Ein taiwanischer Polizist klärt Missverständnisse über Falun Gong auf

- Vorgetragen auf der Nordtaiwan-Konferenz zum Erfahrungsaustausch 2009 in Keelung, Taiwan -

(Minghui.de) Ich arbeite im Polizeiamt der Stadt Keelung. In der Zeit vom 14. bis 16. Mai 2009 kamen 12.000 Menschen aus Festlandchina in neun separaten Gruppen nach Taiwan gereist. Sie gingen morgens nach Taipei und kamen abends zurück nach Keelung, um den Nachtmarkt zu besuchen. Falun Gong-Praktizierende aus Keelung trafen die Touristen am Hafen und auf dem Markt. Sie schätzten diese Gelegenheit, um den Menschen die Verfolgung von Falun Gong in China zu enthüllen. Zu der Zeit musste ich wählen, entweder an der Seite meiner Mitpraktizierenden oder meiner Kollegen zu sein. Dies half mir, meine Mängel, Ängste und Eigensinne zu erkennen.

Die Keelung Praktizierenden erkannten den großen Vorteil, die wahren Geschehnisse über Falun Gong zu erklären. Die chinesische Gruppe musste eine lange Strecke auf dem Bürgersteig entlanggehen, um vom Hafenbüro bis zum Nachtmarkt zu gelangen. Dadurch konnten die Praktizierenden die Verfolgung entlarven und Dafa bekannt machen, da diese Touristen so nur schwer die Spruchbänder sowie die Schautafeln, die Vorführungen der Übungen und die Dafa-Musik ignorieren konnten.

Diesen Praktizierenden begegneten auch eine Menge Störungen. Die taiwanische Polizei störte die Praktizierenden, da sie entlang der Touristenstrecke Spruchbänder aufgestellt hatten. Die Polizei stand unter gewaltigem Druck wegen der politischen Spannungen zwischen Taiwan und China. Die Polizisten sagten den Praktizierenden, dass sie eine Lizenz beantragen müssten, um in der Öffentlichkeit zu protestieren und sich zu versammeln. Die Beamten verlangten, dass die Praktizierenden eine Genehmigung von den Geschäftsbesitzern, die sich entlang der Bürgersteige befanden, vorweisen müssten, da sie auf deren Grundbesitz protestierten. Die Beamten weigerten sich zuzuhören, als Praktizierende ihnen geduldig erklärten, dass die Straßen öffentliches Eigentum seien und dass keine Genehmigung von den Geschäftsbesitzern notwendig sei.

Es wurde uns nicht erlaubt, die Spruchbänder aufzustellen. Am Abend trugen zwei Praktizierende Shirts mit den Worten „Falun Dafa ist gut”, während sie auf dem Nachtmarkt herumschlenderten, und Polizisten folgten ihnen. Abends machten wir die Übungen mit aufgefalteten Spruchbändern und Polizisten sagten wütend zu uns: „Ihr habt bereits am Morgen die Spruchbänder aufgestellt, lasst es uns nicht auch noch am Abend tun.”

Wir machten uns Sorgen, dass all diese Störungen unsere Gelegenheit, die wahren Umstände von Falun Gong zu erklären, zum Erliegen bringen könnte. Ein Praktizierender, der Rechtsanwalt ist, sagte uns, dass ein friedlicher Appell mit einfachen Spruchbändern keine Rechtsfrage darstellen würde. Es ging auch darum, unsere Xinxing zu verbessern.

Ich bin Polizist und ich erzählte meinen Kollegen von der Absicht, die hinter diesen Aktivitäten stand. Ich fand, dass ich eine große Verantwortung trug und diese gut machen musste. Ich schrieb einen Brief, in dem ich erklärte, warum Praktizierende Spruchbänder aufstellen wollten, damit sie den Chinesen die Tatsachen über die Verfolgung erklären konnten. Ich schickte ihn an über 100 Polizeieinheiten. Bald danach erzählte mir der Sachbearbeiter, der für die Besuche von chinesischen Touristen verantwortlich war, dass er verstanden hätte, dass Falun Gong friedlich und vernünftig sei.

Zur gleichen Zeit nahmen Fernsehreporter die Ankunft der Touristen auf. Die Kamera vermied die Spruchbänder mit den Worten „Chinesische Touristen herzlich willkommen in Taiwan” und die Zeitung berichtete, dass Falun Gong-Praktizierende etwas dagegen hätten, dass diese Touristen nach Taiwan gekommen waren. Sie deuteten auch noch an, dass die Aktivitäten der Praktizierenden rechtswidrig sein könnten. In dem Moment, als ich dies bemerkte, schickte ich eine E-Mail an die Repräsentanten dieser Medien und drückte meine Besorgnis aus. In meiner E-Mail erklärte ich diesen bestimmten Nachrichtenmedien, dass Praktizierende wirklich die Festlandchinesen, die Taiwan besuchen, willkommen heißen und dass diese die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Gong erfahren könnten, wenn sie in ein freies Land kommen. Ich schlug vor, dass sie ihren Bericht korrigieren sollten. Zusätzlich riefen Mitpraktizierende den Sender an und baten darum, dass sie einen Widerruf der irreführenden Information drucken sollen. An diesem Nachmittag nahmen die Medien eine andere Aktivität auf und korrigierten ihren früheren Bericht. Später erfuhr ich, dass mein Brief an die verantwortliche Abteilung geschickt worden war. Wir hatten danach nie wieder irgendwelche ähnliche Probleme.

Wir dachten immer, dass wir hilflos seien, wenn wir uns nicht wahrhaftigen Berichten über Falun Dafa gegenübersahen und dass negative Berichte der Medien eine große Anzahl von Menschen innerhalb einer kurzen Zeit in die Irre führen könnten. Nach meiner Erfahrung müssen wir sofort handeln, wenn wir verfälschte Informationen über Falun Gong sehen; denn je länger wir warten, desto mehr Menschen können irregeführt werden.

Am Abend, bevor die nächste Touristengruppe ankam, ging ich zur Polizeistation, die für dieses bestimmte lokale Gebiet verantwortlich war. Ich erklärte dem Direktor, was Falun Dafa ist, und sprach über die Verfolgung, die Folterungen, die Praktizierende erleiden müssen, und mehr. Ich brachte Kopien der "Neun Kommentare über die Kommunistische Partei" mit mir. Am nächsten Tag war das Verhalten der Polizisten den Praktizierenden gegenüber immer noch ziemlich unfreundlich. Als ich versuchte, mit den Beamten zu sprechen, versuchte ein Vorgesetzter, mich aufzuhalten und warnte mich, dass ich erkennen sollte, dass auch ich ein Beamter sei. Es schien, als ob er mich bat, zwischen Mitpraktizierenden und Kollegen zu wählen. Ich wusste, dass ich die wahren Umstände von Falun Gong erklären musste, da ich ein Praktizierender bin. Jedoch hinderten mich mein Eigensinn der Angst und das Streben nach Ansehen und persönlichem Gewinn und ich nahm nicht an den Aktivitäten teil. Ich erledigte eine Aufgabe, für die es nicht erforderlich war, auf die Straße zu gehen.

Praktizierende gingen zur verantwortlichen Polizeistation, um die wahren Umstände zu erklären. Sie luden auch Zuständige des Falun Dafa Vereins und Praktizierende mit einem höheren sozialen Status dazu ein, Polizeibeamte auf höheren Ebenen zu besuchen. Jedoch verlief dieser Prozess zu langsam. Wir beschlossen, Briefe zu schreiben, da wir so keine Termine ausmachen mussten. Wir mussten auch nicht mit Beamten verhandeln, die uns nicht sehen oder unsere Telefonate nicht annehmen wollten.

Keelung Praktizierende schrieben an die höheren Ebenen des Polizeisystems, um über die wahren Geschehnisse von Falun Gong zu berichten. Sie drückten auch ihre Besorgnis darüber aus, dass die Polizei solch ein großes Aufgebot mobilisierte, um die Parade und das Versammlungsgesetz zu missbrauchen.

Am nächsten Tag hatte sich das Verhalten der Beamten völlig gewendet, so dass unsere Beziehung freundlich verlief. Sie sagten, sie würden nur Beamte schicken, damit der Verkehr ohne Probleme fließen könne. Somit war für die Praktizierenden das Umfeld geschaffen worden, um das Fa zu bestätigen.

Die „Neun Kommentare” sind ein großartiges Werkzeug, das Menschen helfen kann, die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) als das zu erkennen, was sie wirklich ist. Ich gebe dieses Buch oft meinen Kollegen und Vorgesetzten. Als die chinesischen Touristen ankamen, gaben Praktizierende dieses Buch den Beamten im Dienst. Später erwähnte einer meiner Vorgesetzten, dass er das Buch drei Mal gelesen hätte. Ein Kollege sagte, dass er das Buch bei sich trage und es immer dann lesen würde, wenn er eine Gelegenheit dazu hätte.

Ich musste morgens arbeiten, also schloss ich mich den Aktivitäten erst am Abend an. Auf dem Weg zum Nachtmarkt hatten wir uns ursprünglich dazu entschlossen, Flugblätter und Broschüren zu verteilen. Niemand nahm sie an. Später erfuhren wir, dass die KPCh Menschen gewarnt hatte, keine Materialien von Falun Gong-Praktizierenden anzunehmen, sonst würde dies Konsequenzen haben.

Um dafür zu sorgen, dass wir trotzdem unsere Botschaft übermitteln konnten, fertigte ich mehrere Schautafeln an. Zuerst war ein Praktizierender dagegen und sagte, dass die Polizei es nicht erlauben würde, aber wir ließen uns nicht davon abschrecken. Die Polizisten hinderten uns auch nicht, sondern lächelten uns kopfnickend zu. Ein Kollege zeigte mir seinen nach oben gestreckten Daumen und sagte zu mir: „Ich habe großen Respekt vor Ihnen.”

Dennoch standen wir weiteren Hindernissen gegenüber. Wir machten die Übungen auf dem Platz außerhalb des Kultusministeriums der Stadt Keelung, da wir wussten, dass die Touristen dort hingehen würden. Als die chinesischen Touristen an uns vorübergingen, schauten uns einige mit weit geöffneten Augen an, manche flüsterten und andere nahmen ihre Kameras heraus und fotografierten. Aufgrund des politischen Drucks verbot uns die Behörde, die Demonstration auszuführen. Wir schrieben Briefe und besuchten die Beamten und das Umfeld verbesserte sich. Der Direktor der Behörde kam zu den Praktizierenden und sagte ihnen, dass er die „Neun Kommentare” lesen werde.

Das Verhalten der Polizei, des Kultusministeriums und der Medien veränderte sich dramatisch innerhalb kurzer Zeit, nachdem die Touristen angekommen waren. Die wahren Geschehnisse zu erklären, ist ein machtvolles Werkzeug. Ich verstehe, dass die Form, wie die wahren Geschehnisse erklärt werden, nicht wichtig ist. Wir antworteten der Polizei, den Medien und der Behörde sofort, als wir uns Störungen gegenübersahen. Wir sprachen mit ihnen und schrieben Briefe und das Ergebnis war bestens. Ich halte es für eine gute Sache, dass Probleme und Konflikte auftauchen. Dadurch können wir nicht nur mehr Menschen durch die Erklärung der wahren Geschehnisse erretten, sondern wir können auch noch uns selbst in diesem Prozess verbessern. Wir müssen dankbar sein und uns nicht beklagen, wenn Probleme auftauchen.

Jetzt möchte ich etwas über meinen Hintergrund als Polizist erwähnen. Als die Menschenrechtsfackel in Keelung ankam, war ich für den Verkehrsfluss verantwortlich. Ich war auch für die Aktivität verantwortlich. Als ich dabei war, die Papiere für die Touristenbesuche zu bearbeiten, sagte ein Vorgesetzter zu mir, dass ich meine Karriere gefährden könnte. Dieses Mal kamen die chinesischen Touristen nach Taiwan, ich erklärte die wahren Geschehnisse, während ich arbeitete, und nach der Arbeit schloss ich mich den Aktivitäten zur Aufdeckung der Verfolgung an. Ich bemerkte, dass meine Kollegen nicht verstehen konnten, wieso ich so begeistert über etwas war, dass meiner Karriere schaden könnte.

Nachdem die letzten chinesischen Touristen nach China zurückgekehrt waren, wurde ich zum Vorgesetzten befördert. Meine Beförderung erschütterte viele, die mich kannten. Ich weiß, dass das, was einem Praktizierenden geschieht, nichts mit normalen Menschen zu tun hat.

Nicht lange, nachdem ich meine neue Position übernommen hatte, rief mich eine Reporterin eines bekannten Radiosenders an und wollte mich interviewen. Das Thema sollte über den Gegensatz zwischen Polizisten in Taiwan und China handeln. Die Reporterin erwähnte, dass die Übertragung in China gehört werden könne. Ich war überrascht, wie schnell Menschen die Wahrheit über Falun Gong erfahren wollten, nachdem ich meine neue Position übernommen hatte. Sie hatte meinen Artikel im Internet gelesen, in dem ich Polizisten in Taiwan und China miteinander verglich. Sie wollte mich für eine spezielle Übertragung interviewen, bei der es darum ging, über einen Tag im Leben eines Polizisten zu berichten. Während des Interviews betonte ich, dass die Polizei in China Falun Gong-Praktizierende verfolgt und dass Polizisten in Taiwan Falun Gong praktizieren. Dieses Ereignis half mir zu erkennen, dass es für einen Praktizierenden keine Zufälle gibt.

Polizisten in China glauben den Lügen der KPCh und verfolgen unwissentlich Falun Gong-Praktizierende. Sie tun mir leid, da einige von ihnen niemals errettet werden können. Ich hatte das große Glück, ein Praktizierender zu werden und den göttlichen Weg gehen zu können. Was für ein Gegensatz!

Ich möchte Praktizierende mit dem Vortrag des Lehrers ermutigen:

„Wenn ich diese Sache jetzt zu Ende bringen würde, dann würden zu viele Lebewesen der Zukunft vernichtet werden. Dann wären diejenigen, die herunterkamen, um das Fa zu erhalten, also diejenigen, die für das Fa gekommen sind, umsonst gekommen. Damals waren diese Lebewesen, egal was er jetzt macht, alle Gottheiten. Sie sahen, dass es hier furchtbar ist, und haben doch den Sprung kopfüber gewagt, sie wagten zu kommen, doch warum? Sie hatten Hoffnung in die Fa-Berichtigung und in Dafa, sie hatten einen sehr standhaften Glauben daran, und so kamen sie. Egal wie er sich jetzt zeigt, man muss auch auf die Zeit damals schauen, man muss auch auf die Geschichte schauen, man muss auch darauf schauen, wie sich dieses Lebewesen früher verhalten hat, man muss sie so gut es geht erlösen.» (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009, Li Hongzhi, 07. Juni 2009)

Ich danke dem Lehrer. Ich danke euch allen.