(Minghui.de) Vor dem Oktober 2004 hielt ich mich für einen recht guten Praktizierenden. Ich klärte die Menschen über die tatsächlichen Geschehnisse im Hinblick auf die Verfolgung von Falun Gong auf, sandte rechte Gedanken aus, lernte das Fa und machte die Übungen. Ich fühlte mich mit dem Fa verschmolzen.

Aber wie sieht wirkliche Kultivierung aus? Der Meister sagt im Zhuan Falun: ”Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein Vorgang, bei dem die Eigensinne des Menschen ständig beseitigt werden.” (aus Zhuan Falun, Lektion 1 „Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten”; 2. Übersetzung) Ich verstand nicht wirklich, was Kultivierung ist. Daher fühlte ich mich verloren, als dämonische Schwierigkeiten auftraten.

Im Oktober 2004 wurde meine Schwiegermutter gesetzwidrig verhaftet, als sie Informationsmaterial über die wahren Umstände der Verfolgung verteilte. Meine gesamte Familie schalt mich, da ich ja auch eine Dafa-Praktizierende bin und mein Mann erlaubte mir nicht weiter, Falun Dafa zu praktizieren. Ich war verwirrt, bekam Angst, schaute aber nicht nach innen, um meine Fehler zu finden. Stattdessen ging ich mit meinem Kind von zu Hause fort und dachte, dass ich in einer friedlichen Umgebung das Fa gut lernen und Dafa praktizieren könnte. Aber ich konnte nicht zur Ruhe kommen, da ich ängstlich war, selbst, wenn niemand da war, um mich zu stören. Bald zeigten sich Krankheitskarma und Störungen durch die Familie. Ich wollte beinahe schon das Praktizieren von Dafa aufgeben.

Einen Tag nach dem chinesischen Neujahrstag kam mir plötzlich ein Gedanke in den Sinn: „Bitte, Meister, rette mich!” Ich konnte nicht mehr zu Hause bleiben. Abends ging ich zu einer Mitpraktizierenden und traf dort zwei Mitpraktizierende an, die gerade mit der Herstellung von Informationsmaterial fertig geworden waren. Wir sprachen kaum miteinander. Aber es war sofort erkennbar, dass sie sehr entschlossen waren und an das Fa und den Meister glaubten. Ich wunderte mich darüber, dass ihnen keine Störungen begegneten. Wie konnten sie derartig entschlossen sein? Als ich nach Hause kam, nahm ich ein Dafa-Buch und las: ”Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Gedanken festigen.” („Störungen beseitigen” vom 05.07.2000, aus Essentielles für weitere Fortschritte II)

Ich dachte an meine Vergangenheit und an alles, was ich getan hatte. Dabei fand ich heraus, dass ich nicht vollkommen an den Meister und an das Fa glaubte. Ich forderte mich selbst nicht auf, ein wahrer Praktizierender zu sein. Meine Unterlassungen verursachten all diesen großen Kummer. Von da an war ich im täglichen Leben streng gegen mich selbst. Ich handelte wie ein Praktizierender, wenn ich es mit anderen Menschen zu tun hatte. Ich beschimpfte und prügelte mein Kind nicht mehr und lehrte es nicht mehr, härter zu arbeiten. Stattdessen schaute ich nach innen und erzog ihn nach den Grundsätzen von Dafa. Immer, wenn ich mich wegen irgendetwas nicht wohl fühlte, sagte ich mir: Meister, bitte hilf mir! Ich muss mich dem Fa angleichen, ich muss mein Herz standhaft erhalten. Danach beruhigte ich mich. Ich lernte mit ganzem Geist das Fa und machte die drei Dinge, die der Meister von uns erwartet. Egal, was mit mir geschah, ich konnte ruhig bleiben, das Fa lernen und nach innen sehen. So konnte ich den Fa-Grundsätzen folgen. Allmählich normalisierte sich wieder alles.

Dann gelang es mir zu erkennen, warum ich dachte, dass ich gut sei. Ich machte eine Menge Dafa-Arbeit, aber ich hatte die Neigung, verschiedene Dinge zu tun. Ich behielt meine wesentliche schlechte Eigenschaft bei. Der Meister sagte immer wieder, dass wir das Fa besser lernen und die drei Dinge gut machen sollen, die er von uns erwartet. Wir müssen uns selbst gut verbessern. Nur so können wir die mächtige Tugend für das, was wir tun, erwerben.

Eines Tages brachte ich einige Kopien der Neun Kommentare in ein Haus. Ich ging ruhigen Herzens in das oberste Stockwerk und verteilte mit überzeugtem Herzen das Material an jede Familie. Ich rezitierte den Artikel des Meisters. ”Alles auf der Welt wurde für die Fa-Berichtigung erschaffen, die Dafa-Jünger sind eben die Prominenten heutzutage, von alters her sehnten sich alle Lebewesen unterschiedlicher Kreise danach. Sammelt und errettet die Lebewesen, die ihr erlösen wollt. Habt aufrichtige Gedanken und handelt aufrichtig, schafft alle Hindernisse beiseite und macht die wahren Umstände überall bekannt, die Gottheiten befinden sich unter den Menschen.” (An die Europäische Fa-Konferenz in Stockholm, 12.06.2005)

Als Dafa-Praktizierender in der Zeit der Fa-Berichtigung habe ich eine Aufgabe. Ich bin mit dem Fa verschmolzen, wenn ich draußen den Menschen die Wahrheit aufzeige. Das lässt mich die grenzenlose Barmherzigkeit des Meisters und die Würde des Fa empfinden. Nichts kann mich davon abhalten, ein wahrer Praktizierender zu sein.