19 Jahre Haft und Folter – für das Einspeisen von Fernsehsignalen (Teil I)
(Minghui.org) Am 17. und 18. August 2002 speiste eine Gruppe von Falun-Dafa-Praktizierenden in der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu erfolgreich Fernsehsignale in das städtische Fernsehnetz ein. Sie schafften es, Videos zu senden, die die brutale Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) aufdeckten und die Wahrheit über die allgegenwärtige und verleumderische Propaganda der Partei gegen Falun Dafa aufklärten. Die Videos wurden auf vier lokalen Sendern eine halbe Stunde lang ausgestrahlt und deckten eine Reihe von Gebieten in der Provinz Gansu sowie die Stadt Xining in der Provinz Qinghai ab.
Kurz darauf wurden 15 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und zu hohen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren verurteilt. Sun Zhaohai, damals 34 Jahre alt, erhielt eine Gefängnisstrafe von 19 Jahren, die er nur knapp überlebte.
Sun wurde in der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang geboren. Er wuchs inmitten des Terrors häuslicher Gewalt durch seinen Vater auf. Im Alter von 20 Jahren erkrankte er an Tuberkulose und hatte Hohlräume in beiden Lungenflügeln. Er war sehr krank, hustete Blut und magerte ab.
1997 begannen Sun und seine Frau Falun Dafa zu praktizieren und alle seine Krankheiten verschwanden bald darauf. Gerade als seine Familie das Glück genoss, leitete die KPCh am 20. Juli 1999 die beispiellose landesweite Verfolgung von Falun Dafa ein.
Wie zigtausende andere Falun-Dafa-Praktizierende wagte Sun es, seine Meinung zu äußern, ohne Angst vor der brutalen Unterdrückung zu haben.
Während er die 19-jährige Haftstrafe im Gefängnis von Lanzhou in der Provinz Gansu absaß, war er allen Arten von Folter und Misshandlung ausgesetzt, darunter Isolationshaft in einem kleinen dunklen Raum, Fesselung mit schweren Ketten, langanhaltender Schlafentzug, Frieren bei kaltem Wetter, Nahrungsentzug, Folter auf der Tigerbank, Anbinden ans Totenbett und Zwangsernährung. Durch die Schläge erlitt er zwei gebrochene Rippen und eine Gehirnerschütterung.
Nachdem er die höllischen Folterungen und die Internierung überlebt hatte, wurde er am 21. August 2021 entlassen. Im Folgenden erzählt er seine Geschichte und wie sein Glaube an Falun Dafa ihm geholfen hat, seine dunkelste Zeit im Gefängnis zu überstehen.
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Beginn des Praktizierens von Falun Dafa
Mein Name ist Sun Zhaohai. Ich wurde 1968 geboren. Meine Eltern waren beide voll berufstätig. Ich bin das zweite von vier Kindern in meiner Familie. Von klein auf galt ich immer als reifer als meine Altersgenossen.
Als Kind habe ich immer gern gelesen und bereits in der dritten Klasse mit der Lektüre klassischer Romane begonnen, auch wenn ich nicht alle Figuren in dem Gelesenen verstehen konnte. Ich las jedes Buch, das ich in die Finger bekam, und gab mein ganzes Taschengeld aus, um Bücher zu kaufen oder auszuleihen. Ich war ein richtiger Bücherwurm und las, wann immer ich konnte.
Die rechtschaffenen Persönlichkeiten in alten Romanen faszinierten mich. Wie zum Beispiel „Die drei Helden und die fünf Kämpfern“, „Die Legende von Yue Fei“ oder „Die Investitur der Gottheiten“. Aus diesen Büchern lernte ich die traditionelle chinesische Kultur und die Werte Güte, Rechtschaffenheit, Höflichkeit, Weisheit und Glaube sowie Sanftmut, Höflichkeit und Sparsamkeit. All dies beeinflusste auf subtile Weise meinen Charakter, loyal und gerecht, ehrlich und vertrauenswürdig zu sein.
Doch seit ich mich erinnern kann, lebte meine Familie immer in der Angst vor häuslicher Gewalt. Mein Vater war jähzornig und Alkoholiker. Er schlug uns und meine Mutter, wenn er missmutig war.
Als ich zwölf Jahre alt war, hatte ich solche Angst, von meinem Vater auch nur für einen kleinen Fehler geschlagen zu werden, dass ich von zu Hause weglief und zu Verwandten aufs Land zog. Ich kehrte erst nach mehr als zwei Monaten zurück. Vielleicht war mein Vater besorgt, dass ich wieder weglaufen würde, denn danach verprügelte er mich nicht mehr.
Meine Mutter wurde oft von meinem Vater misshandelt und sah keine Hoffnung im Leben. Sie versuchte, Selbstmord zu begehen, indem sie Pestizide trank. Zum Glück wurde sie gerettet. Als ich etwa achtzehn Jahre alt war, begann ich, meine Mutter zu beschützen. Jedes Mal, wenn mein Vater versuchte, meine Mutter zu schlagen, zog ich sie hinter mich. Sie begannen, getrennt unter einem Dach zu leben. Im Jahr 1990 wurde mein Vater schwer krank. Meine Mutter kümmerte sich ohne Klagen um ihn, bis er verstarb.
Ich hatte eine unglückliche Kindheit. Als ich in der Mittelstufe war, war ich schon ziemlich unabhängig. Ich habe mich oft gefragt, woher der Mensch kommt und warum wir hier sind. Obwohl ich viele Bücher gelesen hatte, blieben diese Fragen unbeantwortet.
1985 war ich 17 Jahre alt und machte meinen Abschluss an der Mittelstufe. Ich fand eine Stelle in der Zuckerfabrik „Freundschaft“ in Jiamusi. Ich lernte nebenbei und erwarb 1988 im Alter von 20 Jahren ein Diplom, das dem der Oberstufe entsprach. Gerade als sich mein Leben zum Besseren zu wenden begann, bekam ich mehr als einen Monat lang Fieber. Ich ging ins Krankenhaus und es wurde Tuberkulose Typ 3 diagnostiziert. Man gab mir Medikamente gegen Tuberkulose und hängte mich im Werkskrankenhaus an den Tropf. Ich wurde sehr schwach und dünn, fühlte mich ständig krank und war kurzatmig.
Im Herbst 1989 hatte ich Hohlräume in beiden Lungen und begann, Blut zu husten. Ich war bei jeder kleinsten Bewegung kurzatmig und wurde für zwei Monate in ein Tuberkulosekrankenhaus eingewiesen. Obwohl die Krankheit unter Kontrolle war, kam es jedes Jahr zu einem Rückfall mit einer leichten Erkältung und Fieber, begleitet von einer tuberkulösen Rippenfellentzündung. Zu dieser Zeit war die Tuberkulose in China unheilbar. Obwohl ich 1,72 m groß bin, wog ich weniger als 50 kg.
1994 habe ich geheiratet. Meine Frau und ich verstanden uns sehr gut und wir schätzten uns gegenseitig. Auch unsere finanzielle Situation war nicht schlecht. Im Jahr 1996 wurde ich zur Wirtschaftspolizei meines Arbeitsplatzes versetzt.
Eine Kollegin machte mich im März 1997 mit Falun Dafa bekannt. Sie hatte zuvor ein Vermögen ausgegeben, um andere Qigong-Schulen zu erlernen, aber sie sagte, Falun Dafa sei ein wahrer Kultivierungsweg. Sie sagte mir, ich solle mir das Buch Zhuan Falun kaufen und dass ich alles verstehen würde, nachdem ich das Buch gelesen hätte. Ich war sehr erstaunt, dass sie das, was sie vorher gelernt hatte, so schnell aufgab und mit solcher Entschlossenheit zu Falun Dafa überging.
Anfang April desselben Jahres gingen meine Frau und ich an unserem freien Tag einkaufen und kauften in einem Buchladen das Zhuan Falun. Als ich nach Hause kam, konnte ich es kaum erwarten, das Buch zu lesen und verbrachte drei Stunden damit, es durchzublättern.
Ich war sehr bewegt, als ich das Buch las, und mir liefen immer wieder Tränen über das Gesicht. Endlich hatte ich gefunden, was ich im Leben suchte, und das Zhuan Falun beantwortete alle Fragen, die ich als Teenager gehabt hatte. Ich verstand, dass der Sinn des Lebens darin besteht, zu seinem wahren Selbst zurückzukehren. Falun Dafa ist wunderbar!
Zwei oder drei Tage später schlossen meine Frau und ich uns einer örtlichen Übungsgruppe und einer Fa-Lerngruppe an. Als ich am achten Tag morgens mit den Übungen fertig war und nach Hause gehen wollte, spürte ich einen starken Schmerz in der Brust und im Rücken. Der Schmerz war so stark, dass ich meinen Rücken nicht mehr aufrichten konnte. Ich hatte keine Angst, denn ich wusste, dass die schlechten Dinge in meinem Körper entfernt wurden. Ich sagte niemandem etwas und ging langsam vornübergebeugt nach Hause.
Nach drei Minuten hörten die Schmerzen plötzlich auf. Seitdem ist meine Tuberkulose verschwunden, mein Körper wurde vom Meister gereinigt.
Nachdem ich zwei oder drei Monate praktiziert hatte, öffnete sich mein Himmelsauge. Während ich meditierte, sah ich viele Falun um mich herum rotieren.
Nichts konnte meinen Glauben erschüttern
Ich hatte eine unglückliche Kindheit und eine schmerzhafte Jugend, doch Falun Dafa hat all meine Leiden weggewischt. Gerade als ich so froh war, weil ich Falun Gong praktizierte, änderte sich das Umfeld.
Als ich am 20. Juli 1999 von anderen Praktizierenden hörte, dass die Regierung Falun Dafa an diesem Tag verbieten wollte, beschlossen mehr als ein Dutzend von uns, nach Peking zu fahren und uns für das Recht einzusetzen, Falun Dafa zu praktizieren.
Im Zug nach Peking wurden einige Praktizierende von der Polizei aus dem Zug geholt, so dass sieben von uns die Reise fortsetzen konnten. Bevor der Zug die Provinz Heilongjiang verließ, wurden auch viele Falun-Dafa-Praktizierende aus anderen Gebieten von der Polizei angehalten und in ihre Heimatstädte zurückgebracht. Als wir hörten, dass die Polizei am Pekinger Bahnhof sehr sorgfältig nach Falun-Dafa-Praktizierenden suchte, stiegen wir in der Stadt Sanhe in der Provinz Hebei, der Peking am nächsten gelegenen Stadt, aus dem Zug, teilten uns in drei Gruppen auf und fuhren mit dem Bus nach Peking.
Am 22. Juli sahen wir gegen 15 Uhr einige Falun-Dafa-Praktizierende, die sich vor der Stadtverwaltung von Sanhe versammelt hatten, und ein Sprecher begann, die Bekanntmachung der Regierung zum Verbot von Falun Dafa zu verkünden. Zheng Libin (der inzwischen aufgrund der Verfolgung verstorben ist) und ich blieben stehen und hörten zu. Aber wir sprachen nicht mit den dortigen Falun-Dafa-Praktizierenden.
Wir hörten, dass viele Falun-Dafa-Praktizierende in Peking in den letzten Tagen verhaftet worden waren, und ich machte mir große Sorgen und hatte Angst. Bevor wir Peking erreichten, passierte unser Bus zwei Kontrollpunkte, wo wir beide Male von bewaffneten Polizisten überprüft wurden. Das Wetter war schwül und heiß, und ich wollte so schnell wie möglich in Peking ankommen.
Es war etwa 17 Uhr, als wir in Peking ankamen. Wir gingen zum Platz des Himmlischen Friedens, der überall von Polizisten in Zivil bewacht wurde. Die Atmosphäre war sehr angespannt, aber ich hatte keine Angst.
Es war nach 19 Uhr, als wir im Hotel in der Nähe des Tempels der Erde ankamen. Ich war ein wenig beunruhigt und wusste nicht, was ich tun sollte. Mein einziger Gedanke war, so schnell wie möglich mit den Praktizierenden in Peking in Kontakt zu treten, um herauszufinden, was zu tun war.
Anfang August 1999 fand in einer verlassenen Pagode auf einem Berg in der Nähe des Dorfes Nanshangle im Pekinger Bezirk Fangshan eine Konferenz zum Austausch statt. Etwa 200 Falun-Dafa-Praktizierende schafften es, an der Konferenz teilzunehmen, die meisten von ihnen kamen aus Nordchina. Ziel der Konferenz war es, darüber zu beraten, was unter dem hohen Druck des Regimes zu tun sei. Viele Praktizierende tauschten ihre Erkenntnisse aus und berichteten, was sie in letzter Zeit gesehen oder gehört hatten. Wir einigten uns darauf, noch mehr Praktizierende zu ermutigen hervorzutreten. Während der Konferenz machten wir auch gemeinsam die Dafa-Übungen.
Als Zivilpolizisten den Berg hinaufkamen, um die Lage zu kontrollieren, verteilten wir uns und verließen schnell das Gelände. Leider wurden einige Praktizierende verhaftet.
Nach der Fa-Konferenz in Peking kehrte ich in meine Heimatstadt zurück, tauschte mit einigen Praktizierenden vor Ort Ideen aus und fuhr wieder nach Peking. Meine Frau kündigte ihre Arbeit, lieh sich etwas Geld und reiste mit mir nach Peking.
Gegen 19 Uhr am 24. September 1999, dem Mittherbstfest, brachen einige bewaffnete Polizisten in unser gemietetes Haus in einem Vorort von Peking ein, nachdem unsere Telefongespräche abgehört worden waren. Wir wurden mit mehr als einem Dutzend Praktizierenden verhaftet und zum Polizeirevier Sanjianfang gebracht, wo alle verhört wurden. Einige männliche Praktizierende, darunter auch ich, wurden von der Polizei verprügelt.
Anschließend wurden wir in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Chaoyang gebracht. Da meine Frau und eine andere Praktizierende schwanger waren, wurden sie in unsere Heimatstadt Jiamusi zurückgebracht.
Folter-Nachstellung: brutale Schläge
Yin Haizhu (ein Mitpraktizierender) und ich waren zusammen im Untersuchungsgefängnis von Chaoyang eingesperrt, wo die Lebensbedingungen sehr schlecht waren. Es war sehr eng, und wir mussten auf der Seite schlafen wie Sardinen in der Dose.
Vier Tage später kamen Mitarbeiter des Jiamusi-Verbindungsbüros in Peking in die Haftanstalt und brachten mich zurück nach Jiamusi. Im Zug war ich etwa 27 Stunden lang an Handschellen gefesselt und wurde nach meiner Ankunft direkt zur örtlichen Polizeidienststelle gebracht.
Ich möchte etwas Wundersames erwähnen. Als ich in Peking verhaftet wurde, packte ich alle Falun-Dafa-Bücher und -Materialien der Mitpraktizierenden, die sich die Mietwohnung geteilt hatten, in meine Reisetasche und nahm sie von der Polizeiwache zum Untersuchungsgefängnis und dann zurück in meine Heimatstadt mit.
Auf dem Weg zum örtlichen Polizeirevier sah ich zufällig meinen jüngeren Bruder auf dem Weg. Ich bat die Polizisten, auf mich zu warten, und übergab die Tasche meinem Bruder.
Eigentlich hätte ich schon früher im Zug fliehen können, aber ich habe es nicht getan, weil ich die Tasche mit den Falun-Dafa-Büchern nicht zurücklassen konnte. Vielleicht weil ich ein reines Herz hatte, um die Bücher zu schützen, konnte ich sie meinem jüngeren Bruder übergeben.
Am 1. Oktober 1999 wurde ich in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jiamusi gebracht. In unserer Zelle befanden sich um die fünfzehn Personen, darunter fünf oder sechs Praktizierende. Wir bekamen zwei Mahlzeiten pro Tag, gedämpfte Maismehlbrötchen und salzige dünne Rübensuppe. Es dauerte eine Weile, bis ich in der Lage war, eine solch grobe Kost zu essen.
Meine jüngere Schwester brachte durch irgendeine Verbindung einen Polizeibeamten in die Haftanstalt. Der Beamte sagte mir, dass ich freigelassen würde, wenn ich eine „Garantieerklärung“ abgäbe. Ich weigerte mich, dies zu tun.
Zwei Jahre qualvoller Zwangsarbeit
Das Zwangsarbeitslager Jiamusi in der Provinz Heilongjiang befand sich in der Gemeinde Xigemu und umfasste eine Fläche von mehr als 130.000 Quadratmetern. Das Arbeitslager war der Justizbehörde der Stadt Jiamusi angegliedert.
Zur Verfolgung von Falun Dafa bauten das Parteikomitee von Jiamusi und die Stadtverwaltung zwei neue Gebäude für das Arbeitslager, die mit modernen Überwachungsanlagen ausgestattet waren. Das Gebäude für die Frauenabteilung wurde im Herbst 2000 in Betrieb genommen. Es hatte eine Gesamtfläche von 12.000 Quadratmetern auf drei Etagen.
Ende Oktober 1999 hörte ich über den Lautsprecher in unserer Zelle, dass ich von meinem Arbeitsplatz (der Zuckerfabrik) entlassen worden war.
Am 3. November 1999 wurden 13 weibliche Falun-Dafa-Praktizierende und vier männliche Praktizierende, darunter auch ich, zu einem „öffentlichen Prozess“ in den Kulturpalast von Jiamusi gebracht, unter der Aufsicht von Leitern der Abteilung für öffentliche Sicherheit, der Staatsanwaltschaft, des Gerichts und des örtlichen Büro 610. Kurz darauf wurden wir wegen „Störung der gesellschaftlichen Ordnung“ zu ein bis drei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Ich wurde zu zwei Jahren verurteilt.
Meine erste Mahlzeit im Zwangsarbeitslager Jiamusi bestand aus dunklen Mehlbrötchen mit einer dünnen Suppe aus ungewaschenem, gefrorenem und in große Stücke geschnittenem Kürbis. Es gab keine Schüssel zum Essen, und wir mussten um die Schüssel herum hocken, um zu essen. Auf dem Boden der Schüssel befand sich eine Schlammschicht.
Das Arbeitslager hatte zwei Brigaden, und jede hatte drei Staffeln. Ich wurde zunächst in das Ausbildungsteam mit den Praktizierenden Du Wenfu, Liu Junhua und Wu Chunlong (Du und Wu sind aufgrund von Verfolgung verstorben) und später in die Staffel 4 der Abteilung 2 gebracht. Als im Sommer 2000 mit dem Bau des Frauenarbeitslagers begonnen wurde, wurden wir angewiesen, Baumaterial dorthin zu tragen.
An einem Tag im Spätherbst floh ein Drittel der 36 im Arbeitslager inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden. Dieser Vorfall schockierte die Behörden. Jia Yongfa vom Forstamt Hebei wurde noch in der gleichen Nacht wieder gefangen genommen. Er wurde mehrere Tage lang von den Wärtern brutal verprügelt und litt während seiner Haft weiter unter der Verfolgung. Kurz nach seiner Freilassung verstarb er.
Aufgrund dieses Vorfalls wurden wir in das Arbeitslager für Männer zurückgebracht, wo die Wärter ein Team zusammenstellten, das versuchte, uns gewaltsam „umzuerziehen“. Der Leiter der Umerziehungsabteilung versuchte, uns mit Propaganda gegen Falun Dafa einer Gehirnwäsche zu unterziehen, aber ohne Erfolg.
Im Winter war ich allein in einer Zelle eingesperrt, die sehr feucht und kalt war. Der Boden war dort, wo er nass war, mit Eis überzogen. Ich war die meiste Zeit auf mich allein gestellt und wurde von zwei von der Polizei zugewiesenen Häftlingen bewacht. Wenn ich nachts auf die Toilette musste, musste ich nach ihnen rufen und sie bitten, mir die Tür zu öffnen. Manchmal ging ich in die Waschküche und übergoss mich mit kaltem Wasser, um meine Depression zu lindern.
Einen Monat später schlug ein gutherziger Wärter, dessen Frau Falun-Dafa-Praktizierende ist, vor, mich in eine andere Zelle zu verlegen, da ich dort schon zu lange inhaftiert war und es unmenschlich sei. Nur weil er etwas Mitgefühl zeigte, verlor er die Chance auf eine Beförderung. Weitere zehn Tage später wurde ich in eine verhältnismäßig wärmere Zelle verlegt, begleitet von einem ehemaligen Praktizierenden, der unter Druck „umerzogen“ worden war.
Zwei Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest 2001 wurde ich in eine große Zelle verlegt, die ich mit fast zwanzig Personen teilte. Alle waren ehemalige Praktizierende, die „umerzogen“. worden waren. Weil ich oft mit ihnen redete, wurde ich in die Brigade 2 verlegt, wo die Insassen Nicht-Praktizierende waren. Tagsüber gingen sie zur Arbeit und ich blieb in der Zelle. Als ich einmal die Übungen machte, kam der Brigadeleiter Wang Tiejun herein und gab mir eine Ohrfeige.
Folter-Nachstellung: Ohrfeigen
Als meine Haftzeit am 30. September 2001 ablief, wurde ich nicht entlassen. Ich sagte ihnen, dass es rechtswidrig sei, meine Haftzeit zu verlängern, und dass sie die Konsequenzen tragen würden.
Aus Protest schlug ich meinen Kopf gegen die Wand, und mein Kopf blutete. Das alarmierte sie, und sie ließen mich am 3. Oktober desselben Jahres frei.
Zwei Jahre ohne Freiheit waren viel zu lang. Das höllische Leben forderte einen verheerenden Tribut von mir, sowohl körperlich als auch seelisch. Am meisten sorgte ich mich um meine Mutter, die nach einem Schlaganfall im Jahr 1998 bettlägerig geworden war. Ich kam meiner Verantwortung, mich um sie zu kümmern, nicht nach. Mein jüngerer Bruder und seine Frau kümmerten sich um meine Mutter, aber keiner von ihnen hatte eine Arbeit. Meine Frau verdiente nur ein paar hundert Yuan im Monat, so dass die finanzielle Lage unserer Familie sehr angespannt war.
Zur Scheidung gezwungen
Nach meiner Entlassung setzte mich das Büro 610 der Stadt Jiamusi auf seine schwarze Liste. Um weiteren Schikanen zu entgehen, musste ich gleich nach dem chinesischen Neujahrsfest 2002 von zu Hause wegziehen. Ich mietete allein eine Wohnung. Nachts hielt mich die beängstigende Polizeisirene oft wach, und ich wusste, dass Falun-Dafa-Praktizierende jederzeit Gefahr liefen, unrechtmäßig verhaftet zu werden.
Am 20. April 2002 gelang es Praktizierenden in Jiamusi, Fernsehsignale einzuspeisen, um Videos über Falun Dafa zu senden. Obwohl ich nicht daran beteiligt war, wurde ich wegen meines unerschütterlichen Glaubens an Falun Dafa als „wichtiges“ Ziel betrachtet.
An diesem Tag aß ich mit meiner Frau in einem Restaurant zu Abend, um unseren achten Hochzeitstag zu feiern, und wir hatten vor, in ein paar Tagen meinen 34sten Geburtstag zu feiern, aber das gelang uns dann leider nicht mehr. Seit diesem Tag haben wir uns fast zwanzig Jahre lang nicht mehr gesehen, und als wir uns wiedertrafen, waren aus dem ehemals liebenden Paar zwei Fremde geworden.
Um nicht verhaftet zu werden, beschloss ich, meine Heimatstadt zu verlassen. Im Juli 2002 erfuhr ich, dass die Polizisten meine Frau verhaftet und in eine Haftanstalt gebracht hatten, wo sie zwei Monate lang festgehalten wurde, weil sie mich bei einer Massenverhaftung in unserer Stadt nicht gefunden hatten.
Unter dem Druck ihres Arbeitsplatzes und ihrer Familie gab sie das Praktizieren von Falun Dafa auf und ließ sich ohne mein Wissen von mir scheiden. Um sich zu vergewissern, dass sie Falun Dafa tatsächlich aufgegeben hatte, zwang ihr Vorgesetzter sie bei einem Abendessen, Alkohol zu trinken (Falun-Dafa-Praktizierende trinken keinen Alkohol), bis sie sehr betrunken war.
(Fortsetzung: Teil II, Teil III)
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