Provinz Liaoning: Das Leiden des Falun Gong Praktizierenden Wang Haiqing im Huludao Arbeitslager

Herr Wang Haiqing lebte in Fuxing Provinz Liaoning. Als Mitpraktizierende ihn im August 2001 besuchten, wurde er an die Polizei gemeldet. Mit der Beschuldigung eine „illegale Versammlung” gehalten zu haben, verhaftete die Chengan Polizei ihn und schickte ihn ins Arbeitslager. Im Fuxing Arbeitslager weigerte sich Herr Wang auf die Forderungen seiner gesetzeswidrigen Gefangenschaft einzugehen. Deswegen misshandelte die Polizei ihn grausam und schickten ihn in das berüchtigte Huludao Arbeitslager, wo er und andere Falun Gong Praktizierende unmenschliche Folter erlitten.

Wang Haiqing wurde entlassen als seine Strafzeit am 3.September 2002 beendet war. Dennoch war damit seine Verfolgung noch längst nicht zu Ende. Am 6. November 2002, nur zwei Wochen später, brach die lokale Polizei in sein Haus ein und versuchte, unter dem Vorwand während der anstehenden sechsten Konferenz der chinesischen kommunistischen Partei „die öffentliche Ordnung zu erhalten” Herr Wang dazu zu zwingen Falun Gong aufzugeben. Als Herr Wang sich dieser unvernünftigen Forderung verweigerte, entführte die Polizei ihn sofort, sperrte ihn in die Xingdi Strafanstalt ein und verurteilte ihn dort zu drei Jahre Arbeitslager.

Im Huludao Arbeitslager schlug die Polizei bösartig auf die Falun Gong Praktizierenden ein und gaben ihnen Elektroschocks. Sie drohten auch: „Wenn einer von euch nicht an der Gehirnwäsche teilnehmen will, werden wir ihn aus dem Fenster des vierten Stockes herausstoßen und der Öffentlichkeit werden wir erzählen, dass ihr Selbstmord begangen habt.” Angesichts der brutalen Verfolgung, ging Wang Haiqing auf ihre Forderungen ein. Doch später erkannte er, dass die sogenannte „Umerziehung” nicht richtig war und dass er sich selbst und die anderen betrügt. Unter dieser unaufhörlichen Folter verschlechterte sich der körperliche Zustand von Herrn Wang, er konnte seine Arme und Beine nicht mehr bewegen und seine Sehkraft wurde schwächer.

Um gegen die Verfolgung zu protestieren, trat Herr Wang Haiqing im Januar 2004 in den Hungerstreik. In dieser Zeit hörte die Polizei nicht mit ihrer Misshandlung auf. Stattdessen schleiften die Gefangen ihn an seinen Beinen am Boden entlang und schlugen ihn. Sie wollten ihn dazu bringen seinen Glauben an Falun Gong aufzugeben.

Im Februar 2004 wurde Wang Haiqing ernsthaft krank. Der Lagerwachmann Peng Guozhu rief Herrn Wangs Familie an und verlangte von ihnen 5.000 Yuan (1). Dafür würde er Herrn Wang für eine medizinische Behandlung freilassen, aber erst wenn seine Familie das Geld zahlt. Später senkte Peng Guozhu den Preis auf 2.000 Yuan, weil die Familie den ursprünglichen Betrag nicht zahlen konnte.

Am 25. Februar 2004 besuchte die Familie Herrn Wang im Arbeitslager. Als sie ihn sahen, waren sie über seinen Zustand geschockt. Ein junger, gesunder Mann war jetzt so dünn und schwach, dass er von zwei Insassen beim Gehen gestützt werden musste und er konnte noch nicht einmal beim Essen seine Stäbchen heben. Als seine Familienangehörigen energisch auf eine Untersuchung bestanden, ließen die Behörden ihn schließlich im Krankenhaus untersuchen. Seine Sehkraft war schwer beschädigt und der Computer zeigte ernsthafte Verletzungen an seinen optischen Nerven. Der Arzt sagte ihnen, dass er sofort behandelt werden müsste oder er wird blind. Wegen der eingeschränkten Mittel und Zeit führte das Krankenhaus keine weiteren körperlichen Untersuchungen mehr durch. Auf dem Weg zurück ins Arbeitslager, nahm der Lagerarzt Gao, unter falschen Vorwand von der Familie den Krankenbericht weg. Erst als die Familienangehörigen stark protestierten, gab das Lager ihnen eine Kopie. Herr Wangs Familie appellierte an die Menschlichkeit des politischen Lagerkommissars, Wang Shuxiang, Herrn Wang für eine medizinische Behandlung freizulassen. Doch Wang Shuxiang lehnte ihre Bitte ab und versprach ihnen aber, dass das Arbeitslager Wang Haiqing weiter untersuchen wird.

Mehrere Tage später als seine Familie das Lager anrief, um die weiteren „Untersuchungsergebnisse” zu bekommen, behauptete ein Polizist, der seinen Namen nicht nennen wollte, dass Herr Wang auf dem Weg der Besserung war und Schach spielen würde. Eine andere Antwort vom Büro des politischen Kommissars lautete, dass Wangs Zustand für eine medizinische Behandlung nicht kritisch genug wäre. Doch wie konnte ein Patient, der fast seine Sehkraft verlor (vom Krankenhaus bestätigt) und Gliederverletzungen hatte innerhalb von einigen Tagen im Arbeitslager gesund werden?

Herr Wang Haiqing protestiert immer noch gegen seine brutale Verfolgung im Arbeitslager.

(1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan