Aufrichtig bleiben (Teil 1)
zum 10. Jahrestag des 25. April
(Minghui.de) Am 25. April 1999 versammelten sich Tausende von Falun Gong-Praktizierenden nach und nach auf den Straßen in der Nähe des staatlichen Petitionsbüros. Dieser Ort ist in der Nähe von Zhongnanhai - politisches Zentrum der Kommunistischen Partei Chinas (KPCH) - deshalb wird dieses Ereignis „Ereignis am 25. April" oder auch „Zhongnanhai Ereignis" genannt. Dieses Ereignis wird später als Zündschnur für die Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh gesehen.
Warum versammelten sich die Falun Gong-Praktizierenden in der Nähe des politischen Zentrums der KPCh? War das eine Provokation? Ist das „Ereignis am 25.April" die Ursache dafür, warum die KPCh Falun Gong ausrotten will? Lieber Leser, jetzt sind schon zehn Jahre vergangen, lasst uns einmal auf den historischen Hintergrund dieses Ereignisses zurückblicken. Wir können mit Hilfe von damaligen historischen Aufzeichnungen und persönlichen Erfahrungen der Teilnehmer die Nebel auflösen und die wahre Geschichte zeigen. Durch die Analyse dieses Ereignisses können wir einmal schauen, was dies für eine Bedeutung für die damalige und heutige chinesische Gesellschaft hat.
Vor 1999 haben die Regierung und alle Medien positive Informationen über Falun Gong erhalten
Können Sie sich vorstellen, dass der folgende Bericht aus dem Shanghai Fernsehen kommt?
„Heute am frühen Morgen sind sehr viele Menschen am Shanghai Sportstadion zu sehen. Etwa 10.000 Falun Gong-Praktizierende von unserer Stadt haben sich hier versammelt, um Falun Gong zu verbreiten. Meister Li Hongzhi, Gründer des Falun Dafa, verbreitet diesen Weg und erklärt das Fa in der Öffentlichkeit seit 1992, das zur Beliebtheit unter den großen Volksmassen wurde. Seit sechs Jahren ist Falun Gong, das sich von anderen Qigongarten unterscheidet, wie ein frischer Wind hindurchgefegt. Die Übungen werden nicht von Ort und Zeit eingeschränkt und man braucht dazu keine Gedankenanleitung usw. Bisher gibt es auch in Hongkong, Marcau und Taiwan Praktizierende, die aus Bürgerinitiativen entstanden sind; Falun Gong ist sogar in Europa, Amerika, Australien und Asien stark verbreitet. Es gibt ca. 100 Millionen Menschen auf der Welt, die Falun Dafa lernen.” Ein Bericht des Shanghai Fernsehens.
Das war eine Nachricht von Radio Shanghai im Dezember 1998, also vor der Verfolgung von Falun Gong. Wenn man sich heute diese Nachricht anschaut, wird man staunen. In Wirklichkeit war Falun Gong vor Beginn der Verfolgung 1999 nicht nur auf dem Festland China beliebt, sondern die Behörden, sogar die hohen Schichten des Politbüros hatten einen positiven Eindruck von Falun Gong. Es gab jedoch vereinzelte Beamten der KPCh, die schon immer versucht haben, Ereignisse aus Falun Gong zu machen, um politisch Kapital daraus zu schlagen.
Falun Gong wurde 1992 in der Öffentlichkeit verbreitet. Am 13. Mai 1992 gab Herr Li Hongzhi in der Stadt Changchun das erste Seminar von Falun Gong. Später hat die chinesische Qigong Forschungsgesellschaft Herrn Li Hongzhi einen Qigong-Meister-Ausweis ausgestellt. 1993 erhielt die Falun Gong Forschungsgesellschaft in Peking eine „Meldungsbestätigung für die direkt untergeordnete Qigong-Schule der chinesischen Qigong Forschungsgesellschaft”. Dabei wurde bestätigt, dass Falun Gong eine „wissenschaftliche Organisation" ist und drei große Aufgaben hat, nämlich „theoretische Forschung, Verbreitung der Qigong-Schule und Beratung", sein Tätigkeitsbereich sollte in ganz China sein. Ende 1994 beendete Herr Li Hongzhi die Seminare zur Verbreitung der Schule auf dem Festland China und im Juli 1995 beendete er auch die Seminare im Ausland. Anfang 1996 ist Falun Gong aus der chinesischen Qigong Forschungsgesellschaft offiziell ausgetreten. Die Falun Gong Forschungsgesellschaft, die später „verboten" wurde, existiert seit 1996 schon nicht mehr.
Diese Qigong Forschungsgesellschaft wurde Ende 1985 mit Genehmigung des Ausschusses der Reform des wirtschaftlichen Systems des Staatsrats gegründet. Der ehemalige Vizepräsident des Ausschusses Verteidigung und Wissenschaft, Zhang Zhenhuan, wurde zum Vorstandsvorsitzenden einberufen. Daher ist sie unter der Bevölkerung keine reine wissenschaftliche Organisation. Anfang der 90er Jahre steht diese Forschungsgesellschaft unter direkter Kontrolle der „Arbeitsgruppe für die Wissenschaft des menschlichen Körpers" des Staatsrates. (Das ist die sogenannte Organisation der neun Köpfe. Sie wurde nach dem Massaker am 4. Juni 1989 gegründet, sie dient dazu, alle Qigong-Organisationen und alle Organisationen zur Forschung der übernatürlichen Kräfte zu kontrollieren. Die Mitglieder kommen aus dem Sport-, Wissenschafts-, Gesundheits-, Sicherheits-, Propaganda-, Finanz-, Polizei- und Verbindungsministerium des generalpolitischen Ministeriums und Hauptamtes der bewaffneten Polizei.) Eine der Hauptaufgaben dieser Arbeitsgruppe ist, die „politischen Keime" der Qigong-Organisationen zu überwachen. Aber die KPCh war sich zu der Zeit schon darüber klar, dass Falun Gong keine sogenannte „politische Absicht" hat.
Am 31. August 1993 schickte die Stiftung der Gerechtigkeit des Polizeiministeriums einen Brief an die chinesische Qigong Forschungsgesellschaft, in dem sie dem Meister Li Hongzhi für seinen Beitrag der kostenlosen Heilungen auf der dritten Konferenz zur Auszeichnung für die Pioniere der Gerechtigkeit dankt. Am 21. September 1993 wurde ein Bericht in der Volkspolizei Zeitung des Polizeiministeriums mit dem Titel „Falun Gong gab kostenfreie Heilungen für die Pioniere der Gerechtigkeit" veröffentlicht. Es wurde berichtet, dass die Heilungen im Allgemeinen einen sehr guten Effekt gehabt hätten. Am 27. Dezember 1993 erhielt Herr Li Hongzhi eine Auszeichnung von der Stiftung der Gerechtigkeit des Polizeiministeriums. Auf der orientalischen Gesundheitsmesse 1993 in Peking erhielt Herr Li Hongzhi die höchste Auszeichnung „Fortschrittspreis für Grenzwissenschaft" und eine „Sonderauszeichnung" der Konferenz, gleichzeitig wurde er zum „beliebtesten Qigong-Meister" ernannt. Auf dieser Messe ist Herr Li Hongzhi der Qigong-Meister, der die meisten Auszeichnungen bekommen hat.
Im Mai 1998 unternahm die staatliche Hauptbehörde für Sport eine umfassende Untersuchung bei Falun Gong. Im September wurde die Untersuchung von einer Gruppe von medizinischen Experten unterstützt. Man machte eine Formular-Stichprobe unter 12 553 Falun Gong- Praktizierenden in Guangdong; das Ergebnis war, die Heilungsrate lag bei 97,9 %. Am 20. Oktober berichtet der Leiter der Gruppe: „Unserer Meinung nach ist die Methode und die Wirkung von Falun Gong recht gut. Er hat eine offensichtliche Wirkung für die Stabilität der Gesellschaft und Ethik, das muss bestätigt werden." Gleichzeitig wurden auch Untersuchungen in Dalian und Peking durchgeführt, das Ergebnis war ähnlich.
Im Februar 1999 berichtete ein authentisches Magazin in den USA „US News World Report" über den gesundheitlichen Effekt von Falun Gong: „Der Präsident des staatlichen Hauptamtes für Sport sagte: ,Falun Gong und andere Qigong können pro Kopf pro Jahr 1 000 Yuan Krankengeld sparen. Wenn 100 Millionen Menschen Qigong praktizieren, können 100 Milliarden Yuan eingespart werden. Der ehemalige Ministerpräsident Zhu Rongji ist sehr froh darüber, denn der Staat kann dieses Geld effektiver einsetzen.´"
Außenstehende glauben, dass die KPCh vor der Petition am 25. April nicht gut über Falun Gong informiert war. Das ist eigentlich ein falscher Eindruck, den die KPCh absichtlich vermittelt hat, um sich selbst aus der Verantwortung zu ziehen. Die o.g. Tatsache zeigt, dass die KPCh schon immer Falun Gong überwacht hat. Am 14. und 15. Mai 1994, als Herr Li Hongzhi in der Polizeiuniversität ein Seminar gab, gab es unter den Teilnehmer hohe Beamten aus dem Polizeiministerium. 1995 begann Herr Li Hongzhi die Qigong-Schule im Ausland zu verbreiten, und für das erste Seminar im Ausland wurde er von der chinesischen Botschaft in Frankreich eingeladen; das Seminar fand am 13. März 1995 in der chinesischen Botschaft statt. Unter den Teilnehmern gab es viele Mitarbeiter der Botschaft, und alle fanden diese Qigong-Schule sehr gut und dass sie die Verbreitung der traditionellen chinesischen Kultur im Ausland sei. Alle waren sehr froh. Vor der politischen Bewegung durch Jiang Zemin gab es noch niemanden, der es nicht in Ordnung fand.
Vor dem 25. April waren die hohen Schichten der KPCh schon über Falun Gong informiert
Die hohen Schichten der KPCh, einschließlich Mitgliedern des Politbüros, waren bereits gut über Falun Gong informiert.
Im Mai 1992 begann Herr Li Hongzhi den Weg zu verbreiten. Zu der Zeit gab es in dem Veilchen-Bambusgarten in Peking eine große Übungsgruppe. In der Nähe wohnen viele pensionierte Partei-Kader, manche von ihnen sind pensionierte Generäle in der Armee und pensionierte hohe Beamte des Staatsrates, manche von ihnen sind noch erfahrener als Jiang Zemin, Zhu Rongji, Luo Gan und Li Lanqing. Einige von ihnen nahmen sogar an dem „Langen Marsch” teil.
Diese pensionierten Beamten lernten Falun Gong und profitierten davon. So kamen sie selbstverständlich auf die Idee, dieses ihren Kollegen an der Macht vorzustellen.
Zu mindesten gab es 1996 einen Falun Gong-Praktizierenden aus dem Veilchen-Bambusgarten, der in Jiang Zemins Wohnung gegangen war, um seiner Frau Wang Jeping Falun Gong beizubringen.
Li Lanqing war früher Minister des Außenwirtschafts- und Handelsministeriums. Unter seinen Mitarbeitern gab es einen Falun Gong-Praktizierenden, und sie hatten eine gute persönliche Beziehung. 1995 sagte dieser Falun Gong-Praktizierende zu anderen, dass er Li Lanqing Falun Gong vorgestellt und ihm das Buch Zhuan Falun gegeben habe.
Der ehemalige Chef von Jiang Zemin im Institut der Wärmetechnologie in Wuhan praktizierte auch Falun Gong. Als Jiang Zemin sich mit den Kollegen des Instituts traf, stellten sie ihm auch Falun Gong vor. Später behauptete Jiang Zemin, dass er erst am 25. April 1999 zum ersten Mal von Falun Gong hörte, was eine glatte Lüge war. Als Jiang Zemin 1996 CCTV besuchte, sah er das Buch Zhuan Falun auf dem Tisch eines Mitarbeiters liegen; er sagte zu diesem Mitarbeiter: „Zhuan Falun, das ist ein recht gutes Buch."
Auch Luo Gang wusste 1995 von Falun Gong. Sein ehemaliger Chef und seine Kollegen in der Hochschule für Maschinenwesen haben es ihm vorgestellt.
Seit 1996 stiegt die Anzahl der Falun Gong-Praktizierenden drastisch. Viele Beamten aus verschiedenen Ministerien und Ausschüssen fingen an, Falun Gong zu praktizieren, darunter waren auch manche stellvertretende Minister, viele von ihnen haben das Buch Zhuan Falun gelesen. Wegen seiner große Wirkung für die Gesundheit und Erhöhung der Moral wurde Falun Gong von Mund zu Mund weitergegeben, die Geschwindigkeit seiner Verbreitung ging über die Vorstellung normaler Menschen hinaus. Bis 1999 erreichte die Anzahl von Falun Gong- Praktizierenden auf dem Festland Chinas bereits 100 Millionen.
Die Wunder des Heileffektes und die große Wirkung für die Erhöhung der Moral sowie viele Tatsachen, die über die menschliche Denkweise hinausgehen, führten dazu, dass viele Menschen ihre festen Anschauungen änderten. Sie konnten aus dem früheren ideologischen Rahmen hinausgehen und den Kosmos und das Menschleben erneut verstehen lernen. Die KPCh ist jedoch eine Partei, die sich durch die Kontrolle des Denkens des ganzen Volkes aufrechterhält. Der absolute Materialismus ist ihre ideologische Wurzel. Die schnelle Verbreitung von Falun Gong erregte bei der KPCh hohe Wachsamkeit, sie in ihm eine mögliche herausfordernde Kraft im ideologischen Bereich. Das war die Zündschnur für die spätere Verfolgung.
(wird fortgesetzt)
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