CTV-Nachrichten (Kanada): China geht mit Hilfe des Westens scharf gegen die Benutzung von Webseiten vor
Die meisten Menschen wissen, dass die chinesische Regierung den Informationsaustausch im Internet beschränkt; aber nur wenige Menschen wissen, dass westliche Firmen ihr bei dieser Zensur helfen.
In China beobachten öffentliche Sicherheitskräfte und staatlich regulierte Dienstanbieter jede Internetbewegung und löschen jedes Material, das von der kommunistischen Regierung als unerwünscht angesehen wird. Dabei handelt es sich vor allem um politische Inhalte. Jetzt liefern amerikanische Firmen Einrichtungen und Software, welche die Dienstanbieter befähigen, Tausende von verbotenen Schlüsselwörtern und Webadressen automatisch zu blockieren.
Cisco Systems Inc. mit Sitz in San Jose, Kalifornien, liefert Netzwerke, die nicht nur jede Adresse für Webseiten blockieren können, sondern auch besondere Unterseiten, wobei sie den Rest der Seite erreichbar bleiben lassen.
Auf die Art können die chinesischen Zensoren die 100 Millionen gelegentlichen Internetbenutzer zum Beispiel die meisten Inhalte der Stanford Universität-Webseite erreichen lassen, während sie die Seiten von Falun Gong-Anhängern blockieren (Falun Gong ist in China verboten).
Diese Fähigkeit erlaubt es auch, die Hauptsuchseiten von Googles zu erreichen und gleichzeitig besondere Suchergebnisse zu blockieren.
Menschenrechtsgruppen wollen westliche Firmen dafür zur Verantwortung ziehen, dass sie die restriktive Politik der chinesischen Regierung erleichtern. Die Firmen behaupten allerdings, dass sie dadurch, dass sie China an das World Wide Web anschließen, mehr für die Freiheit als für die Beschränkung getan haben.
„Reporter ohne Grenzen” schätzen, dass 75 Internet-Dissidenten auf der ganzen Welt im Gefängnis sitzen, davon allein 63 in China.
„Wann immer die chinesische Regierung mit etwas, das geschieht, nicht einverstanden ist, findet sie einen Weg, sich darauf zu stürzen und setzt tatsächlich alle Gelder und Bemühungen in ihrer Politik ein, diese Sache zu stoppen,” sagt Tanya Churchmuch, die Präsidentin von „Reporter ohne Grenzen” in Kanada.
Indessen fährt China fort, seine Beziehungen zum Internet-Handel zu festigen. Ende Juni mussten alle Webseiten und Webprotokolle bei der Regierung registriert werden; demnächst wird seine Internet-Infrastruktur erweitert. In den kommenden 12 Monaten werden in 200 Städten in China neue Router installiert. Experten sagen voraus, dass das verbesserte Netzwerk die chinesische Regierung befähigen wird, Online-Gespräche noch stärker zu kontrollieren und zu beobachten.
Dieses Projekt eröffnet Cisco, Juniper Network und Frances Alcatel weitreichende Möglichkeiten.
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