Der Praktizierende Herr Xu Xiaolong erleidet anhaltende Folter im Gefängnis Nr. 1 von Tianjin
(Minghui.de) Der Falun Gong-Praktizierende Herr Xu Xiaolong ist 52 Jahre alt und stammt aus Tianjin. Er war Ingenieur in einer Hitzeschutz-Fabrik, die zur Bohai Petrol Industry Trading Company in Tianjin gehört. Dieses Unternehmen entließ ihn, weil er standhaft Falun Gong praktizierte. Das Management ließ ihn unter Mitwirkung von lokalen Polizisten am 28. Oktober 1999 illegal verhaften. Am 22. März 2000 verurteilte ihn das Mittlere Volksgericht der 1. Ebene in Tianjin zu fünf Jahren Gefängnis. Seit Mai 2000 ist Herr Xu im Gefängnis Nr. 1 von Tianjin in der Liyuantou Region von Tianjin inhaftiert.
Das Nachfolgende ist ein Bericht von Herr Xu Xiaolong über seine Erfahrungen bezüglich der Verfolgung und Folter im Gefängnis Nr. 1 von Tianjin.
1. Geschlagen wegen eines Briefes an den Staatsanwalt
Am ersten Tag des chinesischen Neuen Jahres 2002 sprach ich mit den Falun Gong-Praktizierenden Li Qiang und Lu Wen darüber, weshalb die Verfolgung von Falun Gong, die von Jiang Zemins Regime geleitet wird, illegal ist. Anschließend zeichneten wir diese illegale Natur der Verfolgung in unterschiedlicher schriftlicher Form auf. Ich schrieb meine Erfahrungen und was ich erlebt hatte auf und wollte dies als Beschwerde an das Appellbüro des Obersten Volksgerichtes in Tianjin schicken. Während der Reinemachezeit in der Nacht warf ich den Brief in das Postfach des Staatsanwalts. Während des nächsten Appells kamen drei kriminelle Häftlinge und brachten mich in den Untersuchungsraum. Dort begannen sie damit, mich so lange und so schwer zu schlagen, bis ich mich nicht mehr rühren konnte. Ich wusste, dass der Wächter Yang Bo, der an diesem Tag Dienst hatte, dafür verantwortlich war. Bezüglich des Gesetzes ist es nicht erlaubt, das Postfach des Staatsanwaltes willkürlich zu öffnen.
2. Die brutale ”Stuhl»-Folter
Von Ende Mai bis zum frühen Dezember 2002 wurde ich in einen kleinen Raum gesperrt. Nachdem mich die Wachen herausgelassen hatten, erzählte mir einer der Falun Gong-Praktizierenden, dass die Wachen die Leute entsprechend einem Bonus „umerziehen” würden, den sie für die Umerziehung bekämen; für den Häftling bedeutet "Umerziehung" eine Verkürzung seiner Haftdauer. Für die Kriminellen bedeutet diese Richtlinie, dass sie Vorteile erhalten, solange sie Falun Gong-Praktizierende verfolgen. Die Wache Yang Bo führte eine spezielle Foltermethode ein. Er baute fünf Stühle von unterschiedlicher Größe zusammen. Der kleinste davon war ca. 5 x 5 x 7,5 cm (Seite x Seite x Höhe) groß. Jeder nachfolgende Stuhl war 2,5 cm größer. Die Hüftknochen normaler Menschen sind über 7,5 cm breit. Deshalb kann eine Person nur mit einer Seite ihres Hüftknochens auf diesem Stuhl sitzen. Hinzu kommt, dass der Stuhl sehr niedrig war, so dass sich der Schwerpunkt der Person, die auf ihm saß, außerhalb ihres Körpers befand und es dadurch sehr schwer war, das Gleichgewicht zu halten. Die Wächter wussten, dass niemand in der Lage sein würde, ununterbrochen darauf zu sitzen, dennoch zwangen sie Falun Gong-Praktizierende, 16 Stunden am Tag darauf zu sitzen. Viele Personen konnten diese Tortur nicht ertragen und wurden auf diesem Wege gezwungen, sich „umerziehen” zu lassen. Einer der Praktizierenden, Wang Jiasheng, wurde zwei Monate lang mit dieser Methode gefoltert. Schließlich erkannten die Wachen, dass diese Methode bei ihm nicht funktionierte und gaben sie auf.
3. 23 Tage lang stehen, dreieinhalb Jahre husten
Am 22. April 2002 versuchten die Wachen, uns zu zwingen, die 58 Gefängnisregeln aufzusagen. Nachdem ich mich geweigert hatte, brachten sie fünf von uns, die sich geweigert hatten, in den Untersuchungsraum und zwangen uns dort, für eine lange Zeit zu stehen. Von diesem Tage an zwangen sie uns, täglich von 6 Uhr morgens bis 8 bzw. 9 Uhr abends zu stehen. Nach einer Woche blieb nur noch ich übrig, der durchgehalten hatte. Ich litt 23 Tage lang unter dieser Folter, bis sie diese aufgaben. Zu jener Zeit waren meine Beine angeschwollen; ab dem zehnten Tage der Folter begann ich zu husten und dies dauerte mehrere Jahre an, bis zum Jahresbeginn 2006.
4. In Handschellen und Fesseln gelegt
Mitte Februar 2001 begannen die Gefängnisbehörden ein so genanntes Studienprogramm im Flur. Sie zwangen uns, die Wand anzustarren und Artikel zu lesen, die Falun Gong beleidigten, wie sie in den Zeitungen der People's Daily und der Tianjin Daily veröffentlicht wurden. Dieses Programm dauerte bis Juni. Während dieser Zeit erfuhr ich, dass mein Appell innerhalb von sechs Monaten beantwortet werden musste. Ich bat die Wache Cao, mir meinen Appellationsbrief zurück zu geben, doch tat er es nicht. Am nächsten Tag weigerte ich mich, jegliche Reinigungsarbeit zu machen und ging auch nicht zum Flur. Nach zehn Tagen gab mir Cao meinen Appellationsbrief zurück. Ich ergänzte ihn und gab ihn erneut auf. Das Gefängnis veranstaltete eine Tuberkuloseuntersuchung. Ich protestierte dagegen und schrieb einen weiteren Protestbrief. Doch wie auch immer, schließlich wurde ich doch gezwungen, diese Untersuchung über mich ergehen zu lassen und dann musste ich anschließend für vier Monate die Wand anstarren.
An einem Tag sagte ich zu Cao, dass ich mich weigern würde, die Wand weiterhin anzustarren. Am nächsten Tag brachten mich die Wachen in einen kleinen Raum. Um mich zu traktieren, erdachte sich Cao viele Erschwernisse für mich. Nur weil er mich einmal etwas murmeln sah, sagte er, dass ich die Regeln verletzen und praktizieren würde. Dann legte er mir Handschellen und Fesseln an und wollte meinen Verstand kontrollieren. Nach einer Woche begann ich mit einem Hungerstreik, um gegen die Handschellen und Fesseln zu protestieren. Am nächsten Tag wollten sie mich dann zwangsernähren. Sie befahlen mehr als zehn Häftlingen, mich zwangszuernähren, doch anstatt mich zwangszuernähren, schlugen sie mich einfach zusammen.
(Fortsetzung folgt)
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