Sich selbst kultivieren
(Minghui.de) Viele menschliche Schwächen eines Kultivierenderen kommen bei der Zusammenarbeit mit den Mitkultivierenden zum Vorschein. Was mich angeht - ich hatte mich wirklich bei der Dafa-Arbeit zur Fa-Bestätigung verloren und eine Zeit lang vergessen, mich zu kultivieren.
Drei Monate waren vergangen, seit ich meine Heimat verlassen und in dieser weit entfernten Gegend gelandet war. Die drei Monate flossen einfach so dahin, alles schien ruhig zu sein. Aber mein Inneres hatte eine große Veränderung erlebt. Im Vergleich zu der Zeit, in der ich in der Heimat täglich in die konkrete Dafa-Arbeit versunken war, hatte ich jetzt neue Aufgaben in meinem neuen Job und verbrachte meine verbliebene Zeit nur mit Fa-Lernen und dem Lesen des „Minghui Wochenblatts”.
In dieser ruhigen Phase hatte ich die Ursache meines unsteten Herzens gefunden. Ich dachte, dass ich mit der Fa-Berichtigung Schritt gehalten hätte. Eigentlich war es aber nicht der Fall. Beim Fa-Lernen erkannte ich alle meine Mängel und hatte mein Verständnis, welches eher auf Gefühlen basierte als von den Fa-Grundsätzen heraus entstanden war, korrigiert. Meine menschlichen Anschauungen wurden nacheinander beseitigt. Dabei erfuhr ich eine Erleichterung, die ich nie zuvor erlebt hatte und ich konnte mich wieder über die seit langem verloren gegangene Erhöhung meiner Kultivierungsebene erfreuen.
Ich steckte einfach schon zu lange in dem Zustand, in dem es sich nur um konkrete Dafa-Arbeit drehte. Dazu hatte ich auch nicht jede Gelegenheit genutzt, um mich dabei zu kultivieren, sondern hatte hingegen unzählige Chancen verpasst. Als ich mein Problem wahrnahm, fragte ich mich: „Warum werden mir erst jetzt diese unrechtschaffenen Faktoren bewusst, was hat mich auf meinem Kultivierungsweg so behindert?”
Früher hatte ich zwar schnell das „Minghui-Wochenblatt” erhalten. Aber ganz selten las ich es gewissenhaft, aufmerksam und mit Verstand. Meistens blätterte ich es nur durch. Einmal hatte mir ein Kultivierender gesagt, dass er das „Minghui-Wochenblatt”, nachdem wir die Werkstatt zur Herstellung der Informationsmaterialien gegründet hatten, nicht mehr so gründlich wie früher lesen würde. Vielleicht ist es sogar ein allgemein herrschendes Phänomen? Welcher Vorwand steckt dahinter? Ich denke, es ist so, weil einfach zu viele konkrete Sachen auf uns warten.
Jetzt begreife ich aus tiefstem Herzen, dass es wirklich ein großer Verlust war, mich nicht mehr intensiv mit anderen Kultivierenden ganz in Ruhe auszutauschen.
Eine Zeit lang hielt ich mich sogar für hervorragend. Aber gerade das Festhalten an meinen guten Leistungen war der Grund, warum meine Schritte sich verlangsamten. Von einem Erfolg fiel ich zum nächsten. Aber gerade die sichtbaren Erfolge sind äußerst realistisch. Jetzt erkenne ich, dass es erst großartig ist, wenn sich einer aus diesem Realismus heraus dem Fa angleichen kann - wie ein wahrer Kultivierender.
Denn weil ich die konkreten sichtbaren „Erfolge” so wichtig nahm, wurde mein Selbstbewusstsein zur Eitelkeit. Wenn jemand anderer Meinung war als ich, verlor ich sehr schnell meinen Kopf und merkte meinen falschen Zustand nicht einmal. Wenn dieser Zustand den Mitkultivierenden auffiel und sie mich darauf hinwiesen, tauchten in mir sofort solche Gedanken auf, wie: "Er hat sich nicht so gut kultiviert wie ich. Ich habe Recht. Er hat Eigensinn".
Unbewusst entstand eine schlimme Angewohnheit bei mir. Ich verhüllte meine schlechten Seiten mit meinen guten Seiten. Ich konnte nicht erkennen, dass diese große Lücke auf mein mangelhaftes Fa-Lernen zurückzuführen war. Ich kam einfach nicht zur Ruhe beim Fa-Lernen und das Praktizieren der Übungen war schon längst in Vergessenheit geraten. Unter diesen Umständen nährten die alten Mächte den Gedanken in mir: „Du hast keinerlei Mängel wegzukultivieren.” Wie gefährlich war das!
Bei der Durchführung der Dafa-Arbeit hatte ich völlig vergessen, mich stets zu verbessern. Ich frage mich, was mich in Wirklichkeit denn so verwirrt hatte? Ich merke, dass ich von einem Erfolg zum nächsten strebte und mir dabei noch einbildete, mich gut zu kultivieren. Als ich dann auch noch die zwei Sachen verwechselt habe: „Ich habe mich im Fa herauskultiviert” mit „Ich habe mich durch mich selbst hindurch kultiviert”, wurde ich leicht launenhaft und zornig.
Ich bedauere mein schlechtes Erleuchtungsvermögen und dass ich mir meines Problems erst so spät bewusst geworden bin. Ich übersah meine Schwäche und hielt mich auch noch für gut, weil ich im Unterbewusstsein fand, dass ich Dafa-Arbeit mache und mich dabei auch kultiviere. Nun erkenne ich, dass Kultivierung bedeutet, dass ich das rechtschaffene Wesen, welches ich durch das Fa-Lernen erlangt habe, nur durch das Fa-Lernen wieder berichtigen kann. Nur sich ausnahmslos in einem kultivierenden Zustand zu befinden, ist korrekt.
Nun frage ich mich: „Wenn wir uns über Mitkultivierende beschweren, sind wir dann nicht dabei, die Energie der Gesamtheit zu verschwenden und Trennungen im Ganzen zu erzeugen? Die Problematik in diesem Moment ist nicht, dass ein Mitkultivierender mit der Fa-Berichtigung nicht Schritt halten kann, sondern dass man sich selbst berichtigen muss. Die wahren Hindernisse sind in unserem Herzen zu finden.” Ich finde, bei der konkreten Arbeit sollen wir nicht nur gute Ideen haben, sondern vielmehr barmherzige Gedanken und eine harmonische innere Haltung bewahren. Dies ist aber nur möglich, wenn wir das Fa gut lernen.
Ich wünsche mir, dass wir alle im Fa vernünftig vorankommen.
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