Meine Kultivierungserfahrungen
(Minghui.de) Eigentlich schaue ich schon auf 10 Jahre zurück in denen ich mich nach dem Fa kultiviert habe. Mal fleißig, mal weniger fleißig, manchmal sogar fast gar nicht.
Im Herzen habe ich mich zwar immer dem Falun Gong zugehörig gefühlt, aber ich weiß nicht, ob ich jemals so stark gefühlt habe, wie heute, was es eigentlich bedeutet, sich zu kultivieren, sich dem Fa anzugleichen. Ich schaffe es deswegen zur Zeit auch nicht immer fleißig zu sein, aber seit der letzten Gala hat sich in meinem Bewusstsein viel geändert. Nach langer Zeit voller Mängel und Verirrung habe ich wieder einen stabilen Zugang zur Kultivierung gefunden. Zuvor hatte ich eine lange Phase wo ich nach 2-3 Tagen gutem Zustand manchmal für Monate in ein Loch fiel, wo ich mich kaum als Praktizierende sehen konnte und wenig Gedanken für das Fa übrig hatte.
Ich weiß gar nicht, was genau es war, was mir wieder ermöglichte mich standhafter als Praktizierenden zu betrachten. Als die Vorbereitungen für die Gala 2009 liefen, wurde mir einfach tief im Herzen klar, dass ich diese Chance nicht wieder vergeuden darf. Die Gala im vorigen Jahr war leider nicht so erfolgreich und ich fühlte mich davon sehr betroffen und auch schuldig, denn der Erfolg der Gala hängt von unserem Kultivierungsfeld ab - von jedem einzelnen. Eigentlich bat ich zuerst eine Mitpraktizierende, dass sie mich ein bisschen unterstützen solle, da ich befürchtete alleine zu Hause nicht den Anschluss zu finden. Ich wollte mich mit ihr regelmäßig treffen, um gemeinsam zu arbeiten. Aber dann ging es eigentlich ganz anders. Vielleicht weil ich wirklich wollte. Ich wollte nach dieser Gala nicht wieder solches Bedauern fühlen, dass ich nichts getan habe. Ich hatte zwar bei der vorigen Show ein wenig mit geholfen, aber es war nicht dieses Herz dabei wie dieses Mal.. Ich erkannte meinen Teil der Verantwortung für eine starke Gesamtheit in Österreich. Mein Mann und ich gingen zu einem wichtigen Treffen bezüglich der bevorstehenden Aufgaben und wir willigten ein, dass wir bei dringenden Telefonaten mithelfen würden. Das war für mich der Startschuss. Ich brauchte dann gar nicht mehr die Hilfe von außen, die ich vorher geglaubt hatte zu benötigen.
Ich weiß, dass ich noch viel mehr für die Show geben kann, aber ich danke dem Meister, dass ich durch diese wertvolle Aufgabe wieder in die Kultivierung gefunden habe. Die Arbeit für die Gala war sehr intensiv und teilweise anstrengend, aber sie war eine äußerst wertvolle Zeit.
Die Gala
Dieses Mal war es mir erstmalig möglich die Gala persönlich anzusehen. Ich hatte mich soviel im Vorfeld damit beschäftigt und ich dachte immer, dass das nun der krönende Abschluss der mühsamen Arbeit sein müsse.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mir während der Gala alle meine Eigensinne und Zweifel aufgezeigt werden könnten. Aber so geschah es. Ich hatte meine 5-jährige Tochter mit.
Sie reagierte nicht so ruhig und fasziniert auf die Gala, wie ich es erhofft hatte. Im zweiten Teil schlief sie sogar ein. Ich war überrascht von der Direktheit der Gala und war ständig mit den Gedanken beschäftigt, wie das wohl bei den gewöhnlichen Menschen ankommt. Alles in allem konnte ich die Gala nicht wirklich genießen und war ständig unruhig. So viele Zweifel an der Gala und am Meister überkamen mich. Als ich dann wegen der Kinder nach Hause musste, war ich völlig zerstört und ich fühlte mich absolut isoliert von allen anderen, die noch fleißig für die Abendvorstellung arbeiteten. In der Nacht träumte ich auch sehr dämonisch. Am nächsten Tag gelang es mir immer besser, das alles als Hinweis zu sehen, um meine grundlegenden Mängel zu erkennen. Warum benötige ich die Bestätigung gewöhnlicher Menschen, um die Heiligkeit der Gala zu erkennen? Schön langsam verschwanden die schlechten Gedanken wieder.
Ich hatte dann nochmal die Ehre die Gala in Brünn zu sehen und es war ein gewaltiges Erlebnis für mich. Ich konnte die Show mit reinem Herzen ansehen und verspürte in jedem Moment die Heiligkeit. Ich bin so dankbar, dies so erleben zu dürfen.
Seit der Gala konnte meine Tochter freundlicher mit ihrem kleinen Bruder umgehen , mit dem sie sich bis jetzt noch nicht wirklich anfreunden konnte. Übrigens sagte sie selber immer, dass ihr die Gala sehr gut gefallen hat und dass sie im zweiten Teil, als sie schlief, davon träumte selbst bei der Show mitzutanzen.
Eigensinne loslassen, beständig Fa lernen
Ich habe mir schon länger Gedanken darüber gemacht, wie das eigentlich so geht mit dem Eigensinn loslassen. Ich erkenne einen Eigensinn und schon sollte ich ihn beseitigen können? Irgendwie geht es aber nie so einfach. Einer meiner größten Eigensinne ist mein Zorn. Ich kann unendlich wütend werden, wenn jemand es einmal nicht so tut, wie ich es mir gerade einbilde. Vor allem meine Kinder können diese meine Unart sehr gut herauskitzeln. Letztens als ich wieder einmal wegen des „Stresses” zu Hause ganz fertig war, fiel ich sogar in eine Art Depression. Früher passierte mir das öfters, ich bin auch familiär etwas vorbelastet. Es gab einfach Tage, wo ich nur vor mich her schaute und nicht wusste, was ich tun sollte. Tiefe Traurigkeit und Verzweiflung überkamen mich dann immer, ohne einen wirklich triftigen Grund. Seit meiner Kultivierung hatte ich das schon lange nicht mehr so stark. Bis auf diesen Tag. Mein Mann versuchte mich da etwas herauszuholen und wollte mir alles recht machen. Ich wollte einfach nur Ruhe haben, vor allem von meinen Kindern. Mein Mann wusste nicht so recht, wie er mir helfen sollte. Er fragte mich ständig, ob ich dies oder das lieber machen würde. In meinem Kopf begann sich alles zu drehen, alles verwirrte mich so sehr. Ich konnte ihm keine Antwort geben. Irgendwo vernahm ich immer eine kleine Stimme in meinem Kopf, die mir sagte, dass ich mich als Kultivierende doch nicht so gehen lassen könne. Aber die Stimme war zu schwach. Ein anderer Teil von mir wollte jetzt einfach trotzen. Bis mein Mann nicht mehr weiter wusste und plötzlich laut wurde. Er war sehr böse auf mich, weil ich mir nicht helfen ließ. Ich reagiert noch wilder und schrie meine Verzweiflung laut raus. Ich schmiss irgendetwas nach ihm (nichts Gefährliches oder Hartes) und rief, dass er mir so sicher nicht helfen könne. Er solle doch endlich die Kinder schnappen und mich in Ruhe lassen. Ich lief raus in den Garten und weinte alle meine Emotionen raus. Als ich da so unter freiem Himmel saß, konnte ich mir auf einmal vorstellen, wie mir jetzt von oben unzählige Gottheiten zusehen. Ich schämte mich sehr, mich so vor ihnen aufzuführen. Es wurde mir plötzlich so sehr bewusst, dass ich mich so absolut nicht mehr gehen lassen darf. Mein Stolz verhinderte es noch etwas, dass ich mich wirklich aufrichtig bei meiner Familie entschuldigen konnte, aber ich ließ wieder Frieden einkehren. Ich habe meine Emotionen vielleicht nicht vollständig durchbrechen können, aber in mir hatte sich trotzdem sehr viel getan. Ich begann wieder vermehrt Fa zu lernen. Ich erkannte ganz stark was es wirklich bedeutet, sich als Dafa Jüngerin zu sehen und sich wie eine zu benehmen. Ich konnte nach diesem Ausbruch merkwürdigerweise eine starke Erhöhung wahrnehmen. Für einige Tage lang war es mir möglich, mich mehr denn je als eine ernsthafte Schülerin unseres Meisters wahrzunehmen. Mir gelang es viel besser an andere zu denken, mich zurück zunehmen und spürte großes Vertrauen in den Meister. Irgendwann kamen immer mehr kleine Prüfungen, ob ich in meinem Alltag ruhig bleiben kann. Ich bemerkte einen Drang in mir, dass ich immer gleich lesen wollte, damit ich mich wieder beruhigen könne. Aber gewisse Umstände ließen mich nicht zum Lesen kommen und es beunruhigte mich. Ich glaubte meinen Zustand nur halten zu können, wenn ich lese und lese und lese. Ich strebte viel zu sehr danach und so konnte ich auch leicht daran gehindert werden. Natürlich ist das Lesen wichtig, aber ich denke, dass mein strebendes Herz nach diesem Zustand zu stark war. Ich machte wieder die Umwelt für meine Unruhe verantwortlich.
Als ich den guten Zustand dann wirklich nicht mehr so stark aufrecht erhalten konnte, spürte ich aber auch ganz deutlich, dass ein Teil von mir wieder abgetrennt wurde und dass dies so gut war.
Irgendwie half mir in diesen Beispielen die tiefe Reue etwas dabei, mich zu erhöhen. Ich möchte mich weiter bemühen, fleißig Fa zu lernen, meine Eigensinne zu erkennen und den Willen dazu finden, sie zu beseitigen. Ich bin mir ganz sicher, dass ich jeden Eigensinn durch das Fa lernen loslassen kann, wenn ich den starken Willen dafür vorher gebildet habe. Sei es auch der Wille mich an das Fa anzugleichen. Mir gefiel der Gedanke eines Mitpraktizierenden aus China, der in einem Erfahrungsbericht schrieb, dass es auch ein Eigensinn sei, Eigensinne los zulassen, damit man sich selbst verbessert. Wenn ich es richtig verstanden habe, meinte er, dass es aufrichtiger wäre, wenn wir damit das Fa bestätigen und uns dem Fa angleichen wollen. An sich selbst zu denken, sah er als etwas Grundlegendes des alten Kosmos und der alten Mächte. Wieso sollten wir nicht aussortiert werden und sie schon, wenn doch auch wir nur an uns selbst denken. Mich hat dieses Verständnis sehr berührt.
Erfahrungsaustausch in unserer Gruppe
Beim letzten Österreich-Treffen machten wir wieder eine Gesprächsrunde, wo jeder etwas über seine Gedanken bezüglich der nächsten Gala und seinem Kultivierungszustand sagen konnte. Viele und auch ich gaben ihre Defizite in ihrer Kultivierung bekannt und wie sehr wir uns mehr bemühen wollen, es besser zu machen. Es waren damals 2-3 relativ neue Praktizierende dabei. Mir fiel erst bei der letzten Praktizierenden auf, dass sich ihre Aussagen sehr deutlich von denen von uns anderen unterschied. Sie verbreitete das Schöne des Dafa, das Vertrauen und die Freude am Praktizieren. Die letzte Praktizierende meinte, warum wir uns so schlecht machen und dass unser Meister sogar sagt, dass er uns liebt und dass er nur unsere Tugend anschaut. Das Fa habe ihr soviel Gutes gebracht, sie sei so glücklich diesen Weg zu gehen. Endlich könne sie sich selbst leichter nehmen. Man könne ja nur Probleme haben, wenn man nur an sich denkt.
Mir fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen. Warum konnte ich mich nicht mehr so darüber freuen, den großartigen Weg der Kultivierung erhalten zu haben. Warum kann ich nichts Positives bei so einer Runde erzählen. Warum sehe ich nur meine Fehler und was ich noch nicht geschafft habe. Warum hatte der ganze Austausch in unserer Gruppe den Charakter einer Trauergesellschaft?
Ich konnte mir plötzlich sehr gut vorstellen, dass so ein einseitiger Austausch nicht dazu beitragen kann, Praktizierende, die gerade Zweifel haben und wegsacken, aufzufangen. Was ermutigt mich selber immer fleißiger zu sein? Wenn ich von andern höre oder lese, wie sie aufrichtig ihren Weg gehen, wie sie Schwierigkeiten überwunden haben, wenn sie eine große Veränderung gemerkt haben. Ich vermute, dass es nur mehr Druck ausübt und das Gegenteil auslösen kann, wenn ich nur meine Mängel sehe und ich mich damit identifiziere. Natürlich sollen wir uns auch auf unsere Mängel aufmerksam machen, aber wir dürfen auch nicht in ein Extrem fallen, wo man nur noch die Mängel sieht. Es ist eine Art Bequemlichkeit. Solange ich über meine Probleme rede, macht es ja den Anschein, dass ich sie eh beseitigen möchte. Aber wenn ich sie wirklich beseitigen möchte, dann hätte ich es schon geschafft. Denn unser Meister sagt schon im Zhuan Falun, dass wir alles loslassen können, wenn wir es nur wollen.
Wie erfrischend und ermutigend wirkten da die Worte der anderen Praktizierenden auf mich. Ich möchte mich in Zukunft nicht mehr so schwerfällig kultivieren und auch nach außen zeigen können, welch Glück es ist Falun Gong zu praktizieren, welch edler Weg es ist und welche Veränderungen es dadurch geben kann. Früher, als ich mit dem Praktizieren begann, war ich ja auch so froh darüber und erzählte jedem stolz davon. Mir gelang es auch bald einige Eigensinne los zulassen und ich veränderte mich deutlich. Warum sollte das auf einmal aufhören, weil ich schon länger praktiziere? Warum wage ich zur Zeit kaum davon zu erzählen, dass ich Falun Gong praktiziere? Meist liegt es daran, dass ich nicht möchte, dass andere Menschen mein Verhalten, als das Verhalten eines Kultivierenden betrachten. Ich denke, ich lebe nicht aufrichtig, barmherzig und nachsichtig genug.
Ich will mich in Zukunft mit mehr Zuversicht und Freude dem Fa angleichen und dazu besser das Fa lernen, sodass ich es tief im Herzen wieder verstehen kann, welch einmalige Chance viele Lebewesen und ich heute haben. Ich bin sehr froh darüber, dass mir das bewusst wurde.
Ich weiß, dass es mir in diesem Bericht noch nicht gut gelungen ist, diesen letzten Punkt umzusetzen, dennoch denke ich, dass es äußerst wichtige Prozesse sind, die hier stattfinden und mir wird immer klarer, welchen Anforderungen ich entsprechen muss. Das Loslassen ist das Härteste und ich denke ich muss bereit sein dafür, dass es kurz schmerzen wird, psychisch sowie physisch. Danach jedoch wird der Himmel klar und das Meer weit.
Ich danke dem Meister für seine Güte und Geduld mit mir.
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Rubrik: Erkenntnisse aus dem Fa