Frau Cai Mi, eine Falun Gong Praktizierende aus der Stadt Shuangcheng, Provinz Heilongjiang, wurde am Neujahr 2002 von zu Hause abgeführt, weil sie einen Tag zuvor, am 31.Dezember 2001, im pädagogischen Institut der Universität für Forstwirtschaft Nordostchinas ein Transparent von Falun Gong aufgehängt hatte. Ungeachtet dessen, dass Cais Mutter von der gewalttätigen Festnahme ihrer Tochter erschrocken war und in Ohnmacht fiel, sperrte die Polizei Cai Mi ins 2. Untersuchungsgefängnis der Provinzhauptstadt Harbin ein. Während der Inhaftierung konnte Frau Cai ihre Glieder nicht mehr bewegen und sie stand unter Schock. Eine Körperuntersuchung stellte fest, dass sie an ansteckender Hepatitis krankte. Trotzdem hielt die Polizei der Polizeibehörde des Dongli Stadtteils sie für weitere 100 Tage in Haft, bevor sie Frau Cai freiließ.

Am 16.Mai 2002, etwa einen Monat nach der Freilassung, wurde Frau Cai wieder durch die Dongli Polizeibehörde ins 1. Untersuchungsgefängnis Harbin interniert. Mitte Juli wurde sie zu 4 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Die Polizei aus der Dongli Polizeibehörde, die bereits mehrere Falun Gong Praktizierende gesetzwidrig misshandelt hatte, behauptete jedoch, dass 4 Jahre zu kurz seien und dass Frau Cai zu 9 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt werden solle.

Informationen zufolge ist Frau Cai im Gefängnis bis auf die Knochen abgemagert und liegt in den letzten Zügen. Ihre Angehörigen können sie fast nicht mehr erkennen. Sie wird zwar durch das Krankenhaus des Gefängnisses behandelt, das Gefängnis möchte sie jedoch nicht weiter einsperren, um keine Verantwortung zu tragen. Das Büro 610 in Heilongjiang, das für die Verfolgung von Falun Gong in der Provinz zuständig ist, lehnt aber die Freilassung von Frau Cai ab.

Außerdem wurde ein anderer Praktizierender Lu Mengxin, Lehrer der Universität für Forstwirtschaft Nordostchinas, zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, nur weil er das Praktizieren von Falun Gong nicht aufgibt.