Todesmeldung: Wegen seines Glaubens 7,5 Jahre Haft – einen Monat nach Freilassung wegen Krebs tot

(Minghui.org) Bei einem 60-jährigen Einwohner des Kreises Dazhu in der Provinz Sichuan wurde im Januar 2023 Darmkrebs diagnostiziert, während er 7,5 Jahre wegen seines Glaubens an Falun Dafa absitzen musste. Die Gefängnisbehörden benachrichtigten die Familie von Wang Haiqian, damit sie einen Antrag auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung für ihn stellen konnte. Aber sie verzögerten das Genehmigungsverfahren absichtlich und entließen ihn erst im September 2023, als sein Krebs bereits Metastasen gebildet hatte. Einen Monat später starb er.

Wang, ein ehemaliger Lehrer an der Chengbei-Mittelschule im Kreis Dazhu, wurde am 27. Juli 2019 zusammen mit 25 anderen Praktizierenden verhaftet, als sie gemeinsam in einem Privathaus Falun-Dafa-Bücher lasen. Mitarbeiter der Polizei des Kreises Dazhu und des Büro 610 der Stadt Dazhou brachen ein, nachdem ein Schlosser die Tür aufgebrochen hatte. Die Stadt Dazhou ist für den Kreis Dazhu zuständig.

Das Kreisgericht Dazhu hielt am 5. November 2020 eine Anhörung zu Wangs Fall im Untersuchungsgefängnis des Kreises Dazhu ab. Am 29. Dezember 2020 verurteilte der Richter ihn zu einer Haftstrafe von 7,5 Jahren und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (rund 6.500 Euro). Er legte Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Dazhou ein, welches das ursprüngliche Urteil bestätigte. Am 31. Juli 2021 wurde er in das Jiazhou-Gefängnis verlegt (in einem anderen Bericht hieß es, seine Verlegung sei am 5. August 2021 erfolgt).

Wangs Familie erfuhr im Oktober 2021, dass er nach der Folter im Gefängnis Symptome einer Lebererkrankung bekommen hatte und in das Gefängniskrankenhaus gebracht wurde. Sie stellten einen Besuchsantrag, den das Gefängnis jedoch mit dem Hinweis auf die Pandemie ablehnte.

Im Januar 2023 wurde bei Wang Darmkrebs diagnostiziert, aber die Gefängnisverwaltung verzögerte absichtlich die Bearbeitung seines Antrags auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung, obwohl seine Familie auf seine sofortige Entlassung drängte. Im September 2023 hatte sein Krebs bereits Metastasen gebildet und er konnte nicht mehr essen. Erst dann entließ ihn das Gefängnis auf Kaution. Er starb einen Monat später.

Wangs Tod war der Gipfel seines jahrzehntelangen Leidens im Zuge der Verfolgung. Er schrieb Falun Dafa die Heilung seiner Nasennebenhöhlenentzündung, seiner Magenschleimhautentzündung, seiner Neurose und seiner Hepatitis B zu, aber im Laufe der Jahre wurde er mehrfach wegen seines Glaubens verhaftet. Als er zwei Jahre in einem Arbeitslager inhaftiert war, wäre er fast gestorben.

Zwei Jahre Zwangsarbeit

Am Abend des 20. Juli 1999, dem Tag, an dem die Verfolgung begann, wurde Wang in seiner Wohnung verhaftet und zwei Tage festgehalten. Als er wieder zu Hause war, befahl ihm die Staatssicherheitsabteilung, eine Erklärung einzureichen, in der er auf seinen Glauben verzichten sollte. Polizisten verhafteten Hunderte Praktizierende in der Umgebung. Man hielt sie in der Dorfverwaltung fest und forderte von jedem einzelnen eine entsprechende Verzichtserklärung. Wer das nicht tat, sollte inhaftiert werden.

Im November 1999 reiste Wang nach Peking und setzte sich für sein Recht ein, Falun Dafa zu praktizieren. Er wurde verhaftet und zurück in seine Heimat gebracht. Dort sperrte man ihn im Gefängnis Chuangdong in Isolationshaft, wo er den ganzen Tag auf einem kalten Hocker aus Stein sitzen und „über seinen Fehler nachdenken“ sollte. In dieser Zeit bekam er nur sehr wenig zu essen.

Im Januar 2000 brachten Beamte Wang ins Untersuchungsgefängnis des Kreises Dazhu. Am zweiten Tag fesselten die Wärter ihn und andere Praktizierende. Sie hängten jedem eine große Tafel um den Hals. Im Anschluss mussten sich die Praktizierenden auf die Ladefläche eines Lastwagens stellen und wurden durch die Stadt gefahren, um sie zu demütigen.

Nachstellung der Aktion zur Demütigung der Praktizierenden

Im April 2000 bekam Wang eine zweijährige Haftstrafe auferlegt, die er im Zwangsarbeitslager Dayan in der Stadt Ziyang verbringen musste. Dort wurde er zu verschiedenen Arbeiten gezwungen: Er musste Baumwolle pflücken, Strohseile herstellen, Feuerwerkskörper und Glühbirnen produzieren, Gemüse anbauen und Fische züchten. Sogar im eiskalten Winter stand er im Fischbecken, um tote Fische zu entfernen. Als Wang im September 2001 freigelassen wurde, litt er unter Ödemen und befand sich in einer Art Wahnzustand.

Schikanen, Überwachung und Gehirnwäsche

Auch nach seiner Entlassung überwachten Polizisten Wangs Alltag und schikanierten ihn ständig. Einmal brachen Polizisten um Mitternacht in seine Wohnung ein und durchsuchten sämtliche Räume.

Ein anderes Mal filmte eine Überwachungskamera, wie Wang in einem Park mit einem anderen Falun-Dafa-Praktizierenden sprach. Am nächsten Tag wurde er von der Polizei festgenommen und verhört. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich, als er einen Praktizierenden traf, mit dem er früher im Arbeitslager inhaftiert gewesen war. Während ihres Gesprächs kamen Polizisten herbei. Sie durchsuchten Wang und verhörten ihn.

Später besuchte Wang einen Praktizierenden, der am 22. August 2004 aus dem Gefängnis entlassen worden war. Polizisten drangen in die Wohnung ein und verhafteten die beiden. Wang wurde einen Monat lang festgehalten und verhört.

Einen Monat später brachten Beamte Wang in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, wo er bis Januar 2005 eingesperrt blieb.

Im September 2007 kam es erneut zur Verhaftung; bis Januar 2008 war Wang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung inhaftiert.

Als Wang am 24. November 2010 auf der Straße unterwegs war, packte ihn ein Polizist an den Haaren und zerrte ihn eine Treppe hinunter. Dann verschleppte er den Praktizierenden in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Erst zu Beginn der Winterferien wurde er freigelassen.

Frühere Berichte:

59-jähriger Lehrer wegen seines Glaubens für siebeneinhalb Jahre ins Gefängnis gesperrt

Sechs Einwohner von Sichuan wegen Praktizierens von Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt

26 Falun-Dafa-Praktizierende an einem Tag verhaftet, fünf weiterhin in Haft (Provinz Sichuan)