Beitrag über Falun Gong in der ARD
Die Aktion von 36 europäischen Falun Gong-Praktizierenden auf dem Tiananmen-Platz in Peking ist auf große Resonanz der westlichen Medien gestoßen. Allein in Deutschland haben über 50 Zeitungen darüber berichtet, die meisten Berichte waren positiv und sachlich. Am vergangenen Samstag kam ein Fernsehteam in den Berliner Tiergarten und hat Berliner Falun Gong-Praktizierende, die sich dort jedes Wochenende zu den gemeinsamen Übungen treffen, gefilmt und interviewt. Unter den Praktizierenden waren auch drei Berliner, die an der Tiananmen-Aktion teilgenommen hatten, sowie drei Chinesen, die gerade ihren SOS-Walk beendet haben.
Nach den Übungen im Tiergarten versammelten sich die Falun Gong-Praktizierenden vor der chinesischen Botschaft auf der Jannowitzbrücke, um aufrichtige Gedanken auszusenden. Das Fernsehteam kam auch mit.
Am 03.12.01 wurde dann der Beitrag über Falun Gong in der Sendung "Polylux" von der ARD gesendet. Zum ersten Mal wurden die Szenen der Tiananmen-Aktion vom 20.11.2001 im deutschen Fernsehen gezeigt. Man sah, wie die Praktizierenden blitzschnell ihre Positionen einnahmen und ein Transparent mit der Aufschrift "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" auf englisch und chinesisch entrollten. Es dauerte nur ein paar Sekunden bis sie von mehreren Polizeiwagen umzingelt waren. Die Praktizierenden wurden in den Wagen gezerrt und Passanten wurden verscheucht. Diese Reaktion der Staatsmacht weist auf eine Regierung hin, die sich bewußt gegen "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" stellt oder zumindest große Angst vor diesen Eigenschaften hat.
In der Sendung sprach eine Praktizierende über ihre positiven Erfahrungen mit Falun Gong und über die Mutter ihrer Freundin, die in China verhaftet wurde, nur weil sich ihre Tochter als Falun Gong-Praktizierende in der Öffentlichkeit ausgesprochen hat. Ein anderer Praktizierender, der auch auf dem Tiananmen-Platz war, berichtete über weitere Grausamkeiten der chinesischen Polizisten gegenüber Falun Gong-Praktizierende in China.
Der Sektenbeauftragte Dr. Ulrich Dehn von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin sagte beim Interview: "Die chinesische Regierung politisiert diese Bewegung. Es spielt sich eine sich selbsterfüllende Prophezeiung ab, im Grunde genommen. Das haben sie in der chinesischen Geschichte schon häufiger gehabt, dass ursprünglich religiöse oder spirituelle Bewegungen auf einmal politische Bewegungen und sogar revolutionäre politische Bewegungen wurden, auf Grund dieses Mechanismus, das sie verfolgt. Ich würde dringend raten, die Falun Gong-Bewegung gewähren zu lassen und sie in Deutschland nicht mit irgendwelchen Einschränkungen zu behelligen."
Wie man in der Sendung auch deutlich sehen konnte, wurden die Praktizierenden vor der chinesischen Botschaft, als sie friedlich in der Meditation saßen und aufrichtige Gedanken aussendeten, von drei Chinesen gefilmt. Als sie bemerkten, dass sie wiederum von dem Fernsehteam gefilmt wurden, gingen sie weg. In einem Interview mit dem Botschaftsrat Dr. Ma erklärte er, dass die Umerziehung Schulung, Lernen, Aufklärung und Überzeugungsarbeit bedeute. Als er gefragt wurde, ob er den Einsatz der Folterung befürworte, behauptete er, dass es die Verfolgung und Folterung gegen Falun Gong nie gegeben hätte. Man fragt sich, ob der Sprecher, der ein so großes Land vertritt, nicht informiert war über das, was sich in seinem eigenen Land abspielt und in 2 1/2 Jahren bereits mehr als 320 Menschen das Leben gekostet hat oder ob er vergessen hat, dass er sich hier in einem demokratischen Land befindet, in dem solche Vertuschungsversuche nicht funktionieren. Diese Lügen wurden in dem Fernsehbeitrag u.a. mit Hilfe der Aussagen von Amnesty International aufgedeckt und entkräftet. Offensichtlich haben diese Lügen dem Ansehen Chinas weiter geschadet. Man kann sicher sein, dass sich die Menschen in Deutschland, wo die Meinungen frei geäußert werden dürfen und der Glauben frei ausgeübt werden darf, nicht durch solche Lügen täuschen lassen.
Praktizierende aus Deutschland
07.12.2001
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