun Dafa standen. Aufgrund der strengen Informationszensur in China nutzen viele Praktizierende kreative Methoden, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Dazu gehört auch das Aufdrucken kurzer Botschaften auf Geldscheine.

Die beiden Frauen wurden am Tag ihrer Verhaftung um 21:00 Uhr freigelassen. Danach mussten sie GPS-Armbänder tragen und durften ein von der Polizei ausgewiesenes Gebiet nicht verlassen. Liu hatte Schwierigkeiten beim Gehen. Polizisten blieben vor den Wohnungen der beiden Frauen, um sie zu überwachen. Da die beiden Frauen Nachbarinnen waren, wurden sie beschuldigt, sich zu versammeln – jedes Mal, wenn sie sich gegenseitig besuchten. Polizisten, die ihren Fall dann der Staatsanwaltschaft vorlegten, schikanierten die Frauen mehrmals, stellte ihnen Fragen und machte Fotos von ihnen.

73-jährige Frau zu 5,5 Jahren verurteilt

Liu Lili aus der Stadt Tangshan in der Provinz Hebei wurde kürzlich zu 5,5 Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Es wurde berichtet, dass kein formeller Prozess stattfand und das Urteil im Untersuchungsgefängnis Nr. 1 der Stadt Tangshan verkündet wurde. Weitere Einzelheiten zu ihrer Verurteilung sind zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch nicht bekannt.

Lius jüngste Verurteilung geht auf eine Polizeirazzia am 13. Juli 2019 zurück, als mehr als 30 Beamte in ihre Wohnung einbrachen und sie durchsuchten. Nachdem Lius bettlägerige Schwiegermutter die Polizei angefleht hatte, die Schwiegertochter nicht zu verhaften, lenkten die Beamten ein und nahmen sie nicht mit. Aber sie kamen immer wieder zurück, um Liu und ihre Familie zu belästigen und manchmal Fotos von ihnen zu machen.

Die von der Polizei traumatisierte Schwiegermutter, die schon über 90 Jahre alt war, und Lius Ehemann, der seit über zwei Jahrzehnten mit den Folgen eines Schlaganfalls und Blindheit zu kämpfen hatte, starben nacheinander.

Seit Liu 1996 mit Falun Dafa begonnen hatte, erfreute sie sich stets guter Gesundheit, was es ihr ermöglichte, ihren bettlägerigen Mann und ihre Schwiegermutter zu pflegen. Doch die häufigen Schikanen forderten ihren Tribut an der Gesundheit.

Im August 2020 durchsuchte die Polizei erneut Lius Wohnung und brachte sie zum Verhör auf die Polizeiwache. Sie bestritt jegliches Fehlverhalten bei der Ausübung von Falun Dafa. Nachdem sich das Untersuchungsgefängnis Nr. 1 der Stadt Tangshan geweigert hatte, sie aufzunehmen, weil man herausgefunden hatte, dass sie mehrere Krankheiten hatte, zwang die Polizei ihren Sohn, eine Kaution von 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) zu zahlen, bevor sie sie freiließ.

In den folgenden Monaten wurde Liu noch mehrmals von der Polizei schikaniert und eingeschüchtert. Kurz nachdem sie im Februar 2021 zur Beantwortung von Fragen zur Staatsanwaltschaft gebracht worden war, unternahm die Polizei am 17. März einen weiteren Versuch, sie festzunehmen. Das Untersuchungsgefängnis Nr. 1 der Stadt Tangshan weigerte sich erneut, sie aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands aufzunehmen, doch gelang es am 20. März der Polizei, die Wärter zu zwingen, sie aufzunehmen.

Zwei Frauen aus Henan, 60 und 80 Jahre alt, zu Gefängnisstrafen verurteilt

Zwei Bürgerinnen der Stadt Xinyang in der Provinz Henan haben Berufung gegen ihre rechtswidrigen Verurteilungen wegen Praktizieren von Falun Dafa eingelegt.

Bai Yuzhen, 80, wurde am 22. Juni 2021 zu Hause verhaftet. Die andere Praktizierende, Jin Yuling, 60, die zufällig bei ihr zu Besuch war, wurde auch verhaftet. Die Wohnungen beider Frauen wurden ebenfalls durchsucht.

Jin und Bai wurden am 14. Dezember 2021 vom Kreisgericht Huangchuan im Untersuchungsgefängnis Nr. 1 der Stadt Xinyang vor Gericht gestellt. Aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters schwankte Bai, als sie den behelfsmäßigen Gerichtssaal betrat. Der Richter ließ beide während der gesamten Verhandlung in Handschellen gefesselt.

Staatsanwalt Wu Weichen von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Huangchuan beschuldigte die Frauen der „Untergrabung des Gesetzesvollzugs“. Als Beweise der Anklage präsentierte er Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien, Abspielgeräte und Geldscheine, die in den Wohnungen der Frauen beschlagnahmt worden waren.

Ein weiteres Beweisstück waren die Aufnahmen von zwei Frauen, die von einer Überwachungskamera in einem Einkaufszentrum aufgezeichnet wurden. Auf dem Video trugen beide Frauen Masken und Hüte. Es war nicht klar zu erkennen, ob es sich tatsächlich um Bai und Jin handelte. Es war auch nicht klar, ob Bai und Jin eingestanden, dass die Aufnahmen von ihnen stammen.

Die Anwälte der beiden Praktizierenden plädierten für sie auf nicht schuldig. Die Praktizierenden sagten auch zu ihrer eigenen Verteidigung aus und berichteten, wie sie durch das Praktizieren von Falun Dafa profitierten. Sie brachten vor, dass die Polizei ihre Wohnungen durchwühlt habe, obwohl niemand anwesend gewesen sei. Da die Polizei in erster Linie gegen das Gesetz verstoßen habe, dürften die vorgelegten Gegenstände nicht als Beweismittel der Anklage gegen sie zugelassen werden, so ihr Argument. Richter Zhang Junjun unterbrach die Frauen ständig.

Der Richter verkündete die Urteile der Praktizierenden am 11. Januar 2022. Jin wurde zu 3,5 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (ca. 1.120 Euro) verurteilt. Bai erhielt 3 Jahre und eine Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 700 Euro). Die Frauen haben beim Mittleren Gericht der Stadt Xinyang Berufung eingelegt.

Familienschicksale

51-jähriger Software-Ingenieur zu Gefängnisstrafe verurteilt – Ehefrau wartet auf Urteil

Ein leitender Software-Ingenieur in der Stadt Changchun, Provinz Jilin, wurde zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert. Für seine ebenfalls verhaftete Frau steht das Urteil noch aus.

Xie Rongchun

Xie Rongchun, 52, und seine Frau Xu Lina, 40, wurden erstmals am 17. April 2021 von Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees belästigt. Diese gaben an der Wohnungstür vor, kostenlose Corona-Impfungen anzubieten. Xie und Xu weigerten sich zu öffnen. Drei Tage später kamen Polizisten vorbei und nahmen die beiden fest. Zunächst brachten sie die zwei für 15 Tage Administrativhaft ins Gefängnis Weizigou, bevor sie am 5. Mai in Strafhaft genommen wurden. Xie wurde in die Haftanstalt Nr.3 von Changchun verlegt, während Xu in die Haftanstalt Nr. 4 überführt wurde.

Die Polizisten übergaben Xies Fall an Liu Yang, Beamter der Staatsanwaltschaft des Bezirks Chaoyang. Am 29. September fand seine Anhörung vor dem Bezirksgericht Chaoyang per Videokonferenz statt. Der Vorsitzende Richter Zhao Ruoyu verurteilte den Praktizierenden am 29. Dezember 2021 zu eineinhalb Jahren Haft. Am 5. November 2022 endet seine Haftstrafe.

Der Fall von Xu wurde separat verhandelt. Sie stand bereits einmal vor Gericht und wartet nun auf das Urteil.

Xies über 80-jährige Eltern suchten die Haftanstalten auf, um das Paar zu besuchen. Sie waren von der Inhaftierung dermaßen erschüttert, dass sie sich nicht mehr allein auf den Beinen halten konnten.

Ehemann zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, Frau muss sich alleine ums Kleinkind kümmern

Anfang Februar 2020 tauchten in einem Viertel in Shanwei einige Broschüren mit Informationen über Falun Dafa auf. Der Parteisekretär des Viertels, Zheng Zequn, meldete dies der Polizei, die einen großen Fall daraus machte. Nach monatelangen Ermittlungen verhaftete die Polizei den 50-jährigen Huang Shengwei und sieben andere Praktizierende am 9. April und 9. Juni 2020.

Die Polizisten nahmen Huangs Schlüssel an sich und durchsuchten seine Wohnung, als niemand anwesend war. Die Wertsachen seiner Frau, darunter mehr als ein Dutzend Goldschmuckstücke, 7.500 Yuan (ca. 1.035 Euro) in bar, Computer und Bankkarten, waren nach der Polizeirazzia verschwunden. Die Polizisten durchsuchten zwei Tage später Huangs Wohnung erneut und ließen Einweghandschuhe und Zigarettenstummel zurück. Huangs Familie meldete den Vorfall der Polizei, die jedoch bestritt, die Wertsachen mitgenommen zu haben, und sich weigerte, den Diebstahl nachzugehen.

Als Huangs Ehefrau am 21. April 2020 zur Polizei kam, um seine Freilassung zu beantragen, sagte der Beamte Zhong Weicheng zu ihr: „Ich werde ihm einfach etwas anhängen.“

Zhong nahm auch Videos von Huangs Frau auf, um den Praktizierenden einzuschüchtern und ihn zu zwingen, die erfundenen Anschuldigungen zuzugeben. Richter Huang Weiqun vom Stadtgericht Shanwei verurteilte Huang später zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis.

Als Huang am 9. April 2020 verhaftet wurde, war seine Frau im sechsten Monat schwanger. Sie hat nun ihre Not damit, das 17 Monate alte Kind und ihre über 70-jährige Schwiegermutter zu versorgen.

Ehepaar aus Sichuan erneut wegen seines Glaubens verurteilt, alte Mutter stirbt vor Kummer

Ein Ehepaar in der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, wurde wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu Gefängnis verurteilt. Die leidgeprüfte 80-jährige Mutter des Mannes starb drei Monate nach der Verhaftung.

Li Fuquan und seine Frau Liu Kequn wurden am 28. September 2020 verhaftet, nachdem sie von Überwachungskameras beim Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Dafa aufgenommen worden waren. Li wurde im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Dayi festgehalten, Liu im Untersuchungsgefängnis des Kreises Pi.

Liu war im Krankenhaus festgenommen worden, als sie sich gerade um ihre Tante kümmerte, die stumm ist und nur schwer allein gehen kann. Die Verhaftung des Paares stürzte Lis Mutter und Lius Tante, die beide über 80 Jahre alt sind, in tiefe Verzweiflung.

Die früheren Verhaftungen und Verurteilungen des Paares hatten Lis Mutter stark zugesetzt. Sie weinte so viel, dass sie erblindete. Bei der letzten Festnahme erkrankte sie aufgrund ihres Kummers und verstarb am 16. Januar 2021. Die beiden Praktizierenden wurden Mitte August 2021 zu je drei Jahren Haft verurteilt.

Vor ihrer jüngsten Verfolgung waren die beiden bereits am 28. Mai 2004 verhaftet worden. Li war zu acht Jahren im Kommunalgefängnis von Huangxu und Liu zu sieben Jahren im Gefängnis von Yangmahe verurteilt worden. Insassen hatten Li geschlagen und ihm dabei die Rippen gebrochen.

Wiederholt wegen ihres Glaubens im Visier der Ermittler

Ehemaliger Ingenieur, der nach früherer Haft gelähmt war, erneut verurteilt

Ein ehemaliger Ingenieur in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, der nach zehn Jahren Folter im Gefängnis gelähmt war, wurde erneut wegen seines Glaubens verhaftet.

Der 57-jährige Lü Kaili wurde am 20. Juni 2021 festgenommen, nachdem die Polizei an seinem Türrahmen die Worte „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut; Tugend und gute Taten bringen Segen“ entdeckt hatte.

Am 20. Juni 2021 war Vatertag. Da Lüs Eltern vor vielen Jahren verstorben sind, sind seine Schwiegereltern und seine Frau die einzige Familie. Für sie war die Verhaftung ein schwerer Schlag, besonders für den Schwiegervater, der sich noch von einer Operation erholte.

Nach fünf Tagen Untersuchungsgefängnis Dalian verlegten die Behörden Lü ins Untersuchungsgefängnis Yaojia. Wegen seines schlechten Zustands wollten ihn die Wärter nicht aufnehmen, aber die Polizisten zwangen sie dazu. Als Lüs Familie seine Freilassung beantragte, äußerte ein Beamter: „Es ist sinnlos, mit mir zu reden. Es war ein Befehl von oben, ihn zu verhaften.“

Während einer früheren Haftstrafe im Gefängnis Panjin, wo Lü zehn Jahre lang gefoltert worden war, hatte er eine Verletzung an der Wirbelsäule erlitten. Kurz vor seiner erneuten Festnahme hatte er erst gelernt, mit einem einzigen Gehstock zu laufen. Durch die Behinderung musste er während der Haft viel Leid ertragen, denn zum einen musste er sich ohne Gehhilfe bewege, zum anderen war er inkontinent. Oft lag er wegen der Schmerzen in seinen Beinen wach. Wenn sein Anwalt ihn besuchte, trug ein Häftling Lü auf seinem Rücken herein.

Lü stand am 16. Dezember 2021 vor dem Gericht Ganjingzi. Er wurde zu acht Monaten Haft und eine Geldstrafe von 5.000 Yuan (rund 700 Euro) verurteilt. Gegen das Urteil legte er Berufung ein.

Vor der letzten Festnahme verbrachte Lü zwei Haftstrafen in Zwangsarbeitslagern sowie eine Gefängnisstrafe. Von den vergangenen 23 Jahren hat er insgesamt 13,5 Jahre hinter Gittern verbracht, wo er gefoltert wurde, beispielsweise auf dem sogenannten „Totenbett“. Er wurde auch mit Handschellen aufgehängt und Hochleistungsschlagstöcken geschockt.

Nachdem Lü 2005 mit anderen Praktizierenden ein Fernsehsignal unterbrochen hatte, um ein Video über die Verbrechen der Kommunistischen Partei Chinas zu senden, war er zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Wärter folterten ihn oft stundenlang mit Elektroschocks. Im Jahr 2010 konnte er die extremen Schmerzen nicht mehr ertragen und sprang vom Dach eines Gebäudes. Dabei verletzte er sich am Steißbein, sodass er gelähmt und inkontinent war.

Lü vor der Verfolgung

Lü nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis Jinzhou

53-jähriger Arzt wegen seines Glaubens zu vier Jahren Haft verurteilt

Am 21. April 2021 wurde ein Arzt nachts aus seiner Wohnung verschleppt, weil er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben.

Die Behörden hielten den 54-jährigen Dr. Hu Jinzhao im Zweiten Untersuchungsgefängnis des Bezirks Panlong fest, wo seine Familie ihn nicht besuchen durfte. Als die Angehörigen sich nach ihm erkundigten, erfuhren sie schließlich, dass er Anfang Dezember 2021 zu vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (rund 1.100 Euro) verurteilt worden war. Hu hat Berufung eingelegt.

Seit Beginn der Verfolgung im Juli 1999 wurde Hu mehrfach verhaftet und gefoltert: einen Monat im Untersuchungsgefängnis, drei Jahre und 40 Tage in einem Zwangsarbeitslager, eine Woche in einer Gehirnwäsche-Einrichtung und drei Jahre im Gefängnis. Im Rahmen der Verfolgung verlor Hu seine Stelle als Arzt. Sein Arbeitgeber hinderte ihn auch daran, anderweitig zu arbeiten. Da Hus Frau den Druck und die ständigen Schikanen nicht mehr aushalten konnte, ließ sie sich scheiden.

Dr. Hu Jinzhao

Kinder von Praktizierenden durch Polizeigewalt verängstigt

Nach brutaler Verhaftung: Mutter eines Kleinkinds zu drei Jahren Haft verurteilt

Als Shen Xiaona aus der Stadt Anshan, Provinz Liaoning, am Abend des 27. April 2021 mit ihrem Kind nach Hause kam, wurde sie von mehreren Polizisten, die sich in ihrer Wohnung versteckt hatten, ins Haus gezerrt. Etwa zwanzig Beamte waren in der Nacht zuvor in ihre Wohnung eingebrochen.

Der Polizeichef, Xu Tong, schlug Shen auf den Kopf und trat ihr in den Rücken. Weder er noch seine Beamten trugen ihre Polizeiuniformen. Ein Beamter wedelte vor Shen mit seinem Ausweis und steckte ihn schnell weg. Ohne Durchsuchungsbefehl durchsuchten sie ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und ihren Schmuck. Die Polizisten gaben zwar später ihren Schmuck zurück, weigerte sich jedoch, ihre Falun-Dafa-Bücher zurückzugeben.

Seitdem Shens Tochter miterlebt hatte, wie die Polizisten ihre Mutter schlugen und die Wohnung durchsuchten, hat sie große Angst, sobald sie einen Polizisten auf der Straße sieht.

Shen wurde gegen Mitternacht auf das Polizeirevier Qidashan gebracht. Dort fesselten die Polizisten sie an einen Metallstuhl, entnahmen ihr gewaltsam Blut und schlugen auf sie ein.

Ihre Familie beauftragte einen Anwalt für sie. Der Verteidiger reichte gegen die Polizeibeamten Beschwerde ein wegen der willkürlichen Verhaftung und des gewaltsamen Vorgehens, doch die Polizeibehörde von Gaoxin genehmigte die Verhaftung am 3. Juni 2021.

Am 27. Dezember 2021 fand Shens Anhörung vor dem Gericht Lishan statt. Der Staatsanwalt warf ihr vor, mit Jiang Juan über Falun Dafa gesprochen und ihm zwei Flash-Drives mit Informationen über Falun Dafa gegeben zu haben. Jiang erschien nicht vor Gericht, um als Zeuge auszusagen.

Shens Anwalt argumentierte, dass es ihre Glaubens- und Meinungsfreiheit sei, Falun Dafa zu praktizieren und mit anderen darüber zu sprechen. Sie habe weder gegen ein Gesetz verstoßen noch jemandem Schaden zugefügt. Während der Anwalt einen Freispruch forderte, verurteilte der Richter sie zu drei Jahren Haft.

Zwei Praktizierende verurteilt – Kinder verängstigt

Zwei Praktizierende aus der Stadt Qingyuan in der Provinz Guangdong wurden im Oktober 2021 wegen ihres Glaubens zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Am 11. April 2021 wurden die 36-jährige Shao Yanfang und die 57-jährige Lai Chengmei verhaftet. 32 Polizisten waren mit mehreren Fahrzeugen, darunter einem Bus, vorgefahren, als Shao mit ihrer 13-jährigen Tochter und ihrem elfjährigen Sohn zu Abend aß. Als sie sich weigerten, die Tür zu öffnen, stellten die Polizisten mehrfach den Strom ab. Die beiden Kinder waren verängstigt, weil die Lichter in der Wohnung immer an- und ausgingen.

Nachdem Shao schließlich gezwungen wurde, die Tür zu öffnen, stürmten Beamte herein. Sie wollten ihr eine schwarze Kapuze über den Kopf ziehen, was ihr Sohn jedoch verhinderte. Aus Protest rief Shao immer wieder: „Falun Dafa ist gut!“ Die Polizisten versuchten, ihr mit einem Lappen den Mund zu stopfen. Auf heftigen Einwand ihrer Tochter ließen sie von ihrem Vorhaben ab.

Als Shaos Mann von dem Vorfall erfuhr, eilte er nach Hause, wurde aber von der Polizei am Eingang aufgehalten.

Vier Stunden lang durchsuchten Polizisten die Wohnung. Sie beschlagnahmten Computer, Drucker, Papierschneider, Laminiergerät, Kopierpapier und viele andere Büroartikel. Die Beamten warfen Shao vor, die Geräte für die Herstellung von Informationsmaterialien über Falun Dafa verwendet zu haben, und führten sie schließlich in Handschellen ab.

Polizisten suchten auch die Praktizierende Lai zu Hause auf. Bevor sie in Gewahrsam genommen wurde, legten ihr die Beamten Handschellen an und zogen ihr eine schwarze Kapuze über den Kopf.

Shao und Lai mussten sich beide einer Untersuchung unterziehen, wobei sie auch eineinhalb Seiten Text vorlesen mussten. Sie vermuteten, dass die Polizei ihre Stimmen aufgezeichnet hat, um diese für Überwachungszwecke in die Datenbank einzugeben. Später brachte man die beiden Frauen ins Untersuchungsgefängnis des Kreises Yangshan. Nachdem die Polizei ihre Fälle an die Staatsanwaltschaft Yingde abgegeben hatte (zuständig für die Falun-Dafa-Fälle in der Region Qingyuan), verlegten die Behörden sie ins lokale Untersuchungsgefängnis.

Am 28. Oktober 2021 wurde Shao vom Gericht Yingde zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (rund 4.200 Euro) verurteilt, während gegen Lai eine Strafe von zweieinhalb Jahren und 10.000 Yuan (rund 1.400 Euro) verhängt wurde

Frau zu Gefängnisstrafe verurteilt, Polizei beschlagnahmt 200.000 Yuan in bar

Cui Weiwei aus der Stadt Changchun, Provinz Jilin, wurde am 9. November 2020 verhaftet. Polizisten beschlagnahmten ihren Laptop, den Arbeitsdrucker ihres Mannes, 200.000 Yuan (ca. 27.600 Euro) in bar und andere Gegenstände. Als die Familie später die Rückgabe des beschlagnahmten Geldes verlangte, weigerte sich die Polizei und gab nur das Mobiltelefon ihres Sohnes zurück.

Das Bezirksgericht Chaoyang führte am 14. Mai und am 5. September 2021 zwei geheime Anhörungen durch, ohne Cuis Familie zu informieren. Cui weigerte sich, sich schuldig zu bekennen und erkärte, dass sie mit dem Praktizieren von Falun Dafa gegen kein Gesetz verstoße.

Der Vorsitzende Richter, Chen Xiaojing, verurteilte Cui am 15. Dezember zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.380 Euro). Sie hat gegen das Urteil Berufung eingelegt und befand sich zum Zeitpunkt der Berichterstattung weiterhin in der Haftanstalt Nr. 4 der Stadt Changchun.