Blutige Gewalt im Zwangsarbeitslager Changlinzi, Provinz Heilongjiang

(Minghui.de) Ich bin ein Falun Gong-Praktizierender aus dem Kreis Bin, Provinz Heilongjiang und ich war im Changlinzi Zwangsarbeitslager in der Stadt Harbin eingesperrt.

Am 02. Februar 2004 gegen 11.30 Uhr warteten alle Insassen der Fünften Abteilung in einer Schlange vor der Toilette. Es war die Stimme des Wächters Zhao Shuang um die Ecke zu hören, gefolgt von einem Geräusch von Schlägen ins Gesicht von jemandem. Zhao schrie: „Auf geht's! Er widersetzt sich!” Ich sah eine Gruppe von Wächtern und Insassen auf die Stelle zueilen, wo die Schläge passierten und weitere Geräusche von Schlägen ins Gesicht folgten.

Zehn Minuten später konnte man sehen, wie Insassen, drei mit Blut verschmierte Männer schleppten. Ich sah, wie der Insasse Qi Lianfeng den schwerverletzten Mann, den er schleppte, brutal mit Fäusten schlug. Qi schlug die empfindlichen Stellen des Mannes, wie die Brust und die Rippen. Die Szene war mitleiderregend, jämmerlich.

Der Raum, welcher der Toilette gegenüber lag, wurde „Einzelhaftraum” genannt, auch bekannt unter dem Namen „kleine Zelle”(1), ein Ort der nur dazu dient, um Menschen zu foltern.

Insassen schleppten die drei verletzten Männer in die „kleine Zelle” und banden sie auf eisernen Stühlen(2) fest. Darauf folgten brutale Prügel, Schocks mit Elektrostäben und unerträgliche verbale Beschimpfungen. Die drei Männer waren Falun Gong-Praktizierende aus einer anderen Abteilung des Zwangsarbeitslagers, die in die Fünfte Abteilung zur „strikten Disziplinierung” gebracht wurden. Ihre Namen sind: Herr Gong Wenyi, Herr Zhang Xiangfu, Herr Yu (Vorname unbekannt). Hr. Zhang Xiangfu wurde später zu Tode gefoltert.

Seit Winter 2004 arrangierten die Wächter für Praktizierende, auf dem unteren Bett von Stockbetten zu schlafen, damit sie die Praktizierenden ganz leicht verfolgen konnten, die zur „strikten Disziplinierung” neu hierher gebracht wurden. Es wurden Dutzende von Betten in einer Reihe aufgestellt. Vier bis fünf Leute mussten in einem Bett schlafen, was verlangte, in Seitenlage zu schlafen. Selbst wenn man das tat, waren die Unterkünfte extrem überfüllt. Nach einem Tag harter Arbeit waren die Praktizierenden sehr müde. Während des Schlafes mussten die Praktizierenden ihre Arme oberhalb des Kopfes belassen, so dass die Insassen, die bestimmt waren, Praktizierende zu beobachten, mit einem, so genannten „Schlafbeobachter” sie überwachen konnten. Wegen der kalten Temperaturen, schlüpften die Hände der Praktizierenden oftmals unbewusst unter die Zudecke. Der „sitzende Beobachter” weckte sie dann mit Schlägen auf.

Der Falun Gong-Praktizierende Herr Xu Changfa regte beim stellvertretenden Wächter Qiang Shengguo an, dass die Lebensbedingungen im Lager verbessert werden sollten. Qiang nahm Herrn Xu mit in sein Büro, schockte ihn mit einem Elektrostab und verprügelte ihn über zwei Stunden lang. Am nächsten Tag, als Wächter Zhao Shuang Dienst hatte, Wurde Hr. Xu wieder in sein Büro mitgenommen und über zwei Stunden verprügelt und geschockt. Als Herr Xu Changfa zurückkam, war sein Kopf geschwollen und Gesicht und Nacken schwarz angelaufen. Diese Folter hinterließ Deformierungen bei ihm.


Anmerkungen:

(1) Kleine Zelle: Der Gefangene wird allein in eine sehr kleine Zelle eingeschlossen. Die Wächter fesseln die Hände auf dem Rücken in einer fixierten Position, in welcher sich der Praktizierende weder bewegen, noch hinlegen kann. Die kleine Zelle ist sehr feucht und kalt und es fällt kein Sonnenlicht herein. Die Gefangenen müssen Urin und Exkremente in der Zelle absetzen. Zu essen gibt es für Gefangene, die in einer kleinen Zelle eingeschlossen sind, tagsüber nur die Hälfte einer normalen Mahlzeit. Während der Nacht geistern Ratten umher. Der Gestank in der kleinen Zelle ist so schlimm, dass man kaum atmen kann.

(2) Eiserner Stuhl: Ein aus Eisen gefertigter Stuhl. Die Arme und Beine des Opfers werden für sehr lange Zeit an das Foltergerät gekettet. Eine Zeichnung finden Sie unter: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2002/1/9/17577.html