Praktizierender nach vier Jahren Haft erneut wegen seines Glaubens verhaftet

(Minghui.org) Am 2. Oktober 2023 wurde ein Praktizierender wegen seines Glaubens an Falun Dafa verhaftet.

Han Chunlong lebt im Kreis Heishang in der Provinz Liaoning. Seit seiner Festnahme durch Beamte der Polizeiwache Huangcheng befindet er sich in der Haftanstalt im Bezirk Shenhe.

Schon früher war Han wegen seines Glaubens ins Visier der Behörden geraten. Nach seiner Festnahme vom 11. Dezember 2012 verurteilte ein Gericht ihn zu vier Jahren Gefängnis. Während der Haft wurde er brutal gefoltert.

Frühere Verfolgung

Früher kannte man Han in seinem Wohnort als gebrechlichen Mann. Er litt an vielerlei Krankheiten, darunter Nierensteine sowie Infektionen an der Wirbelsäule, genauer gesagt Knochentuberkulose, die sich im Bereich des dritten und vierten Lendenwirbels und am großen Zeh rechts zeigte. Als die linke Niere versagte, wurde sie operativ entfernt. Han fiel es damals schwer zu gehen, geschweige denn zu arbeiten. Er gab ein Vermögen auf der Suche nach Heilmitteln aus, aber nichts half. Zu allem Übel ließ sich seine Frau kurz nach der Hochzeit von ihm scheiden.

Das Schicksal änderte sich im März 1998, als Han begann, Falun Dafa zu praktizieren. Allmählich erholte er sich von seinen Krankheiten und gewann an Kraft. Er hörte mit dem Rauchen auf und ließ auch von Tischspielen ab, die viel Zeit in Anspruch nahmen und meist mit dem Glückspiel einhergingen. Später konnte Han sogar wieder arbeiten. Er heiratete erneut und eröffnete mit seiner Frau ein Geschäft. Doch das Glück des Paares währte nicht lange. Im Juni 1999 leitete die Kommunistische Partei Chinas die Verfolgung ein. Trotzdem blieb Han seinem Glauben treu – zum Ärger der Behörde.

Am 5. September 2001 führte Xu Guizhou, der stellvertretende Direktor der Kreispolizeibehörde Heishan, die Beamten Xiao Zhongying, Bi Shijun und Yang zum Verkaufsstand von Han, um ihn verhaften zu lassen. Aufgrund einer Verwechslung führte die Polizei jedoch einen anderen Praktizierenden ab.

Am 1. Juli 2011 nahm der Beamte Feng Jiang von der Kreispolizeibehörde Heishan schließlich Han fest. Bevor er ihn zur örtlichen Haftanstalt brachte, prügelte er brutal auf ihn ein. Zwei Wochen später wurde Han in das Zwangsarbeitslager Masanjia überführt. Da er jedoch bei der ärztlichen Eingangsuntersuchung für haftuntauglich erklärt wurde, ließ die Polizei ihn wieder frei.

Am 11. Dezember 2012 wurde Han während einer Geschäftsreise in der Stadt Dandong in der Provinz Liaoning festgenommen. Die Polizisten brachen in sein Hotelzimmer ein und beschlagnahmten zwei Laptops, zwei Mobiltelefone, eine Brieftasche, Bargeld sowie diverse Bankkarten. Sie brachten Han zur Polizeiwache Sidaoqiao und schlugen in einem von den Überwachungskameras nicht erfassten Winkel auf ihn ein, versetzten ihm Ohrfeigen und sprühten ihm Pfefferspray ins Gesicht. Danach musste Han ständig husten, während sein Gesicht schmerzhaft brannte. Am Ende ergriffen die Polizisten die Hand des Praktizierenden, um seine Unterschrift unter das Vernehmungsprotokoll zu setzen.

In der Nacht versuchte die Polizei, Han in die Haftanstalt Dandong einzuliefern, was aber wegen fehlender Papiere scheiterte. Am nächsten Tag fälschten sie daraufhin einige Dokumente und brachten ihn in die Haftanstalt, ungeachtet der Tatsache, dass Han unter Bluthochdruck und Herzrasen litt. Bei der Eingangsuntersuchung erzählte Han dem Arzt, dass die Polizei ihn derart brutal geschlagen habe, dass er auf dem linken Ohr taub sei und sein rechtes Bein geschwollen war. Zudem spürte er seither intensive Schmerzen in Brust und Rücken.

In der Haftanstalt wurde Han trotz seines bereits besorgniserregenden Zustands von den Wärtern gefoltert. Nachdem er aus Protest in Hungerstreik getreten war, wurde er sieben Tage später einer Zwangsernährung unterzogen: Auf Anweisung des Direktors Wang Jing und seinem Stellvertreter Lang Zhenshn führten die Wärter Han einen Schlauch durch die Nase bis in den Magen. Dadurch wurde ihm dreimal täglich Nahrung verabreicht, ohne den Schlauch zu entfernen. Außerdem führten sie einen Katheter in die Harnröhre ein, der rund um die Uhr dort belassen wurde. Nachts fesselten sie Han die Hände, obwohl er bereits äußerst schwach und desorientiert war.

Später war Han auf einen Rollstuhl angewiesen und behindert. Seine Familie beantragte seine Freilassung, aber Oberstaatsanwalt Wang Xuping von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Zhenxing in der Stadt Dandong weigerte sich, den Haftbefehl aufzuheben. Stattdessen äußerte er: „Es wäre toll, wenn er zum Tode verurteilt würde.“

Am 24. Januar 2013 verspürte Han Schmerzen auf der rechten Seite im Lendenwirbelbereich und im Unterleib. Er konnte den ganzen Tag kein Wasser lassen und hatte Fieber von 38,5°C. Später an diesem Tag wurde er in das Zentralkrankenhaus Dandong gebracht, das auch als Zweites Krankenhaus bekannt ist. Die Ärzte diagnostizierten bei Han Nierenversagen, eine beidseitige Hydronephrose und Infektion sowie Nieren-, Harnleiter- und Blasensteine sowie eine Harnwegsinfektion.

Nach einigen Tagen im Krankenhaus wurde Han zurück in die Haftanstalt gebracht, obwohl er sich noch nicht erholt hatte.

An 12. April 2013 fand die Verhandlung vor dem Bezirksgericht Zhenxing statt. Han und seine beiden Anwälte warfen der Polizei vor, Beweise gefälscht und den Praktizierenden geschlagen zu haben. Daraufhin verwies der Richter Tao Zhanhua die Anwälte aus dem Gerichtssaal. Als die Verteidiger äußerten, dass dies gesetzwidrig sei, antwortete der Richter: „Sie sagen, ich habe gegen das Gesetz verstoßen und muss die Verantwortung tragen – na und! Solange die Kommunistische Partei Chinas an der Macht ist, muss ich keine Verantwortung übernehmen!“

Nach der Anhörung räumte Tao gegenüber den Anwälten ein, dass er Han auf Befehl des Büro 610 und des Ausschusses für Politik und Recht habe strafrechtlich verfolgen müssen. Beides sind Behörden, die zur Verfolgung von Praktizierenden etabliert wurden.

Am 28. Mai 2013 fand die zweite Anhörung vor Gericht statt. Der Richter untersagte Hans Familie die Teilnahme. Er wies sogar einen Justizbeamten an, seine Eltern für zwei Stunden in Gewahrsam zu nehmen, bis die Anhörung beendet war.

Am 31. Mai 2013 verurteilte Tao Han zu vier Jahren Haft. Der Praktizierende wurde daraufhin in das Krankenhaus des Gefängnisses Kangjiashan in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning gebracht. Zu dieser Zeit steckte die Ernährungssonde noch immer in seiner Nase, sein rechtes Bein war geschwollen.

links: Han wird mit Magensonde von Polizisten ins Gefängnis gebrachtrechts: Sein Bein ist sechs Monate nach den Schlägen durch die Polizei am 11. Dezember 2012 noch immer geschwollen

Früherer Bericht:

Grausame Misshandlung zweier Falun Gong-Praktizierenden durch die Polizei und das Justizministerium (Fotos)