(Minghui.de) Vor ein paar Tagen habe ich auf der Minghui-Webseite einen Artikel über das Ablegen von grundlegenden Eigensinnen gelesen. Danach dachte ich darüber nach, welchen grundlegenden Eigensinn denn ich noch nicht abgelegt habe. Früher hatte ich zwar auch schon über diese Frage nachgedacht, erkannte aber nur, dass ich beim Erhalten des Fa ja überhaupt keine Absicht gehabt hatte. Damals hatte meine Schwester nur gesagt, dass Falun Dafa etwas Gutes ist und habe deshalb ohne wenn und aber einfach mit der Kultivierung angefangen. Seitdem konnte ich auch keinen einzigen grundlegenden Eigensinn bei mir ausfindig machen.

Aber das Ereignis von gestern erinnerte mich daran, doch nochmals über diese Frage nachzudenken. Eine Praktizierende war zu mir gekommen, um das neue Jingwen abzuholen. Sie ist eine von jenen Praktizierenden, die sich nicht so fleißig kultiviert haben und auch noch nach Ruhm, Reichtum und Karriere streben. Obwohl ihr schon viele Praktizierende ihre Schwächen aufgezeigt hatten, hatte sie diese trotzdem noch nicht ablegen können. Schon beim Eintreten fiel mir auf, dass sie sich sehr schön geschminkt hatte, scheinbar hatte sie also noch etwas vor. Normalerweise hat sie aus beruflichen Gründen auch gar keine Zeit, unsere drei Dinge zu erledigen. Natürlich weiß ich auch, dass ihr Kultivierungszustand erst diese Situation verursacht hat. Gestern war Wochenende und eigentlich sollte sie diese Zeit nutzen, um das Fa zu lernen, die Übungen zu praktizieren und die wahren Umstände aufzuklären. Aber sie hatte ihre Zeit schon wieder für etwas anderes eingeplant. Kaum hatte sie das Jingwen entgegengenommen, ging sie auch schon wieder weg, ohne sich etwas Zeit für einen kleinen Austausch zu nehmen.

Nachdem sie gegangen war, gingen mir viele Gedanken durch den Kopf, was mit Worten gar nicht zu beschreiben ist. Ich habe entdeckt, dass mein eigener Zustand einfach nicht korrekt sein kann. Deshalb suchte ich die Ursache in mir selbst: Was für ein Herz habe ich noch nicht abgelegt ? Mache ich mir wirklich nur Sorgen darüber, dass sie sich nicht fleißig kultiviert? Das stimmt, aber wohl nicht nur. Wenn es nur so wäre, sollte ich ihr eigentlich mein barmherziges Herz zeigen, in der aufrichtigen Hoffnung, dass sie fleißig bei der Kultivierung der Fa-Berichtigung vorankommt. Aber ich erkannte deutlich, dass dies allein nicht meine Gefühle waren. So suchte ich weiter nach der Ursache. Ist es vielleicht Neid? Nein, gewiss nicht, weil wir Praktizierende ja nicht nach Ruhm, Reichtum und Karriere streben. Was ist es dann? Ich wusste es nicht. Dann nahm ich mir zuerst einmal die Zeit, um in aller Ruhe das Fa zu lernen.

Heute Morgen meditierte ich. Kaum hatte ich damit angefangen, kam ich in einen ganz tiefen Ruhezustand, was ich früher nur selten erlebt hatte.

In dem Moment war auch mein Kopf klar und mein Herz war ruhig. Plötzlich erkannte ich meinen grundlegenden Eigensinn: Ich betrachte die Kultivierung von Dafa als eine Art Joker, mit dem ich meinen Alltag unter den gewöhnlichen Menschen meistern konnte. Ich war schockiert, dass ich das heilige Dafa ständig als etwas unter den gewöhnlichen Menschen verglich. Nur, dass ich bei den Sachen der gewöhnlichen Menschen Wert auf das Fa legte. Als ich meinen unreinen Eigensinn, der ganz tief in meinem Herzen versteckt war, sah, liefen mir auf einmal Tränen die Wangen herunter. Ich hatte dem Meister und dem Dafa gegenüber ein wirklich schlechtes Gewissen. Die Erscheinung dieses grundlegenden Eigensinnes bestand darin, dass jedes Mal, wenn ich hörte, dass andere etwas Gutes besitzen, dachte „was soll's, ich habe das Fa erhalten und bin darauf nicht mehr eigensinnig.” Wenn andere eine Karriere gemacht haben, dachte ich: „ Ich habe das Dafa bekommen und strebe nicht mehr nach so was.” Jedes Mal dachte ich auch noch, dass ich mich doch ganz gut kultiviert habe, weil ich auf alles verzichten kann. Jetzt merke ich, dass ich das Dafa lediglich als Joker gehalten habe, um auf diese Weise das Leben in der Gesellschaft zu meistern und auf die Sachen der gewöhnlichen Menschen nicht mehr bedacht sein zu müssen. Dabei habe ich das Fa nicht vom Fa her erkannt, um mich zu erhöhen.

Nachdem ich meinen eigenen grundlegenden Eigensinn erkannt hatte, wurde mein Kopf ganz klar. Es ist mir auch klar geworden, warum mir so viele Gedanken durch den Kopf gingen, nachdem die Praktizierende gestern weggegangen war. Außer, dass ich mir um sie große Sorgen mache, weil sie sich nicht fleißig kultiviert, habe ich noch einige grundlegende Eigensinne bei mir selbst herausgefunden. Zum Beispiel erkenne ich, warum ich den Neid, der hinter meinem grundlegenden Eigensinn versteckt war, immer noch nicht vollkommen beseitigen konnte; warum ich viele meiner Eigensinne, die hinter dem grundlegenden Eigensinn versteckt waren, nicht bemerkt und nicht rechtzeitig wegkultivieren konnte. Ich erkenne, dass mein richtiger Kultivierungszustand in Zukunft darin bestehen sollte, dass mein Herz von nichts berührt wird, weil wir nach nichts trachten, egal, ob Gewinn oder Verlust. Wenn das Herz berührt wird, bedeutet das nur, dass wir unser menschliches Herz noch nicht abgelegt haben. Das heißt, rechtzeitig nach Innen zu schauen, um unsere Eigensinne wegzukultivieren.

Ich bedanke mich recht herzlich bei unserem Meister, weil er mich mit Barmherzigkeit darauf hingewiesen hat. So erst konnte ich meinen eigenen grundlegenden Eigensinn herausfinden. Nur wenn wir uns stabil und fleißig kultivieren, können wir die drei Sachen gut erledigen. Erst dann wird unsere bittere und barmherzige Erlösung durch den Meister nicht fehlschlagen.