Provinz Guangdong: Die grausame Verfolgung im Shuiyin Obdachlosenzentrum im Tianhe Bezirk von Guangzhou
Anfang 1999 begann ich Falun Gong zu üben. Von Beginn an kultivierte ich mich fleißig. Meine Gesundheit und mein Geist verbesserten sich ungeheuerlich. In kürzester Zeit waren alle meine Krankheiten verschwunden.
Seitdem Jiangs Regime am 20. Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong begann, bin ich sechsmal von den Behörden entführt worden. Am Neujahrstag 2000, als ich in einem Park Falun Gong übte, wurde ich gefangengenommen und blieb über Nacht in der lokalen Polizeiwache. Am nächsten Tag stellte mein Mann die Kaution für mich. Im Mai 2000 ging ich zum Tiananmen Platz, um für Falun Gong zu appellieren. Ich wurde verhaftet und im Tiananmen Polizeizentrum festgehalten. Um der unrechtmäßigen Festnahme zu widerstehen, weigerte ich mich, meinen Namen zu sagen und trat in einen Hungerstreik. Nach einer Woche schafften es die Polizisten mich auszutricksen, und ich sagte ihnen meinen Namen. Sie schickten mich zum Liaisonbüro unserer Gemeindeverwaltung in Peking. Mein Mann bezahlte eine Geldstrafe von 2.000 Yuan[Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan] und schrieb eine sogenannte Garantieerklärung [In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben.], um mich auf Kaution rauszuholen. Hiermit gebe ich jetzt bekannt, dass jegliche sogenannte Garantieerklärung, die ohne mein Wissen von meinem Mann geschrieben wurde, ungültig ist.
Im Juli 2000 entführten mich Polizisten unserer lokalen Polizeiwache und Beamten des Nachbarschaftsverwaltungsbüros und brachten mich in ein Gehirnwäschezentrum. Sie entführten viele Praktizierende und brachten sie zur selben Zeit in das Gehirnwäschezentrum. Nicht einer der Praktizierenden ging auf ihre Forderungen ein. Nachdem wir eine Woche im Gehirnwäschezentrum gewesen waren, wurden wir in eine Strafanstalt verlegt und dort über 15 Tage eingesperrt. Als die Haftzeit vorüber war, verlegten uns die lokalen Polizisten direkt in ein anderes Gehirnwäschezentrum. Weil wir uns weigerten, irgendwelche sogenannten Garantieerklärungen zu schreiben, wurden viele Praktizierende ohne öffentliche Verhandlung verurteilt. Aber ich wurde bedingungslos freigelassen. Hinterher wurde mir mitgeteilt, dass Polizisten unser Haus durchsucht und Falun Gong Bücher und Kassetten beschlagnahmt hatten, ohne eine Quittung dagelassen zu haben. Im Oktober 2000 wurde ich wieder von unserer lokalen Polizeiwache und den Beamten des Nachbarschaftsverwaltungsbüros entführt und in das Gehirnwäschezentrum gebracht. Über zehn Praktizierende wurden entführt und dorthin gebracht. Wir weigerten uns mit den Verfolgern zu kooperieren und traten in einen Hungerstreik. Als sie unsere Entschlossenheit sahen, gaben sie nach. So wurden wir alle nach einer Woche bedingungslos freigelassen.
Im Dezember 2000 wurde ich am Bahnhof von Guangzhou auf meinem Weg nach Peking entführt, wo ich für Falun Gong appellieren wollte. Ich wusste, dass ich der Verfolgung widerstehen sollte, und weigerte mich, ihnen meinen Namen zu sagen. Sie brachten mich in das Obdachlosenzentrum in der Shuiyin Straße im Tianhe Bezirk von Guangzhou. Die meisten Polizisten dort waren äußerst boshaft. Im Obdachlosenzentrum hörte ich Weinen und den Lärm von Elektrostäben, mit denen die Menschen den ganzen Tag lang drangsaliert wurden. Die Polizisten sprühten auf die Leute häufig rotes Pfefferwasser. Sie weigerten sich, den Babys Milch oder Wasser zu geben, wenn diese vor Hunger weinten. Sie sprühten dann rotes Pfefferwasser in das Zimmer, in dem die Babys mit ihren Müttern eingesperrt waren.
Ständig sperrten sie Praktizierende dort ein. Manchmal wurden über 50 Praktizierenden dort auf einmal eingesperrt. Die Praktizierenden weigerten sich der Polizei ihre Namen oder Adressen zu sagen. Mit sämtlichen Foltermethoden versuchte die Polizei die Praktizierenden zur Kooperation zu zwingen. Zuerst verwendeten sie bei neuen Praktizierenden Elektrostäbe. Sie schockten die Praktizierenden sogar gleichzeitig mit mehreren Elektrostäben an Gesicht, Augen, Mund und Ohren. Manchmal konnte diese Folter eine Stunde dauern. Selbst so konnten sie die Praktizierenden nicht zum Nachgeben bringen.
Dann steckten sie die Praktizierenden ins Gefängnis. Jede Gefängniszelle war um die 35-65 Quadratmeter groß. Über zehn Praktizierende wurden in diesen kleinen Zellen zusammen eingesperrt. Die Praktizierenden mussten abwechselnd schlafen, da es nicht ausreichend Platz gab, damit sich alle gleichzeitig hinlegen konnten. Einige von uns mussten im Sitzen schlafen. Einmal hatten die Polizisten zwei Praktizierende mit einem Gefangenen in eine Zelle gesperrt, der eine ernsthafte Psychose hatte. Dieser Gefangene weinte, lachte, fluchte oder riss Sachen auseinander. Er belästigte die Praktizierenden den ganzen Tag. Es gibt ein Betontbett und eine Toilette in jeder Zelle.
Die Polizisten sperrten die Wasserversorgung für die Zellen der Praktizierenden, so dass man dort die Toilettenspülung nicht betätigen konnte. Überall stank es in den kleinen Gefängniszellen. Im Winter gab die Polizei nicht genug Decken aus und nahm den Praktizierenden auch ihre warme Kleidung weg. Um sich warm zu halten, mussten die Praktizierenden eng aneinanderrücken. Auch gaben die Polizisten den Praktizierenden nur sehr wenig Toilettenpapier, sogar als die weiblichen Praktizierenden ihre Menstruation hatten. Die Polizisten weigerten sich, ihnen Toilettenpapier zu verkaufen. Wir baten einige gutherzige Leute darum, die Pappen von weggeworfenen Getränkekästen aufzuheben, die aus mehrschichtigem Papier gemacht waren. Wir rissen drei Schichten der Kästen für unser Toilettenpapier und unsere Damenbinden auseinander. Zu jeder Mahlzeit wurde uns gerade mal soviel Nahrung gegeben, wie ein Ei groß ist, und sehr wenig Wasser. Zum Trinken war das Wasser nicht genug, geschweige denn zum Waschen oder nur zum Abspülen. Weil wir so lange gehungert hatten, waren wir nur Haut und Knochen, aber alle Praktizierenden ermutigten sich gegenseitig und sorgten füreinander. Einige ältere Damen teilten ihr Essen mit jüngeren Praktizierenden und für sich selbst hoben sie das Essen oder das Gemüse auf, dass beim Essenbringen zu Boden gefallen war.
Die Verfolgung konnte die standhaften Herzen der Praktizierenden nicht bewegen. Wir vergaßen nicht, was der Meister lehrte. Wir machten jeden Tag die Falun Gong Übungen. Ein Praktizierender hing im Gefängnis sogar ein Falun Gong Banner auf. Zusammen sagten wir die Artikel vom Lehrer und Gedichte aus Hong Yin auf. Gewöhnlichen Menschen erklärten wir die Wahrheit und sagten ihnen: Falun Gong ist gut; Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind gut. Manche von ihnen erkannten, dass wir alle gute Bürger waren und verstanden die Wahrheit der bösartigen Verfolgung. Andere boten uns sogar ihre Hilfe an. Sie brachten uns Wasser und Toilettenpapier mit ins Gefängnis und ließen auch anderen Praktizierenden Nachrichten zukommen.
Nachdem ich über fünf Monate und manch andere Praktizierenden über ein Jahr unrechtmäßig gefangengehalten worden waren, traten wir alle aus Protest gegen die Verfolgung in einen Hungerstreik. Die Polizisten ermutigten Drogensüchtig, uns zur Zwangsernährung ins Erdgeschoss zu schleifen. Einige Praktizierenden wurden an ihren Beinen geschleift, so dass ihre Köpfe gegen den Boden und die Treppen schlugen. Ihre Köpfe waren verletzt und bluteten. Die Polizisten zwangsernährten die Praktizierenden, indem sie sie zu Boden drückten, sich auf ihre Arme und Beine stellten, die Nasen der Praktizierenden zukniffen und ihre Münder mit einem Flaschenöffner aufbrachen. Die Münder der Praktizierenden waren voller Blut und das Essen klebte ihnen überall im Gesicht und Nacken.
Als die Polizisten mich zwangsernährten, biss ich meine Zähne fest zusammen. Schließlich brachen sie mir mit dem Flaschenöffner meine Zähne ab. Wenn sie unsere Münder manchmal nicht aufkriegen konnten, gaben sie uns Elektroschocks an den Mund. Durch die Elektroschlage war mein Mund voller Blasen. Die Verfolger zwangsernährten uns zweimal am Tag. Oft geschah es, dass unsere Kleidung bei der Zwangsernährung am Morgen durchnässt wurde und als die Polizisten zum zweiten Mal zur Zwangsernährung kamen, immer noch nicht getrocknet war.
Am dreizehnten Tag des Hungerstreiks schickte die Polizei uns Gruppe für Gruppe in eine Nervenklinik. Dort erlitten die Praktizierenden noch grausamere Verfolgung. Doktor Zhang befahl zwei Drogensüchtigen, die Praktizierenden mit einem Stahlseil für etwa eine Stunde zu schlagen, obwohl die Praktizierenden durch den langen Hungerstreik bereits sehr geschwächt waren. Sie schlugen die Praktizierenden buchstäblich halb tot.
Ich will die Taten von Jiangs Regime aufdecken und erzähle von meinen eigenen Erfahrungen bei der Verfolgung in den vergangenen paar Jahren. Ich will ihre grausame Verfolgung von gutherzigen Praktizierenden aufdecken, die sich immer nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht benehmen. Ich will das Gewissen der Menschen aufwecken und deutlich zeigen, wer gut und wer böse ist.
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