Eine Geschichte über das Suchen einer Unterkunft
In der Welt finden oft Veranstaltungen statt, um die Verfolgung von Falun Gong in China zu stoppen. Jedes Mal, wenn ich daran teilnahm, war ich sehr berührt Praktizierende dort zu sehen, die nicht so viel Geld haben. Wir Praktizierenden, die ein stabiles Leben führen, möchten gerne helfen. Aber unsere Ehepartner, die Falun Gong nicht üben, können das nicht immer nachvollziehen und so haben sich viele kleine Konflikte ergeben. Beim Suchen einer Unterkunft geriet ich in einen dieser kleinen Konflikte mit meinem Mann.
Am 13. Mai wollte ich gerne zum Welt-Falun-Dafa-Tag nach Berlin fahren. Mein Mann, der sich nicht kultiviert, erlaubte mir endlich daran teilzunehmen. Bei der telefonischen Anmeldung erfuhr ich, dass es zwei Unterkunftsmöglichkeiten gab: 1. bei Praktizierenden kostenlos zu übernachten, 2. eine Hotelreservierung. Ohne zu zögern entschied ich mich für eine Hotelreservierung, um Kultivierenden mit weniger Geld die kostenlosen Unterkunftsmöglichkeiten zu überlassen.
Unerwartet war mein Mann darüber verärgert: "Du hast gewusst, dass es eine kostenfreie Übernachtensmöglichkeit gibt, aber trotzdem hast du dich für ein Hotel entschieden. Die Teilnahme an einer Veranstaltung ist freiwillig, wer kein Geld hat, muss nicht kommen. Du bist so doof ein Hotel buchen zu lassen. Vielleicht buchen sie ein Zimmer in einem Fünf-Sterne-Hotel für dich, wirst du das Zimmer dann auch nehmen? Wie viel Geld müssen wir dafür ausgeben?" Mit Geduld erklärte ich: "Wir Praktizierenden sind alle sparsam und leben nicht auf großem Fuß. Mit Sicherheit wird kein Fünf-Sterne-Hotel gebucht werden."
Nachdem mein Mann endlich seine Ruhe wieder gefunden hatte, war ich beunruhigt. Ich dachte, wenn auch kein Fünf-Sterne-Hotel gebucht wird, ein Drei Sterne Hotel ist auch noch teuer! Hatte ich beim Anrufen im Ton einer reichen Frau gesprochen? Ich hatte auch nicht deutlich gesagt, die Übernachtungsmöglichkeiten bei Praktizierenden denjenigen zu überlassen, die finanzielle Schwierigkeiten haben. Ohne darüber wirklich gründlich nachzudenken, habe ich ein Hotel reservieren lassen. Wäre mein Mann der Meinung, dass ich kein Leiden ertragen könnte, würde er bestimmt ein teueres Hotel aussuchen. Das Hotel, das er für mich buchen würde, dürfte nicht schlechter als ein Drei-Sterne-Hotel sein. Mein Gott! Wie viel Geld muss ich für die Reise bezahlen! Wenn ich das nächste Mal an einer Veranstaltung teilnehmen will, macht mir mein Mann bestimmt wieder Schwierigkeiten. Wenn ich aber an die Praktizierenden dachte, die ein schwierigeres Leben führen, genierte ich mich noch mal anzurufen, um nachzufragen. Außerdem, wenn jeder Teilnehmer so viele Bedingungen stellte, wie viel Umstände würde es den Organisatoren bringen? Nach und nach konnte ich diese Gedanken und Sorgen loslassen.
Ein paar Tage später teilte mir der Mitprakzierende aus Berlin die Unterkunft mit. Das Hotel war nicht weit vom Hauptbahnhof entfernt. Eine Übernachtung mit Frühstück kostete nur 12 Euro.
Ich freute mich sehr über diese Nachricht. Mein Mann war auch begeistert. Er lobte den Praktizierenden sehr, dass er verantwortungsvoll, zuverlässig und vertrauensvoll gehandelt hatte. Er buchte kein teures Hotel, um Arbeit zu sparen. Ich möchte kurz erwähnen, dass mein Mann nicht wirklich geizig ist. Seine Meinung ist, man soll nicht mehr ausgeben, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.
An der Veranstaltung in Berlin waren sehr viele Praktizierende beteiligt. Als ich gesehen habe, dass manche Praktizierende nichts fürs Essen ausgeben konnten, dachte ich mit Ergriffenheit, hätte ich die kostenlose Unterkunftsmöglichkeit wahrgenommen, wie unangenehm ich mich jetzt gefühlt hätte.
Das Erlebnis musste meinen Mann tief berührt haben, denn jetzt regt er sich auf, wenn gesagt wird, dass Falun Gong nicht gut ist oder Geld zusammenrafft.
Im Jahr 2003 fand eine Fa-Konferenz in Berlin statt. Ich dachte darüber intentiv nach, wie ich mich daran beteiligen konnte. Ohne Probleme war mein Mann damit einverstanden. Dann fragte er mich vorsichtig: "Darf ich mit dir zusammen hinfahren?" Voll Freude nickte ich.
Mein Mann und ich fuhren gemeinsam mit der Bahn nach Berlin. Ich nahm an den Aktivitäten von Falun Gong teil, während er die Sehenswürdigkeiten in Berlin besichtigte. Wir übernachteten in einem Drei-Sterne-Hotel. Er hat nicht aufs Geld gesehen und meinte am Ende, das war eine angenehme Reise.
***
Copyright © 2024 Minghui.org. Alle Rechte vorbehalten.