Freilassungsversuch geht nach hinten los: Haftstrafe gegen Praktizierende von zwei auf vier Jahre verlängert

(Minghui.org) Jiao Xiaohua aus der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang wurde am 5. März 2022 festgenommen, weil sie Informationen über Falun Dafa verteilt hatte. Beamte brachten sie in die Haftanstalt Mulan. Am 12. Juli 2022 verurteilte das Bezirksgericht Daowai die Praktizierende zunächst zu zwei Jahren Gefängnis.

Jiaos Tochter Jin Xin bemühte sich um die Freilassung ihrer Mutter. Ihr Brief an den für den Fall zuständigen Polizisten, einen ehemaligen Kollegen ihres aufgrund der Verfolgung verstorbenen Vaters, ging jedoch nach hinten los. Der Richter verlängerte Jiaos Haftstrafe um zwei weitere Jahre. Die noch immer um den Tod ihres Vater trauernde 39-Jährige war am Boden zerstört, als sie davon erfuhr. Sie starb schließlich aufgrund der enormen psychischen Belastung. Zurück bleibt ihr sechsjähriger Sohn.

Familie in Not

Jins Vater, Jin Chengshan, arbeitete früher bei der Polizei im Bezirk Hulan in Harbin. Bei einem Autounfall im Jahr 1996 brach er sich die Wirbel im Brustbereich und war fortan gelähmt. Als er schon alle Hoffnungen aufgegeben hatte, lernte er Falun Dafa kennen und erfuhr große körperliche und geistige Verbesserungen. Auch wenn eine vollständige Wiederherstellung ausblieb, so war seine Frau von den Fortschritten doch derart beeindruckt, dass auch sie zu praktizieren begann.

Nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde Jiao viermal verhaftet und zweimal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Gegen ihren behinderten Mann verhängte das Gericht fünf Jahre Haft.

Als Jiao nach Peking reiste, um für ihr Recht auf Falun Dafa einzutreten, nahmen Beamte sie zweimal in Gewahrsam. Die Polizei belegte sie mit einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (etwa 270 Euro).

Am 10. März 2005 stürmten über 20 Polizisten in die Wohnung des Paares. Vier Beamte hielten Jin auf einen Stuhl fest und legten ihm hinter dem Rücken Handschellen an. Seine Frau wurde im Badezimmer festgehalten. Auch ihre Hände wurden hinterrücks gefesselt. Die Polizisten durchsuchten die Zimmer und beschlagnahmten unter anderem 13.000 Yuan (etwa 1.750 Euro) Bargeld, einen Computer, zwei Drucker, einen Kopierer, einen Scanner und zwei Laminier-Geräte. Sie konfiszierten sogar 20 Pakete mit Urin-Auffangbeutel aus Kunststoff, auf die Jin angewiesen war. Nach diesem Einbruch blieben Polizisten für einige Tage in der Wohnung, um andere Praktizierende zu verhaften, die zu Besuch kamen.

Am 15. Oktober 2006 gab es eine erneute Razzia. Zehn Polizisten durchsuchten die Wohnung des Paares und beschlagnahmten Laptop, Drucker und etliche WLAN-Karten.

Am 22. Dezember 2006 wurde Jin ungeachtet dessen, dass er ein Pflegefall war, erneut verhaftet und in einer streng überwachten Isolationshaft in der örtlichen Haftanstalt festgehalten. Da sich niemand um den Invaliden kümmerte, konnte sein Urinbeutel nicht gewechselt werden. Sein Schlafanzug war von Urin völlig durchnässt. Neun Tage lang hatte er keinen Stuhlgang und litt unter enormen Schmerzen. Er hatte eiternde, blutende Druckstellen an Hüfte, Gesäß und Rücken. Schließlich holten Polizisten Jins Frau, die seinen Stuhlgang mit ihren Fingern lösen musste.

Am 27. Februar 2007 hielt das Bezirksgericht Hulan insgeheim eine Anhörung im Fall des Paares in der Haftanstalt ab. Der Prozess endete mit fünf Jahren Haft für den behinderten Jin und drei Jahren für seine Frau Jiao.

Am 24. April 2007 brachten Beamte Jin ins Gefängnis Hulan. Er musste unvorstellbares Leid erdulden und wäre beinahe gestorben. Seine Frau beantragte nach ihrer Entlassung im Juni 2009 für ihn Haftverschonung. Mehrfach forderte sie seine Freilassung. Zwar erteilte das Gefängnis kurz darauf die gewünschte Zustimmung, aber schon am 5. Mai 2010 wurde Jin erneut in Gewahrsam genommen. Erst nach beharrlichen Bemühungen seiner Frau und seiner Tochter wurde er als Pflegefall nach vier Monaten wieder freigelassen. Die Inhaftierung und die erlittene Folter hinterließen bei Jin deutliche Spuren, sodass er Jahre später starb. Der genaue Todeszeitpunkt von Jin und seiner Tochter sind nicht bekannt, was auf die strenge Zensur in China zurückgeführt werden kann.

Früherer Bericht:

Schwerbehinderter Polizeibeamter wurde wegen seines Glaubens zweimal inhaftiert