Liebe und Haß kann auf der menschlichen Ebene nicht klar verstanden werden
Am 14. Mai 2003
Man sagt, dass die tiefste Liebe in der Menschenwelt die Mutterliebe sei, die rein und durchsichtig sei. Mir wurde klar, dass es unmöglich ist, Liebe und Haß in der menschlichen Welt klar zu erklären.
Laßt mich euch eine alte Geschichte über die Mutterliebe erzählen:
Eine junge Frau kultivierte sich über 10 Jahre lang, dann wurde ihre harte Kultivierungsarbeit endlich belohnt mit einer süßen Frucht. Sie war dabei, ihre Kultivierung zu vollenden. Sie saß mit gekreuzten Beinen, vereinigte ihre Hände zum Siegel und schwebte zum Himmel empor. Plötzlich hörte sie ein paar herzzerbrechende Schreie: Mein Kind, sei doch bitte nicht so grausam, deine alte Mutter zurückzulassen! Ja, die Mutter hatte gewaltige Schmerzen erlitten, als sie diesem Mädchen das Leben schenkte, über das sie sich ihr ganzes Leben lang glücklich gefühlt hatte. Sie hatte ihr in diesem Leben Milch aus ihrem eigenen Körper gegeben. Sie hatte fröhlich dieses Mädchen mit Pfannkuchen, die ihre waren, gefüttert. Dann traf das Kind eines Tages, als sie Holz sammelte, einen alten Mann. Dieser alte Mann brachte sie zur Erleuchtung und ließ sie sich erinnern, dass ihr Leben dazu gedacht sei, sich zu kultivieren.
Nun ist die Mutter alt und fühlt, dass das, was sie ihr ganzes Leben lang geliebt hatte, unnötigerweise fortging. Ihr Schreien widerhallte im Himmel. Zuerst rief sie: Brauchst du deine Mammi wirklich nicht mehr? Der Geist der Kultivierenden war so ruhig wie ein stilles Wasser. Die Mutter schrie erneut: Wie kann ein Buddha seine Mutter töten? Die Kultivierende blieb völlig ungerührt. Die Mutter schrie ein drittes Mal: Nun gut, da du nun beschlossen hast, wegzugehen, könntest du dich doch mal eben umdrehen, um deiner alten Mutter einen mitleidigen Blick zuzuwerfen. Die Kultivierende war berührt während sie aufstieg, Da ich dabei bin, erfolgreich zu sein und beschlossen habe, wegzugehen, warum sollte ich ihr nicht einen Blick gönnen? Als sie sich umdrehte, um zu blicken, fiel sie im selben Augenblick auf die Erde. Dann sah sie, dass sich ihrer Mutter trauriges Gesicht unter dem grauen Haar verformte. Sie verwandelte sich in einen fremdartigen Vogel und flog mit lautem Gelächter davon: Ah, um deine Kultivierung in diesem Leben zu zerstören, habe ich dreitausend Jahre gewartet. Ah..
Es gibt eine vorherbestimmte Beziehung hinter Liebe und Haß, die man in der menschlichen Welt nur schwer erklären kann.
Die tiefste Liebe verwandelt sich in unversöhnlichen Haß, wenn man die erwartete Belohnung dafür nicht bekommen kann. Laßt uns nun einen Blick auf eine Geschichte von verletzten Gefühlen werfen. Es ist die Liebesgeschichte von Buddha Schakjamuni.
Da Schakjamuni sein zartes Weib und seinen Reichtum verließ und in die Berge ging, um das Tao zu suchen, war seine junge Frau gezwungen, ihre Jugend, ihre Schönheit und ihre Liebe aufzugeben. Wenn der Prinz Suddhodana vor Hunger abmagerte, konnte die alleingelassene Prinzessin im Palast kaum Wasser oder Reis hinunterbringen. Als ein Schäfermädchen dem Prinzen, der vor Hunger schwach geworden war, einen Löffel Milch zu trinken gab, trank die verlassene Prinzessin widerwillig einen Schluck Reissuppe, vor allem wegen ihres kleinen Kindes. Als Schakjamuni, nachdem er eine lange Zeit unter einem Bodhi- Baum gesessen hatte, zur Erleuchtung kam, als er alle empfindenden Wesen errettete und von Zehntausenden Menschen bewundert wurde wegen seiner eindrucksvollen und würdigen Art, wurde die verlassene Frau immer einsamer und älter. Da kam Schakjamuni zurück, um die Menschen seines eigenen Landes zu erretten. Der alte König Suddhodana führte die Prinzessin und ihre Nachkommen und ging hinaus, um ihn ehrfürchtig zu begrüßen, wobei er sie in ihrem Schlossturm alleine sitzen ließ. Seine Schüler berichteten ihm: Sie möchte dich nicht sehen. Buddha sagte: Gut, ich werde sie suchen gehen. Er stieg die Treppe hinauf und schloß die Tür. Sie saßen einander von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Sie sprach kein Wort. Ihre vergeudete Jugend hatte sich ganz allmählich in Haß verwandelt. Buddha sagte sanft: Ich weiß, dass du mich haßt. Aber sieh einmal dies hier an!
Er benutzte seine Handfläche, um ihr die Erinnerung an ihr vergangenes Leben zu zeigen und zeigte ihr ihre vorherbestimmte Beziehung. Es war, als Buddha in seinem vorigen Leben die Kultivierung betrieb. Er war ein junger Knabe. Er weihte dem Buddha Dipamkar von ganzem Herzen und mit dem ganzen Körper eine Lotosblume. Buddha Dipamkar nickte lächelnd : Du bist dazu bestimmt, in deinem nächsten Leben den Tao zu erreichen. In dem Augenblick kam ein junges Mädchen herbei und kippte vor Buddha Dipamkar um. Buddha , mit meiner Buddhanatur , Leben nach Leben, bitte ich dich, laß mich im nächsten Leben mit ihm gerettet werden!
Buddha Dipamkar sagte: In seinem nächsten Leben ist er dazu verurteilt, umherzuwandern und das Fa zu verbreiten . Du musst dafür mit Einsamkeit durch ein ganzes Leben bezahlen. Willst du das tun?
Ja, ich will!
Du musst deine ganze Jugend aufgeben.
Ja, ich will!
Du wirst unter dem Schmerz des Grolls für den größte Teil deines Lebens leiden, bis er dich erlöst.
Ja, ich will! Ich bin bereit, ich bin bereit!
Auf die Art entstand ihr Leiden in diesem Leben.
Sowohl Liebe als auch Haß sind für Kultivierende Hindernisse durch Gefühle. Wenn das nicht gründlich begriffen und abgestellt wird, werden nicht nur beide Seiten durch die Gefühle stranguliert sondern dienen niemandem zu irgendetwas Gutem.
In den heutigen Gefängnissen treffen wir beide an: den tiefsten Haß und die tiefste Liebe. Ich habe im Besucherraum so oft bewegende Szenen gesehen, wenn gute Dafa- Praktizierende sich von ihren Frauen und Kindern verabschiedeten mit Tränen in den Augen, abgewandt von der Wärme ihrer Familien, zurückkehren in das Arbeitslager , diese böse Räuberhöhle mit dem lodernden Feuer. Ich erinnere eine dieser Szenen sehr genau. Der sogenannte Familienzusammentreffen- Raum ist in Wirklichkeit ein böses Schlachtfeld. Der Beweggrund der Polizei war tatsächlich der, die Familien einzuladen, damit sie sich an ihrem Kampf mit den Waffen der Gefühle beteiligten, während sie die Praktizierenden folterten, damit sie ihren Glauben aufgäben.
Ich traf zufällig den Praktizierenden Shuxiang (alias) von der Arbeitsgruppe Nr. 2. Seine junge Frau nahm ihn zu dem Raum, in dem ich mit meiner Mutter war, um uns um Hilfe anzuflehen. Die starke Wirkung ihrer erstaunlichen Schönheit und ihrer mitleiderregenden traurigen Stimme, einer Stimme, die fähig war, jedermann zu berühren, nahm mir den Atem. Sie weinte hemmungslos wobei sie das Gesicht mit den Händen bedeckte, und erhob Anklagen:
Shuxiang, weißt du noch, wie du meine Mutter beschworen hast, als wir gerade verheiratet waren: Bitte, seien Sie unbesorgt. Ich werde auf die kleine Schwalbe Acht geben. Hast Du alle deine Worte vergessen?
Ich will kein nächstes Leben. Ich will einfach nicht. Ich will nur einfach in diesem Leben mit dir glücklich sein.
Du konntest mich so leicht verletzen, weil ich dich liebe.
Ich dachte, dass Shuxian sehr verletzt sein müsse , denn selbst mein Herz war stark berührt. Ich sagte aus der Tiefe meines Herzens zu Shuxiang: Ich bewundere Dich. Du warst fähig, so einer schönen Waffe zu widerstehen. Um die Wahrheit zu gestehen, war selbst mein Herz fast gebrochen.
Jedenfalls, Shuxiang, dieser Praktizierende, der nicht einmal aufgab unter der brutalen Folterung mit Elektrostäben in jeder Nacht, weinte sich aus und unterwarf sich den dringenden Bitten der kleinen Schwalbe. Der Wächter, der ihn zu ihr brachte sagte, dass sie an jenem Tag so glücklich war wie ein kleines Reh.
Als ich Shuxiang wieder traf, versuchte ich, ihn zu überzeugen und bat ihn sogar mühsam, mit mir Lunyu ( Aus Zhuan Falun), Nichtsein aus( Hong Yin), und Was Kultivierende vermeiden sollen ( aus Essenzielles für weitere Fortschritte) aufzusagen. Das war aber nun alles umsonst. Es schien, als sei ihm sein Geist entzogen worden. Sein Gesicht, das vorher so bestimmt und standhaft erschienen war, zeigte nun nur noch ein seltsames und spöttisches Lächeln, ohne Mut. In diesem Augenblick die kleine Schwalbe ins Gedächtnis zu rufen, war für mich eine Verwundung wie durch einen eisigen Windstoß.
Meine vorherbestimmte Beziehung gab mir keine schöne Frau aber eine Mutter, die alle Arten Härten ertrug und der schreckliches Leiden begegnete. Als sie jung war, musste sie ihre guten Gelegenheiten , die sie durch ihre Bildung gehabt hätte, aufgeben, um das tägliche Brot für das Leben ihrer armen Familie zu verdienen. Dabei hatte sie ausgezeichnete Abschlusszeugnisse erworben. Nach ihrer Heirat schulterte sie die Angelegenheiten der Familie ganz allein und versorgte meinen kranken Vater, der für lange Zeit mit großen Leiden das Bett hüten musste. Nun bin ich im Gefängnis eingesperrt. Jedes Mal, wenn sie mich besucht, zieht sich mein Herz zusammen. Sie erzählte mir, wie sie und mein Vater sich vor dem Polizeiamt niedergekniet hätten, als ich das erste Mal festgenommen worden war, wie sie gern ein kleines Zimmer gemietet hätten in der Nähe des Zwangs- Arbeitslagers, um dort zu bleiben, bis ich wieder herauskäme; wie meinem Vater das Unglück geschah, dass er unter den schrecklichen Schmerzen die Besinnung verlor und von einem Haus heruntersprang, und wie sie ihn waschen musste wobei sie die ganze Nacht schlaflos verbrachte. Schließlich, eines Tages im Juli 2001, kniete ich vor ihren Füßen nieder in dem Treffzimmer der Arbeitsgruppe, um mit meinen Tränen, meinen dringenden Bitten und schrecklichen Schmerzen ein Opfer für ihre Leiden und ihre Größe darzubringen. Ich kniete auf dem Boden und erhob mein Gesicht, um ihre Hand auf meiner Wange zu fühlen. Schließlich nahm ich ihre Handfläche und schüttete zärtlich mein Herz aus: Sie haben uns getrennt und dann andere gegen uns angehen lassen, indem sie uns erbarmungslos verleumdeten. Nicht, dass ich keinen Schmerz empfinde, aber ich muß dieses schreckliche Leiden als Opfer darbringen.
Danach setzte ich meinen zerbrochenen Körper und die zerbrochene Seele wieder zusammen und ging standhaft auf meinem Weg voran, auf dem ich allein gehen musste. Während der dunklen Stunden dieses Tages floß mir immer wieder ein Vers durch das Gemüt und durchs Herz:
Sich im Fa auflösen mit Selbstlosigkeit und Uneigennützigkeit,
sich im Fa auflösen durch Selbstlosigkeit und Uneigennützigkeit.
In einer leichten, milchigen, kristallenen Halo sah ich die Errettung aus Millionen von Jahren des Leidens durch den Meister. Ich sah die empfindenden Wesen meiner zukünftigen Welt sehnsüchtig mich erwarten, dass ich ihnen das Fa bringen sollte. Ich sah unter diesen empfindenden Wesen -, die mir zärtliche Zuneigung und des Verzichts auf alles wert waren, um sie zu erretten, - meine Mutter; sie saß da umgeben von schönen Liedern und erleuchtet von farbenfrohen Regenbogen . Ich sah mich selbst wie ein winziges Partikelchen ein Fa- Partikelchen, sich auflösend im Meer des Fa.
Als ich aus der Werkstatt wegging, nachdem ich nach dem Regen meine Arbeit getan hatte, sah ich plötzlich einen klaren blauen Himmel! Ich hob den Kopf , um die durchscheinenden, lichten Wolken und den Sonnenuntergang zu betrachten, als ich plötzlich meine Welt so unendlich groß und mein Herz so rein empfand. Nachdem ich so lange in dem engen, kleinen Platz des Gefängnisses festgehalten worden war, wurde ich so gründlich zu so einer herrlichen Freiheit erleuchtet.
Die Worte, welche die Menschen in dieser Welt oft sagen, schienen natürlich und fade. Ohne Selbstsucht im Herzen wird sich Himmel und Erde so weit für dich öffnen. In dem Augenblick wurde mir klar, daß Schmerz, Härten und Liebe - alles Gefühle- gesehen werden müssten als was sie sind und beiseite gestellt gehören. Nur dann wird der Meister dich zu deinem Ursprung, den Himmeln, führen und dir helfen, zu der Barmherzigkeit, die fähig macht, alles zu ertragen und alle Dinge wohlwollend zu erledigen.
Es ist wirklich schwierig, in dieser menschlichen Welt klar zwischen Liebe und Haß zu unterscheiden.
Bemerkung des Herausgebers: In der Vergangenheit belastete die Kultivierung die persönliche Vollendung. Das ist anders bei der Kultivierung der heutigen Dafa- Praktizierenden . Jedenfalls möchten die alten Mächte Dafa- Praktizierende immer noch mit ihren eigenen Maßstäben prüfen, die zu solchem großen Kummer führen.
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