Augenzeugenbericht: Ich wurde mit einem 100-Kilo schweren Korb mit Steinen niedergeschlagen (Fotos)
Seit ich 1997 begonnen habe, Falun Dafa zu praktizieren, habe ich sowohl körperlich als auch geistig großen Nutzen daraus gezogen. Meine Freunde und Verwandten können das bezeugen. Seit dem 20. Juli 1999, an dem das Jiang Regime Falun Dafa verboten hat, litt ich unter der Verfolgung, weil ich weiter praktizierte. Ich möchte im folgenden einige meiner Erfahrungen schildern.
Narben aufgrund der Misshandlung |
Rechte Schulter: ca. 9cm lang, 4cm breit und 1cm hoch
Wunde am Ende der Nackenwirbel: ca. 4cm lang, 2.5cm breit und 1cm hoch
Linke Schulter: ca. 10cm lang, 2cm breit und 0.5cm hoch
Am 22. Juli 1999 wurde ich mehrmals von Beamten der örtlichen Regierung und Polizei belästigt und später rechtswidrig festgenommen und auf die Polizeistation gebracht. Der Leiter der Polizeistation sowie andere Beamte versuchten mich dazu zu zwingen Falun Gong aufzugeben. Sie versuchten mich zu zwingen, die ganze Nacht hindurch zu stehen, sie schlugen und beschimpften mich, und ich sollte auf Bilder von Lehrer Li treten, was ich verweigerte. Dies ging über mehrere Tage hindurch. Nachdem sie sahen, dass ich entschlossen an meinem Glauben festhielt, schickten sie mich ins Untersuchungsgefängnis, wo ich von den Wärtern in Handschellen gelegt, geschlagen, beschimpft und gezwungen wurde 5 Tage lang auf einem eisernen Stuhl zu sitzen. Obwohl ich zwei Wochen lang auf diese Weise inhaftiert war, hielt ich immer noch an meiner Kultivierung fest. So hatten sie keine andere Wahl als mich freizulassen.
Nach meiner Freilassung kam die örtliche Polizei immer wieder zu mir nach Hause um mich zu bedrohen. Sie versuchten meinen Ruf zu schädigen, indem sie das Gerücht verbreiteten ich würde nicht tüchtig auf den Feldern arbeiten, und mein Haus sei voller Unkraut, und sie wollten es auf Video aufnehmen. Aber mein Haus war immer sauber und ordentlich, es gab nicht einen Grashalm, deshalb fotografierten sie ein anderes Haus, das voll mit Unkraut war und behaupteten, es wäre mein Haus.
Im Oktober 1999 versuchten sie mich sowohl mit weichen als auch mit harten Methoden zu verfolgen, aber alle waren vergeblich. Sie sperrten mich ins örtliche Gefängnis, wo ich gefoltert wurde um mich dazu zu bringen mit der Kultivierung aufzuhören. In der Zwischenzeit sagten örtliche Regierungsbeamte zu mir, "Du brauchst nur einen Satz zu sagen, nämlich dass du bereit bist, die Kultivierung aufzugeben, dann werden wir dich umgehend nach Hause schicken und du kannst sogar die Gebühren für die Unterkunft während deiner Inhaftierung zurückfordern." Ich erwiderte, "'Wahrhaftigkeit – Barmherzigkeit – Nachsicht‘ zu kultivieren, daran gibt es nichts Falsches, ich würde eher mein Leben aufgeben als die Kultivierung." So wurde ich zuerst 4 Monate eingesperrt und später zu einem Jahr Arbeitslager verurteilt.
Im Arbeitslager wurde ich sowohl von Überläufern* als auch von inhaftierten Strafgefangenen gefoltert. Unter ihnen war ein ca. 50-jähriger Wärter, der häufig Dafa Praktizierende unter Anwendung schrecklicher Methoden misshandelt, gar nicht zu sprechen von den täglichen Schlägen und Beschimpfungen, ich hatte Verletzungen und Blutergüsse am ganzen Körper.
Einmal wies der Leiter des mittleren Teams Gefangene an mich zu foltern. Zuerst schlugen sie heftig mit einem Gürtel auf mich ein, danach fragten sie ob ich weiter praktizieren würde. Als ich mit „Ja“ antwortete, schlugen sie mich mit einem Korb voller Steine nieder, der ca. 100 Kilo schwer war. Nachdem ich zu Boden geschmettert war, ließen sie den Korb nochmals auf meinen Nacken und meine Schultern fallen; meine Haut platzte sofort auf und ich begann stark zu bluten. Das war im Hochsommer und weil sie die Wunden nicht behandelten, fingen sie zu faulen und stinken an. Einige Tage später wurde ich von einem Überläufer zusammen mit mehreren Gefangenen in den Wasserraum gebracht. Sie fuhren fort mich zu stoßen und flößten mir ein unbekanntes Medikament ein, mit der Begründung es würde der Behandlung meiner Verletzungen dienen. Ich sagte zu ihnen, "Ihr habt mich so schwer gefoltert, wie könnt ihr denn davon sprechen mich zu behandeln?" Mit einer Zahnbürste spritzen sie Medikamente, Alkohol und Essig in meine offenen Wunden. Es war sehr schlimm. Die Wunden begannen erst nach einigen Monaten langsam zu heilen . Nach dem sie verheilt waren, blieben aber immer noch einige Fleischwunden zurück, die einem Tumor ähneln. Bis heute habe ich häufig stechende Schmerzen und einen starken Juckreiz in den Narben.
Es war meine Entschlossenheit Falun Dafa praktizieren zu wollen und die Bemühung um mein Recht auf Glaubensfreiheit, die mich Ende 2000 nach Peking gehen ließen um Gerechtigkeit zu fordern. Ich wurde festgenommen und zurück ins Untersuchungsgefängnis meines Landkreises geschickt. Unter Anweisung des Leiters der örtlichen Polizeibehörde wurde ich einen ganzen Tag lang geschlagen, während mir die Hände in der "Rückenschwert"** Position mit Handschellen gefesselt waren. Sie schlugen mich mit einem 5 cm dicken Gummischlauch bis dieser zerschliss. Dann wurde ich gezwungen auf einem Metallstuhl zu sitzen und sie traten mir auf die nackten Füße. Sie versuchten mich zu zwingen Lehrer Li und Falun Dafa zu verurteilen, aber weil ich das niemals tun werde, schlugen sie mich den ganzen Tag lang bis schließlich mein ganzer Körper entstellt war. Ich war für fast einen Monat eingesperrt und wurde später für zwei Jahre ins Arbeitslager geschickt.
In dem Lager sollten Überläufer eine ‚Gehirnwäsche‘ bei mir durchführen, aber sie war vergeblich. Ich trat zusammen mit einem anderen Praktizierenden mehr als 20 Tage in einen Hungerstreik. In dieser Zeit wurden wir brutal zwangsernährt. Einmal versuchten sie 40 Minuten lang einen Gummischlauch durch die Nase in meinen Magen zu stecken. Der Polizeibeamte, der für die ‚Erziehung‘ zuständig ist, Yang, besucht oft andere Arbeitslager um Foltermethoden zu "studieren", die gegen Dafa Praktizierende angewendet werden können. Yang folterte immer nachts und benutzte Methoden wie Elektroschock, Handfesseln, Schlafentzug sowie Boxen und Treten. Solange die Praktizierenden ihren Glauben nicht widerriefen, hörten die Misshandlungen nicht auf. Während meiner Haft gab es zwei Dafa Praktizierende dort, die an den Rande des Todes gefoltert wurden. Die Beamten hatten Angst dafür verantwortlich gemacht zu werden und so gaben sie den Familien der Praktizierenden Bescheid, sie abholen zu kommen. Kurz nachdem die Praktizierenden wieder Zuhause waren, verstarben sie. Ein Gruppenleiter mit Nachnamen "Zeng" sowie ein Überläufer mit dem Nachnamen "Fan" befahlen diese Dinge.
Falun Gong wird jetzt seit über 4 Jahren verfolgt, drei von ihnen war ich eingesperrt. Und das allein wegen meinem Entschluss weiterhin Falun Dafa zu praktizieren, nach den Prinzipien "Wahrhaftigkeit – Barmherzigkeit - Nachsicht" zu leben und aufgrund meines Wunsches ein besserer Mensch zu werden. Anfangs war mein Gesundheitszustand sehr gut, aber nach den Misshandlungen im Arbeitslager wurde ich extrem schwach. Nachdem das Arbeitslager eine Untersuchung bei mir durchgeführt hatte, erklärten sie ich hätte eine schwere Herzkrankheit und Bluthochdruck. Sie sagten alle, dass ich nicht mehr lange leben würde.
Ende Dezember 2002 wurde ich freigelassen. Die Polizei wagt nicht mich zu stark zu verfolgen, aber nichts desto trotz belästigten sie mich zweimal in meiner Wohnung. Ich habe immer noch stechende Schmerzen und starken Juckreiz in den Wunden, meine Beine und Hände sind empfindungslos. Es fällt mir schwer zu laufen oder irgendeine Arbeit zu verrichten und mein Augenlicht hat sich ebenfalls verschlechtert. Meine persönlichen Erfahrungen sind nur ein winziger Teil der Verfolgung an Falun Dafa Praktizierenden, die nicht einmal durch umfangreichste Aufzeichnungen annähernd beschrieben werden kann.
* Ein Überläufer ist ein ehemaliger Falun Gong Praktizierender, der aufgrund von Gehirnwäsche und Folter das Praktizieren aufgegeben hat und jetzt bei der Verfolgung anderer Praktizierender mit hilft
** In der "Rückenschwert" Position werden dem Praktizierenden die Hände hinter seinem Rücken gefesselt, dabei kommt eine Hand über die Schulter, die andere vom unteren Rücken. Dann ziehen die Polizisten die Hände unter großer Anstrengung zueinander und legen die Handschellen an.
20. August 2003
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