Als ich noch in China war, rief mich einmal meine Schwester an. Sie sagte, dass meine Nichte krank war und in der Klinik stationär behandelt werden mußte. Ich machte mich sofort auf den Weg zu ihr. Was kann ich ihr denn mitbringen? Ein paar Tage zuvor hatte ich gerade angefangen "Zhuan Falun" zu lesen. Ich konnte deutlich feststellen, dass meine Rückenschmerzen, die mich mein Leben lang gequält hatten, verschwunden waren, und ich fühlte mich voller Lebenskraft. Genau, ich bringe ihr ein "Zhuan Falun" mit!

Als meine Nichte mich sah, rief sie voller Überraschung: "Tante! Wir haben uns lange Zeit nicht gesehen, du siehst ja mindestens zehn Jahre jünger aus! Und deine Haut erst - so schön! Was für Wundermittel hast du denn genommen? Oder benutzt du irgendeine tolle Kosmetik? Ist ja enorm!" Ich nahm "Zhuan Falun" aus der Tasche und antwortete darauf: Schau mal, ich habe es dir mitgebracht! Eben dieses Buch - "Zhuan Falun" - hat mir so große Veränderungen gebracht.

Die Patientin im Nachbarbett bekam unser Gespräch mit. Sie richtete sich sofort im Bett auf und sagte: Was? "Zhuan Falun"? Ich weiß. Der Autor ist Herr Li Hongzhi! Unser ganzes Dorf weiß das. Ich suche gerade nach diesem Buch!

Bevor wir nach dem Grund fragen konnten, begann sie bereits von sich selbst zu erzählen: "Vor kurzem machten die Bewohner unseres Nachbardorfes gemeinsam einen Ausflug mit dem Bus. Unterwegs rutschte der Wagen einen Abhang hinunter und fiel in einen Bach. Plötzlich war zu hören, dass einer im Bus den Namen einer Person rief und um Rettung bat, nämlich den Namen von Herrn Li Hongzhi. Es war wie ein Wunder, der Bus zerbrach in Stücke, aber keiner wurde verletzt. Seit diesem Ereignis begann das ganze Dorf, ausnahmslos, Falun Gong zu praktizieren. Als unser Dorf davon hörte, wollten wir es auch alle praktizieren."

In dem Moment wurde sie auf einmal leiser. Voller Bedauern sagte sie: "Leider konnte man das Buch nirgendwo bekommen." (Damals wurde "Zhuan Falun" bereits vom Amt für Publikationen verboten.) Während sie das alles erzählte, war ihr Blick stets auf das Buch fixiert. Sie sagte dann: "Guckt mal, ich kann den Lotussitz machen". Sie machte sofort den Doppellotussitz. Ich sagte ihr: "So ist es falsch, Männer machen es so rum." Daraufhin wechselte sie in den Doppellotussitz von Frauen.

Mir fiel die Entscheidung schwer. Ich brachte das "Zhuan Falun" eigentlich für meine Nichte mit, aber ich hatte in meinem ganzen Leben noch niemanden gesehen, der sich so sehr nach etwas sehnte. Ich fragte meine Nichte, ob sie das Buch zuerst der Frau leihen würde. Kaum hatte ich den Satz beendet und meine Nichte hatte noch nicht darauf geantwortet, sagte die Frau sofort "Danke" und "zog" das Buch aus meiner Hand. Anschließend begann sie im Lotussitz das Buch zu lesen. Später hörte ich von meiner Nichte, dass die Frau den ganzen Tag über diese Haltung behalten und bis ganz spät in die Nacht gelesen hatte. Sie wollte sich eigentlich am Rücken operieren lassen, doch an diesem Tag sah es so aus, als ob ihr Rücken überhaupt kein Problem hätte. Vor dem Schlafen versteckte sie das Buch sehr sorgfältig, als ob sie befürchtete, dass ihr jemand das Buch wegnehmen könnte. Auch an den Tagen danach las sie von Morgens bis Abends und gab das Buch meiner Nichte nicht mehr zurück.

Später besorgte ich mit Mühe und Not weitere Falun Dafa Bücher und schenkte sie ihr. Ich erklärte ihr, wie sie eine Übungsgruppe finden konnte. Sie war Bäuerin und sehr arm. Um diese Operation machen zu können, versuchte ihr Mann überall, Geld zu borgen. Deshalb begleitete sie niemand in der Zeit vor der Operation. Aber ihr Rücken wurde gesund und die Operation war nicht mehr nötig. Ein paar Tage später konnte sie aus der Klinik entlassen werden. Das Dafa (A.d.R.: Abkürzung für Falun Dafa) ist eben so wundervoll!

Ich bereue, dass ich damals ihre Adresse nicht aufgeschrieben habe. Ansonsten hätte ich ihr noch mehr Bücher schicken können, damit alle Dorfbewohner sie lesen können.

Datum: 08.12.2001

Übersetzt aus: http://minghui.ca/mh/articles/2001/12/8/21083.html