Schau nichts an, was nicht dem Anstand entspricht, höre nichts an, was nicht dem Anstand entspricht
(Minghui.de) Das was man hört und sieht, hat einen subtilen Einfluss auf die eigenen Gedanken und moralischen Wertvorstellungen. Wenn eine Anschauung tief im Herzen verwurzelt ist, wird sie zur Gewohnheit und ganz natürlich. Letztendlich wird so eine Anschauung in der Art, wie sich jemand gibt, widergespiegelt. Wie Konfuzius sagte: „Schau nichts an, was nicht in Einklang mit dem ist, was anständig ist; höre nichts an, was nicht in Einklang mit dem ist, was anständig ist; sprich nicht, wenn es nicht in Einklang mit dem ist, was anständig ist; handle nicht, wenn es nicht in Einklang mit dem ist, was anständig ist.”
In „Im Fa verschmelzen” in „Essentielles für weitere Fortschritte” sagt Meister Li Hongzhi auch (am 03.08.1998):
„Ein Mensch ist wie ein Behälter: er ist das, was in ihm ist. Was ein Mensch in literarischen und künstlerischen Werken mit seinen Augen sieht und seinen Ohren hört, ist meistens nur Gewalt, Pornographie, Intrige und Kampf um persönliche Vorteile in der Gesellschaft, auch die Gesinnung vom Mammon und anderen Erscheinungen der Dämon-Natur usw.. Ein Mensch, der nur solche Dinge aufnimmt, ist ein wirklich schlechter Mensch, egal wie er sich zeigt. Das Verhalten eines Menschen wird von Gedanken gesteuert. Was kann denn ein Mensch tun, der nur solche Dinge im Kopf hat?”
In „Zizhi Tongjian”(ein bedeutender chinesischer Geschichtstext), gibt es einen Bericht wie Jia Yi, damals Premierminister des Staates Liang, an den Kaiser Hanwen appellierte in Bezug auf die Frage, wie der Prinz in Tugend und Anstand erzogen werden sollte. In dem Appell heißt es:
„Es war einmal in alten Zeiten ein großartiger Kaiser, der den Regeln des Anstands folgte und seinen Prinzen von Geburt an damit umgab. Gut gekleidet und mit gutem Benehmen waren alle Beamten auf ihrem Weg in den südlichen Teil der Stadt, um zu feiern. Immer wenn sie am Tor des Kaisers vorbeikamen, stiegen sie von ihrem Wagen und erwiesen ihm ihren Respekt. Immer wenn sie an einem Tempel vorbeikamen, gingen sie sehr schnell mit kleinen Schritten. Das Resultat war, dass der Prinz von Kindheit an begann, alles über Tugend und Anstand zu lernen.
Als der Prinz älter wurde und die Dinge besser verstand, fing der verantwortliche Beamte an, ihn in der Ehrfurcht eines Sohnes, der Güte, des Rituals und der gegenseitigen Verpflichtung zu unterweisen. Man hielt ihn von schlechten Menschen und schlechtem Handeln fern. In der Zwischenzeit begann der Herrscher klug, diejenigen unter den gewöhnlichen Menschen auszuwählen, die ehrlich waren, sich respektvoll gegenüber ihren Eltern verhielten, ihre Schwestern und Brüder liebten und kenntnisreich und fähig waren, die Nation zu verwalten, sie zu schützen und außerdem den Prinzen zu unterstützen und mit ihm zurechtzukommen.
Von dem Zeitpunkt seiner Geburt an, hatte der Prinz nur aufrichtiges Verhalten gesehen, nur aufrichtige Reden gehört und war nur von ehrlichen Menschen umgeben gewesen. Genau wie die Menschen, die im Staat Qi lebten, nur den Qi-Dialekt sprechen konnten, hatte der Prinz, der nur von ehrlichen und aufrichtigen Menschen umgeben war, natürlich aufrichtige Gedanken, sprach aufrichtig und handelte aufrichtig. Dagegen wird derjenige, der mit unehrlichen Menschen lebt, schrittweise unehrlich, genau wie jemand, der im Staat Chu lebt, den Chu-Dialekt sprechen muss.
Konfuzius sagte: 'So wie die Gewohnheit von einem sehr frühen Alter an dem Charakter des Einzelnen Form annimmt, so wird das, was gewohnheitsmäßig ist, natürlich.' Wenn man lernt, dass Anstand und Entwicklung von Intelligenz zusammen gehören, stärken sie sich gegenseitig, so dass das Teilen von Gedanken mit anderen überhaupt kein Thema sein wird. So wie man erzogen wurde, so wurden auch die eigenen Anschauungen geformt. Am Ende werden Tugend und Anstand genau wie der angeborene Charakter.
Dass die Xia-, die Shang- und die Zhou-Dynastie so lange Zeiträume überdauerten, hat seine Ursache in diesem System, dass die Prinzen erzog und sie unterstützte. In der Qin-Dynastie veränderten sich jedoch die Dinge dramatisch. Der erste Qin-Herrscher (Qin Shi Huang) stellte Zhao Gao als Lehrer von Hu Hai, dem zweiten Sohn des Kaisers, ab. Was Zhao Hu beibrachte, war Hofhaltung, gerichtliche Entscheidungen und Verurteilung einschließlich der Hinrichtung von Menschen, das Schneiden der Nasenlöcher von Menschen und die Vernichtung von drei Generationen einer Familie. Am zweiten Tag nachdem Hu der neue Kaiser geworden war, schoss er Pfeile auf Menschen, bezeichnete diejenigen, die tapfer genug waren, ehrliche Kritik zu üben, als Verleumder der Verwaltung und stempelte diejenigen, die sich über die Zukunft der Nation Gedanken machten, als Personen ab, die die Öffentlichkeit mit bösartigen Reden betrügen. Außerdem behandelte er die Tötung von Menschen so beiläufig wie das Schneiden von Gras. War das, weil Hu so einen bösartigen angeborenen Charakter besaß? Sicherlich nicht, es war das Resultat der Lehre Zhao Gaos, welche Hu dazu verführte, all diese bösen Dinge zu lernen.
Nach der Geburt schrieen die kleinen Menschenkinder aus dem Norden genauso wie die kleinen Menschenkinder aus dem Süden, und sie wollten alle Milch trinken. Als sie jedoch aufwuchsen, lernten sie verschiedene Gebräuche, bildeten verschiedene Gewohnheiten heran und begannen unterschiedliche Sprachen zu sprechen. Die Dialekte, die sie sprechen, unterscheiden sich häufig so sehr, dass sie sich gegenseitig nicht einmal mit einem Übersetzer verstehen können. Einige Menschen schwören darauf, dass sie lieber sterben würden, als in der anderen Region zu leben. Solch ein enormer Unterschied kommt vollständig durch Erziehung und Gewohnheit.
Deswegen bestehe ich darauf, dass es zwingend ist, auszuwählen, wer mit dem Prinzen in Kontakt kommt und mit ihm verkehrt und, dass er so früh wie möglich erzogen wird.”
Es gibt ein Sprichwort: „Derjenige, der sich roter Tinte (oder zinnoberrot) nähert, soll rot werden; derjenige, der schwarze Tinte (oder pechschwarz) berührt, soll schwarz werden.” Die Umgebung hat einen großen Einfluss auf die Tugend und das Benehmen eines Menschen. Derjenige, der sich dem Guten nähert, wird gut; derjenige, der sich dem Schlechten nähert, wird schlecht. Wenn jeder, mit dem wir in Kontakt sind, ehrlich und aufrichtig ist, wenn alles, was wir sehen und hören gesund ist, gute bildende Kunst, gute Bücher oder gute Musik ist, werden wir natürlich positiv beeinflusst und entwickeln uns in die richtige Richtung. Wenn andererseits alle Menschen, mit denen wir in Berührung kommen, böse und verwerflich sind und alles, womit wir angefüllt sind, Wollust und Gewalt ist, werden wir uns in die falsche Richtung entwickeln und anfangen, zu verderben.
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