Radio Free Asia (RFA) Sonderbericht: Falun Gong Praktizierende protestieren in Washington
Am Dienstag hielten Falun Gong Praktizierende vor der chinesischen Botschaft in Washington DC eine Pressekonferenz ab, um gegen den Beschuss eines mit Falun Gong-Praktizierenden besetzten PKW in Südafrika zu protestieren. Dabei machten sie geltend, dass die chinesische Regierung dahinter stecke. Nachfolgend ein Bericht des RFA Reporters Jiang Nan vom 29. Juni.
Die Pressekonferenz wurde von dem Falun Gong Sprecher Professor Nieh Sen von der Katholischen Amerikanischen Universität geleitet. Dr. Nieh sagte, das der chinesische Vize-Präsident Zeng Qinghong und der Handelsminister Bo Xilai vom 27. bis 29. Juni Südafrika besucht hätten. Neun Falun Gong Praktizierende aus Australien seien nach Südafrika geflogen, weil sie beabsichtigten, diese beiden chinesischen Regierungsbeamten wegen ihrer bei der Verfolgung von Falun Gong begangenen Verbrechen zu verklagen. Dr. Nieh sagte, dass die Falun Gong Praktizierenden als sie sich an diesem Abend mit zwei PKWs auf dem Weg nach Pretoria befanden, aus einem anderen vorbeifahrenden PKW beschossen wurden, wodurch der Fahrer David Liang Schussverletzungen an beiden Füßen davontrug.
Dr. Nieh: Auf ihrem Weg zum Hotel verfolgte sie ein weißer PKW und gab Schüsse auf sie ab. Die Schüsse durchlöcherten die Reifen und zertrümmerten die Fußknochen des Fahrers David Liang, einem Falun Gong Praktizierenden aus Australien.
Reporter: Beine oder Füße?
Dr. Nieh: Füße.
Herr Wang, der sich mit in dem Wagen des verwundeten Falun Gong Praktizierenden befand, sprach am Telefon mit dem Reporter über den Beschuss.
Wang: Dieser PKW befand sich zunächst hinter unserem PKW. Er eröffnete das Feuer als er sich etwa zur Hälfte auf unserer Höhe befand. Als die Schüsse fielen, konnten wir nicht gleich erfassen, dass hier eine Schießerei stattfand und dachten zunächst, dass irgendjemand mit Feuerwerkskörpern auf uns warf, um Unruhe zu stiften. Als dieser andere PKW dann längsseitig auf gleicher Höhe wie unser PKW war, sah ich, dass ein Mann auf der Beifahrerseite eine AK 47 Maschinenpistole hielt und auf uns schoss, wie in einem Film.
Reporter: Herr Wang sagte, dass Jiangs politische Gefolgschaft hinter der Schießerei stecken würde, weil er die Klage der Falun Gong Praktizierenden gegen Zeng Qinghong und Bo Xilai in Südafrika verhindern wolle. Gibt es einen Grund für diese Aussage?
Herr Wang: Ersten waren wir zum ersten Mal in Südafrika. Wir haben dort keine Feinde. Zweitens machte er (der Schütze) keinen Versuch, uns auszurauben. Somit gibt es nur eine Möglichkeit: Zeng Qinghong konspirierte mit südafrikanischen Verbrechern.
Reporter: Der Falun Gong Sprecher Nieh Sen räumte zwar ein, dass es derzeit keinen greifbaren Beweis gäbe, dass die chinesische Regierung mit der Schießerei in Verbindung stehe. Aber er behauptete, dass Jiangs politische Gefolgschaft mit den Schüssen zu tun habe.
Nieh Sen: Wir haben keinen direkten Beweis. Aber neun Praktizierende kamen von Australien dorthin und hatten weder Bekannte noch Feinde in Südafrika. Außerdem war der Verwundete der einzige von den zehn Praktizierenden, der eine Jacke mit der Aufschrift „Falun Dafa” trug. Nach ihrer Ankunft hielten sie sich noch zwei Stunden im Flughafen auf, um Geld zu wechseln. Wahrscheinlich wurden sie in dieser Zeit verfolgt. Die Täter wollten mit der Schießerei kein Geld plündern oder jemanden aus Rache umbringen, sondern sie zielten auf Falun Gong Praktizierende. Deshalb gilt dies als offener terroristischer Akt, der drauf ausgerichtet ist, ihre friedlichen Appelle und die Klage zu unterbinden.
Der Reporter rief die südafrikanische Botschaft in den USA an, um den Fall zu bestätigen. Der Pressesprecher gab dem Reporter die Auskunft, dass die Botschaft keine Meldung über diese Schießerei und keinerlei diesbezügliche Informationen erhalten habe.
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