Zeugen der Geschichte: Am Neujahrstag 2001 ein Falun Gong Transparent auf dem Platz des Himmlischen Friedens entfalten
Ich kam am 31. Dezember 2000 mit dem Zug um 22 Uhr in Peking an. Am 1. Januar 2001 um 6 Uhr kamen acht von uns Praktizierenden aus den ländlichen Gegenden aus der Provinz Fujian mit dem Bus oder mit der Bahn beim Tiananmen Platz in Peking an. Es war fast 9 Uhr und das Wetter war sehr schön. Der Tiananmen Platz war überfüllt. Es gab viele Polizisten in Uniform und in zivil. Dort waren auch viele Praktizierende aus dem ganzen Land. Sie entrollten ein Transparent nach dem anderen und riefen "Falun Dafa ist gut!" Sofort jagte die Polizei die Praktizierenden und schlug sie, bevor sie sie in Polizeiwagen steckte und sie mitnahm. Wir teilten uns auf und verhielten uns wie Touristen, wie wir es geplant hatten. Wir gingen von der südlichen Seite des Platzes zu der westlichen Seite und versammelten uns schließlich an der Fahnenstange im Zentrum des Platzes. Unsere Gruppe wurde von zwei Praktizierenden geführt. Vor nur zwei Wochen hatten sie zusammen mit über 20 Mitpraktizierenden Transparente entfaltet und waren anschließend in Strafanstalten geschickt worden. Sie hatten sich geweigert, ihre Namen und ihre Adresse preiszugeben. Um gegen die Folter, die sie in der Strafanstalt erlitten hatten, zu protestieren, waren sie in einen Hungerstreik getreten. Die Polizei musste sie entlassen, nachdem es ihnen nicht gelungen war, Informationen aus ihnen herauszukriegen. Das rote Transparent, das wir mitgebracht hatten, war 15 bis 16 Meter lang und 1 Meter hoch. Darauf waren folgende Worte in gelb bedruckt: "Falun Dafa ist rechtschaffen." Das große Banner war unter der Kleidung einer Praktizierenden versteckt, so dass sie schwanger aussah.
Als wir an unserem ausgewählten Ort ankamen, nahm die Frau schnell das Transparent heraus und wir hielten es wie geplant in einer bestimmten Stellung fest. Um die Polizei abzulenken, verteilten zwei Frauen unter uns, eine um die 40 und die andere um die 50 Jahre, in der Nähe Flyer über Falun Gong. Wir entfalteten das Transparent problemlos und riefen zusammen: "Falun Dafa ist gut! Falun Dafa ist rechtschaffen! Stellt den Ruf unseres Meisters wieder her! Stellt den Ruf von Dafa wieder her!"
Zwei Minuten später erkannte die Polizei was los war, nachdem wir das Banner entfaltet hatten. Über ein Dutzend Polizisten und eine große Touristenmenge kamen zu uns rüber. Unter ihnen waren viele Besucher aus anderen Provinzen. Die Polizei begann nach dem Transparent zu greifen und uns zu schlagen, während sich andere Praktizierende uns noch anschlossen, das Transparent hochzuhalten. Schließich waren wir über 40 Praktizierende, die das Transparent hochhielten. Einige konnten das Transparent nicht erreichen und riefen dafür: "Falun Dafa ist gut!" Wir zogen eine große Menschenmenge an und viele Praktizierende machten heimlich von diesem Ereignis Fotos. Der Praktizierende neben mir, wurde bis zu dem Ausmaß geschlagen, dass er überall blutete. Eine andere ältere Praktizierende wurde zu Boden geschlagen. Trotz allem hielt sie immer noch das Transparent in ihren Händen und rief: "Falun Dafa ist gut!" Ein Polizist trat mit seinen Lederstiefeln auf ihren Hals. Ich war in der Mitte von vielen Praktizierenden, so dass die Polizei mich nicht erfassen konnte. Ich hielt das Transparent fest und rief: "Falun Dafa ist gut!" Ich hatte nur den einen Gedanken: Da zu bleiben und das Transparent zu beschützen. Später nahm die Polizei das Transparent weg und schleifte uns in einen Polizeiwagen. Die ganze Aktion dauerte 15 bis 16 Minuten.
Im Wagen gab ein Polizist einem Praktizierenden heftige Elektroschocks. Ich versuchte ihn mit meinem Körper zu beschützen und rief: "Warum schlagen Sie ihn zusammen?" Das führte dazu, dass ich mit dem Elektrostab auf den Kopf geschlagen wurde und mein Kopf anfing zu bluten. Da der Polizist dafür keine Verantwortung übernehmen wollte, stieg er aus dem Wagen, knallte die Tür zu und ging. Wir wurden in das Tiananmen Sicherheitsbüro geschickt. Dort waren bereits Hunderte Mitpraktizierende, die aus dem ganzen Land kamen. Wir wurden in männliche und weibliche Gruppen aufgeteilt und von vielen Polizisten bewacht. Die Praktizierenden riefen zusammen: "Falun Dafa ist gut! Zhen Shan Ren (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht) ist gut! Stellt Dafas Ruf wieder her!" Einige entfalteten kleine Transparente und andere erklärten den Polizisten die Wahrheit über Falun Gong. Den ganzen Morgen lang kam eine Gruppe nach der anderen aus dem Tiananmen Platz an und wurde später ins Sicherheitsbüro oder in die Strafanstalten in der Nähe der Stadt oder der Provinzen geschickt.
Die Polizei schlug die Praktizierenden zusammen, die den Ton bei den Sprechchören für Falun Gong angaben. Der Praktizierende neben mir wurde zu Boden geschlagen und vier andere Polizisten schleiften ihn in einen Polizeiwagen. Ein Polizist schrie: "Wir müssen ihm eine Lektion erteilen!" Ich fuhr fort zu rufen. Ein anderer Polizist zeigte auf mich und schrie: "Wie kannst Du es wagen immer noch zu schreien!" Ich dachte: "Das Schlimmste, was mir passieren kann, ist, dass ich mein Leben verliere." Mein Kopf blutete immer noch und mein Gesicht, mein Hals und meine Kleider waren mit Blut bedeckt. Ich musste sehr erschreckend ausgesehen haben. Alle Praktizierenden starrten den Polizisten an. Ein anderer Polizist sagte: "Lass ihn in Ruhe." Dann wendeten sie ihre Aufmerksamkeit anderen Sachen zu. Um 11 Uhr wurde ich zum Sicherheitsbüro des Bezirks Dongcheng gebracht. Als sie sahen, dass ich zuviel Blut verloren hatte, schickte die Polizei mich ins Krankenhaus und ließ mich frei.
Ich kehrte in das Haus eines Mitpraktizierenden zurück. Er war sehr gerührt, als er von dem ganzen Ereignis erfuhr. Später erzählten mir andere Praktizierende, dass sie sehr ermutigt wurden, nachdem sie diese bewundernswerte Szene im Fernsehen sahen. Wenn ich an all meine Mitpraktizierenden denke, die immer noch gefoltert werden, kann ich meine Tränen nicht zurückhalten. Das war wirklich eines der vielen rechtschaffenen Ereignisse, bei denen Praktizierende mit ihrem Leben das Fa [Gebot] beschützten. Ich werde diese Erinnerung in Ehren halten.
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