Der gelehrteste Kaiser der Chinesischen Geschichte: Kaiser Kangxi (Bild)
(Minghui.de)
Aus drei verschiedenen Abstammungen floss Blut in den Adern des Kaisers Kangxi (1654 bis 1722). Sein Vater war aus der Mandschurei, seine Großmutter war eine Mongolin und seine Mutter war eine Han. Seine Großmutter erzählte ihm von vielen ihrer Lebenserfahrungen und er lernte das Mongolische von Sumalagu. Das Reiten auf einem Pferderücken und das Bogenschießen lernte er von einem mandschurischen Meister. Seine konfuzianische Erziehung erhielt er von einem Han- Lehrer. Kaiser Kangxis Fleiß und Standhaftigkeit war vor allem durch die mandschurische Kultur beeinflusst. Sein weitsichtiges und großmütiges Herz kam hauptsächlich von seinem mongolischen Ursprung. Sein Wohlwollen und seine Taktiken kamen andererseits aus seiner konfuzianischen Erziehung. Seine Offenheit und das Streben nach Bemühungen war vor allem von der westlichen Kultur beeinflusst. Kaiser Kangxi verstand sich sowohl in der tiefgründigen chinesische Kultur, als auch in der westlichen Kultur, was ihn zu einem der kultiviertesten Menschen seiner Zeit machte. Dies gab ihm eine Grundlage, die ihm dazu verhalf, seine königlichen Fähigkeiten und seine Weisheit bei vielen bedeutenden Ereignissen zu zeigen.
Kaiser Kangxi war einer der wenigen chinesischen Kaiser der Geschichte, die sich gern viel Wissen aus Büchern und alten Schriften aneignet. Schon mit 5Jahren konnte er lesen und schreiben. Seitdem lernte er standhaft, konzentriert und stellte strenge Anforderungen an sich. Er mochte auch gerne die chinesische Kalligraphie und schrieb täglich Tausende von Wörtern zum Üben. Als er die „Vier Bücher des Konfuzianismus”, „Das Große Lernen”, „Die Doktrin des Mittelwerts”, „Die Analekten des Konfuzius” und die „Mencius” studierte, versicherte er sich, alle Schriftzeichen des Buches auswendig zu behalten. Später forderte er von seinen Söhnen, alle diese Bücher hundertmal zu lesen und sie auswendig zu lernen. Das hatte er, als er klein war, in der Schule gelernt.
Als Kangxi Kaiser geworden war, wurde er sogar noch standhafter in seinen Studien und manchmal erbrach er Blut infolge seiner Überanstrengung. Für ihn war das Lernen kein Zeitvertreib sondern er wollte den Sinn über das Herrschen eines Landes verstehen. Er hoffte, so viel lernen zu können, wie er nur vermochte, um China zu einem Land des Friedens und der Harmonie zu machen. Während seiner Inspektionsfahrten durch ganz China hörte er unter keinen Umständen mit dem Lernen auf, sei es auf einem Schiff oder in einem Hotel, die Bücher waren stets dabei. Er las Bücher, wie: „Das Buch der Veränderungen”, „Die Annalen des Zhou”, „Dokumente von Älteren” und „Das Buch der Oden”. Für ihn war Lesen und Lernen ein wesentlicher Teil seines Lebens.
Kangxi legte auch großen Wert auf historische Berichte. Er befahl seinen Untergebenen, das Wörterbuch der chinesischen Qing Dynastie zusammenzutragen, dazu das Kangxi- Wörterbuch, Gu Jin Tu Shu Ji Cheng, Tang Gedichte und viele andere. Er schrieb auch selbst viele Bücher. Während seiner Regierungszeit wurden nicht weniger als 1147 Gedichte zusammengetragen.
Kangxi hatte auch große medizinische Kenntnisse erlangt. Er war sehr an der Medizin interessiert, da er einige sehr gefährliche Krankheiten hatte. Er sagte, dass er, als er klein war, 15 Bogen halten und 13 Pfeile schießen konnte. An Hand dessen können wir uns vorstellen, wie stark er war und was für ein guter Bogenschütze er gewesen sein musste. Als er 40 Jahre alt war, hatte Kangxi Malaria und keine chinesische Medizin konnte ihn heilen. Ein Christ mit Namen Hong Ruohan und Liu Ying gaben ihm eine gewisse Menge gefrorenes Chinin, das ihn auf wunderbare Weise heilte. Nach seiner Heilung belohnte er die beiden mit zwei Häusern in XiAn Gate, woraus später eine katholische Kirche entstand. Als Cao Huang auch an Malaria litt, bekam er auch gefrorenes Chinin. Seitdem interessierte sich Kaiser Kangxi für westliche Medizin und forderte die Hauptstadt auf, westliche Medikamente herzustellen. Kangxi hatte außerdem in seinem Palast ein persönliches Laboratorium, wo er Drogen erfand und herstellte. Er ermutigte auch jedermann, sich gegen Pocken impfen zu lassen. Nomaden, wie die Mongolen, waren besonders empfänglich und ängstlich, dass sie die Pocken bekämen. Shun Zhi starb an den Pocken, auch Kaiser Kangxi hatte Pocken gehabt, die viele Narben in seinem Gesicht hinterließen. Die Qing Dynastie baute einige Pavillons und Magnolien- Gärten am nördlichen Teil der Großen Mauer. Der Grund dafür war, dass Mongolische Edelleute ihre Pilgerreise fortsetzen konnten, ohne die Hauptstadt Chinas zu betreten und so die Ansteckungsgefahr mit den Pocken zu verringern. Um dies Problem zu lösen, befahl er vorbeugende Pockenimpfungen für seine Familie und alle Palastbewohner. Er empfahl auch 49 verschiedenen mongolischen Volksstämmen diese Impfung. Dadurch wurden viele Todesfälle vermieden. Kaiser Kangxi befahl Christian Ba Duoming, das westliche Buch „Menschliche Sektion” ins Mandschurische und ins Chinesische zu übersetzen. Er befahl auch die Sektion eines Bären, bei der er selbst zusah.
Naturwissenschaftliche Forschungen waren auch eine Vorliebe von Kaiser Kangxi. Er begann sich dafür zu interessieren, weil es diesbezüglich Ungereimtheiten mit der Regierung des Landes gab. Der Beamte Yang Guang Xian, der damals mit den Kalenderberechnungen in China beauftragt war, verklagte Tang Ruowang (einen bemerkenswerten Europäer, der China besuchte), als die chinesische Regierung einen großen Streit über die Kalkulation des Kalenders hatte. Damals befahl Kaiser Kangxi den Ministern, die Nachmittagsschatten zu beobachten. Es gab aber damals niemanden, der es verstand, den Kalender zu berechnen. Und auch der Kaiser hatte keine Ahnung davon. Er dachte bei sich: ”Ich kenne das alles nicht, wie könnte ich beurteilen, was richtig und was falsch ist?” Seitdem begann er, Naturwissenschaften zu studieren.
Im Jahr 1688 empfing Kaiser Kangxi Joachim Bouvet, Jean- Francois Gerbillon und vier weitere französische Wissenschaftler in seinem Palast. Sie schenkten ihm dreißig verschiedene Arten eingeführter wissenschaftlicher Einrichtungen und Bücher als Begrüßungsgeschenk. Diese fremden Einrichtungen aus dem Westen erregten den Kaiser sehr und er beschloss, diese Wissenschaftler als seine Berater in den Palast zu holen. Für die nächsten Jahrzehnte beherbergte der Palast Wissenschaftler aus verschiedensten Bereichen.
Als Joachim Bouvet in den Palast gekommen war, freundete er sich sehr gut mit Kangxi an und viele Forschungsvorhaben gelangen daher hervorragend. Viele Wissenschaftler lobten Kaiser Kangxis Einstellung zur Wissenschaft und schrieben sogar ihre Erfahrungen am Hofe in den Bericht für König Ludwig den Vierzehnten. In seinem Buch ”Der Chinesische Kaiser Kangxi” schrieb Joachim Bouvet: ”Kaiser Kangxi ist begeistert im Erlernen der Wissenschaft und verbrachte jeden Tag ein paar Stunden mit uns. Danach pflegte er noch Zeit zum Selbststudium zu verbringen. Er mochte kein Leben mit vergeudeter Zeit, darum ging er sehr spät schlafen. Obgleich wir Forscher schon früh in den Palast kamen, war er immer schon vor uns auf und hatte alles vorbereitet. Er fragte uns gerne um Rat bezüglich seiner Arbeit und manchmal stellte er auch noch neue Fragen.
Gelegentlich versuchte Kangxi seine eigene Art, Entfernungen abzuschätzen, etwa die Höhe der Berge oder die Breite eines Sees. Er machte alles selbst und mit genauer Berechnung. Dann bat er andere, die Entfernung abzuschätzen und wenn dann die gleiche Antwort kam, welche er gefunden hatte, war er außerordentlich stolz.”
In Bezug auf die vom Westen eingeführten wissenschaftlichen Einrichtungen sagte Joachim Bouvet: ”Kaiser Kangxi liebte die Ferngläser, zwei Wanduhren und einen Planimeter. Die meisten dieser Einrichtungen waren mit größter Genauigkeit hergestellt. Er hatte sie alle in seinem Zimmer. Er liebte auch den Kompass und den `Geradeschneider` sehr.”
Im Jahr 2003 wurde im Palast von Versailles bei Paris eine Ausstellung gezeigt: ”Kaiser Kangxi-Ausstellung”. Dort wurde eine Menge von wissenschaftlichen Dingen ausgestellt, die in seiner Zeit erfunden wurden. Erstaunlicherweise sahen einige von ihnen noch hell und funktionsfähig aus. Folgendes wurde ausgestellt:
1. Rechner, so klein, dass er in der Hand zu halten ist. Der erste dieser Art wurde 1645 von dem französischen Wissenschaftler Blaise Pascal in Frankreich hergestellt. Im königlichen Palast gab es zehn dieser Rechner, sie waren alle in Kangxis Regierungszeit hergestellt worden. Alle diese Rechner konnten einfach nur addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren.
2. Goldplatierter Kompass: Dieser wurde ursprünglich von Galileo Galilei erfunden und konnte viele verschiedene Berechnungen durchführen. Kangxis Kompass war eine spätere Version, der mehr Funktionen hatte als der vorige.
3. Kangxis Winkelmesser: Darin sind vier chinesische Schriftzeichen eingraviert, die bedeuten, von Kangxi hergestellt.
Es gab außerdem noch viele wissenschaftliche Einrichtungen die in jener Zeit gegründet- und Entdeckungen die gemacht wurden. Es war erstaunlich zu sehen, was für wissenschaftliche Kenntnisse Kangxi besaß.
Nachdem Joachim Bouvet und Jean- Francois Gerbillon fort- gegangen waren, kamen noch viele Wissenschaftler in den Palast der chinesischen Hauptstadt, um Forschungsvorschläge zu machen. Der größte Verdienst jener Wissenschaftler war es vielleicht, das sie den Kaiser zu einem großen Projekt ermutigen konnten. Dieses Projekt war: ein „Chinesisches Forschungsinstitut” einzurichten, um eine Karte von China anzufertigen.
Der große Plan des Kaisers Kangxi, China kartografisch darzustellen, hat viel zur Geografie der Erde beigetragen. Das kam daher, dass dieses Projekt vielen französischen Wissenschaftlern die Gelegenheit verschaffte, zu Untersuchungen nach China zu gehen. Sie hatten auch noch andere Vorteile davon. 1709 kam P. Jartoux zu dem Team, das den Nordosten kartografisierte. Am Berge Changbai sah Jartoux Menschen Ginseng ernten und er war begeistert. Er beschrieb die Wirkung, die Lage, Aufbewahrungsmethoden von Ginsang sowie ein Bild von Ginseng. Das schickte er dann zur Veröffentlichung. nach Frankreich. Nach vier Jahren folgte ein französischer Wissenschaftler Jartouxens Beschreibung, wo man Ginseng finden kann und brachte es fertig, andere Ginseng-Arten auf einem Berg in Kanada zu finden. Da diese Ginsengart im Westen gefunden und gewachsen war, wurde sie „Westlicher Ginseng” genannt.
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