Todesmeldung: 72-Jähriger stirbt plötzlich während siebenjähriger Haftstrafe

(Minghui.org) Als am 3. April 2023 ein Wärter des Gefängnisses Jidong in der Provinz Hebei Wang Jians Familie telefonisch mitteilte, dass Wang plötzlich verstorben sei, waren die Angehörigen am Boden zerstört.

Wang aus der Stadt Tangshan, Provinz Hebei war am 6. Juli 2019 bei einer Gruppenverhaftung von Falun-Dafa-Praktizierenden ins Visier genommen worden. Mehr als 300 Beamte nahmen ihn und weitere 18 Praktizierende fest. Mehrere Beamte stürmten gegen drei Uhr morgens Wangs Haus, indem sie über den Zaun kletterten. Die Polizisten nahmen Wang mit und durchsuchten seine Wohnung. Am Nachmittag kehrten sie noch einmal zurück und durchsuchten die Wohnung erneut.

Zwölf der Praktizierenden standen am 17., 19. und 23. Dezember 2019 in der Stadt Zunhua vor Gericht und erhielten am 27. November 2020 Haftstrafen von zwei bis acht Jahren. Das Gericht verurteilte Wang zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 670 Euro).

Danach wurde Wang in das Gefängnis Nr. 2 in Jidong gebracht. Nach Angaben seiner Familie war er noch bei bester Gesundheit, als er sich am 2. März 2023 einer körperlichen Untersuchung unterziehen musste, und auch, als seine Angehörigen ihn am 19. März besuchten. Später fragten sie sich, wie ein so gesunder Mann innerhalb von zwei Wochen sterben konnte. Daher verklagen sie jetzt das Gefängnis, um Gerechtigkeit für ihn zu erlangen.

Wang war der zweite Falun-Dafa-Praktizierende, der kürzlich im Gefängnis Nr. 2 von Jidong starb. Lai Zhiqiang, ein Busfahrer um die 50 Jahre, starb am 3. Januar 2023 zwei Monate vor seiner geplanten Entlassung aus einer siebenjährigen Haft.

Vorangegangene Verfolgung

Wang begann 1997, Falun Dafa zu praktizieren. Viele seiner Beschwerden, darunter ein schweres Herzleiden, das oft Brustschmerzen und Kurzatmigkeit verursachte, verschwanden kurz darauf. Er lebte nach den Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und die Dorfbewohner schätzten ihn als guten Menschen.

Seit das chinesische kommunistische Regime 1999 mit der Verfolgung begonnen hat, inhaftierte man Wang regelmäßig und folterte ihn, weil er an seinem Glauben festhielt.

Im Oktober 1999 brachen Polizeibeamte in Wangs Wohnung ein und brachten ihn auf die Polizeiwache. Er musste in einem Metallkäfig auf dem nackten Bett ohne Bettzeug oder Decke schlafen, so dass er nur noch am Zittern war und das Einschlafen ihm schwerfiel. Weil die Polizisten ihm nichts zu essen gaben, musste ihm seine Familie etwas bringen.

Drei Tage später brachten die Beamten Wang in das örtliche Gefängnis, wo über einen Lautsprecher rund um die Uhr Propaganda ausgestrahlt wurde, die Falun Dafa verleumdete. Einmal bekam Wang drei Tage lang weder Nahrung noch Wasser. Nach 25 Tagen wurde er in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Zunhua überführt, wo er Bohnen sortieren musste. Später erpresste die Polizei 2.500 Yuan (etwa 335 Euro) von ihm und ließ ihn erst nach 20 Tagen frei.

Ende 1999 nahm die Polizei Wang erneut fest und sperrte ihn zwei Wochen lang in einen Konferenzraum der Polizeiwache. Da es dort kein Bett gab, sollte er auf einem Tisch schlafen. Obwohl es draußen schneite, bekam er keine Decke. Obendrein beschimpften ihn die Gemeindebeamten jeden Tag.

Im Herbst 2003 verhaftete die Polizei Wang ein weiteres Mal. Er wurde in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Zunhua gebracht und dort 20 Tage lang festgehalten. Um gegen die Verfolgung zu protestieren, trat er in Hungerstreik. Da er ein schweres Herzleiden entwickelte, ließ man ihn frei.

Am 17. Oktober 2007 war er gerade dabei, zu Hause Mais zu dreschen, als die Polizei eindrang und ihn festnahm. Im Gefängnis der Stadt Zunhua traten ihm die Polizisten gegen die Brust und beschimpften ihn, so dass er Schwierigkeiten beim Atmen und Schmerzen in der Brust bekam. Danach hustete er ständig und verlor seinen Appetit. Seine Frau und seine Tochter baten Zhang Lihua, den Direktor der Staatssicherheit Zunhua, ihn freizulassen. Nachdem Zhang 3.000 Yuan (etwa 400 Euro) von ihnen erpresst hatte, ließ er Wang nach 84 Tagen nach Hause gehen.

Am 24. Februar 2009 brach die Polizei um 22 Uhr Wangs Wohnung auf und nahm ihn mit in die örtliche Gehirnwäsche-Einrichtung, wo er sechs Monate lang festgehalten wurde. Zusätzlich erpressten sie nochmals 6.000 Yuan (etwa 800 Euro) von ihm.

Weniger als ein Jahr nach seiner Freilassung wurde Wang am 22. Juni 2010 erneut zu Hause verhaftet. Die Polizei durchsuchte jeden Winkel seiner Wohnung und konfiszierte Besitztümer im Wert von mehreren tausend Yuan, darunter seinen Laptop und Falun-Dafa-Bücher. Sie brachten Wang und seinen Sohn Wang Yubao in das Gefängnis der Stadt Zunhua. Die Polizisten schlugen dem jüngeren Wang ins Gesicht, traten auf ihn ein, verprügelten ihn und ließen ihn stundenlang stehen. Aufgrund der Verletzungen durch die Schläge und Schmerzen in der Brust war er nicht in der Lage, die Zwangsarbeit in der Haftanstalt zu verrichten.

Die Beamten brachten am 26. Februar Vater und Sohn in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Zunhua, wo Wang Jian nach 20 Tagen zu einer Arbeitslagerstrafe unbekannter Dauer verurteilt und in das Zwangsarbeitslager Kaiping verlegt wurde.

Wang wurde noch zwei weitere Male verhaftet, nämlich am 25. April 2014 und am 13. Mai 2015. Nach der Verhaftung im Mai 2015 blieb er 15 Tage im Arrest.

Als die Polizei ihn am 29. Juli 2015 erneut verhaften wollte, war er gerade nicht zu Hause. Die Beamten durchsuchten dennoch seine Wohnung und gingen dann. Als Wang am 9. August auf der Polizeiwache um die Rückgabe der beschlagnahmten Gegenstände bat, lehnten die Polizisten sein Ansinnen ab und verhaftete ihn vier Tage später wieder. Dann musste er abermals 13 Tage lang in Gewahrsam bleiben.

Frühere Berichte:

Zwölf Falun-Dafa-Praktizierende im Geheimen verurteilt – Ehemann bittet in berührendem Brief um die Freilassung seiner Frau (Provinz Hebei)

Razzia mit 300 Polizisten im Juli 2019: 18 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet