Wolfsburger Nachrichten: Besuch von Jiang Zemin und vier Ministerpräsidenten
"Ausnahmezustand" in Wolfsburg
Am kommenden Freitag, 12. April, wird sich internationale und nationale politische Prominenz in Wolfsburg die Klinke in die Hand geben. Am Vormittag wird Chinas Ministerpräsident Jiang Zemin mit Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) die Montage im VW-Werk besichtigen, danach die Autostadt besuchen sowie im Ritz-Carlton-Hotel zu Mittag essen und übernachten.
Wenige Stunden später kommt die CDU-Garde der "Jungen Wilden" mit Hessens Ministerpräsident Roland Koch, Saarlands Ministerpräsident Peter Müller, Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole von Beust und dem niedersächsischen Spitzenkandidaten der Union, Christian Wulff, um an einer Tagung zur Mittelstandsförderung in Niedersachsen teilzunehmen. Diese zweitägige Veranstaltung wird ebenfalls in der Autostadt und im Ritz-Carlton stattfinden. Ein Autostadt-Mitarbeiter, der nicht genannt werden möchte, sprach von einem "Ausnahmezustand", der an diesem Tag rund um das VW-Werk herrschen werde. Die Sicherheitsvorkehrungen gerade beim Besuch von Jiang Zemin würden "alles bisher dagewesene übersteigen". Ein Grund: Anhänger der in China unterdrückten Falun-Gong-Gruppe haben Proteste für Freitag angekündigt. Sie wollen dem Motto der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte folgen: "Berlin trägt Gelb". Gelb sei das Zeichen jener Chinesen, die von Zemin zum Tode verurteilt wurden. Bereits am Samstag findet eine Aktion in der Wolfsburger Fußgängerzone statt. Zhang Cui Ying berichtet über ihre Zeit im Arbeitslager.
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