Die menschlichen Eigensinne wirklich loslassen, um Toleranz und Barmherzigkeit zu gewinnen
(Minghui.de) In den Monaten November und Dezember 2007 dachte ich, dass ich etwas zur Ruhe kommen sollte, um das Fa wirklich gut zu lernen. Deshalb plante ich, für ein paar Tage zu Hause zu bleiben. Ich saß im doppelten Lotussitz und lernte das Fa. Am dritten Tage hatte ich einen Punkt erreicht, an dem ich alle Vorträge des Meisters rezitieren wollte. Das Fa ist so wertvoll. Als ich weiter lernte, erschien plötzlich mein acht Jahre andauernder Kultivierungsweg vor meinen Augen. Ich erkannte, dass ich die letzten acht Jahre einen Weg gegangen war, der mich selbst bestätigt hatte. Auch erschienen alle unangenehmen Worte vor meinen Augen, die Praktizierende zu mir gesagt hatten. Ich sah, dass ich kaum nach innen geschaut hatte; stattdessen fühlte ich mich für gewöhnlich ungerecht behandelt. Manches Mal fand ich sogar, dass deren Worte übertrieben ungerecht waren, sogar dann, wenn sie etwas Korrektes gesagt hatten. Manchmal stellte ich alleine durch den Klang meiner Stimme klar, dass ich anderen nicht erlaubte, anderer Meinung zu sein. Wenn wir unsere Ansichten austauschten, sprach ich oft darüber, wie wir Dinge tun sollten, und kümmerte mich dabei nicht um die Fähigkeiten bzw. das Durchhaltevermögen anderer Menschen. Immer wieder stellte ich die Fehler anderer heraus und auch, wie andere mich selbst unfair behandelt hatten.
Als ich dies nun sah, bereute ich es tief in meinem Herzen. Ich fragte mich selbst: „Als ich die Vorschläge der anderen hörte, warum suchte ich dann nicht in meinem Innern? Warum schaute ich nicht nach innen, wenn ich mich mitten in Konflikten befand? Wenn ich wirklich im Inneren gesucht hätte, hätte ich mich nicht die letzten acht Jahre selbst bestätigt!” Ich fühlte mich im Herzen so furchtbar, dass ich hin und her lief. Ganze zwei Tage lief ich so herum. Zur gleichen Zeit fühlte ich mich auch noch sehr besorgt und dachte: „Wenn die Fa-Berichtigung jetzt enden würde, wo würde ich dann hingehen?”
Ich ordnete für einen Moment meine Gedanken: Das erste, was ich zu machen habe, ist, alle Anschauungen über meine Mitpraktizierenden zu beseitigen und aufrichtige Gedanken auszusenden, um alle schlechten Gedanken aufzulösen. Ich sagte zu mir, dass ich bedingungslos in mir selbst suchen müsse und sobald ich auf Probleme stoße, einzig und allein bei mir selbst suchen müsse.
Eins nach dem anderen, die Konflikte kommen!
Einer tauchte auf, nachdem ein Mitpraktizierender gerettet worden war. Die Praktizierende A sagte: „Lasst uns einen Erfahrungsaustausch machen, bei dem das Hauptthema sein sollte, nach innen zu schauen, um herauszufinden, wo wir es nicht gut gemacht haben, weshalb unser Mitpraktizierender verhaftet worden ist.” Jeder traf pünktlich ein. Als der Praktizierende B sich setzte, sagte er, dass sich A hier und dort im Irrtum befunden hätte. Als er mit seinen Ausführungen über den Praktizierenden A fertig war, sprach er über den Praktizierenden C. Ich dachte bei mir, dass heute wohl niemand über mich sprechen würde. Zu meiner Überraschung wechselte der Praktizierender B jedoch das Thema und sprach mich direkt an: „Lass mich dir einen Rat geben: dein Eigensinn, dich selbst zu bestätigen, ist zu stark. Als du den Computer repariert hast, hast du wirklich damit geprahlt, als wenn niemand so viel darüber wüsste als du.” Obwohl ich ruhig und vernünftig darauf erwiderte, dass ich diesen Eigensinn bei mir erkannt hätte und mich kultivieren würde, um ihn loszuwerden, fühlte ich mich dennoch innerlich schlecht behandelt. Ja, an diesem Tag, als ich den Computer repariert hatte, hatte ich das Problem schnell gelöst, mich darüber glücklich gefühlt und damit angegeben. Doch direkt danach hatte ich ein paar Worte gesagt und gemeint, dass ich diesen Eigensinn erkannt hätte, weshalb ich über diese Anhaftung sprach und sie anderen gegenüber aufdeckte. Nun spürte ich, dass der Praktizierende B genau dies als Rechtfertigung benutzte, um mich zu beschuldigen, dass ich über mich selbst gesprochen hatte. Ich fühlte mich innerlich so schlecht behandelt, dass ich am liebsten geweint hätte. Auf dem Weg nach Hause kamen die Eigensinne - falsch behandelt worden zu sein und nicht zu wollen, dass andere über mich sprachen - an die Oberfläche. Mein Hauptbewusstsein sagte: „Dies ist vom Meister arrangiert.” Deshalb erkannte ich dies als eine Gelegenheit, um mich zu erhöhen. Dennoch fühlte ich mich falsch behandelt. Ich dachte: „Ich muss die Gelegenheit ergreifen. Zuerst muss ich dem Meister danken. Ich machte die „Heshi”-Geste gegenüber dem Bild des Meisters und sagte: „Meister, ich danke Ihnen! Ich werde mich ganz sicher von dem Eigensinn der Angeberei befreien.” Nach diesen Worten verschwanden die beiden Eigensinne. Alle schlechten Gedanken in meinen Kopf waren verschwunden. Es war so, als sei nichts geschehen.
Es gibt noch ein anderes Beispiel, als die Praktizierende A behauptete, dass ich einige schlechte Dinge über sie gesagt hätte. Ich wurde ärgerlich und sprach mit ihr in einer sehr offensiven Art und Weise, ohne nach innen zu schauen. Nach ein paar Tagen kamen einige Praktizierende zusammen und sprachen darüber, wie sie sich gemeinsam erhöhen könnten. Die Praktizierende A sprach erneut über mich und sagte, dass ich hinter ihrem Rücken schlechte Dinge über sie verbreiten würde. Ich hatte gedacht, dass ich ihr bereits alles klar und deutlich erklärt hätte, doch sprach sie immer noch vor so vielen Menschen über mich. Ich wollte sie auffordern, die ganze Geschichte zu erzählen, doch mochte ich nicht vor einer großen Gruppe von Menschen argumentieren. Ich versuchte unter größten Anstrengungen, diese Sache zu tolerieren. Nachdem das Treffen vorüber war, wollte ich eigentlich noch einmal vernünftig mit ihr reden. Doch rief ein anderer Praktizierender sie zu sich und unterhielt sich mit ihr, und so ging ich nach Hause. Auf dem Weg suchte ich gründlich in mir, ob ich wirklich schlechte Dinge über sie gesagt hätte. Nach einer Weile des Suchens konnte ich mich immer noch nicht daran erinnern, schlechte Dinge über sie gesagt zu haben. Doch wusste ich auch, dass dieser Konflikt nicht zufällig existierte. Ich dachte: „Lass mich noch weiter nach innen schauen.” Ich fragte mich selbst: „Ungeachtet dessen, ob ich hinter ihrem Rücken schlecht über sie geredet habe oder nicht, denke ich wirklich so von ihr?” Als ich nach innen schaute, bemerkte ich, dass mein Verstand mit negativen Gedanken über sie angefüllt war. Ich dachte: „Hallo, nichts muss gesagt werden. Ich habe in mir so viele schlechte Gedanken über sie angesammelt, wie könnte sie nicht davon wissen?” Dieser Konflikt half mir, meinen Verstand zu säubern. Ich darf nicht negativ über andere denken. Tatsächlich sind solche negativen Dinge unaufrichtige Gedanken und Dinge, die wegkultiviert werden müssen.
Eine Charakteristik eines aufrichtigen Wesens ist, dass sein Verstand voller aufrichtiger Gedanken ist. Ungeachtet dessen, ob es gegenüber einem Mitpraktizierenden ist oder gegenüber anderen Menschen bzw. Dingen. Die von ihm erzeugten Gedanken sind aufrichtige Gedanken. Er schaut nicht ständig auf die Unzulänglichkeiten anderer, geschweige denn benutzt er die Denkweise der alten Mächte bezüglich der Verfolgung, um über Dinge nachzudenken. Dies ist wirklich ein großes Problem. Als ich dies erkannte, verschwand mein Ärger sofort. Stattdessen wollte ich die Praktizierende finden, ihr die Hand schütteln und ihr danken. Zur gleichen Zeit war mein Herz mit Dank gegenüber dem Meister erfüllt. Der Meister wusste, dass ich tolerieren konnte, vor vielen Menschen beschuldigt zu werden. Um mich meine Unzulänglichkeiten erkennen zu lassen, ließ der Meister sie vor vielen Menschen in dieser Weise über mich reden, damit ich begann, nach innen zu schauen. Ich verstand nun auch die Schwierigkeiten des Meisters bei der Errettung von Lebewesen. Des Weiteren erkannte ich, dass ich jeden Konflikt schätzen sollte, während des Konfliktes wirklich in mir suchen und die Angelegenheit mit aufrichtigen Gedanken betrachten muss.
Es gab noch eine Situation, in der die Praktizierende A mich plötzlich schlecht behandelte. Obwohl ich gar nichts gesagt hatte, fühlte ich mich wirklich unglücklich, doch schaute ich auch hier nach innen. Doch schaute ich in dieser Angelegenheit nur darauf, was richtig und was falsch war. Unabhängig davon, auf welche Weise ich die Sache betrachtete, war sie im Irrtum und ich war falsch behandelt worden! Deshalb hatte ich immer das Gefühl, dass es unfair war. Ich glaubte auch, dass sich die Praktizierende A nicht solide kultivieren würde. Zur gleichen Zeit hatte die Praktizierende A auch mit der Praktizierenden B einen Konflikt. Es geschah, dass ich mit B ins Dorf ging. Die Praktizierende B begann sofort über die Mängel der Praktizierenden A zu sprechen. Ich wollte den Konflikt nicht ausweiten und Barrieren zwischen uns Praktizierenden erschaffen, weshalb ich B stoppte. Ich dachte nicht, dass dies aufrichtige Gedanken und aufrichtige Taten waren, doch half es mir, ein Prinzip zu verstehen: Man muss zurückzahlen, was man verschuldet hat! Zur gleichen Zeit wusste ich auch, wie sich diese Trübsal gebildet hatte. Ich sagte zu B und der anderen Praktizierenden: „Hört auf damit, irgendetwas zu sagen. Es dreht sich hierbei um eine karmische Vergeltung. Letztes Jahr haben wir sie verletzt; dieses Mal ist es umgedreht. Wenn wir uns innerlich unausgeglichen fühlen oder den Konflikt noch vergrößern, werden wir das nächste Mal erneut in Konflikte geraten. Lasst uns nach innen schauen, die Situation mit einem Lächeln abtun und es hier und jetzt beenden. Lasst es uns nicht wiederholen.”
Ich erkannte, dass Konflikte nicht ohne Gründe auftauchen. Sie geschehen alle aus einem Grund. Deshalb, wenn sich jemand in einem Konflikt befindet, sollte er nicht innerhalb des Themas darüber argumentieren, sonst wird er sich darin festfahren; festfahren in richtig oder falsch, wahr oder unwahr, ohne in der Lage zu sein, sich selbst wieder daraus zu befreien.
bei der Kultivierung des Herzens bin ich durch viele Nöte hindurchgegangen und kultivierte dadurch etwas Nachsicht heraus. Anfang des Jahres bildete sich zwischen mir und einer anderen Praktizierenden eine große Barriere. Während ich die Eigensinne, mich falsch behandelt zu fühlen, die Eigensinne der Gefühle und der Eifersucht wegkultivierte, hielt ich viele Tage lang die Tränen zurück, fuhr auf meinem Fahrrad und tat, was ich tun sollte. Ich war fröhlich und glücklich, während ich diese Dinge tat, doch nachdem ich mit allen Angelegenheiten fertig war, rannen mir die Tränen herunter und ich konnte sie nicht aufhalten. Gleich wie schwer es auszuharren war, sagte ich zu mir selbst, dass ich ausharren müsse und nicht mit anderen Menschen darüber sprechen dürfe. Es schien, dass ich mich besser fühlen und erleichtert sein würde, wenn ich darüber redete, doch würde dann das Karma nicht beseitigt werden. Stattdessen hätte ich erneut Karma erschaffen und es wäre sogar möglich gewesen, dass ich zwischen Praktizierenden Barrieren erzeugt hätte. Deshalb sagte ich zu mir selbst, dass ich starke aufrichtige Gedanken aussenden sollte, um alle menschlichen Eigensinne zu beseitigen. Falls ich es nicht ertragen könnte, würde ich eher weinen, als mich bei anderen darüber zu beschweren. Nachdem ich dies erfahren hatte, spürte ich, dass ich etwas nachsichtiger sein konnte als zuvor.
Nachdem ich alle Arten von Schwierigkeiten und Prüfungen erlebt habe, finde ich, dass ich mich verändert habe. Wenn ich heute höre, dass andere über mich reden, schaue ich nach innen, um meine eigenen Fehler zu finden. Ich muss es nicht mehr mit Tränen in den Augen tolerieren. Manchmal, wenn der Eigensinn auftaucht, denke ich mir: „Stelle es ab! Was möchte ich mitnehmen, wenn ich diese Welt verlasse? Wenn ich menschliche Eigensinne loslassen kann, gewinne ich dafür Toleranz und Barmherzigkeit.”
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