Falun-Gong-Anhängerinnen aus Heidelberg demonstrieren zwei Tage lang vor der Außenstelle der chinesischen Botschaft in Bad Godesberg und verlangen die Freilassung einer ehemaligen Berliner Studentin

Bad Godesberg. (lje) Vier Anhänger der buddhistischen Meditationsbewegung Falun Gong haben am Donnerstag und Freitag vor der Außenstelle der chinesischen Botschaft in Bad Godesberg demonstriert. Auf Plakaten und Spruchbändern forderten die drei Heidelberger Schwestern Caroline (22), Stefanie (17) und Johanna (13) sowie Christine die Freilassung der Chinesin Xiong Wei, die seit Januar in einem Frauenarbeitslager bei Peking interniert ist.

Freiheit für die 31-jährige ehemalige Studentin der Technischen Universität Berlin, Xiong Wei, fordern Stefanie, Caroline und Johann Körper sowie Christine Gäckler (v.l.) vor der Außenstelle der chinesischen Botschaft. Foto: Friese

Die 31-Jährige hatte im Januar gegen das kommunistische Regime demonstriert und war von der Polizei festgenommen worden. Ohne einen Gerichtsprozess wurde die ehemalige Studentin der Technischen Universität Berlin zu anderthalb Jahren "Umerziehung durch Arbeit" verurteilt.

Der Auftritt vor der chinesischen Botschaft ist der Abschluss einer einwöchigen "SOS-Fahrradtour". Gemeinsam mit ihrem Vater und der befreundeten Gymnastiklehrerin Christine waren die Mädchen von Heidelberg nach Bonn geradelt und hatten Unterschriften gegen die Verfolgung von Falun Gong-Anhängern in China gesammelt. Die Meditationsform ist dort seit drei Jahren verboten.

Nach Angaben des European Falun Gong Information Centre (EFIC) praktizieren weltweit rund 100 Millionen Menschen die "traditionelle Kultivierungsschule", die weder politische noch religiöse Inhalte hat. Vielmehr basiere Falun Gong auf den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht.

Auf Plakaten und Flugblättern erhoben die Demonstrantinnen schwere Vorwürfe gegen die chinesische Regierung und forderten ein Ende der Folter gegen die Falun Gong-Anhänger.