Mein Name ist Li Xiaoming und ich arbeite am Forschungsinstitut für landwirtschaftliche Wissenschaft Chinas. Am 01. März 2001 wurde ich zusammen mit zwei anderen Praktizierenden zu einer „Sitzung“ einbestellt. Die Leitung sowie Personen von der Sicherheitsabteilung des Institutes waren anwesend. Wir wurden gefragt, ob wir noch Falun Gong praktizieren würden. Da wir bejahten, wurden uns daraufhin Videofilme von „umerzogenen“ Praktizierenden und über die sogenannte Selbstverbrennung vorgespielt. Am nächsten Tag wurden wir gezwungen, eine Verzichtserklärung zu schreiben. Ich weigerte mich und wurde dann zu einem Umerziehungskurs des "Büro610" im Stadtteil Changyi in der Stadt Jilin gebracht. Das nenne ich Freiheitsberaubung!

Zu jener Zeit stand meine Frau kurz vor der Entbindung. Da sich meine Schwiegereltern um das sechs Monate alte Baby von der Schwester meiner Frau kümmern mussten, hatten sie keine Zeit, sich auch noch um meine Frau zu kümmern. Also war sie auf meine Hilfe fest angewiesen. Am 3. März ging meine Frau zum Leiter der Personalabteilung des Instituts und bat ihn, mich wegen ihrer Entbindung vorübergehend freizulassen. Der Leiter antwortete: „Er wurde gerade verhaftet und wird nicht so schnell zurückkommen. Vielleicht holen wir ihn in einer Woche ab, das ist abhängig davon, wie er sich verhält.“ Meine Frau war geschockt und weinte drei Tage lang. Am 05. März fuhr sie nach Jilin, um mich zu sehen, verunglückte dabei aber tödlich. Ich wurde aber am selben Tag noch freigelassen.

Nur weil ich Falun Gong praktiziere und ein guter Mensch sein möchte, wurde ich so unmenschenwürdig behandelt. Wenn das Institut mich nicht zum Umerziehungskurs geschickt hätte, wären meine Frau und meine ungeborene Tochter noch am Leben. Meine Eltern und Schwiegereltern haben darunter schwer zu leiden. Uns wurde so viel Schlechtes angetan und wir können in dieser von dem Jiang Zemin-Regime beherrschten Gesellschaft keinen Ort finden, wo wir uns über die ungerechte Verfolgung aussprechen können. Zur Zeit bin ich wieder der unwürdigen Behandlung des Jiang Zemin-Regimes ausgesetzt.